Was bedeutet euch das Angeln?

CarpMoguls

- MedienMogul -
Ich möchte dieses Thema einfach einmal aus allgemeiner Neugier starten. Der Gedanke ist mir gerade in einem Gespräch mit meiner Freundin gekommen, die mich fragte, wieso mir das Angeln eigentlich so wichtig ist. Ich konnte es ihr nur schwer erklären und nicht annähernd das sagen, was ich dazu denke/empfinde. Ich denke, dass diese Frage oder auch dieser Gedanke verdammt interessant ist.

Deshalb möchte ich doch ganz einfach einmal schauen, wie ihr darüber denkt. Vorab möchte ich bitten, keine inhaltsfremden Antworten zu liefern sondern sich einfach einmal mit der Frage "Was bedeutet angeln für MICH?" zu befassen und eine, gern auch umfangreiche Antwort, hier zu posten. Nicht nur was es bedeutet, sondern auch für was es bei euch steht, was ihr damit verbindet, was genau euch damit verbindet. Solche Sachen eben. Ich freue mich über jede Antwort.

EDIT: auch wäre es interessant zu wissen, was ihr für Emotionen (ja, ich weiß, Kerle sprechen nicht über Emotionen) habt. Was genau euch bewegt, jedes Mal auf's neue auf den ganzen "Luxus" usw. zu verzichten...
 
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Olla.....

also angeln ist für mich in erster linie der ausgleich zu meiner anstrengenden und stressigen woche, aber dazu kommt dann noch der drang zur natur. Einfach mal aus den 4 wänden raus und sich einfach ins grüne zu setzen, dabei ist es egal ob ein paar stunden oder 3 tage. Es bedeutet mir sehr viel den ich kenne nichts was so entspannend, aufregend, ruhig aber auch spass macht, was mich immer mehr dazu anspornt mich zu spezialisieren (auf den fisch den ich fangen möchte) oder auch einfach nur das wetter genießen lässt.
Aus diesen gründen ist mir das angeln so wichtig und ich möchte es nichtmehr missen

Petry,.... der Nature:angler:
 
Angeln ist mehr als nur ein Hobby! Für mich ist Angeln ein gelunger Ausgleich vom Alltag. Man kann so viel erleben beim Angeln, in der Natur sitzen, Spaß haben, abschalten vom Alltag, einen Fisch fangen und vieles mehr. Fußball spielen kann jeder, aber Angeln nur die Besten. Ich kann noch so viel zu dem Threat schreiben, aber dann würd ich morgen noch da sitzen;-)

Gruß
Andi
 
Hi,

Also für mich bedeutet Angeln RUHE.Einfach entspannen von dem ganzen Altags trott,und einfach die Natur und damit verbundene Stille zu genießen.
Wenn denn noch der eine oder andere Fisch einsteigt,sag ick nich nee:hahaha:

Wenn ick schon weis,nen WE solls ans Wasser gehen,bin ick immer wieder auf neue total aufgeregt und meine "check-liste" wird Doppelt und Dreifach abgehakt.
Dann die Ruten raus,und ab in die Koje^^...da wird noch nen gutes Buch mitgenommen,und gelesen,oder eben ausführliche Augen-Pflege betrieben,oder eben durch de Buschanei gehüpft um die Natur zu bestaunen.

Lg Kalle
 
Hi Oli
Heftige Frage. Um es kurz zu machen mal ein paar Eckpunkte:
Sich auf die Natur einzulassen. Es genießen und den Job außen vor zu lassen.

Ich beschäftige mich den ganzen Tag damit mir neue Strategien auszudenken um dann frei nach dem Motto des A-Teams sagen zu können: Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert!
Und dies Gefühl am Besten noch mit Gleichgesinnten zu teilen.

In dem Sinne Petri Heil

. Herbert
 
Hallo Freunde,
ein sehr interessantes Thema, aber wie soll man das, was Angeln für uns bedeutet oder besser gesagt bedeuten sollte in Worte fassen. Angeln ist Sport, Hobby, Passion, der Sieg der menschlichen Intelligenz über den tierischen Instinkt, Nahrungserwerb, Natur erleben, Kameradschaft. All das trifft es, allerdings sehr ungenau. Es ist wahrscheinlich alles zusammen und noch viel mehr. Wer, wie ich, schon lange angelt und durch Vater und Großvater ans Fischen herangeführt wurde, für den ist Angeln ein Stück vom Leben. Kann man ohne Angeln leben - ja, aber es macht keinen Spaß!
Vielleicht fällt mir morgen mehr zu diesem Thema ein, für heute soll das erstmal reichen.
Petri Heil Euch allen
Gessi
 
Hi Leute ,

um es kurz zu fassen , Angeln bedeutet für mich alles .

Angeln ist für mich nicht nur eine Passion , sondern eine Lebenseinstellung und Leidenschaft , derer ich wenn möglich in jeder freien Minute fröne , egal ob in der Theorie (hier im Forum, am Lesen in Zeitungen , DVD´s , etc) oder der Praxis .

Es gibt meiner Meinung nach kaum oder fast nix schöneres als mit Freunden/der Freundin in der Natur zu sitzen , den Sonnenaufgang/den Sonnenuntergang zu Genießen , die Tiere zu beobachten , Fische zu fangen und zu verwerten , den Grill anzuwerfen , im Winter zu basteln und zu tüfteln , neue Vorfächer binden , Zeitungen/Bücher/Zeitschriften zu lesen usw usf .

Tja , der "Angelvirus" hat mich seit vielen Jahren(eigentlich seit meiner Kindheit) voll im Griff , könnte man so sagen .

Mir bringt es Erholung , Entspannung , manchmal auch Erlebnisse der besonderen Art und so weiter!


mfg Jack the Knife
 
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Also für mich hat das Angeln auch eine große Bedeutung gewonnen, bin durch einen Kumpel dazu gekommen, bin da Jahrelang mit gegangen zum kucken, vor 3,5 Jahren hats mich dann selber gepackt, wollte auch die Rute schwingen und angeln gehen. Für mich ist dass ein Ausgleich zum streßigen 10 Stunden Arbeitstag im Büro. Am Wasser kann ich wieder Kräfte tanken, sitze ich in der Natur und kann Tiere beobachten, die Ruhe und die frische Luft genießen und wenns gut läuft auch noch schöne Fische fangen, für mich gibts nichts schöneres!!:)
Es ist schön wenn man sichs aufs Wochenende am See freuen kann, jedoch darf man das Angeln bzw. angeln gehen auch nicht übertreiben, denn darunter können Freundinen, Freunde und Familie auch ganz schön leiden wenn man nie zu hause ist (hab ich die Erfahrung gemacht) :heulend:
 
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Angeln ist mehr als nur ein Hobby! Für mich ist Angeln ein gelunger Ausgleich vom Alltag. Man kann so viel erleben beim Angeln, in der Natur sitzen, Spaß haben, abschalten vom Alltag, einen Fisch fangen und vieles mehr. Fußball spielen kann jeder, aber Angeln nur die Besten. Ich kann noch so viel zu dem Threat schreiben, aber dann würd ich morgen noch da sitzen;-)

Gruß
Andi

Würe mich wirklich interessieren. Muss ja auch nicht gleich sein, würde mich aber freuen, eine umfangreichere Antwort von dir zu erhalten. :)
 
Tut mir doch bitte den Gefallen, auch wenn es ein wenig Zeit in Anspruch nimmt, und antwortet doch bitte etwas umfangreicher auf diese recht schwere Frage. Morgen werde auch ich noch eine Antwort dazu abgeben. Wenn euch jetzt die Zeit zu knapp ist und ihr, morgen früh raus müsst, verschiebt es auf morgen, übermorgen oder das Wochenende. Aber ich hätte eben gern gewusst, was genau euch dazu bewegt und was ihr damit verbindet. So kurze und sehr allgemeine Aussagen wie "Alles" ist schon recht oberflächlich (dieser Hinweis war KEINE Kritik!).

Lasst euch Zeit und überlegt einfach einmal in einer ruhigen Minute, warum gerade DU dich mit dem Angelsport identifizierst. :)

Und nun: gute Nacht.
 
Servus zusammen!

Was das Angeln für mich bedeutet?

Ich denke mal das alles seinen Anfang in der meiner Kindheit genommen hat!
Mein Vater war ein leidenschaftlicher Angler und hat seine Wochenenden meist am Wasser verbracht.
Als ich sechs Jahre alt war hatte er mich das erstemal mitgenommen.
Zu diesem Zeitpunkt hat mir das Angeln noch nicht soviel bedeutet!
Für mich war es damals einfach das höchste, mit meinem Vater gemeinsam das Wochenende zu verbringen.
Von da ab habe ich mich aber immer weiter zum Angler entwickelt. Mein Vater brachte mir immer mehr Tricks und Kniffe bei. Somit stellten sich natürlich dann auch die ersten Erfolge ein und ich fand immer mehr spaß am Angeln.
Und Heute wo mein Vater Tod ist sitze ich oft am Wasser und denke an die gemeinsame Zeit mit ihm zurück! Wäre schön, wenn er es noch mitbekommen würde wie ich mich beim Angeln entwickelt habe.

Die Berliner werden es kennen!
Ich bin in Zehlendorf groß geworden und somit gab es Gewässer in Hülle und Fülle für mich und meine Kumpels.
Bald reichten mir die Wochenenden nicht mehr! Nach der Schule ging es so schnell wie nur möglich ans Wasser. Wir machten immer den Grunewaldsee, die Krumme Lanke und den Schlachtensee unsicher.
Natürlich hatten wir da noch keinen Fischereischein, aber damals war es ja auch noch anders mit den Kontrollen (wenn denn mal kotrolliert wurde)! Wir wurden nur verjagt und fuhren gleich zum nächsten See wo es dann weiter ging.

Mit dem Erwerb des Fischereischeines (mit 10 Jahren glaube ich) brachte mich nichts mehr vom Wasser weg!
Und so ist es Heute noch immer!
Es wird meiner Meinung nach immer intensiver!

Früher hat man sich das Nötigste gekauft um zu angeln und Heute ist es schon fast eine Sucht!
Ich auf jeden Fall komme nur sehr, sehr Schwer an einem Angelladen vorbei, ohne mir dort auch was zu kaufen.

Am Anfang habe ich auch nur geangelt um ein paar Fische zu fangen.
Heute geht man gezielt auf eine Fischart und angelt gleich so, dass man vielleicht wenig erwischt, aber dafür große!

Es ist auch nicht nur einfach das Angeln!
Alles was damit zu tun hat macht mir spaß!
Tage vor dem Angeln wird schon alles vorbereitet!
Wir fahren zu den Gewässern, loten sie aus und suchen nach guten Angelplätzen!
Wir rollen unsere Boilies selber und das nicht aus Geldmangel! Es ist jedesmal wieder spannend neue Rezepte zu endecken und zu testen!

Wenn meine Frau, meine Kleine und ich eine Radtour machen, dann führt sie immer irgendwo am Wasser entlang! Dort schaue ich mich dann auch immer nach möglichen Standorten von Hechten um. Und mit Sicherheit bin ich dann ein oder zwei Tage später dort um zu Blinkern.

Das ist auch so ein Thema! Familie!
Bei mir ist es eigentlich sehr gut geregelt! Meine Frau hat mich so kennen gelernt und akzeptiert mein Hobby voll und ganz! Wenn wir am Wasser sind, dann kommt sie Tagsüber häufig vorbei. Dann wird gegrillt und Kaffee getrunken!
Meine Kleine ist gerne mit am Wasser und angelt sogar auch ganz gerne mal mit! Somit nehme ich sie auch öfters mit wenn ich Blinkern gehe!

Zwiemal im Jahr fahre ich mit meinem Kumpel jeweils eine Woche irgenwo hin zum Angeln!
Und ein längerer Urlaub ist dann nur für die Familie da! (Blinkerrute ist aber dabei)

Alles in Allem kann ich sagen, dass nach meiner Familie eigentlich das Angeln am Wichtigsten ist.
Ein Leben ohne Angeln kann und will ich mir gar nicht vorstellen.
Ich brauche einfach die Ruhe, den Nervenkitzel und alles was noch dazu gehört!

@ CarpMoguls

Du hast geschrieben warum auf Luxus zu verzichten etc.

Verzichten wir wirklich auf etwas?

Ich denke mal, jeder hat seine Prioritäten!
Mein Luxus ist, dass ich meiner Kleinen fast jeden Wunsch erfüllen kann! Ich habe meine Familie und ich kann viel Zeit am Wasser verbringen.
Das ist meine Definition von Luxus!

Gruß Stefan
 
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Ok,

ich fang mal an.

Ich war so ca. 12 Jahre alt.Hab jetzt ne viertel Stunde überlegt,wer mich
ans Angeln gebracht hat.Ergebnis: Ich mich selber:eek:.
Hatte immer den Drang zum Wasser.
War in der Zeit viel mit dem Radl unterwegs,und habe in einem sehr schönen Gewässer (Vereinsgewässer) dicke Fische an der Oberfläche
stehn sehen.
Resultat:Angelausrüstung beschafft(extrem billig):),auf zum Schwarz-
angeln mit Vati.
Resultat: Erwischt worden:eek:.
Konsequenz:Vereinsbeitritt:klatsch.(Glück gehabt)
Nächster Schritt:

Wettkampfangeln ,im Verein:confused:.
Ergebnis: Stadt -und Kreismeister.
Hat damals echt Spass gemacht,heute denke ich anders darüber:).

Die dicken Fische im Vereinsteich waren Graskarpfen,

einige hab ich später gehakt mit nem Grasbüschel an der Oberfläche.(Wahnsinnsdrill,werd ich nie vergessen)

Ich kann nicht beschreiben was "die Magie" des Angelns ist:confused:.

Mein Vater ist damals kurz drauf auch mit eingestiegen,

und wir angeln zusammen,wenn es die Zeit erlaubt:angler:.

Kurzum: Ich denke Angeln befreit von Stress und Zwängen:eek:und macht
nen Riesenspass.Adrenalin (evtl.) und die Natureindrücke nicht zu vergessen.

Einfach mal Leben.

Gruss und krumme Ruten
Thomas
 
Was bedeutet mir das Angeln?
Viel, wirklich viel.
Aber nicht alles.
Als ich noch jung und frisch war, da war das Fischen für mich oberwichtig.
Mein Paps, Gott hab Ihn selig, hat mich schon früh an den Fisch gebracht.
Er war halt ein passionierter Fliegenfischer und die Bachforelle war Ihm heilig.
Was wunderts wenn der Sprößlimg mit sechs seine erste Salmo Trutta forma Fario
mit Papas Fliegenrute fing.
Aber nun, viele Jahre später, mein Vater weilt inzwischen leider in anderen Gefilden, da
muß ich berichten das auch andere Lebensprioritäten zählen.
Meine eigene Familie als erstes.
Also, ich gehe nach wie vor sehr gern und oft zum Fischen.
Jeder Urlaub, beispielsweise wird auch fischereilich durchgeplant.
Aber im Vordergrund steht immer auch die Familie.
Gruss Armin
 
Moin,

das ist wirklich eine gute Frage die ich mir selber auch fast täglich stelle, ohne bisher eine Antwort gefunden zu haben.
Ich bin jetzt seit fast 45 Jahren Angler. Es gibt nichts in meinem Leben (neben der Familie, versteht sich) was solche Konstanz hat. Daher ist es fast unmöglich die Frage mit ein paar Schlagworten zu beantworten. Es ist schon gar nicht möglich, das Nichtanglern zu vermitteln. Die Liebe zur Natur teilen wir uns bspw. mit Wanderern oder Vogelfreunden, Adrenalinjunkies finden sich z.B. bei den Extremkletterern oder Rallyfahrern und um eine schöne Zeit mit Freunden zu verbringen muß man auch nicht unbedingt am Wasser sitzen. Vielleicht ist es der Umstand, dass beim angeln so viele Dinge zusammenkommen? :nixweiss:

Gruß Thorsten
 
So, wie ich es gestern geschrieben habe, will ich heute auch mal noch versuchen, meine Beweggründe niederzuschreiben:

Auch bei mir wurde das Interesse am Angeln in der Kindheit geweckt, allersings nicht durch meinen Vater. Mein Großvater war schon immer gern am Wasser und hat sich auch schon immer vom Wasser angezogen gefühlt - ich glaube, das hat er mir vererbt. Mein Vater hat sich nie dafür interessiert, versteht mich aber.

Ich möchte nun nicht unbedingt auf meine "Entwicklung" eingehen, da die wohl bei den meisten ähnlich ist. Es reicht wenn ich sage, dass ich seit ca. 7 Jahren gezielt auf Carps fische. Lieber möchte ich versuchen zu beschreiben, was mich heute zum Angeln antreibt.

Ich versuche, soweit es die Zeit zulässt, jedes Wochenende wenigstens eine Nacht am Wasser zu sein. Meist geht es am Freitag auf den späten Nachmittag los. Das Auto beladen, zum Kumpel fahren, noch ein wenig Quatschen, seinen Ramsch auch noch ins Auto und dann gemütlich ab an Wasser. Dort angekommen, wird das ganzes Zeug (man nimmt eigentlich immer viel zu viel mit, auch wenn das schon die "minimalste Ausrüstung" ist) ans Wasser geschleppt, die Stühle aufgebaut und erst einmal, ganz in Ruhe einen Kaffee trinken und der Natur frönen. Nach ca. einer halben Stunde wird dann angefangen aufzubauen.

Noch ein kurzer Anruf bei der Geliebten, da die meist erst dann Feierabend hat, und dann wird das Telefon beiseite gelegt und das Entspannen geht los. Ich habe meist noch ein Buch dabei oder man redet ganz einfach nur über die vergangene Woche - Klatsch und Tratsch am Wasser ist was echt geniales.

In der Dämmerung gibt es dann noch ein Highlight: das Abendessen. Geht es euch auch so, dass ihr in der Natur das dreifache Futtert? Furchtbar. :)

Wenn es das Wetter zulässt, sind die Stühle im Freien aufgebaut und werden nun zur Liege umgerüstet, eine schöne warme Decke drübergeschmissen, das Buch kommt heraus, der Diffusor der Kopflampe rein und noch ein paar Seiten lesen bevor man sich zum Dösen hinlegt - immer mit einem möglichen Biss im Hinterkopf. Und ich glaube, genau das ist es, was mich antreibt immer wieder so viel Zeit, Mühen und Geld in diese Leidenschaft, nein, in diese Lebenseinstellung zu investieren. Völlige Ruhe, Entspannung aber dennoch die Erwartung, auch wenn absolut keine Rolle (mehr) spielt, ob wir nun blanken oder 10 Fische fangen.

Und dann ist es bei mir immer wieder komisch. Nennt mich eigenartig oder durchgeknallt, aber zu 99% werde ich ca. 1 Minute vor einem Run wach. Es kam bislang nur selten vor, dass mich ein Fisch aus dem absoluten Tiefschlaf oder überhupt aus dem Schlaf gerissen hat - egal ob dieser nun 00:00 Uhr oder 04:23 Uhr beißt. Erklären kann ich es mir nicht, aber es ist so.

Und ich glaube wirklich, dieser eine kleine Moment, der Dauerton vom Bissanzeiger, genau das ist der Moment, warum es mich so fasziniert. Die ganzen Überlegungen, die man im Voraus angestellt hat, haben irgendwo gestimmt, das Futter, die Menge, die Montage, das Rig, die Stelle - alles hat irgendwo gepasst. Das ist für mich eine der stärksten Bestätigungen die ich bekommen kann.

Sicher, der Drill ist auch ein riesen Spaß, für mich aber schon nicht mehr so interessant wie der Biss an sich. Auch wenn der Fisch, nach hartem Kampf, endlich zu sehen ist, in den Kescher gezogen und auf die Matte gelegt wird: ein riesen Gefühl, wie ihr es selber wisst, aber für mich auch nicht vergleichbar. Gewogen oder vermessen werden unsere Fänge eh nur grob. Die Länge wird mit der Spannweite von unserer Hand gemassen (bei mir sind es knappe 20cm) und das Gewicht wird nur geschätzt. Dann werden eins, zwei Fotos gemacht, nach Wunden gesucht und behandelt und das Tier geht wieder zurück. Und neben dem Dauerton vom Delkim ist dieser kleine Moment für mich wieder sehr wichtig. Den Fisch erst einmal wieder Wasser filtern lassen, sehen ob er wirklich fit ist und ihn dann langsam in die Freiheit zurückgleiten lassen - Wahnsinn!

Die entsprechende Rute bleibt für diese Nacht eh draußen und es geht wieder ins "Bett".

Ich habe vor einiger Zeit einmal einen Angler am Wasser getroffen, und ihn gefragt warum er angeln gehen würde. Seine Antwort war recht kurz "Freiheit und Ruhe". Ich fragte ihn, ob er mir das vielleicht näher erlären könne. Er meinte nur "Verschwinde und ich sag's dir". Damals war ich mit der Antwort irgendwie überfordert - heute verstehe ich sie.

Nun habe ich wieder eine Erklärung abgegeben aber irgendwie den Nagel wieder nicht auf den Kopf getroffen. Naja, irgendwie kommt's aber schon hin.

In diesem Sinne.
 
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