Schnüre -  Berkley Nanofil

Hallo Zusammen,

Ich habe jetzt auch gerade ein paar Bruchtests mit der Nanofil gemacht.

Für den Test hat mir ein Bekannter freundlicher Weise seine Labortechnik des Fraunhofer Instituts zur Verfügung gestellt! :grins

Mit einer solchen Technik kann ich leider nicht aufwarten, deswegen lasse ich mal die von mir mit meiner Fischwaage ermittelten Kiloangaben weg.

Die ausgefransten ersten 3 Meter, mehr waren es gar nicht, habe ich insgesamt 3 mal getestet. Das Ergebniss war wirklich fast identisch mit den Stücken, die nicht aussgefranst war. Nur mal so viel: Nach diesen Test habe ich keine Angst, da werde ich mit jedem Hecht in deutschen Gewässern fertig, auch wenn die ausgefranste Schnur optisch das Vertrauen doch ein wenig eingeschränkt hat.
Es scheint aber auf die Tragkraft wirklich keinen großen Einfluss zu haben. Und meine Schnur war optisch schon in einem üblen Zustand.
 
Hab jetzt mehrere Teststunden mit der 0,04er auf der UL-Barschrute durch.
Fazit: bisher kein Fransen, extremer Wurfweitengewinn gegenüber übl. 0,08mm, leichter Memoryeffekt zu sehen, 30er Barsche rausgehoben, 35er ohne Abriss ausgedrillt. Was UL-Fischen angeht hält sie, was sie verspricht, nämlich dass man so weit (oder weiter) wirft wie mit einer gleich tragenden Mono und dazu direkten Köderkontakt hat.
 
Hallo Jörg,

wer sagt dass ich das nicht getan habe! :grins
Berkley Nanofil 0,20 = 0,19289mm

also sogar noch einen Tick dünner wie angegeben. :)

Interessantes zu den Tragkräften findet man bei: http://www.waku-angelsport.de/index_de.html

Zitat:
Die lineare Zugfestigkeit der weltweit besten UHMWPE Einzelfaser beträgt unter Laborbedingungen ca. 450 kg/mm2. Siehe auch: Was versteht man unter Tragkraft, Reisskraft, Zugfestigkeit? Die fertig geflochtene Schnur hat aber nur eine etwas geringere Zugfestigkeit. Das liegt an zwei Dingen:
a) Die Querschnittsfläche der geflochtenen Schnur besteht nicht nur aus Fasermaterial sondern zwangsläufig auch aus Lufträumen (die sich zwischen den nebeneinander liegenden runden Einzelfasern zwangsläufig ausbilden
b) Durch das Flechten werden die Einzelfasern gekrümmt und verlieren deshalb an Tragkraft (gegenüber der linear belasteten Einzelfaser).
Fertig geflochten wird deshalb eine Zugfestigkeit von ca. 300 kg/mm2 erreicht. Nach Umrechnung kann eine geflochtene 0,18-er Schnur aus UHMWPE demnach bestenfalls eine Tragkraft von ca. 7,63 kg haben. Mehr ist nicht möglich! Auf den Etiketten vieler Anbieter von polyfilen Schnüren finden sich häufig Angaben, die hiervon stark abweichen. So ist z.B. zu lesen: „0,06 mm mit 10,6 kg Tragkraft“. Daraus errechnet sich eine Zugfestigkeit von sagenhaften 3751 kg/mm2. Diese Angabe ist um fast das 10-fache höher als von den Herstellern der UHMWPE Faser selbst angegeben. Tatsächlich kann eine 0,06-er Schnur aus bester UHMWPE Faser (je nach Flechtung) bestenfalls eine Tragkraft von ca. 0,85 kg erreichen. Hier wird der Angler für total „dumm“ gehalten. Oder die „Etikettenschreiber“ wissen selbst nicht, was für einen Unsinn Sie produzieren. Aber das muss sicher nicht weiter kommentiert werden.


Gruß Jörg
 
Nett wie ehrlich die das schreiben.

Nur man muss berücksichtigen das die Nanofil ja keine Geflochtene ist, sondern viele Fäden die nicht durch eine Flechtung gekrümmt wurden, sondern parallel nebeneinander liegen.
Ich denke mal das auch der andere Punkt nicht zählt weil die Schnur wohl auch keine Hohlräume aufweist?

Darum kann die Nanofil schon eine realitische höhere Tragkraft als andere Geflochtene aufweisen.
 
Nett wie ehrlich die das schreiben.

Nur man muss berücksichtigen das die Nanofil ja keine Geflochtene ist, sondern viele Fäden die nicht durch eine Flechtung gekrümmt wurden, sondern parallel nebeneinander liegen.
Ich denke mal das auch der andere Punkt nicht zählt weil die Schnur wohl auch keine Hohlräume aufweist?

Darum kann die Nanofil schon eine realitische höhere Tragkraft als andere Geflochtene aufweisen.

selbst Berkley gibt die 20er Nanofil(in Deutschland) mit 12,6kg an.Bei der Fireline sollen es sogar 13,2kg bei der 20er sein.
Nach deiner Aussage sollte ja dann eigentlich die Nanofil noch bessere Tragkraftswerte aufweisen.


Vielleicht noch soviel:

egal ob jetzt Berkley oder auch die Power Pro etc.bei den Tragkräften wird schön geschummelt.
Manch einer sagt,es wurde einfach das Kilo anstatt der richtigen Pound-angabe verwechselt.
So tragen die Schnüre dann ungefähr die Hälfte dessen, was sie laut Kiloangabe müßten.

Sollte es sich also um einen Umrechnungsfehler handeln,trifft jenes dann auch auf die Nanofil zu.

Laut obiger Messung trägt eine 20er Nanofil aber tatsächlich die angegebene Kiloangabe.

Schon ein wenig verwunderlich wie ich meine.


Gruß Jörg



Gruß Jörg
 
Zuletzt bearbeitet:
bin jetzt mal auf der Berkley Seite gewesen: http://www.berkley-fishing.com/products/line/uni-filament/nanofil

selbst die geben bei einer 0,008inch(entspricht 0,2mm) gerade mal 12 Pound(ca.5,5kg) an.
Mensch Andreas,da haben die sich doch glatt selbst besch.... :)

PS: wirklich selbst gemessen?

Gruß Jörg
Hallo Jörg,

danke für deinen berechtigten skeptisch/kritischen Einwurf - ist ja schließlich 'ne Berkley. :)

Zu deiner Frage: Ja, das wurde von mir und besagtem "Mess-Inschenör" selbst gemessen.

In einem anderen Forum hatte ich mal gelesen:
Zitat: "in USA i.a. die "Nassknotentragkraft" der Schnüre angegeben wird, während in D die "Trockentragkraft", also ganz ohne Knoten etc. zählt."
Das hatte mich neugierig gemacht. Es wurden jeweils 5m Schnur in den Test eingebracht. 3m wurden auf eine Achse aufgespult, an das andere Ende brachte ich einen No-Knot-Verbinder an. Der an einer zweiten Achse eingehängt wurde. Die Maschine zog an, das Messgerät zeigte das Zuggewicht an und beim Zerreissen der Schnur blieb der Wert bei 12,5237kg bzw. 12,3492kg stehen. Ich war selber ganz überrascht!
 
Zitat: "in USA i.a. die "Nassknotentragkraft" der Schnüre angegeben wird, während in D die "Trockentragkraft", also ganz ohne Knoten etc. zählt."

waku hat die max. erreichbaren Werte ebenfalls ohne Knoten angegeben.

http://www.waku-angelsport.de/vorundnachteile.html

Demnach wäre Berkley ja eine Superschnur gelungen(was die TK angeht). :)

So erreichen die fast das doppelte einer Stroft...welche nicht gerade den schlechtesten Ruf hat.

Gruß Jörg
 
Die Zahlen von Waku sind bekannt. Und es ist sicher interessant das eine Firma (die ja auch nur Schnur verkaufen will) so offen mit Zahlen umgeht, letztendlich ist aber auch das nur Marketing. Abgesehen davon bin ich ein großer Freund von Stroft-Schnüren!

In dem Artikel ist aber immer von Polyfiler Schnur die Rede mit all ihren physikalischen Schwächen wie Tragkraftverlust durch Krümmung, gegenseitiges Einschneiden der einzelnen Flechtstränge, Leerräume im Geflecht (Waku bemisst alles auf der Basis einer 0,18er), etc. Und die Nanofil ist halt nicht Polyfil, zumindest nicht nach herkömmlicher Produktionsart!

Kauf dir doch selber mal 'ne Spule und probiere. Wenn du zufrieden bist ist gut und wenn nicht kann ich auch mit leben! :grins
 
Hallo Zusammen,

Jetzt hole ich den alten Tröt mal wieder aus der Versenkung hoch.

Die Nanofil hat bei mir jetzt ein gutes 3/4 Jahr auf dem Buckel und jetzt kann ich wirklich mal ein Langzeitfazit ziehen:

Postitiv ist nach wie vor, dass sich mit der Nanofil wirklich erstklassig werfen lässt. Meine 0,17er flutscht auch jetzt noch nur so von der Rolle und dass man damit weiter kommt als mit einer herkömmlichen Geflochtenen, kann ich absolut bestätigen.

Die Schnur neigt überhaupt nicht zur Bildung von Perücken. Mit anderen Geflochtenen habe ich oft richtige Probleme zur Blütezeit der Weiden. Das Wasser ist dann wie mit einem Teppich überzogen, von den Samen der Weide. Geflochtene Schnüre sammeln das gerne ein und ab und zu bilden sich beim Werfen dann Perücken. Nicht so bei der Nanofil, die durch die glatte Oberfläche die feinen Weidensamen nicht mit einsammelt. Auch sonstiger Dreck haftet nicht an der Schnur.

Ich hatte ja mal ernsthafte Bedenken, weil die Nanofil zum "Ausfransen" neigt, siehe: https://www.fisch-hitparade.de/showpost.php?p=490251&postcount=87. Das hat sich ein wenig relativiert. Die ersten 2 - 3 Meter werden bei mir eh immer regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf abgeschnitten. Dazu kommt auch noch der "natürliche Verlust" durch Hänger und Abrisse. Rein von der Tragkraft her hatte ich an der Nanofil noch nie etwas auszusetzen (im Gegensatz zu anderen Berkley-Schnüren).

Der Preis der Nanofil liegt ja mittlerweile in einem ganz korrekten Rahmen (k.A. ob die Nachfrage schon nachgelassen hat :confused:), jedenfalls gibt es hier: http://www.angelsport.de/__WebShop_...ere-1/berkley-nanofil-270-m-schnur/detail.jsf 100 Meter für 10€. Der Preis ist meiner Meinung nach absolut angemessen.

Negativ finde ich an der Nanofil eigentlich nur, dass sie eine miserable Knotenfestigkeit hat. Das ist aber bedingt durch die extrem glatte Oberfläche, und man kann sich ja mit Knotenlosverbindern gut behelfen.

Fazit: Es handelt sich um eine gute Schnur zum Spinnfischen, die keine Dehnung aufweist. Aber eine "Überschnur" ist die Nanofil sicher nicht. Ich habe auf einer Messe eine Schnäppchenschnur gekauft, eine Fox Rage Soft Steel Braid (https://www.fisch-hitparade.de/angeln.php?t=72362&highlight=fox+rage+barid), mit der ich ebenfalls sehr zufrieden bin und die etwa die Hälfte der Nanofil gekostet hat.
 
Klasse Erfahrungsbericht.

DER hilft echt weiter. Ich beobachte das ja auch schon und werde aller Wahrscheinlichkeit fuer den Winter auch auf diese Schnur umsteigen.
Da sie sich ja nicht wirklich mit Wasser voll saugt, wird sie hoffentlich nicht so schnell gefrieren.

Danke nochmal.
 
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