Steinbeisser - Fänger: Reinhard Seggewiss

Steinbeisser - Fänger: Reinhard Seggewiss

Steinbeisser / Seewolf

Der Seewolf ist ein großer Raubfisch. Zwei Arten sind besonders relevant. Der gefleckte Seewolf (Anarhichas minor) und der gestreifte Seewolf (Anarhichas lupus). Er wird vor allem wegen seiner hundeartigen Vorderzähne so genannt. Seewölfe produzieren ein Frostschutzprotein, um sich in sehr kaltem Gewässern vor dem Erfrieren zu schützen. Der Seewolf wird auch als steinbítur oder stone eater bezeichnet.

Vorkommen

Seewölfe bevorzugen kaltes Wasser, normalerweise um die fünf Grad Celsius. Er hält sich in Tiefen zwischen 25 Metern und bis zu 800 Metern auf. Seewölfe bevorzugen felsige Gebiete und Meeresböden mit kiesigen Untergund. Dieser eignet sich perfekt zum Laichen und zum Jagdverhalten des Seewolfs. Seewölfe gibt es im Atlantik und in Teilen der arktischen Ozeane. Gute Reviere sind der Norden Russlands und die Meere rund um die skandinavische Halbinsel. Auch im Westen und Osten Grönlands kommen Seewölfe vor. Auch die Barentssee, die Färöerinseln sowie der westliche Atlantik sind Seewolf Gebiete.

Aussehen

Seewölfe haben kleine Augen und eine abgerundete Schnauze mit einem stumpfen, schweren Kopf. Seine Farbe kann von braun bis oliv variieren. Manchmal hat er schwarze oder braune Flecken in unregelmäßigen Formen direkt am Oberkörper.

Größe

Ein durchschnittlicher Seewolf hat in der Regel zwischen 50 und 60 Zentimeter Länge, während ein ausgewachsener Seewolf bis zu 1,5 Meter lang und bis zu 21 Jahre alt werden kann.

Vermehrung

Seewölfe werden mit sieben Jahren geschlechtsreif. Seewölfe laichen manchmal bereits im Spätherbst, aber normalerweise im Winter. Die Rogner legen bis zu 54.000 Eier mit einem Durchmesser von fünf bis sechs Millimetern ab, die vom Milchner befruchtet und anschließend bewacht werden. Sowohl das Männchen als auch das Weibchen bewachen die Eier über einen Zeitraum von bis zu zwei Monaten. Nach dem Schlupf der Larven werden diese weiterhin vom Männchen bewacht, bis nach etwa weiteren drei Monaten der Dottersack aufgebraucht ist. Dann ziehen die Larven ins Freiwasser und ernähren sich von Plankton. Erst mit fünf bis sechs Zentimetern Länge kehren die Fische zur Bodenlebeweise zurück.

Ernährung

Mit seinen starken Zähnen ernährt sich der Seewolf von hartschaligen, wirbellosen Tieren wie Krabben, Hummern, Seesternen und Seeigeln.

Angeln auf Seewolf

In den Gebieten, in denen Seewölfe häufig sind, können sie das ganze Jahr über befischt werden. Zu den besten Angelrevieren für Seewolf zählen die Küstengebiete Mittel- und Nordnorwegens, insbesondere Gebiete nördlich des Polarkreises. Die beste Angelzeit liegt im Frühjahr zwischen April und Juni. Dann halten sich die Fische auch in flacherem Wasser zwischen 15 und 30 Metern auf. Den Rest des Jahres stehen die Fische meist tiefer, bis zu 500 Metern. Gute Spots verfügen über felsigen Grund und ausreichend Versteckmöglichkeiten.

Seewölfe sind keine starken Kämpfer. Normale Bootsruten mit einem Wurfgewicht von um die 250 Gramm reichen dicke aus. Eine kräftige Meeresrolle kompletiert die Hardware. Die Rolle sollte mit einem starken Geflecht von mindestens 0,30 Millimeter bespult sein.

Wichtig beim Angeln auf Seewölfe ist eine starke und stabile Montage, die dem starken Gebiss standhält. Dafür eignen sich dicke Monoschnüre, wie sie auch beim Welsangeln zum Einsatz kommen. Meist werden Seitenarmmontagen gefischt, die mit einem schweren Blei von bis zu 300 Gramm vervollständigt werden. Entsprechend stabile Wirbel sollten verwendet werden. Der große dickdrähtige Einzelhaken am Seitenarm wird mit Naturköder bestückt. Dazu zählen Fischfetzen, Kalmare oder Muscheln. Letztere können gut im Strumpf angeboten werden. Auch visuelle und akkustische Reize werden der Montage teils vorgeschaltet.

Beim Angeln wird die Montage über den heißen Bereichen zum Grund geführt und regelmäßig etwa einen Meter angehoben und wieder runtergelassen. Dies sollte nicht zu schnell passieren und die Köder sollten nicht zu hoch geführt werden, um nicht aus dem Sichtbereich des Räubers zu verschwinden. Auch kann der Grund mit dem Blei abgekloft werden, um die Fische anzulocken. Nach erfolgreicher Landung sollte der Haken ausschließlich mit einer Zange gelöst werden, um Verletzungen zu vermeiden.

Seewolf in der Küche

Aufgrund seines Aussehens, sind Seewölfe fast ausschließlich als Filet erhältlich. Seewölfe haben ein weißes, mageres und süßes Fleisch. Es kann auf viele Arten zubereitet werden. Dazu zählt Braten, Dünsten, Pochieren, Backen und grillen.

Infos kurz und knapp

Merkmale:
abgeflachter, sich zum Schwanz hin verjüngender Körper, großer abgerundeter Kopf mit weitem endständigen Maul (reicht bis hinter die Augen), nach hinten gerichtete Fangzähne, runde Mahlzähne an Gaumen und hinterem Unterkiefer, Rückenflosse reicht von Kopf bis Schwanzstiel, Schuppen sehr klein und in die Haut engebettet, Färbung variabel, oft zickzack-artige Querbinden

Größe:
50-110 cm, selten bis 130 cm

Geschlechterunterscheidung:
äußerlich nicht möglich 

Flossenformel:
D LXIX-LXXVII (69-77), A 43-48, P 19-21 

Schuppenzahl Seitenlinie:
keine Angabe 

Verwechslungsgefahr mit:
keine 

Besonderes:
Seewölfe haben weder Bauchflossen noch eine Schwimmblase, Zähne wachsen vor der Laichzeit nach, Alter über 20 Jahre, bevorzugen felsigen Grund und kühles Wasser 

Verbreitung:
Nordatlantik, im Osten vom Weißmeer bis zur Biskaya, Nordsee u. west. Ostsee. Im westl. Nordatlantik von Grönland bis Cape Cod (USA) 

Fortpflanzungsbiologie:
Geschlechtsreife nach 6-7 Jahren, Ablage von 3.000-24.000 gelben klebrigen Eiern in 40-200 m Tiefe (kugelige Klumpen), Larvenschlupf nach 2 Monaten, Larven bleiben am Boden liegen, durchlaufen eine kurze pelagische Phase und orientieren sich dann bodenwärts zurück 

Laichzeit:
Oktober bis Januar 

Familie:
Anarhichadidae, Seewölfe

Gestreifter Seewolf / Steinbeisser / Katfisch Übersetzung: 
lateinisch: Anarhichas lupus
dänisch: Havkat 
englisch: Sea wolf / Sea cat 
finnisch: Merikissa 
französisch: Loup de mer 
isländisch: Steinbítur 
italienisch: Lupa di Mare 
niederländisch: Zeewolf 
norwegisch: Gråsteinbit 
spanisch: Perro del norte 
ungarisch: Vágócsík / Pásztás farkashal