Silberkarpfen
Der Silberkarpfen (Hypophthalmichthys molitrix) wird auch Silberamur genannt und ist ein im Freiwasser lebender Fisch. In Europa wurde er mit dem Ziel der Reduktion von hohen Planktonbeständen eingeführt, was aber nur bedingt funktioniert hat. In den USA führt diese dort invasive Art sogar zu massiven Problemen.
Verbreitung und Lebensraum
Der Silberkarpfen kommt ursprünglich aus Ostasien, aus dem Einzuggebiet des Amurs und in Zentralchina vor. Durch den Menschen wurde die Art aber auch in Europa und Nordamerika verbreitet, wo sie teils sehr invasiv ist. Häufig kam der Besatz zusammen mit dem Besatz von Mamorkarpfen oder Graskarpfen zusammen. Silberkarpfen bevorzugen langsam fließene Flüsse und stehende Gewässer.
Aussehen
Der Silberkarpfen hat kleine, unterhalb der Kopfmitte liegende Augen. Seine Mundspalte ist stark oberständig. Am Rücken ist er grünlich grau gefärbt, die Flanken sind silbrig, der Bauch hell.
Größe
Silberkarpfen erreichen im Schnitt eine Länge von bis zu einem Meter, maximal 1,3 Meter.
Ernährung
Silberkarpfen sind bis auf ihre ersten Lebenswochen, wo sie noch Zooplankton fressen, strike Vegetarier. Sie filtrieren das Wasser nach Phytolankton und können extrem kleine Partikel aufnehmen. Dazu dient ein feines Netz an Kiemenreusendornen. Außerdem haben sie einen sehr langen Darm, der etwa dem 15-fachen der Körperlänge entspricht.
Vermehrung
Silberkarpfen werden nach drei bis fünf Jahren geschlechtsreif. Sie laichen bei entsprechend warmen Bedingungen von Mai bis Juli und legen bis zu 500.000 Eier ab. Sobald die Brut geschlüpft ist, zieht sie ins Freiwasser und ernährt sich von Plankton. In Mitteleuropa ist es aber zu kalt und eine natürliche Vermehrung kommt kaum vor.
Angeln auf Silberkarpfen
Da Silberkarpfen Planktonfresser sind, geht es beim Angeln auf Silberkarpfen darum, eine planktonimitierende Partikelwolke aus Kleinstpartikeln zu erzeugen und darin seinen auftreibenden Köder zu präsentieren. Dafür ist auch spezielles Futter erhältlich. Wird das Futter mit Milch angemischt, wird die Woke noch intensiver. Es gibt auch spezielle Plankton Tabletten, die an der Montage angebracht werden, sich mit der Zeit auflösen und eine entsprechende Wolke erzeugen. Erhältlich sind alle möglichen Geschmacksrichtungen. Als Köder eignen sich kleine Auftreibende künstliche Partikel, die in der Futterwolke schweben sollten. Entsprechend kleiner sollten die Haken sein, dabei aber noch stabil genug. Da Silberkarpfen große und durchaus kampfstarke Fische sind, ist das gesamte Angelgerät entsprechend auszurichten. Eine normale Ausrüstung zum Karpfenangeln reicht vollkommen aus. Da die Fische im Freiwasser leben und aufgrund ihrer Größe werden sie leider gelegentlich von Schleppanglern in der Seite gehakt.
Verwechslungsgefahr
Silberkarpfen sind leicht mit dem Marmorkarpfen zu verwechseln. Für einen Laien sind sie nahezu identisch.
Invasive Silberkarpfen
Silberkarpfen sind in den USA sehr invasiv und bedrohen die Fischfauna vor Ort. Vor allem im Mississipi fanden die Silberkarpfen gute Lebensbedingungen vor und vermehrten sich stark, seitdem sie aus den Fischzuchten ausgebüchst sind. Auch verbreiten sie sich immer weiter und besiedeln mittlerweile sogar Teile der großen Seen. Die Behörden versuchen mit teils drastischen Maßnahmen die Ausbreitung der Silberkarpfen zu verhindern und erwägen sogar die kritischen Wasserverbindungen dauerhaft zu sperren. Die Fische bilden richtige Massenbestände und so hat sich dort sogar das Bogenfischen auf Silberkarpfen etabliert. Durch die hohen Bestände gibt es auch vermehrt Unfälle und Kollissionen mit motorisierten Wasserfahrzeugen, bei denen die Insassen verletzt werden können.
Infos kurz und knapp
Merkmale:
breiter Kopf u. schräg-steil nach oben gerichtetes Maul, Augen liegen auf Höhe der Mundspalte, Bauch von Kiemenspalten bis zur Afterflosse gekielt
Größe:
bis 140 cm
Geschlechterunterscheidung:
äußerlich nicht möglich
Flossenformel:
D III/7, A II-III/12-14
Schuppenzahl Seitenlinie:
keine Angabe
Schlundzahnformel:
einreihig 4-4
Verwechslungsgefahr mit:
Marmorkarpfen (dieser: Augen liegen unterhalb des oberständigen Mauls, Bauch ist nur zwischen Bauch- u. Afterflossen gekielt, Brustflossen reichen bis über den Bauchflossenansatz)
Besonderes:
sollte aus ökologischen Gründen nicht nachgesetzt werden
Verbreitung:
ursprünglich China
Fortpflanzungsbiologie:
Ablage bis zu 500.000 Eiern im Freiwasser; in unseren Breiten erfolgt keine Reproduktion
Laichzeit:
in China Mai-Juli,
Familie:
Cyprinidae, Karpfenfische
Silberkarpfen (Silberamur, Tolstolob) Übersetzung:
lateinisch: Hypophthalmichthys molitrix
dänisch: Sølv Karpe
englisch: Silver carp
finnisch: Hopeapaksuotsa
französisch: Amour Argenté
italienisch: Carpa a testa grande
luxemburgisch: Selwerkaarp
niederländisch: Zilverkarper
norwegisch: Sølvkarpe
polnisch: Tolpyga Biala
rumänisch: Crap-chinezesc-argintiu
russisch: Tolstolobik
schwedisch: Silbercarp
spanisch: Carpa Plateada / Tolstolob
tschechisch: Tolstolobik bílý
ungarisch: Fehér busa