Seehechte (Merluccius merluccius) sind dorschartigen Raubfische. Sie kommen vor allem im Atlantik und im Mittelmeer vor. Seehechte sind beliebte Angelfische bei Norwegenanglern. Außerdem handelt es sich um hervorragende Speisefische.
Größe
Seehechte erreichen eine Länge von bis zu einem Meter, teils sogar 1,3 Meter. Solche Fische können bis zu 10 Kilogramm wiegen.
Aussehen
Seehechte haben eine schlanke Körperform und einen sehr spitzen Kopf. Ihr Körper ist silbrig bis grau. Seine Mund- und Kiemenhöhle sowie die Zunge sind sehr dunkel bis schwarz gefärbt. Das endständige Maul ist relativ groß und verfügt über lange Fangzähne. Sie haben eine kurze erste Rückenflosse, hingegen eine zweite lange Rückenflosse. Auch die Afterflosse ist sehr lang.
Vorkommen
Seehechte kommen in weiten Teilen des Atlantiks vor, insbesondere im Südatlantik und im Mittelmeer. In der Nordsee sind sie eher selten. Weitere Seehechtarten sind weltweit verbreitet. Insgesamt gibt es 14 Arten. Seehechte leben in einer Tiefe bis zu 300 Metern.
Ernährung
Seehechte sind Raubfische und ernähren sich hauptsächlich von kleineren Fischen wie Heringen, Makrelen, Sprotten und Sardinen.
Angeln auf Seehecht
Am besten lassen sich Seehechte mit Naturködern fangen. Dabei kommen ganze Köderfische genauso wie Fischfetzen zum Einsatz. Am besten eignen sich Makrelen, Heringe oder Köhler. Diese Fischfetzen können außerdem an Pilkern oder Gummi Tintenfischen angebracht werden. Auf die reinen Kunstköder fängt man die Seehechte eher selten. Da Seehechte scharfe Zähne haben, gilt es entsprechend sichere Vorfachmaterialien zu verwenden. Dazu eignen sich dicke Monofile mit mindesten einem Millimeter Stärke oder auch Titanvorfächer. Die Montage verfügt über mehrere Anbisstellen. Diese sind mit starken Einzelhaken versehen und oft zusätzlich noch mit visuellen und akkustischen Reizen ausgestattet. Je nach Gewässertiefe, Drift und Wind kommen 200 bis 500 Gramm Blei ans Ende der Montage. Beim Angeln sollten mehrere Ruten in unterschiedlichen Tiefen angeboten werden, um auch im Mittelwasser zu angeln. Als Hardware eignen sich kräftige Meeresruten mit passender Rolle und starker geflochtener Hauptschnur. Gute Reviere zum Seehechtangeln finden sich in Norwegen.
Seehecht in der Küche
Im Süden Europas ist der Seehecht als hochwertiger Speisefisch beliebt und ist auch wirtschaftlich bedeutsam. Das Fleich des Seehechts lässt sich gut Kochen, Dünsten, Backen, Frittieren oder Pochieren. Es ist fein, weiß und fettarm.
Infos kurz und knapp
Merkmale:
langgestreckter, stromlinienförmiger Körper, Maul oberständig u. stark bezahnt, reicht bis unter die Augen, keine dorschtypische Bartel am Unterkiefer, 2 Rücken- u. 1 Afterflosse, Bauchflossen kehlständig, Seitenlinie fast gerade
Größe:
Mittelmeer bis 35 cm, sonst bis zu 100 cm und 10 kg schwer
Geschlechterunterscheidung:
äußerlich nicht möglich
Flossenformel:
D1 9-10, D2 37-40, A 36-40
Schuppenzahl Seitenlinie:
keine Angabe
Verwechslungsgefahr mit:
keine
Besonderes:
wirtschaftlich bedeutender Speisefisch, Beutefische: Heringe, Sardinen u. Makrelen
Verbreitung:
Nordostatlantik von Island u. Nordskandinavien im Norden bis Nordafrika im Süden, nördl. Nordsee, Mittelmeer
Fortpflanzungsbiologie:
M nach 3-4 Jahren geschlechtsreif, W nach 8 Jahren; Eiablage in etwa 200 m Tiefe, Eier haben mittig einen Öltropfen u. treiben pelagisch mit der Strömung
Laichzeit:
März (Mittelmeer), Mai bis August (Nordostatlantik)
Familie:
Gadidae, Dorsche
Seehecht / Hechtdorsch Übersetzung:
lateinisch: Merluccius merluccius
algerisch: Merluzzo
dänisch: Kulmule
englisch: Hake
finnisch: Kummeli
französisch: Merlu / Merluche
griechisch: Bakaliáros
isländisch: Lysingur
italienisch: Nasello
kroatisch: Oslic
maltisch: Marloz
niederländisch: Stokvisch heek
norwegisch: Lysing / Fiskestong
polnisch: Morszczuk
portugisisch: Pescada
russisch: Merluzovye
schwedisch: Kummel
serbisch: Oslic
spanisch: Merfuza / Carioca
türkisch: Berlam
ungarisch: Tengeri csuka