Pollack - Fänger: Olaf Stult

Pollack - Fänger: Olaf Stult

Pollack

Der Pollack (Pollachius pollachius) ist ein Meeresfisch, der auch als Kohlmaul oder Steinköhler bezeichnet wird. Er lebt vor allem im Nordostatlantik. Der Pollack ist außerdem ein beliebter Angelfisch.

Aussehen

Pollacks haben einen länglichen, stromlinienförmigen Körperbau. Sein Rücken ist dunkel gefärbt, während die Flanken, silbrig bis grünlich gelblich ausfallen können. Der Bauchbereich ist silbrig grau. Pollacks verfügen über eine hellgrüne Seitenlinie. Diese zeigt auf Höhe der Brustflossen eine deutliche Krümmung nach oben. Das Maul ist oberständig und verfügt über keinerlei Barteln. Dafür hat der Pollack eine schwarze Mundhöhle. Pollacks haben 3 kurze Rückenflossen sowie zwei Afterflossen. Er hat eine nach innen gebuchtete Schwanzflosse.

Größe

Die maximale Länge eines Pollacks liegt bei etwa 1,30 Meter. So ein Fisch dürfte an die 20 Kilo haben und bis zu acht Jahre alt werden. Der Rekord liegt bei etwas über 18 Kilo. Im Schnitt sind die Fische aber nur rund 75 Zentimeter lang. 

Vorkommen

Pollacks sind im Nordostatlantik verbreitet. Gute Reviere für Pollack finden sich von Island über Norwegen und die die Färöer-Inseln bis zum Golf von Biskaya. Stellenweise zieht der Pollack auch in die Nordsee, selten auch in die südlichen Ostsee oder das westliche Mittelmeer. Pollacks bevorzugen Freiwasser über Wassertiefen von etwa 200 Metern. Wenn sie in küstennahen Bereichen unterwegs sind, bevorzugt er felsige Gewässerböden.

Ernährung

Pollacks fressen hauptsächlich Garnelen und andere Krebstiere des Pelagials. Aber auch kleine Fisch stehen auf dem Speiseplan.

Vermehrung

Pollacks laichen im Frühjahr. Die Laichgebiete liegen südlich vor Norwegen, südwestlich der britischen Inseln, vor Spanien und Irland und auch in der Nord-Ostsee. Gelaicht wird in einer Tiefe von etwa 100 bis 200 Metern im Freiwasser bei Temperaturen um die fünf bis acht Grad Celsus. Die Larven schlüpfen nach etwa einer Woche und ernähren sich von Plankton im Freiwasser. Anschließend verbringen die Pollacks, die sich zu großen Schulen, teils zusammen mit Köhlern, zusammenfinden, die ersten zwei bis drei Jahre in ufernahen Bereichen, Tangwäldern oder in der Nähe von Sandstränden. 

Angeln auf Pollack

Pollacks jagen gerne in ufernahen Revieren und man findet sie in Tiefen zwischen zehn Meter und 50 Metern aber auch im Freiwasser über tieferem Wasser. Eine gute Angeltiefe liegt bei etwa 40 Metern.

Zum Angeln auf Pollack sind Gummifische zwischen 15 und 20 Zentimeter top geeignet, die ein Farbspektrum von Rot über Grün bis Braun haben sollten. Um diese in die gewünschte Angeltiefe zu bekommen sind schwere Jigheads mit 30 bis teils sogar 80 Gramm nötig. Alternativ bieten sich Pilker an. Beim Angeln auf Pollack hat sich vor allem das Spinnfischen bewährt. Damit kann die gesamte Wassersäule in verschiedenen Tiefen abgefischt werden. Gerade kleinere Pollacks leben in Schwärmen im Freiwasser und müssen dort gefunden werden. Dafür eignet sich eine straffe Spinnrute um die 50 Gramm Wurfgewicht samt einer salzwasserresistenten Stationärrolle, die mit etwa 20er Geflechtschnur bespult ist. Vor dem Köder sollte ein Fluorocarbon Vorfach montiert werden. Beim Pollackangeln kommt also eine klassische mittelschwere Spinnkombo zum Einsatz.

Geht es auf größere Fische, lohnt es sich, grundnah mit Pilkern anzugreifen und die Metallköder über den Gewässergrund hüpfen zu lassen. Entsprechend schwerer muss die Hardware ausfallen. So kommen Pilkruten mit einem Wurfgewicht um die 100 Gramm zum Einsatz, oder sogar mehr – je nach Strömung und Angeltiefe. Als Rolle ist eine Multirolle besser geeignet, die mit einer circa 30er geflochtenen Schnur bespult sein sollte.

Weiterhin vielversprechend ist das Naturköderangeln mit einer Schleppmontage. Dabei wird eine Nachläufer Montage mit langem Vorfach an einen sogenannten Running Boom montiert. In der Strömung spielt die Montage verführerisch über dem Gewässerboden. Als Köder eignen sich diverse Fischfetzen oder Seeringelwürmer. Große Pollacks sind als ausdauernde Kämpfer bekannt und sorgen für heftige Fluchten beim Drill – bis hin zur Landung bleibt der Pollack eine ausdauernder Gegner.

Verwechslungsgefahr

Pollacks können mit Köhlern verwechselt werden. Beim Köhler verläuft die Seitenlinie aber nicht gekrümmt sondern parallel zum Rücken.

Pollacks in der Küche

Pollacks sind gern gesehene Speisefische, da sie sehr festes Fleisch haben. Zwar ist das Fleisch etwas trocken, dafür jedoch recht würzig. Das Fleisch des Pollacks eignet sich hervorragend für Backfisch, Fischfrikadellen, als Fischstäbchen und auch zum Grillen.

Infos kurz und knapp

Merkmale:
stromlinienförmiger Körper, 3 Rücken- u. 2 Afterflossen, oberständiges Maul, Brustflossen liegen vor den Bauchflossen, Seitenlinie verläuft in einem Bogen über die Brustflossen 

Größe:
40-80 cm, selten bis 100 cm

Geschlechterunterscheidung:
äußerlich nicht möglich 

Flossenformel:
D1 11-14, D2 15-21, D3 15-20, A1 24, A2 16-21, P 16-20, V 6 

Schuppenzahl Seitenlinie:
keine Angabe 

Verwechslungsgefahr mit:
Köhler (Seelachs), dieser mit fast gerader Seitenlinie 

Besonderes:
fischereiwirtschaftlich nur von geringer Bedeutung 

Verbreitung:
Nordostatlantik von Skandinavien über die Brit. Inseln bis Marokko, Nordsee u. westl. Mittelmeer 

Fortpflanzungsbiologie:
Ablage in Tiefen von 100-150 m und Temperaturen von 6-8 °C., Brut frisst zunächst Plankton und geht dann zu bodenorientierter Lebensweise über 

Laichzeit:
Januar bis Mai 

Familie:
Gadidae, Dorsche 

Pollack (Steinköhler) Übersetzung:
lateinisch: Pollachius pollachius 
dänisch: Lubbe 
englisch: Pollack /Lythe 
finnisch: Lyyra Turska 
französisch: Lieu jaune 
italienisch: Merluzzo giallo 
niederländisch: Pollak (Vlaswijting) 
norwegisch: Lyr 
polnisch: Grazniak / Rdzawiec 
portugisisch: Bacalhau 
schwedisch: Lyrtorsk / Bleka 
spanisch: Abedejo 
ungarisch: Fekete tökehal