Knurrhahn (Grauer) - Fänger: Martin Milewski

Knurrhahn (Grauer) - Fänger: Martin Milewski

Knurrhahn (Grauer)

Der Graue Knurrhahn (Eutrigla gurnardus) ist ein Meeresfisch. Er gehört zu den sogenannte Knurrhähne. Die Fische können knurrende oder grunzende Laute von sich zu geben, was ihnen den Namen verschaftt hat. Die Geräusche werden über einen Muskel erzeugt, der die zweikammerige Schwimmblase Vibrieren lässt.

Aussehen

Der langgestreckte, kegelförmigen Körper des Grauen Knurrhahn schließt mit einen sehr großen Kopf ab, der über ein entsprechendes Maul verfügt. Dieses ist groß, breit, endständig und verfügt über fleischige Lippen. Die Fische haben einen dunkelgrauen Rücken und einen hellen Bauch. Die Seitentlinie setzt sich hell ab. Populationen im Mittelmeer haben eher eine rotbrauen Farbe. Die Brustflossen ähneln Flügeln. Dabei haben die drei vordersten Hartstrahlen keine Zwischenhaut und sind frei beweglich. Die Fische haben kehlständige Bauchflossen. Ihre Rückenflosse ist zweigeteilt. Dabei besteht die vordere Rückenflosse aus 8 bis 9 Hartstrahlen, die hintere Rückenflosse hingegen aus 19 bis 20 Weichstrahlen. Die Afterflosseist weichstrahlig.

Lebensraum

Der Graue Knurrhahn besiedelt Gebiete im nordöstlichen Atlantik von Island über Norwegen bis hin nach Nordafrika. Auch in der Nordsee und der westlichen Ostsee sowie im Mittelmeer und sogar im Schwarzen Meer gibt es Populationen des Grauen Knurrhahns. Graue Knurrhähne bevorzugen sandige und schlammige, teils auch kiesige Böden bis zu einer Tiefe von 200 Metern. Im Sommer leben sie eher küstennah und dringen sogar in Brackwassergebiete vor.

Größe

Graue Knurrhähne erreichen im Schnitt eine Länge von 30 Zentimetern, richtig kapitale Brocken können bis zu 60 Zentimeter betragen.

Ernährung

Graue Knurrhähne halten sich am Grund auf und fressen vorwiegend Krebstiere, Weichtiere und kleine Fische. Nur selten steigen sie ins Freiwasser zum Jagen.

Vermehrung

Die Fische laichen von Januar bis Juni. Dabei legen die Rogner zwischen 200.000 bis 300.000 Eier ins Freiwasser ab. In den Eiern sind Öltröpfchen eingelagert, weshalb die Eier an die Oberfläche treiben. Nach fünf Tagen schlüpfen die Larven. Diese ernähren sich nach Aufbrauchen des Dottersacks von Plankton Erst ab einer Größe von etwa 3 Zentimeter ziehen die Jungfische wieder zum Gewässergrund und beginnen ihr bodennahes Leben.

Angeln auf Grauen Knurrhahn

Die Angelsaison auf Knurrhahn reicht von Mai bis September. In Groß Britannien beginnt die Angelzeit bereits schon im April. Die besten Fänge werden in der Regel im Juli erzielt. Wenn es zum Herbst hin wieder kühler wird, wandern die Knurrhähne in wärmere, vom Golfstrom stärker tangierte Regionen wie beispielsweise Schottland oder Irland. Knurrhähne können sowohl vom Boot aus als auch vom Ufer gefangen werden, sofern ausreichend tiefes Wasser in Wurfweite liegt. Hotspots sind Felsen, Molen und Häfen. Die beste Angelzeit ist, wie so oft, die Dämmerung.

Knurrhähne gehen in der Regel beim Grundangeln auf Platten- oder Dorschangeln an den Haken, vor allem, wenn auf sandigen Böden geangelt wird. Da sie sehr schmackhaft sind, freuen sich aber viele Angler über diesen Beifang. Als Tackle kommt somit klassisches Plattfischgerät zum Einsatz, welches nicht zu schwer sein sollte. Gute Köder sind Fischfetzen oder Wattwürmer, aber letztendlich nehmen Knurrhähne alle Arten von Naturködern. Sobald ein Knurrhahn an die Angel gegangen ist, lohnt es sich die Stelle intensiver zu befischen, da Knurrhähne in der Regel nicht alleine unterwegs sind. Sogar Anfüttern soll funktionieren.

Als Montage zum Angeln auf Graue Knurrhähne eignet sich eine Durchlaufmontage am besten. Die Schnur sollte nicht zu dünn gewählt werden. Als Haken kommen große, langschenklige Einzelhaken zum Meeresangeln oder Butthaken zum Einsatz. Auch Montagen mit zwei Anbisstellen sind üblich. Nur selten werden Knurrhähne auch mal auf Kunstköder gefangen. Bei der Landung sollten die Stachelstrahlen der Brustflossen mit Vorsicht behandelt werden, da sie durchaus Verletzungen verursachen können.

Gute Knurrhahn-Bestände in Deutschland gibt es beispielsweise bei Helgoland und generell in der südlichen Nordsee.Top Reviere sind auch der Kattegat und die Gebiete rund um Großbritannien und ­Irland. Auch in Südeuropa lässt sich der Graue Knurrhahn angeln. 

→ Hier gehts zum Fischartenportrait des Roten Knurrhahn.

Grauer Knurrhahn in der Küche

Graue Knurrhähne gelten als Delikatesse und haben ein sehr zartes und schmackhaftes Fleisch, welches fettiger ist als bei anderen Meeresfischen. Die Filets eignen sich perfekt zum Braten und auch für Fischcurrys. Knurrhähne sollten nur kurz gegart werden, da sie sonst trocken werden.

Infos kurz und knapp

Merkmale:
großer Kopf, 2 Rückenflossen, 3 bewegliche Brustflossenstrahlen ohne Flossenhaut, Maul unterständig, Kopfpanzerung mit Hautknochen, freier Rand des Kiemendeckels mit spitzen Dornen, 27 Knochenstachel am Ansatz der Rückenflosse, Bauchflossen kehlständig

Größe:
20-40 cm, selten bis 50 cm

Geschlechterunterscheidung:
äußerlich nicht möglich

Flossenformel:
D1 VIII-IX, D2 19-20, A 17-21, P III+10-11, V I/5

Schuppenzahl Seitenlinie:
70-77

Verwechslungsgefahr mit:
keine

Besonderes:
Schwimmblase zweikammrig, Tonerzeugung (Name)

Verbreitung:
Nordostatlantik von Norwegen u. Island bis Marokko, Nordsee, westliche Ostsee, Mittel- u. Schwarzes Meer

Fortpflanzungsbiologie:
Ablaichen in 25-50 m Tiefe, 200.000-300.000 Eier, Eier schweben im Freiwasser (Öltropfen), die nach 5 Tagen schlüpfende Brut geht ab 3 cm zur bodenorientierten Lebensweise über

Laichzeit:
Januar bis Juni

Familie:
Triglidae, Knurrhähne

Knurrhahn (Grauer) Übersetzung:
lateinisch: Trigla gurnardus
dänisch: Knurhane (Grå) 
englisch: Grey Gurnard 
französisch: Grondin 
italienisch: Pesce capone 
niederländisch: Poon 
schwedisch: Knot / Knorrhane 
spanisch: Rubios 
ungarisch: Morgóhal (szürke)