Heilbutt - Fänger: Henrik Bolten

Heilbutt - Fänger: Henrik Bolten

Heilbutt

Der Heilbutt, eigentlich Weißer Heilbutt (Hippoglossus hippoglossus), ist ein bodennah lebender und aktiv schwimmender Räuber der kalten Meere. Heilbutte gehören nicht zu den Butten, sondern eigentlich zu den Schollen.

Aussehen

Der Heilbutt hat eine gefleckte, dunkle Oberseite, die mit glatten Cycloidschuppen besetzt ist. Heilbutte können die Farbe ihres Rückens an den jeweiligen Untergrund anpassen und sich so perfekt tarnen. Rücken- und Afterflossen sind schmal, der Fisch ist eher oval und schlank, als rund.

Die Schwanzflosse ist breit und leicht konkav. Das Maul reicht bis hinter die Augen, der Kopf zeigt nach rechts. Die Seitenlinie verläuft über der Brustflosse in einem prägnanten Bogen.

Vorkommen und Lebensweise

Der Heilbutt ist vor allem in der Südarktis im Eismeer, im Nordatlantik, in Island und Grönland verbreitet. Weitere Bestände gibt es im Nordpazifik. Er bevorzugt hohe Salzgehalte und kaltes Wasser um die drei bis neun Grad Celsius. Der Heilbutt lebt in ganz unterschiedlichen Tiefen. Im Frühjahr schwimmt er teils ins sehr flache Wasser, kommt aber auch in Tiefen bis zu 2.000 Metern vor. Er schwimmt auf seinen Raubzügen viel umher, teils sehr lange Strecken, ist also kein Lauerjäger.

Größe

Heilbutte sind große Plattfische können eine Länge von bis zu drei Meter erreichen und dabei bis zu 200 Kilo auf die Waage bringen. Im Schnitt sind Heilbutte allerdings deutlich kleiner und erreichen im Alter von vier Jahren etwa ein Gewicht um die zehn Kilo. Heilbutte können sehr alt, teils über 40 Jahre, werden.

Vermehrung

Die Geschlechtsreife erreichen Milchner und Rogner unterschiedlich. Währen Rogner erst mit teilweise erst mit 18 Jahren geschlechtsreif werden, erreichen Milchner spätestens mit acht Jahren die Geschlechtsreife. Die Laichzeit liegt zwischen Dezember und April. Laichgebiete sind Norwegen, Grönland, Schottland, Neufundland oder die Färöer Inseln. Zum Laichen benötigen Heilbutte fünf bis sieben Grad kaltes Wasser.

Ernährung

Heilbutte ernähren sich hauptsächlich von Tintenfischen, Krebsen und natürlich Fischen. Dazu zählen Arten wie Hering, Dorsch oder Schellfisch. Auch Garnelen stehen auf dem Speiseplan.

Angeln auf Heilbutt

Heilbuttangeln ist etwas ganz besonderes, angelt man doch mit auf die größten Fische, die sich mit der Angel fangen lassen.

Gezieltes Heilbuttangeln kann man vor allem in Norwegen.

Reviere zum Heilbuttangeln

Beim Heilbutt-Angeln ist die Auswahl des idealen Angelreviers von größter Bedeutung. Bekannte Reviere sind die beiden Inseln Hitra und Smøla – in etwa auf Höhe von Trondheim. Besonders die Trondheimsleia hat sich in den letzten Jahren als Top-Ziel für Heilbutt herauskristallisiert.

Dabei handelt es sich um die Meerenge zwischen Hitra und dem Festland. Auch die Südseite von Hitra ist einen Versuch wert. Weitere Top-Ziele sind die kleinen südlichen Lofoteninseln Værøy und Røst, wo jedes Jahr zahlreiche kapitale Heilbutt-Exemplare gefangen werden sowie die nordnorwegischen Insel Vannøya.

Je weiter im Norden, desto höher sind die Durchschnittsgewichte und es sind generell mehr Fische zu erwarten. Es empfiehlt sich an allen Revieren, eines der Guiding Angebote wahrzunehmen, um bessere Erfolgschancen zu haben.

Interessante Reviere für Heilbutt:

Sør-Trøndelag – Smøla: Råket
→ Sør-Trøndelag – Hitra: Smøla-Hopen Brygge
→ Sør-Trøndelag – Hitra / Fosen: Ansnes
→ Sør-Trøndelag – Hitra: Dolmsund / Stadsvik Brygger
→ Sør-Trøndelag – Hitra: Ulvøya

Weitere Reviere findest Du über die Gewässerkarte.

Spots und Angelzeit

Die beste Heilbuttzeit ist das Frühjahr und auch der Herbst, wenn die Heilbutte in vergleichsweise flaches Wasser zwischen 10 und 50 Meter ziehen. Gute Bereiche bieten ausreichend Strömung, die viel Nahrung antransportieren und sandige Gewässerböden. Heilbutte scheuen auch kein flaches Wasser. Auch die Tageszeiten spielen eine Rolle: Zur Zeit des Tidewechsels sind die Heilbutte besonders aktiv und beißen gerne.

Um die besten Angelplätze für Heilbutt zu finden, ist ein Guide empfehlenswert. Auch das Risiko von Gefährdungen durch schlechtes Wetter wird dadurch minimiert. Der Guide kennt dann auch adequate Ausweichmöglichkeiten. Wer es lieber alleine versuchen will, sollte sich gut informieren. Je weiter man auf das Meer hinausläuft, desto größer und besser ausgestattet sollten die Boote sein.

Tackle und Technik

Geeignete Methoden zum Heilbuttangeln sind das Schleppangeln, das Angeln mit Naturködern und auch das Kunstköderangeln. Eine starke Meeresrute, eine Multirolle mit starker Bremse und robustem Getriebe sowie eine mindestens 300 Meter lange geflochtene Schnur mit etwa 25 Kilo Tragkraft sind notwendig. Gängige Köder zum Heilbuttangeln sind schwere Pilker, große Gummifische mit schweren Jigköpfe sowie Naturködersysteme mit Hering und Köhler. Frische Köderfische sind dabei immer die beste Wahl. Beim Naturköderangeln sollte man den Fisch etwas abziehen lassen. Die Landung eines großen Heilbutts ist nicht leicht. Zum Landen wird in der Regel ein Gaff, eine Heilbuttharpune oder ein sogenanntes Flying Gaff benötigt.

Verwechslungsgefahr

Des Weiße Heilbutt kann mit dem Schwarzen Heilbutt (Reinhardtius hippoglossoides) verwechselt werden. Dieser ist jedoch durch seine braunschwarze Bauchfärbung und seine gerade Seitenlinie charakterisiert. Außerdem setzt die Rückenflosse weiter hinten an. Sein Fleisch ist fetter. Auch Steinbutte ähneln Heilbutten auf den ersten Blick, sind allerdings deutlich runder und haben einen linksseitigen Kopf.

Heilbutt in der Küche

Der Heilbutt ist ein delikater Speisefisch mit unterschiedlichen Varianten. Der Heilbutt hat weißes, zartes Fleisch mit buttrigem Geschmack. Er eignet sich hervorragend zum Braten, Grillen, Räuchern und auch als Ceviche oder Sushi. Auch als Zutat für Fischsuppen oder Fischcremes wird er oft verwendet. Die Zubereitung ist unkompliziert und er lässt sich mit ganz verschiedenen Gewürzen kombinieren. Der Fisch ist sehr fettreich und verträgt längere Garzeiten, ohne dabei auszutrocknen. Der Heilbutt eignet sich gut zum Dünsten, Grillen und Braten. Auch Räuchern ist möglich. Besonders gut gelingt seine Zubereitung im Ofen als kleiner ganzer Fisch oder in Stücken. Die Filets können auch hervorragend pochiert werden.

Infos kurz und knapp

Merkmale:
Körper oval-schlank, seitlich abgeflacht und asymmetrisch, Augen auf rechter Körperseite, Maul endständig (reicht bis an die Mitte des unteren Auges), Färbung grau/olivfarben, Blindseite weiß

Größe:
40-300 cm, selten bis 440 cm

Geschlechterunterscheidung:
äußerlich nicht möglich

Flossenformel:
D 98-110, A 73-85

Schuppenzahl Seitenlinie:
etwa 160

Verwechslungsgefahr mit:
keine

Besonderes:
größte Plattfischart mit bis zu 3m Länge u. 300kg Gewicht, Alter: bis zu 50 Jahre

Verbreitung:
Nordostatlantik, vom Weißmeer u. Barentssee über Island u. Ostgrönland bis Biskaya, Nordsee

Fortpflanzungsbiologie:
Geschlechtsreife nach 7-18 Jahren, Ablaichen bei 5-7 ° C. in 300-1.000m Tiefe, Larvenschlupf nach 1-2 Wochen, Metamorphose zum Plattfisch und Aufnahme der bodenorientierten Lebensweise bei 3-4 cm Länge

Laichzeit:
Dezember bis April

Familie:
Pleuronectidae, Schollen

Heilbutt Übersetzung:
lateinisch: Hippoglossus hippoglossus
dänisch: Helleflynder
englisch: Halibut
finnisch: Pallas
französisch: Flétan
niederländisch: Heilbot
norwegisch: Kveite
polnisch: Halibut
schwedisch: Hälleflundra
spanisch: Hipogloso
ungarisch: Laposhal