Zander vom Bellyboot

Vom Bellyboot und Angel-Kajak angeln

Zweiter Teil der Serie: Auf zu neuen Ufern

Bellyboot

Das wohl beliebteste Fortbewegungsmittel für Angler, die schnell und unkompliziert an einen aussichtsreichen Spot gelangen wollen ist das Bellyboot. Dieses aufblasbare Schwimmring-ähnliche Ding lässt sich mit Hilfe von Schwimmflossen steuern und bietet auch auf kleinsten Raum die Möglichkeit, Gepäck zu verstauen und Zubehör wie Rutenhalter oder Echolote anzubringen. Bei einigen Modellen sitzt man mit dem Hintern im Trockenen, sodass man nur ab den Beinen abwärts mit Wasser in Berührung kommt. Bei anderen Modellen befindet man sich jedoch ab der Hüfte abwärts im Wasser. Hochwertige Belly Boote gibt es beispielsweise von Zeck, Savage Gear oder Berkley.

In Hochsommer tut es auch hier die Badehose. Im Winter hingegen sollte man eine Wathose mit entsprechend warmer Kleindung darunter verwenden. Um möglichst effektiv steuern zu können und vorwärts zu kommen, sollte man sich hochwertige Schwimmflossen anschaffen, die auch über die (Wat)Schuhe passen. Hierzu lässt man sich am besten in einem Sportgeschäft oder im Taucher-Bedarf beraten. Ist das nicht zufriedenstellend, findet man entsprechende Produkte auch im Netz beispielsweise von Zeck, Ron Thompson oder Kinetic. Im Prinzip eignet sich das Bellyboot für ähnliche Einsatzgebiete wie ein Stand Up Paddle Board, allerdings ist das Schleppen nicht zu empfehlen, da dies äußerst anstrengend für die Beine ist und im schlimmsten Fall zu Krämpfen führen kann.

Angeln vom Belly Boat

  • Kosten: Einfache Modelle gibt es bereits ab 150 €. Bei der Ausstattung sollte man vor allem auf hochwertiges Außenmaterial achten. Darüber hinaus ist es von Vorteil, wenn man den innenliegenden Schlauch im Schadensfall einfach flicken oder gar ersetzen kann. Neben dem Bellyboot kommen häufig noch Kosten für Flossen, Anker, Luftpumpe und Paddel oben drauf. Auch bei der Schwimmweste sollte nicht gespart werden.
  • Einsatzgebiete: Spinnfischen, Fliegenfischen, Karpfenangeln, Montagen auslegen. In fließenden Gewässern nur bedingt geeignet.
  • Zusätzliche Tipps: Für die kalte Jahreszeit muss die Anschaffung einer warmen Wathose bedacht werden.
  • Aufwand: gering. Passt unaufgeblasen in nahezu jeden PKW und ist schnell einsatzbereit.
  • Sicherheitsfaktor: mittel

Angelkajak

Mal abgesehen von einem richtigen Boot ist das Angelkajak die mit Abstand komfortabelste und sicherste Alternative, um ein Gewässer mit einem hohen Maß an Flexibilität zu befischen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Kajak-Hersteller, die sich auf die Wünsche von Anglern spezialisiert haben. In der Regel handelt es sich hierbei um sogenannte Sit-on-top-Kajaks. Dies bedeutet, dass das Kajak an sich geschlossen ist und man in einem komfortablen Sitz oben drauf sitzt. Die meisten Kajaks bieten ausreichend Platz für Köderboxen, Ruten, Taschen und Echolote. Angel-Kajaks gibt es in unterschiedlichen preisklassen. Im Internet lassen sich schon recht günstige Modelle erwerben, die jedoch noch über kaum Ausstattung verfügen.

Hecht vom Angelkajak

Beim Angeln vom Angelkajak sollte man jedoch auf die zulässige Zuladungsempfehlung des Herstellers achten. Wer 90 Kilogramm wiegt, kommt mit einem Kajak, das nur 100 Kilogramm Zuladung zulässt, nicht weit. Einige Kajaks sind sogar dafür konzipiert, einen E-Motor anzubringen. In der Regel wird ein Kajak mit einem Paddel fortbewegt – Modelle aus höheren Preiskategorien haben jedoch spezielle Pedal- oder Fußantriebe, mit denen das Kajak bewegt und gesteuert wird. Hierdurch hat man die Hände während der gesamten Zeit auf dem Wasser frei, sodass man auch bei der Fahrt werfen kann. Generell hält man es auch als eher unsportlicher Angler für mehrere Stunden ermüdungsfrei auf dem Wasser aus.

Angeln vom SUP
Zu zweit vom SUP angeln

Um auch in der kalten Jahreszeit nicht aufs Kajakangeln verzichten zu müssen, empfiehlt sich die Anschaffung eines Trockenanzugs mit passendem Schuhwerk. Diese gibt es zum Beispiel von Beluga oder auch von Dry Fashion.

Wer sein Kajak nicht an einem bestimmten Anlegeplatz am Wasser lagern möchte, muss über die Anschaffung eines Dachgepäckträgers für seinen PKW nachdenken. Einige Modelle passen sogar in einen VW-Bus. Die meisten Kajakmodelle bis 30 Kilogramm bekommt man realtiv problemlos allein auf das PKW-Dach. Im Internet gibt es hierzu zahlreiche Video-Anleitungen für eine einfache Handhabe. Das Kajak ist vor dem Angeln schnell startklar und nach dem Angeln schnell wieder auf dem Dach verstaut – ein absoluter Pluspunkt in Sachen Flexibilität.

Hecht vom Angelkajak

Je nach Modell stellt das Angeln in fließenden Gewässern keine große Schwierigkeit dar. Für stehende Gewässer ist es DIE Alternative zum richtigen Boot. Wer nicht allein angeln möchte, kann sogar über die Anschaffung eines Tandem-Kajaks nachdenken.

  • Kosten: Einfache Modelle gibt es bereits ab 500 €. Bei Modellen mit Pedalantrieb kommt man jedoch schnell auf 2000 € und mehr. Oft kommen jedoch noch weitere Kosten für Dachgepäckträger oder einen Trockenanzug zusätzlich auf einen zu. Wie bei allen Angelarten auf dem Wasser sollte auch beim Kajakangeln eine Schwimmweste getragen werden.
  • Einsatzgebiete: Spinnfischen, Fliegenfischen, Schleppfischen, Montagen auslegen. Einige Modelle können auch im Meer eingesetzt werden.
  • Zusätzliche Tipps: Für die kalte Jahreszeit muss die Anschaffung eines warmen und sicheren Trockenanzugs bedacht werden. Wer sich unsicher vor der Anschaffung eines Kajaks ist, sollte unbedingt mit dem Kundenservice des jeweiligen Herstellers Kontakt aufnehmen. Die meisten Hersteller bieten Möglichkeiten zu einer unverbindlichen Probefahrt an.
  • Aufwand: Mittel. Das Auf- und Abladen kann schon nervenaufreibend sein. Aber der Aufwand lohnt sich.
  • Sicherheitsfaktor: hoch. Wichtig ist, dass das Paddel durch eine Leine mit dem Kajak verbunden ist. Nach Möglichkeit sollte man auch ein wasserdichtverpacktes Handy an Bord haben.

D. Sievers für Fisch-Hitparade

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Video: Basiswissen für Angler: Das Ruten-Wurfgewicht, Quelle: FHP/Fishpipe
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