Meerforelle - Fänger: Kay Schumann

Meerforelle - Fänger: Kay Schumann

Meerforelle

Die Meerforelle (Salmo trutta trutta) gehört zur Familie der Salmonidae. Sie kommt vorwiegend im Atlantik und seinen Nebenmeeren vor. Die Meerforelle erreicht in der Regel eine Länge von um die 50 bis 60 Zentimeter. Sie hat eine silbrige Farbe mit schwarzen Flecken und einem hellen Bauch. Meerforellen sind anadrome Wanderfische und somit im Süß- als auch im Salzwasser heimisch.

Aussehen

Die Meerforelle ist durch ihren lang gestreckten, torpedoförmigen Körper sowie den großen, kräftig bezahnten Kopf und die Mundspalte, die bis hinter das Auge reicht, leicht zu erkennen. Die Schuppen sind relativ klein und die Seiten grau bis silbrig, während der Rücken eher dunkel ist. Laichreife Tiere haben eine sehr dunkle Farbe auf dem Rücken und der Bauch ist hell silbrig. Die Flanken sind übersät mit unregelmäßig großen Flecken, die teils einen helleren Rand besitzen. Jungtiere sind heller gefärbt und haben weniger Flecken. Die Meerforelle besitzt natürlich eine Fettflosse. Sie hat einen relativ hoch und seitlich zusammengedrückten Schwanzstiel sowie eine schwach ausgebuchtete oder fast gerade abgeschnittene Schwanzflosse.

Lebensraum und Verbreitung

Die Meerforelle ist ein anadrom lebender Wanderfisch, der entlang der Küsten Europas vom Nordpolarmeer und Island über den nördlichen Atlantik, die Britischen Inseln und Südgrönland, bis zur Biskaya und auch in der Ostsee vorkommt. Ähnlich dem atlantischen Lachs, unternimmt sie ausgedehnte Wanderungen im Meer und steigt zum Laichen in kleinere Flüsse bis maximal 200 Kilometer ins Inland auf, um zu laichen. Während ihrer ersten Lebensjahre verbringen die Jungtiere ihre Zeit im Süßwasser, bevor sie sich ins Meer aufmachen.

Größe

Durchschnittlich werden Meerforellen etwa 60 Zentimeter lang, jedoch sind Längen bis zu 1,3 Meter und Gewichte bis zu 20 Kilo bei entsprechend günstigen Lebensbedingungen zu erreichen. Das maximal mögliche Alter ist derzeit nicht bekannt.

Vermehrung

Zur Fortpflanzung ziehen die Meerforellen kleine bis mittlere Flüsse bis zu 200 Kilometer ins Inland hinauf. Die Wanderung beginnt im Herbst und im Winter suchen sich die Fische dann Bereiche mit kiesigem Untergrund. Die Eier werden vom Rogner in Laichgruben abgelegt und währenddessen vom Milchner besamt. Nach dem Schlüpfen ernährt sich die Brut zuerst vom Dottersack, bevor sie auf Insekten umsteigen. Die Jungfische verbleiben für einige Jahre im Süßwasser. Danach beginnt die Wanderung ins Meer, bei der die Tiere beeindruckende Strecken von bis zu 40 Kilometer am Tag zurücklegen können. Nachdem dem Abschluss des Laichvorgangs abgeschlossen ist, kehren die Tiere zurück ins Meer. Im Gegensatz zu einigen Lachsarten sterben die Forellen nach dem Laichvorgang nicht. Im Meer fangen die Fische erneut an zu fressen, verlieren ihr braunes Laichkleid und bauen ihre Kondition wieder auf.

Meerforellen Ausprägungen

Die Aussehen von Meerforellen kann sehr unterschiedlich sein. Einige haben eine kraftvolle Erscheinung, andere wirken eher schlank und mager. Einige besitzen zahlreiche Flecken, während andere fast blank sind. Der Kopf kann von einer langen und schlanken Form bis hin zu einer kurzen und plumpen Ausprägung variieren. Diese Vielfalt geht auf die unterschiedlichen Habitate und saisonalen Einflüsse im Rahmen des Lebenszyklus der Meerforelle zurück.

  • Absteiger: Wenn die Meerforelle ihre Laichperiode hinter sich hat, beginnt sie ihre Wanderung zurück ins Meer. Der Fisch ist durch das Laichen erschöpft und in einem schwachen Zustand. Entsprechend mager ist seine Erscheinung.
  • Grönländer: Während des Winters kann man neben den absteigenden Fischen auch junge blanke Meerforellen antreffen. Diese Fische sind noch nicht geschlechtsreif und haben oft noch keine ausreichende Größe. Einige der Grönländer sind aber groß genug und können beim Angeln entnommen werden.
  • Überspringer: Ein weiteres Phänomen im Winter sind die Überspringer. Überspringer lassen die Laichperiode aus, obwohl sie eigentlich geschlechtsreif wären und bleiben im Meer. Überspringer um die 50 cm sind in den ersten Monaten des Jahres (Januar bis April) häufig vorzufinden. Große Überspringer, über 60 cm, sind wunderschöne, kräftige und blank gefärbte Fische.
  • Aufsteiger: Aufsteiger sind geschlechtsreife Meerforellen, die sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern machen. Dabei wechseln sie ihre Erscheinung – vom glänzenden Schuppenkleid zum braunen Laichkleid. Oft beginnt die Wandlung bereits im Meer, weit entfernt vom Laichgewässer. Aus diesem Grund sind viele der im Herbst gefangenen Meerforellen eher bunt gefärbt.

Angeln auf Meerforelle

Die beste Zeit für das Angeln auf Meerforelle ist das Frühjahr vor allem die Monate März und April. Kühle Wassertemperaturen ab 5 Grad bieten ideale Bedingungen. Besonders erfolgversprechend ist die Dämmerung. Doch auch tagsüber kann man seinen Fang machen. Wetterbedingungen spielen dabei keine große Rolle, solange man sich nicht in gefährlichen Situationen begibt. Die Meerforelle ist kein so häufig vorkommender Fisch, weshalb er als Fisch der tausend Würfe gilt. Somit ist es wichtig, sich an die Fangbeschränkungen zu halten und schonend mit jungen und laichfähigen Exemplaren umzugehen.

Die Meerforellen sind eine beliebte Beute unter Anglern, und die richtige Ausrüstung und der passende Köder sind der Schlüssel zum Erfolg. Eine Spinnrute mit einer Länge von drei Metern, die ein Wurfgewicht von 40 bis 50 Gramm hat und über eine salzwasserfeste Beringung verfügt, ist die beste Wahl. Eine qualitativ hochwertige Stationärrolle in 2500er oder 3500er Ausführung und eine geflochtene 12er Schnur sind ebenfalls perfekt für das Meerforellenangeln. Es ist wichtig, dass die Ausrüstung salzwasserfest ist und nach dem Angeltag immer gründlich mit Süßwasser gereinigt wird. Eine Wathose und ein Watkescher sind unerlässlich, ebenso wie winddichte und warme Kleidung sowie eine Anglermütze. Abwechslung ist der Schlüssel für die Köderführung, also sollten Angler alle möglichen Wassertiefen und Entfernungen abfischen und es auch im Flachwasser ausprobieren.

Zum Meerforellenangeln gibt es eine Vielzahl an Ködern zur Auswahl. Ob es sich um klassische Blinker oder Küstenwobbler ohne Tauchschaufel, Streamer oder Gummiköder handelt, all diese Köder eignen sich für das Meerforellenangeln. Man sollte sich gut über die verschiedenen Köder informieren, denn je nach Bedingungen funktioniert der eine oder der andere besser. Es reicht trotzdem völlig aus, nur wenige Köder mitzunehmen. Eine Auswahl aus Blinkern, Wobblern und Gummiködern mit etwas Farbvariation ist optimal. Wichtiger als den Köder öfter zu wechseln, ist, dass der Köder lange im Wasser ist. Ein weiterer sehr interessanter Forellenköder ist ein Streamer, der vor allem beim Fliegenfischen, aber auch beim Angeln mit Sbirolino verwendet wird. Fliegenfischen auf Meerforelle ist ebenfalls eine erfolgreiche Technik.

Natürlich ist es auch möglich, mit Naturködern auf Meerforelle zu angeln. So können Meerforellen zum Beispiel beim Brandungsangeln gefangen werden. Ein gezielter Fang ist dabei aber schwer. Verwendet werden können Köder wie Muschelfleisch, Wattwürmer, Seeringelwürmer oder Fischfetzen.

Verwechslungsgefahr

Die Meerforelle ist ein Fisch, der mit anderen Salmoniden, vor allem dem Lachs, verwechselt werden kann. Doch es gibt einige eindeutige Erkennungsmerkmale. Der Lachs ist größer und hat weniger Schuppen als die Meerforelle. Letztere ist kompakter und hat mehr runde sowie unförmige Punkte. Ein weiteres Merkmal ist die Maulspalte. Diese endet bei der Meerforelle hinter dem Auge. Ein abgerundeter Kiemendeckel und eine dezent eingebuchtete Schwanzflosse sind weitere Merkmale, die die Meerforelle von anderen Fischarten unterscheiden. Eine weitere Verwechslung ist mit der Seeforelle möglich. Doch auch hier gibt es Unterscheidungsmerkmale. Die Seeforelle hat kleinere Schuppen, kräftigere Zähne und kürzere paarige Flossen.

Meerforelle in der Küche

Die Meerforelle ist ein hervorragender Speisefisch, der dem Lachs in nichts nachkommt. Sie kann auf alle erdenklichen Zubereitungsarten ein gelungenes Mahl ergeben. Beliebt ist das Beizen und Kalträuchern der Fische, aber auch heißgeräuchert, gebraten, im Ofen oder auf dem Grill sind Meerforellen eine Delikatesse.

  • Beizen: Beim Beizen wird das Meerforellenfilet mit Zucker, Salz unf Gewürzen in Folie gebeizt.
  • Kalträuchern: Das Kalträuchern erfolgt über einen längeren zeitraum bei Temperaturen um die 20 Grad.
  • Im Ofen: Eine ganze Meerforelle im Ofen auf Gemüsebett ist eine leichte und schmackhafte Variante.
  • Grill: Auf dem Grill können sowohl der ganze Fisch als auch die Filets hervorragend zubereitet werden.
  • Pfanne: Auch in der Pfanne lässt sich die Meerforelle gut garen, sowohl mit oder ohne Panade.

Infos kurz und knapp

Merkmale:
Pflugscharbeinplatte bezahnt, Schwanzflosse am Hinterrand nicht eingebuchtet, breiter Schwanzstiel, Fettflosse, Jungfische mit dunklen Querbinden

Größe:
bis über 100 cm

Geschlechterunterscheidung:
äußerlich nicht möglich

Flossenformel:
D III/9-11, A III/8-9, P I/12-13, V I/8

Schuppenzahl Seitenlinie:
keine Angabe

Verwechslungsgefahr mit:
Lachs (dieser: unbezahnte Plugscharbeinplatte, Schwanzflosse deutlich eingebuchtet, schmalerer Schwanzstiel)

Besonderes:
eingeschränkte Wandermöglichkeiten wegen gewässerbaulicher Maßnahmen, daher Betstand gefährdet

Verbreitung:
Atlantikküste von Nordportugal bis Skandinavien, als Laichgast u. Jungfisch in Flüssen u. Bächen

Fortpflanzungsbiologie:
anadrome Wanderart (ana=herauf, flussaufwärts), W legt an kiesigen, überströmten Stellen der Forellen- oder Äschenregion bis zu 100.000 Eier

Laichzeit:
Juli-November

Familie:
Salmonidae, Lachsfische

Meerforelle Übersetzung: 
lateinisch: Salmo trutta f. trutta
belgisch: Zeeforel
dänisch: Havørred
englisch: Sea Trout
estisch: Meriforell
finnisch: Taimen
französisch: Truite de Mer
italienisch: Trota di mare
lettisch: Taimins
litauisch: Slakys
niederländisch: Zeeforel
norwegisch: Sjøørret
polnisch: Troc Wedrowna
portugisisch: Truta marisca
russisch: Кумжа
schwedisch: Havsöring
spanisch: Trucha marina
ungarisch: Tengeri pisztráng