Doebel - Fänger: Florian Hütter

Doebel - Fänger: Florian Hütter

Döbel (Aitel)

Der Döbel (Leuciscus cephalus) ist eine Fischart aus der Gattung der Karpfenfische. Als weit verbreiteter Süßwasserfisch gehört der Döbel zu den Leitfischen der Äschen- und Barbenregion. Er ist in fast ganz Europa verbreitet.

Der räuberische Weißfisch lebt vor allem in Flüssen. Sein großer Appetit macht ihn vor allem im Winter zu einem beliebten Angelfisch. In Österreich und in Süddeutschland wird der Döbel auch Aitel und in der Schweiz Alet genannt.

Aussehen und Größe des Raubfisches

Der Döbel hat einen rundlichen Körper und ein großes Maul. Die Schuppenzeichnung ist gleichmäßig und am hinteren Rand schwarz gesäumt. Die Afterflosse ist blassrot. Rücken- und Afterflosse des Döbels sind nach außen gewölbt.

Der Döbel ähnelt dem Hasel. Im Vergleich erreicht er jedoch eine ganz andere Größe. Sowohl Hasel als auch Döbel haben einen etwas dunkleren Rücken und einen dunklen Schwanzflossenansatz. Beim Hasel sind Rücken- und Afterflosse nach innen gewölbt. Der Döbel hat ein endständiges Maul ohne Zähne. Die Schlundknochen sind jedoch stark bezahnt.

Verbreitung und Lebensraum

Heute ist der Döbel in ganz Deutschland und fast ganz Europa heimisch. Als Lebensraum bevorzugt dieser Raubfisch Fließgewässer, kommt aber auch in Seen vor, da er sehr anpassungsfähig ist. In den Flüssen bevorzugt er die strömungsberuhigten Bereiche der Mittel- und Unterläufe, besiedelt aber auch die Forellen- und Äschenregion. In Seen, wie den großen Voralpenseen, schwimmen richtig kapitale Brocken, da sie in Seen meist schneller wachsen.

Auch in Gewässern der Brachsenregion kann der Döbel vorkommen. Die Ansprüche an die Wasserqualität sind nicht so hoch, auch wenn der Döbel einen gewissen Sauerstoffbedarf hat und gerne durchströmte Bereiche aufsucht. Auch in den Brackwasserbereichen der Nordsee und der Ostsee können noch große Döbel gefangen werden.

 

Döbel
Döbel sind klassische Weißfische, auch wenn sie auf eine räuberische Lebensweise umsteigen.

Die Nahrung des Döbels

In unseren heimischen Gewässern erreicht der Döbel eine stattliche Größe und sein großes Maul deutet auf seinen Appetit hin. Döbel gehören als Raubfisch zu den Allesfressern. Er ernährt sich hauptsächlich von Fischen, Kleintieren und Insekten, aber auch von Algen, Beeren und Früchten.

Je größer der Döbel wird, desto räuberischer wird er. Ab 1,5 Kilogramm frisst der Döbel nur noch Fisch – alles, was im Gewässer vorkommt und ins Maul passt. Mit den Zähnen seiner Schlundknochen kann er Muscheln und kleine Krebse knacken.

Verhalten

Döbel (Aitel) leben oft in Schwärmen von mehreren Fischen. Bei zu starker Strömung sucht der Döbel geschützte Bereiche auf. Dazu gehören unterspülte Ufer, Treibgut, überhängende Büsche und Krautwatten. Die Fische halten sich auch gerne in der Sonne auf, flüchten aber bei Gefahr schnell in ihre Verstecke.

Beim Angeln ist daher das Anpirschen angesagt. Der Köder sollte dabei von oben ausgeworfen werden, um die Fische nicht durch das Aufplatzen des Köders auf dem Wasser zu erschrecken.

Laichzeit

Die Laichzeit des Döbels ist im Mai. Die Eier werden wie bei vielen Salmoniden auf flachen Kiesbänken in strömendem Wasser abgelegt. Ein Döbel legt zwischen 20.000 und 100.000 Eier an Steinen, Pflanzen oder anderen Strukturen ab. Nach 8 bis 10 Tagen schlüpfen die Jungfische. Sobald der Dottersack aufgebraucht ist, ernähren sich die Jungfische von Plankton. Sie leben in Schwärmen, die sich mit der Zeit zu Trupps zusammenschließen.

Angeln auf Döbel – welche Köder?

In Flüssen werden zum Angeln auf Döbel häufig treibende Posenmontagen eingesetzt. Aber auch das Feedern auf Döbel lohnt sich.

Als Döbelköder werden zum Beispiel Kirschen verwendet. Ab einer Länge von 7 bis 8 Zentimetern fangen die Fische an, Wirbellose, Fischbrut oder Würmer zu fressen. Beliebte Köder sind Würmer, Maden, Frühstücksfleisch, Obst oder Brot. Auch das Spinnfischen auf Döbel ist sehr erfolgreich und spannend.

Auch mit Spinnködern lässt sich der Döbel gut überlisten. Besonders im Winter ist der Döbel ein dankbarer Zielfisch, da er auch bei kaltem Wasser noch aktiv und in Fresslaune ist. Der kapitale Döbel kommt in Flüssen und Seen vor, wobei die Rekorde meist aus größeren Flüssen stammen. Aber auch Fische aus großen Seen erreichen beachtliche Größen.

Die folgenden Spinnköder eignen sich gut zum Angeln auf Döbel:

→ Crankbait
→ Popper
Spinner

Döbel als Köderfisch

Der Döbel (Aitel) ist ein hervorragender Köderfisch. Das liegt vor allem an seiner für viele Angelarten perfekten Form.

Der Döbel ist sehr schlank und strömungsgünstig und läuft sehr gut auf Schleppangeln. Außerdem ist der Döbel schwerer als andere Köderfische.

Größere Döbel sind ideale Schleppköder auf Hecht, während kleinere Döbel zum Schleppen auf Zander verwendet werden. Mit seiner schlanken und schweren Gestalt fliegt er beim Spinnfischen weiter als z.B. ein Rotauge.

Vor allem der Kopf ist sehr stabil, so dass ein Döbel sehr fest und sicher an einer Köderfischmontage befestigt werden kann. Döbel eignen sich besonders gut, wenn sie in größeren Mengen im Gewässer vorkommen. Außerdem sind sie oft leicht zu fangen, da sie recht aggressiv jagen.

Verwechslungsgefahr

In manchen Gewässern wird der Döbel häufig mit anderen Fischarten verwechselt. Am häufigsten wird der Döbel mit dem Hasel verwechselt. Dieser hat jedoch eine nach innen gewölbte Afterflosse, kleinere Schuppen und eine endständige Maulspalte. Verwechslungen sind auch mit dem Aland möglich. Der Aland hat kleinere Schuppen und eine weniger breite Maulspalte.

Weitere Verwechslungsmöglichkeiten bestehen mit dem Graskarpfen. Der Graskarpfen hat ein unterständiges Maul und fünf Schuppenreihen unterhalb der Seitenlinie, während der Döbel drei bis vier Schuppenreihen aufweist. Der Döbel kann auch mit dem Rapfen, dem Aland (Leuciscus idus) oder dem Rotauge verwechselt werden, was aber seltener vorkommt.

Der Döbel in der Küche

Geschmack: Ist der Döbel ein guter Speisefisch? Das Fleisch des Döbels ist zwar kräftig, aber nicht besonders geschmacksintensiv und mit vielen Gräten durchsetzt. Dennoch ist der Döbel ein vielseitiger Fisch, der sich für unzählige Zubereitungsarten eignet.

Ob als ganzer Fisch oder als Filet, das feste Fleisch bleibt bei allen Zubereitungsarten intakt, solange nicht zu lange gebraten wird.

Um die Gräten zu entfernen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Das so genannte Schröpfen, d.h. das Einschneiden und Herausziehen der Gräten, und das Einlegen in Säure sind beliebte Methoden.

Außerdem kann das Filet durch den Fleischwolf gedreht und zu einer Fischfarce verarbeitet werden. Bei ganzen Fischen kann man sie nach dem Kochen zerlegen und so die Gräten entfernen.

→ Weitere hilfreiche  Tipps zum Döbel essen.

Infos zum Döbel kurz und knapp

Merkmale:
Körper im Querschnitt fast rund, Kopf groß u. breit, Mundspalte weit u. endständig, große, dunkel gerandete Schuppen

Größe:
40-50 cm, selten 60 cm

Geschlechterunterscheidung:
äußerlich nur zur Laichzeit möglich (M mit feinkörnigem Laichausschlag)

Flossenformel:
D III/8-9, A III/7-9, P I/16-17, V II/8

Schuppenzahl Seitenlinie:
44 – 47, 3-4 Schuppenreihen unterhalb der Seitenlinie

Schlundzahnformel:
zweireihig 2.5-5.2

Verwechslungsgefahr mit:
Aland (dieser: engere Mundspalte und kleinere Schuppen) / Graskarpfen (dieser: leicht unterständiges Maul, 5 Schuppenreihen unterhalb der Seitenlinie)

Besonderes:
Bewohner der unteren Forellen- und Barbenregion

Verbreitung:
Europa, fehlt in Irland, Schottland u. im nördlichen Skandinavien

Fortpflanzungsbiologie:
Geschlechtsreife nach 3 bis 4 Jahren, Ablage von bis zu 100.000 Eiern an Pflanzen, Wurzeln u. Steine, Larvenschlupf nach etwa einer Woche

Laichzeit:
April bis Juni

Familie:
Cyprinidae, Karpfenfische

Döbel (Aitel) Übersetzung:
lateinisch: Leuciscus cephalus
belgisch: Kopvoorn
dänisch: Døbel
englisch: European Chub
finnisch: Turpa
französisch: Alet Chevaine
italienisch: Cavedano
luxemburgisch: Minn
niederländisch: Kopvoorn / Meun
norwegisch: Stamm
polnisch: Klen
russisch: Голавль (Golavlj)
schwedisch: Färna
schweizerisch: Alet
spanisch: Cacho
tschechisch: Jelec tloušt
ungarisch: Fejes domolykó

a/t/12/23, J