Drillinge zum Spinnfischen

Drillinge – Einsatz beim Raubfischangeln

Drillinge sind den meisten Anglern als die Haken an ihren Kunstködern bekannt. Aber auch beim Ansitzangeln auf Raubfische kommen oft Drillingshaken zum Einsatz. Diese Mehrfachhaken zum Raubfischangeln werden also von aktiven wie passiven Raubfischanglern verwendet. Das Angeln auf Friedfische mit dem Drillingshaken ist nach dem Fischereigesetz hingegen verboten und auch unnötig. Was Drillinge genau sind, wie sie aufgebaut sind und wie Drillinge bei den verschiedenen Angeltechniken eingesetzt werden, erfährst Du in diesem Beitrag.

Was sind Drillinge?

Drillingshaken oder kurz Drillinge sind mehr oder minder verwindungssteife Dreifach Haken zum Raubfischangeln auf Hecht, Zander, Barsch, Wels und auch Salmoniden. Drillingshaken gibt es einzeln, im Set aber auch fertig montiert an WobblernGummifischen, als Köderfischsysteme, mit Stahlvorfach und in verschiedenen Größen zu kaufen. Der typische Drillingshaken besteht aus drei gleichen und gleichgroßen an den Schenkeln zusammengeschweißten Einzelhaken Die Spitzen stehen dabei gleichwinklig voneinander ab. Vereinzelt kann auch ein Hakenschenkel verlängert sein.

Anders als bei Haken zum Friedfischangeln haben Drillinge anstelle eines Endplättchens ein Öhr, um dort ein Stahlvorfach, Sprengringe oder andere Vorfachschnüre zu befestigen. Die Einfachhaken sind an den Schenkeln zusammengeschweißt, so dass der Drilling an Stabilität gewinnt.

Einsatzzwecke von Drillingen

Drillinge werden vor allem zum Angeln mit Kunstködern wie Wobblern, Spinnern und Blinkern verwendet, wobei der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Aber auch Köderfische werden gerne mit Drillingen bestückt, wobei hier meist ein Haken im Fischkörper verankert wird. Hierzu kannst du bereits fertige Montagen mit Stahl, Titan, Kevlar oder sonstigen weiteren Materialien bekommen, die einen Biss Schutz vor scharfen Raubfischzähnen garantieren. Auch Fischfetzen lassen sich hervorragend so anködern. Eine in Deutschland illegale Form der Fischerei mit Drillingen ist das sogenannte “Reißen”, wobei ein großer Drilling mit nachgeschaltetem Gewicht über den Gewässergrund gezogen und vorbeischwimmende Fische von außen gehakt werden. Dies ist glücklicherweise in Deutschland nicht zulässig. Auch die Benutzung von Drillingshaken zum gezielten Fang von Friedfischen ist in Deutschland gesetzlich verboten, siehe hierzu die Fischereigesetze der einzelnen Bundesländer!

 

Drillinge
Verschiedene Drillinge in verschiedenen Größen.

Drillinge beim Spinnfischen

Drillinge werden immer zum Raubfischfang eingesetzt. Die Einsatzgebiete sind dabei vor allem das Angeln mit Kunstködern, wie Blinker, Spinner, Jerks, Wobbler und andere Spinnköder. Mit seinen drei Haken fasst der Drilling häufig zuverlässiger im Fischmaul als ein einfacher Einzelhaken. Gerade beim Oberflächenangeln und Twitchen auf Barsche bringt das Angeln mit Drillingen weniger Fehlbisse.

Aber auch beim Angeln mit großen Gummifischen werden Drillinge am kurzen Stahlvorfach verwendet, um vorsichtige Bisse zu verwerten. Dieser so montierte Drilling wird auch als Angstdrilling oder Stinger bezeichnet.

Aber nicht immer ist der Drilling die erste Wahl bei Spinnködern. Geht es auf Forelle und sind zudem viele untermasige Fische egal welcher Fischart zu erwarten, ist der Einzelhaken meist besser, da schonender.

Drillinge sind gängige Hakentypen, wenn es auf Raubfische geht. Egal ob am Kunstköder montiert oder am Köfi fixiert, Drillinge fangen Fische. Doch Drilling ist nicht gleich Drilling. Hier drei wichtige Eigenschaften von Drillingen zum Spinnfischen:

  • Kurzer Hakenschenkel: Ein guter Drilling zum Spinnfischen sollte auf jeden Fall einen kurzen Hakenschenkel besitzen, da dieser dafür sorgt, dass sich die Drillinge bei Kunstködern mit mehreren Haken nicht ineinander verfangen können und somit das Laufverhalten und den Hakeffekt gefährden.
  • Hakenschärfe: Desweiteren stellt die Härte und Schärfe der Hakenspitze eine große Bedeutung dar, indem die Spitze des Drillings beim sogenannten Anhieb tief in die Knochenplatten eindringen und der Fisch nicht einfach beim Drill Ausschlitzen kann. Beim Spinnfischen ist dies von enormer Bedeutung, wird der Köder doch von vorsichtigen Fischen häufig nur touchiert und sollte dann idealerweise trotzdem kleben bleiben.
  • Robustheit: Die nächste wichtige Eigenschaft eines guten Drillingshakens ist die Robustheit des Stahlmaterials. Dieses sollte bei starker Belastung nicht aufbiegen, damit auch kapitale Räuber sicher gelandet werden können.

 

Wobbler und andere Kunstköder, welche für den amerikanischen oder asiatischen Markt zum Barschfang konzipiert wurden, verfügen oft über Drillinge mit nicht ausreichender Qualität. Folglich sollte man besser auf andere Drillingshaken von höherer Qualität umrüsten, wie zum Beispiel VMC, Owner oder Gamakatsu. Haken dieser Marken bieten eine hohe Qualität und auch Korrosionsbeständigkeit. Sie rosten also nicht oder nicht so schnell. Manche sind sogar seewasserbeständig.

Als diese Faktoren, die Drillinge zum Spinnfischen ausmachen, werden leider von vielen Anglern oder auch Anfängern unterschätzt. Dabei spielen die oben genannten Faktoren alle zusammen eine große Rolle beim Angeln mit Drillingen.

 


Video von Uli Beyers Köderkunst



Drillinge beim Ansitzangeln

Wer gern mit toten Köderfischen, Fischfetzen, Tintenfischen oder anderen Raubfischködern angeln möchte, kommt um den Einsatz von Drillingshaken meist ebenfalls nicht herum – gerade bei der Köderfischmontage für Hecht. Die Drillinge werden dann je nach Zielfisch an Stahlvorfächern oder dicken geflochtenen oder monofilen Leadern befestigt. Bisweilen kommen auch Titan, Kevlar oder Fluorocarbon zum Einsatz.

Die Drillingsgröße ist natürlich der Ködergröße angepasst, wobei riesige Drillinge selten die bessere Wahl sind. Sind schwere Fische zu erwarten, sollten die Drillinge ausreichend dickdrähtig sein.

Fazit

Drillinge sind wichtige Zubehörteile beim Raubfischangeln und haben oft ihre Berechtigung. Sie allerdings standardgemäß zu benutzen, ist nicht immer die beste Wahl und somit sollte immer eine Abwägung zwischen Drilling und Einzelhaken stattfinden. Drillingshaken können an Kunstködern, mit Naturködern und Köderfischsystemen verwendet werden, sind aber zum Fang von Friedfischen nicht erlaubt. Eine weitere Hakenvariante zum Raubfischangeln ist der Zwillingshaken. Mehr dazu in unserem Beitrag zu Zwillingshaken. Infos zu Friedfischhaken zum Feedern findest du hier.

 

Einsatz von Drillingen



Neues aus dem FHP Magazin

Video: Basiswissen für Angler: Das Ruten-Wurfgewicht, Quelle: FHP/Fishpipe