Beim Angeln auf großen Wasserflächen ist das Schleppangeln oft die beste Methode, um Raubfische zu fangen. Das Grundprinzip ist einfach: der Köder wird hinter dem Boot hergezogen, entweder durch Rudern oder mithilfe eines Motors, anstatt wie beim Spinnfischen durch das Einkurbeln. Klingt simpel, allerdings gibt es viele wichtige Aspekte zu beachten, die den Erfolg beim Schleppfischen entscheidend beeinflussen. Welche Köder für welche Zielfische? Wie tief sollen die Köder laufen? Welche Geschwindigkeit ist optimal? Wie platziert man mehrere Ruten effektiv? All dies erfährst Du in diesem Beitrag.
Grundlagen des Schleppangelns
Das Schleppfischen wird auch als Trolling bezeichnet. Bei dieser Technik wird der Köder hinter einem langsam fahrenden Boot hergezogen. In der Regel kommt dafür eine Schlepprute zum Einsatz. Diese Methode hat sich als besonders effektiv für Raubfische wie Hechte, Zander, Barsche, Lachse und Meerforellen herausgestellt. Vor allem die kontinuierliche Bewegung des Köders, welche nicht unterbrochen wird, spricht das Jagdverhalten der Fische an. Teils folgen die Fische dem Köder mehrere Wurfweiten bevor sie letztendlich anbeißen.
Beim Schleppangeln werden mehrere Ruten verwendet und mit verschiedenen Ködern ausgestattet, die in unterschiedlichen Tiefen angeboten werden. Dadurch lässt sich eine größere Fläche abdecken und somit die Fische leichter finden. Das wiederum erhöht die Fangchancen deutlich. Zu den gängigen Ködern beim Schleppangeln gehören Gummifische, Wobbler, Blinker und Köderfische am Schleppsystem.
Die richtige Schlepptiefe
Die Lauftiefe des Köders ist entscheidend für den Erfolg beim Schleppangeln. Je nach Zielfisch ist die richtige Schlepptiefe dabei teilweise unterschiedlich. Bei geschichteten Seen ist oft die Sprungschicht ein heißer Bereich, denn oberhalb der Sprungschicht sammelt sich oft das Plankton und somit auch die Fische. Weiterhin sind natürlich tiefe Uferkanten gute Spots. Im Frühjahr sind wiederum die obersten Wasserschichten interessant, weil diese sich schneller erwärmen. Auch zu Dämmerung kommen die Fische hoch.
Folglich gilt es die passende Schlepptiefe anhand der verschiedenen Faktoren zu bestimmen:
- Gewässertiefe: wer in großen Seen oder im Meer im Freiwasser schleppt visiert dabei am besten die Sprungschicht an bzw. fischt die verschieden Wasserschichten ab. Mit Hängern hat man hier in der Regel keine Probleme. Schleppt man hingegen in flachen Binnengewässern oder Flüssen, muss man sich genau überlegen, wie tief die Köder laufen, um zu verhindern, dass die Köder auf Grund auflaufen und man regelmäßig Hänger bekommt.
- Gewässerstruktur: Gewässer die über viele Strukturen verfügen wie etwa Talsperren oder Baggerseen sind beim Schleppangeln zwar interessant, aber nicht unbedingt leicht zu befischen. Aufgrund von Plateaus, Krautbänken oder versunkenen Wäldern besteht immer die Gefahr, dass man irgendwo hängen bleibt. Gute Kenntnisse über die Struktur sowie ein Echolot sind hier also ein muss. Auch sollte man nicht zu tief fischen.
- Zielfisch: beim Schleppangeln lassen sich zahlreiche Räuber überlisten. Die gängigsten Zielfische beim Schleppangeln im Süßwasser sind Hechte und Seeforellen, aber auch Barsche und Zander werden gezielt geschleppt. Hechte sollte man nicht zu tief befischen, und immer oberhalb der Sprungschicht bleiben. Seeforellen sind in allen Tiefen fangbar und werden oft sehr flach, aber auch sehr tief gefangen. Im Meer gehen vor allem Lachse, Meerforellen und Dorsche ans Band die auf verschiedenen Tiefen gefangen werden.
- Jahreszeit: wenn sich das Wasser im Frühjahr schnell erwärmt, ist das Oberflächenwasser am wärmsten und die Fische halten sich dort auf. Im Winter hingegen stehen die Fische fast immer recht tief. Im Herbst und Frühjahr ist die passende Gewässertiefe oft auch eher von der Tageszeit abhängig.
Info: die Sprungschicht bildet sich in geschichteten Seen. es handelt sich um die Trennschicht zwischen dem wärmeren Oberflächenwasser und dem kälteren Tiefenwasser. In der Sprungschicht nimmt die Wassertemperatur auf wenigen Dezimetern teils drastisch ab. Direkt oberhalb der Sprungschicht sammeln sich oft Plankton und Fische.
Mit der Tiefenschlepprolle wird an Alpenseen auf Saiblinge gefischt.
Köder zum Schleppangeln
Zum Schleppangeln kommen je nach Zielfisch verschiedene Köder in Frage. Für Salmoniden eignen sich meist verschiedene Blinker oder Perlmuttspangen. Hechte und Dorsche fängt man gut mit Gummifischen. Barsche und Zander lassen sich gut mit Wobblern schleppen.
- Gummifische: Gummis sind beliebte Schleppköder. Aufgrund ihres teilweise stark flankenden Verhaltens sowie des gut arbeitenden Schaufelschwanzes laufen sie attraktiv durch die Wassersäule. Zudem können Gummifische nach Bedarf unterschiedliche bebleit und somit in verschiedenen Tiefen angeboten werden. Die Gummifisch Größe beim Schleppen richtet sich nach dem Zielfisch.
- Blinker: Blinker sind Klassiker beim Schleppen und vor allem für Salmoniden geeignet. Da Blinker eher leicht sind, müssen sie oft mittels Schleppbleien oder dem Downrigger auf Tiefe gebracht werden.
- Wobbler: Wobbler sind tolle Köder zum Schleppangeln. Gerade für Anfänger sind schwimmende Wobbler ideal, da diese nicht absinken, sondern wieder auftreiben und man somit weniger Hänger hat. Bei Wobblern muss auf die angegebene Lauftiefe geachtet werden.
- Swimbaits: Swimbaits sind als detailgetreue Imitationen von Beutefischen mit natürlichem Laufverhalten gut zum Schleppangeln geeignet. Gerade bei langsamer Schleppgeschwindigkeit spielen sie ihre Stärken aus.
- Köderfische am System: Köderfische sind natürlich Top Köder und können mittels Köderfischsystemen zum Leben erweckt werden. Wichtig dabei ist, dass die Köderfische stabil im Wasser stehen und sich nicht drehen.
- Perlmuttspangen: Spangen aus Perlmuttmuscheln sind im Alpenraum beliebt und haben sich vor allem zum Angeln auf Seeforelle sowie Seesaibling bewährt. Ihr individuelles und variantenreiches Laufverhalten sowie die einmaligen Dekore mit starken Reflexionen sorgen für Ihre Fängigkeit.
Für die Lauftiefe des Köders sind noch weitere Faktoren entscheidend. Dazu zählen die dicke der Schnur und vor allem die Distanz in welcher der Köder hinter dem Boot hergeschleppt wird. Je dünner die Schnur und je weiter der Köder entfernt läuft, desto tiefer läuft er auch.
Geschwindigkeit beim Schleppangeln
Die Geschwindigkeit des Bootes ist beim Schleppangeln entscheidend und richtet sich auch nach dem Zielfisch sowie nach der Wassertemperatur. Allgemein liegt die ideale Schleppgeschwindigkeit zwischen 2,5 und 4 km/h, was einer zügigen Schrittgeschwindigkeit entspricht. Bei zu geringer oder zu hoher Geschwindigkeit funktionieren manche Köder nicht mehr richtig. Außerdem ist der Köderlauf für die jeweilige Fischart eventuell zu schnell.
Grundsätzlich gilt: je kälter das Wasser ist, desto langsamer sollte die Schleppgeschwindigkeit sein. Hechte reagieren im allgemeinen gut auf langsame Köder, während Forellen auch auf schnell laufende Köder gehen.
Rutenverteilung beim Schleppangeln
Beim Einsatz mehrer Schleppruten sind einige Aspekte besonders wichtig, um zu verhindern, dass sich die Schnüre bei Kurven überkreuzen oder gar vertüddeln. Dazu zählen die Rutenanordnung im Boot sowie die Längen der Schnüre.
Fischt man beispielsweise mit vier Ruten, so sollten die beiden inneren Ruten eher kurz sein und tief laufen, während die äußeren Ruten eher lang sind und flach laufen. Die tiefer laufenden Köder laufen dabei weniger weit hinter dem Boot als die flachlaufenden Köder. So lassen sich sogar recht enge Kurven fahren oder ein Vertüddeln der Montagen zu riskieren. Zwar überlagern sich die Schnüre bei der Kurve, aber sobald die Kurve beendet ist, laufen sie wieder parallel.
Die Ruten sollten am besten in stabilen und verstellbaren Rutenhaltern positioniert werden, um die Ruten möglichst breit zu fächern. Dabei sind schwache Plastikmodelle, die einfach nur mit einer Schraubzwinge an der Bordwand befestigt werden, eher gefährlich. Am besten sind stabile Metallrutenhalter die gut an der Bordwand befestigt sind. Natürlich kann man beim Schleppen auch eine Rute in der Hand halten und aktiv zupfen.
Zur besseren Rutenverteilung und auch um möglichst viele Ruten pro Boot schleppen zu können wurden verschiedene Hilfsmittel entwickelt, um die Anbisstellen zu verteilen. Downrigger etwa bringen den Köder auf Tiefe während Sideplaner eine Präsentation des Köders parallel zum Boot ermöglicht. Auch mehrere Sideplaner lassen sich gleichzeitig auf derselben Seite angeln, was aber einiges an Planung und Struktur beim Angeln erfordert.
Die richtige Rutenverteilung ist beim Schleppangeln essentiell, um Verhedderungen zu vermeiden.
Tipps für erfolgreiches Schleppangeln
Schleppangeln ist eine effektive Methode, um große Wasserflächen nach Raubfischen abzusuchen, in Binnengewässern genauso wie im Salzwasser. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Aspekte des Schleppangelns noch einmal kurz zusammengefasst.
- Geschwindigkeit: optimal sind 3 bis 4 km/h, je nach Zielfisch und Bedingungen.
- Tiefenkontrolle: ein Downrigger oder Schleppbleie helfen, die richtige Tiefe zu erreichen.
- Sideplaner: Sideplaner helfen dabei, den Köder weiter entfernt und parallel vom Boot zu präsentieren.
- Echolot: ein Echolot ein unverzichtbares Hilfsmittel, um beim Schleppangeln große Einzelfische und Fischschwärme zu lokalisieren.
- Köderpräsentation: Positioniere die Ruten so, dass die Köder gleichmäßig verteilt sind und verschiedene Tiefen abgefischt werden.
- Bootsausrüstung: Stabile Rutenhalter, eine gute Sitzgelegenheit sowie eine Schwimmweste sind essentiell.
- Köder variieren: Experimentiere mit verschiedenen Ködern, wenn Du keine Bisse bekommst.
- Ausdauer: beim Schleppangeln ist Geduld ist wichtiger Faktor, denn man befischt oft sehr große Wasserflächen auf denen die Fische erstmal gefunden werden müssen.
Spezielle Schlepptechniken
Beim Schleppangeln gibt es zahlreiche Hilfsmittel und spezielle Techniken, um die teils leichten und kleinen Köder auf Tiefe zu bekommen, die Köder parallel zum Boot zu fischen, eine Vielzahl von Ruten gleichzeitig zu schleppen sowie mehrere Anbiss-Stellen neben oder unter dem Boot zu realisieren.
- Downrigger: ein Downrigger hilft dabei, den Köder auf Tiefe zu bekommen. Dabei wird in einen Clip am Downrigger-Blei die Schnur der Angelrute, oft eine spezielle Downrigger-Rute, eingeclippt und das Blei am Downrigger herabgelassen. Der Köder läuft nun einige Meter hinter dem Blei. Bei einem Biss löst der Clip und der Fisch kann frei gedrillt werden. Der Downrigger muss separat wieder hochgekurbelt werden. Downrigger-Bleie zwischen 0,5 bis 10 Kilo sind gängig, bei sehr großen Angeltiefen etwa im Meer auch mehr. Downrigger kommen auf alle möglichen Zielfische zum Einsatz, die tief stehen.
- Sideplaner: ein Sideplaner hilft dabei, den Köder parallel zum Boot zu schleppen. Der Sideplaner ist ein Scherbrett, welches so gebaut ist, dass es durch den Wasserdruck zur Seite hin ausschert. Je nach Befestigungswinkel ist der Effekt unterschiedlich stark. Es gibt Modelle, die Ausclippen und dann auf der Schnur in Richtung Köder rutschen. Andere Modelle rutschen nicht, sondern müssen per Hand ausgeclippt werden. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Sideplaner werden oft für Hecht und Seeforelle, aber auch für Lachse und Meerforellen verwendet.
- Schleppblei: ein Schleppblei ist denkbar einfach. Es wird bis zu mehrere Meter hinter dem Köder montiert und bringt ihn so auf Tiefe. Bei einem Drill verbleibt das Schleppblei auf der Schnur und muss manuell ausgehängt werden, bevor der Fisch gelandet werden kann. Schleppbleie bis 250 Gramm können durchaus eingesetzt werden, um besonders tief zu angeln. Meist kommen aber Gewichte von 50 bis 150 Gramm zum Einsatz. Das Schleppblei ist die einfachste Methode den Köder auf Tiefe zu bekommen und eignet sich für nahezu alle Zielfische.
- Seehund: ein Seehund ist ein besonders großes Scherbrett, das mittels einer Führungsleine bis zu 50 Meter neben dem Boot ausgebracht wird. An besagter Führungsleine sind im Abstand von einigen Metern sogenannte Zügel angebracht, also sehr lange Vorfächer, an deren Ende sich der Köder befindet. So können auf beiden Seiten parallel zum Boot bis zu 5 Köder gefischt werden. Bei einem Biss wird der Seehund herangezogen und die Zügel werden nach und nach ausgehängt und aufgewickelt bzw. umgehängt, bis der Zügel mit dem Fisch kommt, der dann meist mit der Hand gedrillt wird. Das Seehund angeln ist vor allem in der Schweiz und auch am Bodensee beim Seeforellen angeln verbreitet.
- Tiefenschlepprolle: die Tiefenschlepprolle ermöglicht es ein schweres Blei herabzulassen, während auf der Schnur alle paar Meter Zügel angebracht sind. So können verschiedene Tiefenbereiche und auch sehr tiefes Wasser abgefischt werden. Bei einem Biss, muss das Blei hochgekurbelt werden und die Zügel aufgewickelt werden, bis der Zügel mit dem Fisch kommt. Das Angeln mit Tiefenschlepprolle eignet sich vor allem für Seesaiblinge und Seeforellen und wird in verschiedenen Alpenseen praktiziert.
- Tiefenseehund: der Tiefenseehund funktioniert wie ein normaler Seehund, nur dass er zusätzlich noch mit Hilfe eines Downriggers auf Tiefe gebracht werden. Dies ermöglicht das Anbieten mehrerer Anbiss-Stellen parallel zum Boot auch in der Tiefe. Das Angeln mit Tiefenseehund ist sehr speziell und nicht weit verbreitet und wird für Seeforelle und Seesaibling verwendet.
Downrigger helfen dabei, den Köder auf Tiefe zu bekommen.
Schleppangeln auf Hecht
Der Hecht ist ein beliebter Zielfisch beim Schleppangeln, denn diese Angeltechnik führt beim Hechtangeln oft zum Erfolg. Beim Schleppangeln sind insbesondere große Seen ein geeignetes Revier, um einen kapitalen Hecht zu fangen. Beim Schleppangeln werden diese Wasserflächen nach hungrigen Fischen abgesucht. Die große Wasserfläche erfordert aber eine gute Gewässerkenntnis und Vorbereitung.
In großen Binnensee wie etwa der Müritz, der Schweriner See oder dem Plöner See mit großen Freiwasserarealen lässt sich das Schleppangeln auf Hecht gut betreiben. Große Gewässer erfordern allerdings eine präzise Taktik und Vorbereitung, um nicht an den Fischen vorbeizuangeln. Außerdem ist es entscheidend, ob man mit Motor und nur mit Rudern Schleppen darf.
Tackle zum Schleppangeln auf Hecht
Große Hechte sind keine zu unterschätzender Gegner und somit muss das Tackle ausreichend stark und abgestimmt sein, um den Fisch zu bändigen. Dazu zählt natürlich eine passende Schlepprute für Hecht sowie eine Stationärrolle oder Multirolle mit ausreichend geflochtener Schnur, also mindestens 150 Meter. Als Schnur eignen sich Stärken zwischen 0,18 und 24 mm Geflecht. Auch die Rutenhalter sollten stabil und gut am Boot befestigt sein. Wichtig ist es auch, die Bremse gut einzustellen.
Köder zum Schleppangeln auf Hecht
Zum Schleppangeln auf Hecht haben sich vor allem Gummiköder bewährt. Auch Swimbaits zählen zu den fängigen Hecht-Schleppködern. Allerdings fangen auch Wobbler ganz gut Hechte beim Schleppen. Blinker werden eher auf Salmoniden verwendet, allerdings steigen da auch regelmäßig Hechte ein. Systeme ergänzen die möglichen Köder beim Schleppangeln auf Hecht, denn echte, tote Köderfische am Schleppsystem haben sich bewährt und sind manchmal auch besser als Kunstköder. Köder sollten beim Schleppen auf Hecht immer an einem Stahlvorfach präsentiert werden.
Tipps zum Schleppangeln auf Hecht
Beim Schleppen auf Hechte ist es wichtig, nicht unter den Fischen zu angeln. Hechte sind beim jagen immer nach oben orientiert und sprinten auch mehrere Meter nach oben, um einen passenden Beutefisch zu attackieren. Der Köder muss vom Hecht also bemerkt werden. Dies kann durch Köder mit ordentlich Druckwelle erfolgen. Allerdings sind auch dezenter laufende Köder bisweilen fängig, vor allem in stark befischten Revieren. Der größte Fehler, den man machen kann, ist es also, unter den Fischen zu angeln, denn dann bekommen die Fische gar nichts vom Köder mit.
Im Winter ist der Stoffwechsel der Fische eher gering und die Hechte stehen in der Nähe des Gewässergrundes. Dann ist es besonders wichtig, die richtige Tiefe zu treffen und nicht zu hoch zu fischen, da die Fische weniger aktiv sind. Außerdem sollte der Köder möglichst langsam geschleppt werden. Im Winter sind auch besonders große Hechtköder gut, die einen ordentlichen Happen darstellen, bei dem sich der Aufwand für den Hecht lohnt.
Schleppangeln auf Seeforelle
Das Schleppangeln auf Seeforellen spielt sich vor allem in dem verschiedenen tiefen und klaren sowie kalten Alpenseen statt, in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Italien. Daneben ist das Schleppen auf Seeforellen auch an einigen Talsperren etwa im Sauerland möglich.
Köder beim Schleppangeln auf Seeforellen
Zum Schleppangeln auf Seeforellen haben sich vor allem Blinker bzw. leichte Löffel aus Blech und sogenannte Perlmutt Spangen bewährt.
- Perlmuttspangen: Perlmuttspangen sind handgefertigte Köder, die aus der Schale von Muscheln geschliffen sind und die je Einzelköder ein einzigartiges Laufverhalten und Dekor haben. Sie müssen richtig eingestellt sein, das heißt alle Komponenten, also Wirbel, Einhänger und Vorfach sollten auf die jeweilige Spange abgestimmt sein, um ihr optimales Laufverhalten zu erreichen.
- Blechlöffel: leichte Blinker aus Blech haben meist schon eine gewölbte Form, die bereits für einen verführerischen Lauf sorgen. Alternativ kann man hier durch Nachbiegen noch weiter tunen und somit fängiger machen.
Auch mit Wobblern können Seeforellen gefangen werden und manche Angler schwören für Seeforelle auch auf das Schleppen mit kleinen Köderfischen am System.
Seeforellen sind beliebte Zielfische beim Schleppangeln.
Tipps zum Schleppangeln auf Seeforelle
Seeforellen haben sehr gute Augen und leben im klaren Freiwasser. Deshalb ist es wichtig ein passendes Vorfach zu wählen, welches die Forelle nicht mitbekommt. Denn Seeforellen schwimmen teils viele Meter hinter dem Köder her und beäugen ihn bevor sie meistens abdrehen und eher selten anbeißen, wie zahlreiche Waterwolf Aufnahmen nahelegen.
Beim Schleppen auf Seeforellen können die Köder in Tiefen zwischen 1 und 50 Metern angeboten werden, denn Seeforellen sind in der gesamten Wassersäule heimisch. Dafür werden natürlich Schleppbleie oder ein Downrigger benötigt. Beliebt ist es auch die Köder neben dem Boot anzubieten, wofür sogenannte Sideplaner zum Einsatzkommen. Da die Seeforelle massive Fluchten hinlegt, ist eine weichere Schlepprute für Forellen sinnvoll.
Spezialisten in den Alpenseen fischen mit der sogenannten Seehund Montage, wobei mittels einem großen Scherbrett, auch Seehund genannt, bis zu 7 Anbiss-Stellen parallel zum Boot geschleppt werden können. Um ebenfalls mehrere Anbisstellen auf Tiefe zu bekommen kommt eine sogenannte Tiefenschlepprolle zum Einsatz.
Schleppangeln auf Zander
Das gezielte Schleppangeln auf Zander spielt sich weniger im Freiwasser ab, auch wenn in Freiwasser Revieren natürlich regelmäßig Zander beim Schleppen gefangen werden. Wer gezielt auf Zander schleppen möchte, sollte aber eher grundnah fischen. Beliebt beim Schleppen auf Zander sind tieflaufende Wobbler, diese werden so gefischt, dass ihre Tauchschaufel immer wieder leicht am Grund aufschrammt und dort kleine Aufwirbelungen am Gewässergrund erzeugt. Darauf reagieren die Zander sehr gut. Für diese Angeltechnik benötigt man natürlich das passende Gewässer, welches über wenig Hängerpotential und eine gleichmäßige Tiefenstruktur verfügt.
Schleppangeln auf Barsch
Barsche sind zwar kein klassischer Zielfisch beim Schleppangeln, aber natürlich lassen sich auch Barsche gut mit einem geschleppten Köder überlisten. Dafür eignen sich vor allem Wobbler oder auch Blinker ebenso wie kleinere Gummifische. Beim Schleppangeln auf Barsche schleppt man am ehesten eine Kante ab, an der die Barschtrupps immer auf und abziehen, und hält sie Rute dabei in der Hand. Früher oder später stellt man so immer wieder einen Trupp, aus dem der neugierigste oder hungrigste Fisch auf den Köder einsteigt. Mit der passenden Ködergröße kann man hier die größeren Barsche heraus selektieren, muss aber immer mit einem Hecht als Beifang rechnen.
Beim Trolling im Meer kommen oft viele Ruten und schweres Gerät zum Einsatz.
Schleppangeln im Meer
Auch im Meer kann man hervorragend Schleppen. Zielfische sind dabei Dorsche, Lachse, Meerforellen und auch andere Meeresräuber. Gerade das Lachs Trolling ist etwa in der Ostsee beliebt. Dabei steigen auch regelmäßig schöne Meerforellen ein. Gefischt wird dabei in verschiedenen Wasserschichten im Freiwasser. Dorsche sind in der Ostsee mittlerweile tabu, aber in Norwegen kann man auch noch hervorragend auf Dorsche schleppen. Dabei wird der Köder eher tief präsentiert, weshalb sich tieflaufende Wobbler oder schwere Gummifische eignen.
- Ostsee: in der Ostsee ist vor allem das Schleppangeln auf Lachse und Meerforellen beliebt. Dabei geht es meist mit einem dafür ausgestatteten Trolling-Boot eines der Guides auf die offene Ostsee hinaus. Geschleppt werden in der Regel größere Blinker, die mit verschiedenen Hilfsmitteln, darunter Downrigger und Sideplaner, ausgebracht werden, um verschiedene Wasserschichten abzufischen.
- Nordsee: das Schleppangeln in der Nordsee gilt als eher schwieriges Unterfangen. Zielfische sind dabei vor allem Hornhecht, Meerforellen oder Makrelen. Lediglich an markanten Hotspots, wie etwa dem Gelben Riff, sind beim Schleppangeln auch zahlreiche andere Arten zu erwarten. Grundsätzlich unterschiedet sich die Schlepptechnik allerdings nicht vom Schleppangeln in der Ostsee.
- Norwegen: in Norwegen ist das Schleppangeln recht einfach und unkompliziert möglich und trotzdem erfolgreich. Am besten sucht man in Norwegen die Kanten in Ufernähe bei einer Wassertiefe von etwa 10 bis 30 Metern. So kann man auch ohne Downrigger und massive Bleie Schleppangeln. Am besten eignen sich zum Schleppen in Norwegen Gummifische sowie tieflaufende Wobbler. Gefangen werden können beim Schleppangeln in Norwegen Dorsch, Köhler, Pollack und Heilbutt.
- Mittelmeer: Das Mittelmeer bietet hinsichtlich der Zielfische beim Schleppangeln einiges an Abwechslung. Bewährt hat sich das Küstenschleppen in einer Tiefe von etwa 2 bis 5 Metern über Grund, wobei keinesfalls zu schnell geschleppt werden sollte. Geeignet sind felsige Strukturen, aber auch Seegraswiesen oder sandige Abschnitte. Je strukturreicher der Untergrund, desto flacher sollte geschleppt werden, um Hänger zu vermeiden. Zielfische sind etwa Barrakuda, Wolfsbarsche, verschiedene Makrelen-Arten oder auch Hornhechte. Beim Schleppangeln im Freiwasser des Mittelmeeres ist auch das gezielte Thunfisch angeln möglich.
FAQs zum Schleppangeln
Zu den wichtigsten Fragen rund um das Schleppeangeln haben wir für Dich die passenden Antworten zusammengestellt:
- Wie geht Schleppangeln?
Schleppangeln bezeichnet eine Angeltechnik, bei der der Köder hinter einem fahrenden Boot hergezogen wird. Dies kann mit oder auch ohne Angelrute erfolgen. Meist werden mehrere Köder parallel und in unterschiedlichen Tiefen angeboten. - Ist Schleppangeln verboten?
Schleppangeln ist nicht per See verboten, allerdings an vielen, vor allem kleineren Gewässern tatsächlich nicht gestattet. Dies ist normalerweise auf der Angelkarte oder in der Gewässerordnung vermerkt. Weiter unten findest Du Gewässer an denen Schleppangeln definitiv erlaubt ist. - Was braucht man zum Schleppangeln?
Zum Schleppangeln benötigt man natürlich ein Boot, ein Kanu oder auch ein Belly Boat. Außerdem benötigt man passende Kunstköder sowie Schleppruten samt Rollen oder anderen Hilfsmitteln wie Downrigger, Schleppbleie und Sideplaner. Außerdem ist ein Echolot beim Schleppangeln sehr hilfreich.
Gewässer zum Schleppangeln
Hier haben wir ein paar tolle Gewässer zusammengestellt, die sich sehr gut zum Schleppangeln eignen. Dazu zählen einige Binnenmeere im Norden sowie die vielen Alpenseen.