Setzkescher

Gesetzesdschungel: Welche Setzkescher sind erlaubt?

Setzkescher sind einseitig offene, röhren- und kastenförmige Netze mit Rahmen zur vorübergehenden Lebendhälterung von Fischen. Auf diese Weise lassen sich Fische während des Angeltages für die anschließende Verwertung hältern. Angler verwenden Setzkescher aber auch beim Hegeangeln oder beim Raubfischangeln zum Hältern von Köderfischen. Folgende Frage stellen sich allerdings viele Angler: Welche Setzkescher sind erlaubt? Im folgenden Beitrag erfährst Du welche Modelle es gibt und für welche Anwendungsbereiche sie benötigt werden und erlaubt sind.

Der Setzkescher ähnelt rein äußerlich einer Reuse und gehörte früher fest zum Tackle der meisten Ansitzangler. Damals waren Setzkescher per se erlaubt und auch in der Größe nicht eingeschränkt. Die meisten Modelle bestehen aus einem Netz, das von einem stabilen Rahmen in runder oder viereckiger Form gehalten wird. Der Setzkescher wird am Angelplatz ins Wasser gelegt beziehungsweise gespannt, so dass er vollständig aufgefaltet ist, und genutzt um bereits gefangene Fische den Angeltag über lebend zu hältern, um sie anschließend zu verwerten. Eigentlich recht praktisch, sorgt diese Art der Hälterung seit längerem für tierschutzrechtliche Bedenken und mittlerweile gibt es viele Verbote. Bei richtig gewählter Größe können diese tierschutzrechtlichen bedenken jedoch ausgeräumt werden.

Welche Setzkescher sind erlaubt?

Die meisten Angelgeschäfte verkaufen nur noch Setzkescher nach geltenden Vorschriften. Im Online-Handel werden jedoch viele Modelle angeboten, welche in Deutschland nicht oder nur bedingt eingesetzt werden dürfen. Daher solltest Du, vor dem Kauf eines Setzkeschers, immer die geltenden Regeln deines Bundeslandes beachten und dir die Frage stellen: Welche Setzkescher sind erlaubt? Erlaubt sind in den meisten Bundesländern nur Modelle mit einer Mindestlänge von 3,5 Metern und einem Mindestdurchmesser von 50 Zentimetern. Das Netzmaterial muss aus Kunststoff oder Textilmaterial bestehen und keinesfalls aus Metall, da dies die Schleimhaut der Fische beschädigt.

Da die Lebendhälterung im Setzkescher von vielen Tierschutzorganisationen als Tierquälerei angesehen wird, ist der Gebrauch dieser Hälterungsweise reguliert. Da die Fischerei Ländersache ist, liegen auch die Setzkescherregelungen bei den Ländern. Nicht überall ist also jeder Setzkescher erlaubt.

Grundsätzlich ist ein vernünftiger Grund zur Hälterung von Fischen aus folgenden Umständen gegeben:

  • Das Angeln muss der Ernährung oder zur Hege und Bewirtschaftung der Fischbeständen dienen.
  • Das Hältern der Fische kann aufgrund der Verbesserung der Fleischqualität vorgenommen werden.
  • Die Hälterung der Fische muss schonend und sachgerecht erfolgen.

 

Für Setzkescher gelten heute strenge Vorgaben des Tierschutzes. Besonders die im Online Fachhandel angebotenen Modelle sind nicht immer erlaubt und erfüllen die gesetzlichen Vorgaben nicht in jedem Fall und dementsprechend groß ist die Verunsicherung bei Neueinsteigern und alteingesessenen Anglern.

Laut Verordnung sind nur Modelle erlaubt mit einer Mindestlänge von 3,5 m und einen Mindestdurchmesser von 50 cm. Zudem müssen die Modelle so gebaut sein, dass sie nicht zusammenfallen können. Das Netz muss aus knotenfreien Textilien gefertigt sein, um die Schuppen und Schleimhäute der Fische zu schonen.

Anforderungen an Setzkescher

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An Angelteichen, Forellenseen und privat bewirtschafteten Teichen oder Vereinsgewässern können abweichende Regelungen gelten. Daher sollten sich Angler stets über die geltenden Regelungen informieren und herausfinden welcher Setzkescher erlaubt ist. Das gleiche gilt für die Hälterung von Fischen im Ausland. Hier ist auch die Verträglichkeit der zusammen gehälterten Fischarten zu beachten und die Besatzdichte ist zu beachten. Kammschupper dürfen in der Regel nicht gehältert werden. Auch müssen Friedfische und Raubfische getrennt gehältert werden.

 

Setzkescher
Setzkescher müssen sauber im Wasser verlegt und angebracht werden, so dass sie sich gut aufspannen und die Fische über ausreichend Platz verfügen.

Gummierte Setzkescher für schonende Hälterung

Knotenfreie Textilnetze und gute Rahmen sorgen bereits für einen schonenden Verbleib der Fische. Doch am geringsten ist das Verletzungsrisiko wenn der Setzkescher gummiert ist. Bei einer Gummierung wird das Netzmaterial mit einer Gummischicht überzogen. Die Gummierung verhindert, dass die Fische im Netz ihre Schuppen und Schleimhäute aufreiben und somit unter Stress geraten. Zudem reduziert der Gummiüberzug lästige Gerüche, die besonders bei Hälternetzen sehr intensiv werden können, da der Fischschleim sich nicht auf dem gummierten Material absetzt bzw. sich leichter abwaschen lässt. In gummierten Keschern könnten auch Barsche oder Zander gut gehältert werden, sofern erlaubt, was in normalen Setzkeschern eher suboptimal. Beachten sollte man hierbei, dass Kammschupper nicht zusammen mit Rundschuppern gehältert werden sollten.

Spezielle Setzkescher für Boote

Bootssetzkescher sind Modelle mit Schwimmkörper zum Hältern von Fischen beim Bootsangeln. Sie werden mit einer Kordel am Boot befestigt und treiben durch die Schwimmkörper an der Oberfläche. Meist reicht die Setzkescher-Röhre dabei vertikal Richtung Gewässerboden. Solche schwimmenden Setzkescher sind meist 1 – 2 Meter lang und somit in den meisten Bundesländern nur eingeschränkt verwendbar, da sie nicht das Setzkescher Mindestmaß erfüllen. Im Ausland hingegen können solche Modelle oft problemlos verwendet werden.

Drahtsetzkescher für Köfis

Drahtkescher sind Modelle aus Metall, die früher überwiegend zur Hälterung von Köderfischen beim Raubfischangeln verwendet wurden. Der starre Aufbau in Glockenform erleichterte die Entnahme der Köfis. Aufgrund der Größe und des Materials sind Drahsetzkescher jedoch nur eingeschränkt einsetzbar und außerdem nicht legal. In Deutschland ist die Verwendung von Drahtsetzkeschern zum Hältern von Fischen grundsätzlich nicht gestattet.

Es zeigt sich allerdings eine andere findige Nutzungsmöglichkeit für Drahtsetzkescher. Heringsangler zweckentfremden diese Kescher gerne zum Entschuppen des Fanges. Die getöteten Heringe werden im Metall Setzkescher unter Wasser gedrückt und wiederholt gedreht. Durch dieses Procedere verlieren die Silberbarren schnell den Großteil der Schuppen und das spart einiges an Zeit, bei der oft zeitintensiven Verarbeitung des üppigen Heringsfangs. Aus diesem Grund sind Drahtsetzkescher auch im Handel erhältlich.

Hinweis: Bei der Frage „welche Setzkescher sind erlaubt?“ kann man den Drahtsetzkescher nicht benennen. Ein Metallkescher erfüllt die gesetzlichen Anforderungen nicht und darf deshalb an Gewässern in Deutschland nicht eingesetzt werden. Im Ausland gelten wiederum andere Regeln.

Sollte der Setzkescher eckig oder rund sein?

Ob ein Setzkescher eckig oder rund ist, spielt für die Hälterung von Fischen keine wesentliche Rolle. Hier entscheiden vor allem persönliche Vorlieben über die Wahl des Setzkeschers. Einige Angler bevorzugen eckige Modelle, weil sie sich besser verstauen lassen als runde Exemplare. Im Wasser liegen eckige Rahmen gut auf dem Grund auf und verdrehen nicht so leicht wie runde Rahmen, sind als stabiler. Bei steinigen und hindernisreichen Gewässern bleiben die eckigen Rahmen jedoch schneller hängen als runde Modelle. Professionelle Stippfischer greifen bei Hegefischen oft zu den eckigen Varianten. Diese sind vor allem auch beim sogenannten Coarse Fishing in England beliebt.

Gilt ein Karpfensack als Setzkescher?

Die Hälterung im Karpfensack ist eine überaus umstrittene Angelegenheit. Zum einen ermöglicht der Karpfensack eine stressfreie Hälterung und reduziert das Verletzungsrisiko der Fische erheblich. Dies wurde sogar wissenschaftlich untersucht. Aber er erfüllt nicht die Mindestmaße und ist mit nur einem Fisch bereits prall gefüllt. Die Waidgerechtigkeit des Karpfensacks ist darum stark umstritten und somit ist nur eine eingeschränkte Verwendung des Karpfensacks in Deutschland möglich. Auf die Frage, „welche Setzkescher sind erlaubt?“, kann also der Karpfensack leider nicht aufgezählt werden. Am besten wird beim Karpfenangeln auf eine Hälterung verzichtet. Kleinere Satzkarpfen können auch in Setzkeschern gehältert werden.

 


Video von Fishing-King



Setzkescher kaufen

Der Setzkescher dient dem Hältern gefangener Fische am Gewässer. Meist besteht er aus einem langen Netzschlauch, der von mehreren Bögen gehalten wird. So kommt der Setzkescher ins Wasser und füllt sich dort im Laufe des Angeltags hoffentlich mit einigen Schuppenträgern. Allerdings sorgt das Thema Setzkescher für reichlich Diskussionen und Verunsicherung, denn nicht jedes Modell ist erlaubt.

Wer einen Setzkescher sucht, sollte darauf achten, das dieser eine Mindestlänge von 3,5 Meter und einen Durchmesser von mindestens 0,5 Metern hat. Das Netz sollte aus Textil gefertigt sein und keine Knoten aufweisen. Für eine schonende Hälterung der Fische und lange Freude am Gerät sind gummierte Netze zu empfehlen. Unter den Suchkriterien finden Angler verschiedene Maße, Formen und Materialien zur Auswahl, um sich so einen Setzkescher zu kaufen, der den Verordnungen entspricht.

Wer sich für das Angeln in Deutschland einen Setzkescher kaufen will, sollte dringend darauf achten, dass er die geforderten Mindestmaße nicht unterschreitet. Größer geht natürlich immer. Kleinere Modelle, wie zum Beispiel Metall Modelle sind in Deutschland nicht gestattet, können im Ausland jedoch durchaus erlaubt und nützlich sein.

Fragen zum Kauf des perfekten Setzkeschers

Folgende Fragen solltest Du dir vor dem Kauf stellen:

  • Was sind die gesetzlichen Mindestmaße?
  • Welche Fische werden gehältert?
  • Wie wird der Setzkescher transportiert?
  • Wie ist die Uferbeschaffenheit am Angelplatz?
  • Was ist erlaubt?
  • Wo wird der Setzkescher eingesetzt?

 

Wer einen Setzkescher braucht und längerfristig Freude daran haben möchte, der sollte gleich eine Setzkescher Tasche dazu kaufen. So kann selbst ein großer Setzkescher ganz bequem transportiert werden ohne das Netz zu beschädigen. Setzkescherbleie halten den Setzkescher offen und sichern ihn gegen Verdriften. Angelurlaube ins Ausland werden immer beliebter. Dort sind Verordnungen oft weniger streng und verschiedene Setzkescher sind erlaubt. Aus diesem Grund finden sich online und im Fachhandel diverse andere Arten von Keschern zu erschwinglichen Preisen.

 

Setzkescher

Fazit: Richtlinien für Setzkescher beachten!

Setzkescher sind tolle Hilfsmittel, um Fische vorübergehend zu Hältern, bevor sie der Verwertung zugeführt werden. Leider ist der Einsatz in der Praxis nicht immer so einfach wie festgeschrieben. Im Zweifel entscheidet immer der Bewirtschafter ob die Praxis nun erlaubt ist oder nicht. In jedem Fall muss er aber die gesetzlich festgelegten Mindestmaße erfüllen, damit die Fische ausreichend Platz haben, nicht unter Stress leiden und dem Tierschutz somit gerecht wird.

Wer sich fragt, welche Setzkescher sind erlaubt, muss in Deutschland ein Mindestmaß von 3,5 Meter Länge bei einem Umfang von mindestens 50 Zentimeter für die Verwendung von Setzkeschern einhalten. Deshalb solltest Du beim Kauf immer darauf achten, dass diese Kriterien erfüllt sind, um ihn auch legitim einsetzten zu dürfen.

Eine leichte Rahmenkonstruktion ermöglicht den Aufbau einer gekürzten Variante, um beispielsweise kleine Köderfische schnell entnehmen zu können. Genaugenommen ist der verkürzte Aufbau aber nicht legal, zu Entnahme kann der Setzkescher aber natürlich verkürzt werden. Falls Du doch was kleineres für deine Köfis brauchst, solltest du lieber zu einem Köderfischeimer greifen. Die Hälterung und der Transport von Köderfischen im Eimer ist kurzzeitig gestattet. Beim Transport ist eine Köderfischpumpe einzusetzen. Alles Wissenswerte über Köderfischeimer erfährst du im verlinkten Beitrag.



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Video: Basiswissen für Angler: Das Ruten-Wurfgewicht, Quelle: FHP/Fishpipe