Lachswanderungen Fluss

FischFarm vs. Angler – Wer gefährdet den Wildlachs?

Angesichts des Rückgangs von geschützten Lachsarten haben die Gegner der Fischzucht in Kanada die Aquakultur-Unternehmen aufgefordert, Forschungen über die Auswirkungen der umstrittenen Praxis zu finanzieren. So hat die Salmonid Association of Eastern Newfoundland (SAEN) gefordert, dass Studien durchgeführt werden, um die Auswirkungen auf die Flüsse in der Placentia Bay zu messen, die mit ihren fast 30 Lachsflüssen ein beliebtes Ziel für Angler ist.

Lachsfarm und Wildlachsbestände

Der Geschäftsführer von SAEN, Robert Bishop, sagte, es gebe eindeutige Beweise dafür, dass Lachsfarmen in der Nähe von Flüssen mit Wildlachsbeständen zu einem Rückgang und Verschwinden der wilden Fischbestände führen. Er verwies auf Beispiele in Schottland, Norwegen, der Bay of Fundy (Maine), dem Fluss Conne und der Bay d „Espoir (beide Neufundland). „Wenn Sie und Ihre Mitglieder wirklich glauben, dass die Aquakultur von Salmoniden in offenen Gehegen keine negativen Auswirkungen auf den wilden Atlantiklachs hat, haben Sie jetzt die Chance, dies zu beweisen“, sagte er.

Nach Ansicht der SAEN sollte die Studie Zählungen von Zäunen an Flüssen in der Nähe von Fischfarmen, genetische Studien zur Verfolgung von Veränderungen in der Lachspopulation, Smolt-Zählungen und die Überwachung von Seeläusen umfassen.

Greig NL, das Unternehmen, das bis Ende dieses Jahres Lachskäfige in der Bucht installieren will, hat mehr als 250 Millionen Dollar in die Lachszucht investiert. In einer Pressemitteilung zitierte SAEN Studien, die darauf hinweisen, dass Netzgehege negative Auswirkungen auf die Wildlachspopulationen haben. Sie forderte die Fischzüchter auf, „ihren Worten Taten folgen zu lassen“.

Netzkäfige zur Lachszucht

Netzkäfige zur Lachszucht

Fischfarmer attackieren Angler

Die Fischzüchter konterten jedoch mit dem Hinweis, dass andere Faktoren für den Rückgang der Populationen verantwortlich seien, darunter die Catch & Release Paxis. Zudem müssten viele andere Faktoren wie Industrialisierung, Lebensraumverlust, kommerzielle Fischerei und Beifang, Wilderei und Robben ebenfalls berücksichtigt werden.

Er argumentierte, dass die Logik, die Aquakultur sei schuld, nicht stichhaltig sei, da andere Gebiete in der kanadischen Provinz, in denen keine Aquakultur betrieben wird, ebenfalls geringe Wildlachserträge aufwiesen. Lane wies die SAEN zurück und sagte, sie solle anerkennen, dass das Angeln und die Catch & Release Praxis ebenfalls bedeutende Faktoren seien. „Die Anglergemeinde muss in ihrem eigenen Hinterhof aufräumen“, sagte er. „Sie können nicht einmal feststellen, ob Catch & Release schlecht für die Fische ist.


Welche Industrie setzt sich durch?

Die Aquakultur-Industrie rückt mehr und mehr mit unangenehmer Presse in die Öffentlichkeit. Dabei ist die abschließende Bewertung zunehmend “ökologisch bedenklich” zudem sind die Anlagen in den meisten Fällen nur durch Fördergelder rentabel. Die Industrie der Angler boomt jedoch und immer mehr Menschen greifen zur Angelausrüstung, um selbst einen wilden Fisch zu fangen. Dabei gibt es sogar großes Potential für symbiotische Beziehungen zwischen Anglern und Aquakulturen. Deshalb sollte die Aquakultur-Industrie wohl besser dem Zeitgeist folgen und ökologisch nachhaltige Produktionsweisen anstreben, statt die Angler-Gemeinde gegen sich aufzuhetzen.

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