Fünfundachtzig Prozent der Störe, eine der ältesten Fischfamilien der Erdgeschichte, sind heute gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Vor allem der Hunger nach Ihrem wertvollen Kaviar, Umweltprobleme und die Verbauung vieler Flüsse durch Staustufen und Wasserkraftanlagen drängen sie immer mehr an den Rand der Ausrottung. Laut der Internationalen Vereinigung für die Bewahrung der Natur (IUCN) sind bereits 77 % aller Störe auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und 58 % vom Aussterben bedroht. Diese Tatsache und die Anmut dieser Tiere waren unserem Autor Korbinian folgendes Gedicht wert:
Der Stör
Fühlst dich zuhaus’ in Fluss und Meeren
Verzweifelst doch an steilen Wehren
Die dich von deinem Laichgrund trennen
Und wir dich nur vom Teichgrund kennen
Wo heut’ deine Hybriden wohnen
Um dich in der Natur zu schonen
Erreichst du kapitale Längen
Füllt Kaviar dich in rauen Mengen
Und wirst du dann an Land gezogen
Stirbst du allein für deinen Rogen
Ein selt’ner Gast bist du geworden
In Seen, Flüssen, Meeren, Fjorden
Wo heute Stromturbinen brausen
Da hauste einst der letzte Hausen
Der letzte Lebensraum zerstört
Der letzte Stör schon bald gestört