Schleie -  Vorfüttern?

torino

Profi-Petrijünger
Hallo
ich habe eine Stelle im Baggersee mit einem Schilfgürtel, der Baggersee ist selbst meist zwischen 5-10m tief, doch vor dem Schilfgürtel ist eine Fläche die 2-3m maximal tief ist. Ich habe da schonmal im Frühjar auf Karpfen angefüttert und hat auch geklappt. Doch da wollte ich es jetzt mal auf Schleie probieren, denn normalerweise müssten die doch auch wo Schilf ist die ersten Sonnenstrahlen einfangen, wenn es wärmer wird? Macht es Sinn dort mit Komposterde mit Wurmstücken anzufüttern auch so einige Tage vorher? Ob da Friedfisch wie Brassen und Rotaugen hinkommen, wenn ich da mit Paniermehl und Mais anfütter weiß ich nicht, aber werden die Fangchancen steigen wenn ich vorfütter, weil Zeit hätte ich täglich an das Gewässer zu kommen.
 
Hallo !

Sicherlich werden dort sich auch Brassen und andere Weißfische einfinden wenn du dort mit Mais und Paniermehl anfütterst .
Das problem mit den Schleien ist , das sie sogenannte Futterstrassen haben die du erstmal finden mußt . Wenn der bereich wo du Vorfüttern möchtest nicht in der nähe dieser Futterstrasse liegt werden sich dort auch keine Schleien anfinden . Andererseits wenn könntest du dort mit den Wurmstücken andere Fische wie Barsche oder auch den Aal hinlocken . Also einen Versuch ist es allemal wert .

MfG
 
Hallo Torino

Sicher macht das Sinn. Das Vorfüttern wird sich sogar als sehr fängig erweisen und auch die ein oder andere Schlei wird dabei sein. Da der Fisch im Prinzip sehr scheu ist sucht er im dunkeln z.B. Stellen auf die er tagsüber nie aufsuchen würde, z.B. die Futtersuche direkt an der Oberfläche nahe des Ufers. Probiere mal einfach im Sommer nachts deine Angel (z.B. eine Stellfischrute oder eine Bolognesestippe) eingeholt am Ufer stehen zu lassen und den Haken mitsamst Wurm einfach so im Wasser zu platzieren dass der Wurm nur wenige Zentimeter vom Wasser bedeckt wird. Du wirst dich wundern was da nachts alles beisst. Voraussetzung: Sich am Wasser ruhig verhalten.
 
Hallo Torino,

Vorfüttern ist nie ein Fehler. Aber gerade wenn Du es gezielt auf Schleien abgesehen hast gilt es ein paar Dinge zu beachten:

1.) Schleien haben feste „Fressrouten“. Sie patroullieren gerne z.B. an Wasserpflanzen entlang und gründeln gern über leicht schlammigem Grund, in dem sie nach Schnecken suchen. Auch überhängende Bäume sind gute Stellen. Oft sind die Schleien sogar zur selben Uhrzeit an diesen Plätzen zu finden. Durch die beim Gründeln entstehenden Blasenteppiche verraten Schleien diese Fressrouten. Wenn Du abseits dieser Routen anfütterst, dann wird der Fang einer Schleie eher zu einer zufälligen Angelegenheit.

2.) Achte darauf, dass Dein Futter nicht zu viele auftreibende Partikel, wie z.B. Haferflocken oder Semmelbrösel enthält. Das wirkt ungemein reizvoll auf Rotaugen und Rotfedern und wenn zu viel Getümmel am Platz herrscht, dann wirkt das auf Schleien eher abschreckend. Wenn dann noch Karpfen vorkommen, nehmen diese den Futterplatz schneller ein als die vorsichtigen und scheuen Schleien.
3.) Meiner Erfahrung nach ist dunkles Anfutter besser als helles. Zum abdunkeln verwende ich z.B. Gartenerde.

4.) Beim Fischen platziere ich eine Rute am Futterplatz und die 2. Rute etwa 10m abseits davon. Oft ist es gerade diese Rute, die die größeren Fische bringt.

5.) Meine Hauptangelzeit sind die Abend- und die ersten Nachtstunden. Im Frühjahr und Sommer fange ich meine Schleien in flachem Wasser, oft nicht mal 50cm tief und sehr ufernah. Erst im Herbst suche ich mir Stellen, wo es in unmittelbarer Ufernähe schon ca. 2,50 – 3m tief ist. Generell sind Schleien bei entsprechend vorsichtigem Verhalten bevorzugt ufernah unterwegs.

Wie bei allen Arten der Vorfütterei gilt, nur irgendwo Futter ins Gewässer kippen und warten, dass sich irgendwann Fisch einstellt, das klappt nur bedingt. Wenn Du aber die richtigen Stellen gefunden hast, dann erhöht Anfüttern die Chancen auf einen Fang nicht unerheblich.
 
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