Umweltverschmutzung -  Tote Fische in Bach

Max_Power

Profi-Petrijünger
Hallo zusammen,

gerade fielen mir viele tote Forellen im Bach unserer Gemeinde auf. Meine Frage ist wo ich das nun melden kann? bei der Polizei, beim Wasserwirtschaftsamt, beim Landratsamt?

Es sind auch nicht nur ein paar sondern wirklich viele, ich schätze ein paar Hundert verwesende tote Forellen. Es ist so, dass es bei uns einen Fischzuchtbetrieb gibt und dieser Betrieb nutzt den Bach als für seine Zuchtanlagen als Zu- und Abfluss. Diese toten Forellen stammen mit ziemlicher Sicherheit aus der Fischzucht und das ist einfach eine Sauerei und es kam schon öfters vor.

Bei den Anwohnern ist der Betrieb bzw. sein Chef verrufen, weil er einfach ein Saubär ist und regelmäßig seine toten Fische im Bach entsorgt. Es ist ein offenes Geheimnis und alle Anwohner wissen wer dahinter steckt… Vor 10 Jahren gab es einen kleinen "Skandal" und die Presse berichtete darüber. Damals wurden 70 Kilo tote Fische aus dem Bach gefischt. "Zufällig" gab es nur unterhalb der Fischzucht die toten Fische. Wasserproben bestätigten dass der Bach sauber ist und die Fische auf unnatürliche Weise gestorben sind. Die Behörden waren aber ungewillt gegen den Betrieb vorzugehen und so geht das Spielchen wohl ewig weiter. Die Jahre davor waren aber noch viel schlimmer, mehrmals pro Jahr gab es dutzende tote Forellen. Seitdem sind die toten Fische weniger geworden, es kam nur noch vereinzelt vor.

Und jetzt ist es leider mal wieder so weit. Viele tote Forellen, unterhalb der Fischzucht. Morgen Früh werd ich noch ein paar Beweisfotos schießen. Ich finde es eine Unverschämtheit und eine riesen Sauerei. Die Forellen verwesen und entwickeln Gifte und verpesten damit den eigentlich sehr sauberen Bach. Es gibt dort viele Enten und andere Tiere die jetzt womöglich vergiftet werden.

Diesmal hab ich mir vorgenommen es zu melden. Genug ist genug!
 
Eigentlich ist es Sache des Fischereiberechtigten bzw. Pächters, Fischsterben der Kreisverwaltungsbehörde anzuzeigen, bzw. hilfsweise der Polizei.

In deinem Fall handelt es sich scheinbar nicht um ein Fischsterben, sondern um die vorsätzliche Entsorgung toter Fische. Du könntest das der Polizei anzeigen, das Einbringen toter Fische in Gewässer ist - in Bayern - verboten. Das einschlägige Gesetz kann ich dir leider nicht nennen, eventuell greift das Bayerische Wasserhaushaltsgesetz.
 
das "lustige" an der Geschichte ist dass der Fischereiberechtigte in dem Fall der besagte Fischzuchtbetrieb ist. Er hat das Fischereirecht auf einer ca. 1,5 km lange Strecke des Baches.
 
Dann hilft wohl nur noch die Polizei, viel Erfolg.
Da muss unbedingt was dagegen unternommen werden, das dass Schw... nie wieder den Fluss verpesten kann.
 
Unterhaltspflichtig bei kleinen Fließgewässern ist die Gemeinde bzw. der zuständige Wasserverband, wenn mehrere Gemeinden sich zusammentun und den Wasserverband mit dieser Aufgabe betrauen.

Egal ob Fischsterben oder Umweltvergehen durch das Einbringen der toten Fische, die Gemeinde ist, für das Entfernen der Fische verantwortlich. Bevor der Fischzucht nichts nachgewiesen ist, sind die Fische ja zunächst als herrenlos anzusehen. Pächter und Verpächter haben daher nicht die Pflicht die Kadaver zu bergen. Wird der Fischzucht das Einbringen der Kadaver nachgewiesen, erstattet diese die Bergungskosten natürlich.

Da es sich nur um Forellen handelt, schließt das ein Fischsterben nahezu aus. In dem Bach sind ja auch Begleitarten zu erwarten. In der oberen Forellenregion Bachneunauge und Koppe, in der unteren Schmerle und Bachneunauge. Bei einer Vergiftung wären diese ja auch betroffen. Bei einer Forellenkrankheit im Bach würden die toten Tiere nicht alle gleichzeitig eingehen.
Die Lage ist somit ziemlich klar.

Über die Zuständigkeiten brauchst du dir keine Gedanken machen. Geh zur nächsten Polizeidienststelle und erstatte Anzeige gegen unbekannt wegen eines Umweltvergehens.
Schildere deinen Verdacht und weise darauf hin, dass es noch Möglichkeiten gibt, Proben zu nehmen.
Die Polizei muss das zumindest weiterleiten. Die Polizei hat aber auch eigene Umweltdezernate, die Proben nehmen. Sollte sich die Polizei für nicht zuständig halten, freundlich nach dem Namen fragen und diesen gut sichtbar notieren, am besten noch mal nachfragen, um sicher zu sein. Das hilft fast immer.

Ob die Fische aus der Zucht stammen, ist durch Genproben sicher nachzuweisen.
Behörden scheuen solche kostspieligen Proben. Wenn der Täter nicht ermittelt wird, bleiben die auf den Analysekosten sitzen. Das ist oft der Grund für mangelnde Begeisterung bei den Behörden.

 
@Max
Infos würde ich zwar gerne geben, doch was nützt es wenn ein Thread nach der Beantwortung gelöscht wird?
Die eine Frage zu der Teichverpachtung im Raum München hattest du ja gelöscht, und eine andere Frage eines anderen User gerade zum Thema Fischsterben ist auch nicht mehr vorhanden.
Was nützt es einen Rat zu geben, wenn diese Infos von den Fragestellern mit dem ganzen Thread gelöscht wird?
Ich betrachte Foren als eine Art Datenbank, auf die man immer wieder zurückgreifen kann.

Gerade deine Teichverpachtung Nördlich von München, wäre eine enorme Info für alle anderen User gewesen.
Somit wirst du dieses Thema bestimmt auch wieder löschen, warum sollte man da noch Hilfe geben?
Ich habe keine Lust dazu.
 
Hab jetzt eben noch ein paar Fotos gemacht. Auf einer Strecke von 400 Metern hab ich ca. 20 tote Forellen gesehen und fotografiert. Flussabwärts gibts vermutlich noch viel mehr, diese treiben ja da die Strömung relativ stark ist.

also vor 10 Jahren gab es die letzte "große" Entsorgungsaktion des Fischbetriebes. Damals war Wasserwirtschaftsamt, Feuerwehr, die Polizei im Einsatz und die Presse berichtete über die "mysteriösen" toten Fische. Allen Anrainern war klar woher die toten Fische kamen, nur waren die Behörden zu feige oder ungewillt dagegen weiter vorzugehen. Der Verantwortliche Fischwirt ist in der Gemeinde gut vernetzt und ist auch Parteimitglied einer bekannten Partei in Bayern. Ich erinnere mich noch über den Pressebericht von damals. Alle Indizien sprachen für sich und durch eine Untersuchung hätte man eindeutig nachweisen können woher die toten Fische kamen. Die Polizei wollte damals aber nicht weiter ermitteln. Eine Durchsuchung wäre "übertrieben" und würde die Eigentumsrechte des Beschuldigten zu sehr verletzen, so der damalige Polizeisprecher.

PS: der Post bleibt drin und wird nicht gelöscht.
 
Geh' mal davon aus, das das Ferkel gute Freunde (so genannte Amigos) bei der Behörde hat. Politiker schmieren ist soooo ungewöhnlich in Bayern und Preussen nicht...:scht:

Gruß
Rolf
 
ja, dafür sind wir Bayern bekannt. Das Land der Spezlwirtschaft… Aber so kann es nicht weiter gehen, irgendwann ist Schluss damit!
 
Ich hab der Polizei nun online einen Hinweis geschickt und die Situation erläutert. Desweiteren werde ich das Wasserwirtschafsamt und dem Landratsamt eine E-Mail schreiben.
 
Ich finde es interessant das du dich erst ans Forum wendest........ich hätte doch gleich die Polizei oder Feuerwehr angerufen, die leiten fas doch dann weiter, oder?
 
Ich hab der Polizei nun online einen Hinweis geschickt und die Situation erläutert. Desweiteren werde ich das Wasserwirtschafsamt und dem Landratsamt eine E-Mail schreiben.

Ich verstehe nicht, dass su das dann online machst, klingt danach als hättest du Angst dein Gesicht zu verlieren, warum nicht direkt zur Polizei, oder zumindest anrufen? Im Forum sprechen von: "Jetzt ist Schluß!" und dann sowas...
 
denkst du denn ich bin blöd und melde mich mit meinem echten Namen, in Zeiten der Totalüberwachung? sowas macht man lieber anonym, aber wenn du willst kann ich ja deinen Namen und Adresse angeben… :hahaha:
 
@Max
Vergiss das besser mit der Anonymität. Gerade durch die allgegenwärtige Überwachung bist du kein bisschen anonym, wenn du in Foren postest, Mails verschickst oder Internetseiten besuchst. Letztlich könntest du gleich deinen realen Namen angeben.

Nicht, dass es ein großes Problem wäre, wirklich anonym im Netz unterwegs zu sein. Das erfordert aber deutlich mehr Aufwand, Umsicht und Know-How als der Normalbürger auf sich nehmen möchte.
Die bösen Buben, gegen die sich die Überwachung ja angeblich richtet, haben damit natürlich kein Problem.
 
ich hab ja nicht den BND-Skandanl gemeldet, sondern "nur" tote Fische. Es wäre nicht weiter schlimm wenn ich mich mit Namen und Anschrift gemeldet hätte, aber in dem Fall wäre das überflüssig gewesen. Ich hab den Behörden lediglich gemeldet dass im Bach bei uns viele tote Forellen schwimmen, nicht mehr! Es ist also ziemlich egal ob anonym oder nicht, aber so fühle ich mich sicherer… Ich hab auch niemanden denunziert oder Namen genannt. Es ist lediglich eine Info an die Behörden gewesen. Ob sie nun dagegen vorgehen liegt an ihnen.
 
Hallo !
Also ich wäre auch zur Polizei gegangen oder hätte zumindest angerufen . Besser noch die Wasserschutzpolizei informieren .
Dann solltest du das Fischereiamt bescheid geben . Wenn das mehrere Leute wissen das die toten Fische von der Forellenzucht kommen , könntet ihr auch die Presse einschalten . Wenn ihr das macht und die einen schönen Bericht darüber verfassen , dann können die Behörden nicht mehr wegsehen sondern müssen gegen den Eigentümer oder Betreiber der Forellenzucht etwas unternehmen .
MfG
 
ich hab ja nicht den BND-Skandanl gemeldet, sondern "nur" tote Fische.

...

Ob sie nun dagegen vorgehen liegt an ihnen.

Das meinte ich erst den dicken Max im WWW machen, von wegen "Jetzt ist Schluß!" und jetzt den "Ich habe meine Schuldigkeit getan, ob jetzt was passiert auch egal, Typ geben...
 
denkst du denn ich bin blöd und melde mich mit meinem echten Namen, in Zeiten der Totalüberwachung? sowas macht man lieber anonym, aber wenn du willst kann ich ja deinen Namen und Adresse angeben… :hahaha:

Hallo Max,

ein richtiger "Macher" bist Du aber nicht, oder?

Wo liegt das Problem, wenn Du das Fischsterben bei der Fischereibehörde gemeldet hättest. Mit deinem Namen natürlich.

Anonym? So ein Quatsch. Vor wem hast Du denn Angst?

Ich jedenfalls finde es schon lustig, was Du mit einer "Pseudoanzeige" (mehr ist es nicht, weil anonym) überhaupt erreichen willst.

Fliege 2
 
ich habe eine Antwort vom Wasserwirtschafsamt erhalten. Dabei sagen sie dass ihnen das Problem sehr wohl bekannt ist und auch die Fischzucht, jedoch können bzw. wollen sie nichts dagegen tun. Nur wenn sie einen eindeutigen Beweis hätten könnten sie gegen den Betrieb vorgehen und dabei müsste man die Täter auf frischer Tat ertappen… ;

PS: wie gesagt, ob anonym oder nicht spielt ja keine Rolle um die Behörden zu informieren. Wenn ich es nicht anonym gemacht hätte, hätte ich Angst dass bei meine Daten an die falsche Person geraten. An alle Klug******er - schreibt mir eure Daten (Name, Adresse, Handynummer) dann verwende ich das nächste mal eure Identität als Pseudonym.
 
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