Steckrute / Rutenreparatur mal anders

theduke

Dackel Fischer
Steckrute / Rutenreperatur anders als üblich.

Unsere Vermieterin hat mich gebeten, mich um die Angelausrüstung ihres verst. Gatten zu kümmern (schau was du selber brauchen kannst).
Gesagt getan, eine Steckrute war aber genau in der Steckverbindung gebrochen.
Eigentlich ein Fall für die Tonne, doch ich hatte die gleiche Rute mit 3m Cormoran Black Star Pro, und diese beschädigte war die C.B.S Classic 2,70m.
Der Blank war war super dünn, sah sonst noch super aus.
Im Internet nach Rat gesucht, Seiten durchgeblättert, Videos gesucht, aber alles was man findet = Rep nur vom Rutendoktor machbar, oder Ersatzteile kaufen. Eigenrep, nicht machbar.
Und immer dann, wenn jemand sagt, nicht machbar, will ich genau das Gegenteil versuchen.

Der Zapfen war meiner Meinung nicht mehr Origin, und die Hülse war anscheinend gebrochen und wurde abgesägt. Wochen lang nach einer Lösung gesucht, bis ich ein Versuch mit meinen alten Teleruten wagte.
Unkonventionell!?? :ernst:Jaaaaaa

Von 3 alten Teleruten jeweils das vordere 2. und 3. Teil entnommen und probiert welches am besten in den hohlen Blank / Vorderteil der Steckrute passt, und zwar ohne Spiel.
Das dickere Telestück sollte über den Zapfen des hinteren Blanks passen, und die beiden Tele-Teilstücke auch ineinander 1:1 greifen.
2 Teilstücke von 2 versch. Teleruten erfüllten alle Anforderungen.

Das dickere Telestück mußte nun soweit eingekürzt werden, bis sie als Steckhülse für den Zapfen verwendet werden kann.
Dieses Teleteil in einem Schraubstock eingespannt, mit der Eisensäge zuerst grob gekürzt, danach immer weniger abgesägt. Als Backenschutz für den Schraubstock besitze ich Anti-Rutschmatten Gummi (habe diese passend zum Schraubstock angefertigt)
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Bitte keinen Druck auf die Säge ausüben!!!!
Die abgesägten Stücke waren Anfangs noch 6, dann 4, 3, 2, 1cm lang, bis alles super ineinander greift.
Sägekanten glatt geschliffen.
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Das dünnere Teleteil kürzte ich nur in der Länge, weil es keine 40cm in der Steckrutenblank ragen muß.
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Naaaa passt es???
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???
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Es passt!!
Aus einer Glasfasermatte habe ich nun, mittels einer Schere, sehr feine Glasfaserflocken geschnitten,
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und damit das dünnere Teleteilstück locker befüllt. Ja es muß locker befüllt werden, denn sonst sicker das Epoxy nicht in die Glasfaser ein. Und locker auch aus dem Grund, daß das Gewebe nach der Aushärtung etwas flexibel bleibt. Rutenaktion sollte später immer noch vorhanden sein!
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Epoxy
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Kunstharz angerührt, mittels Spritze in dieses Telerohr tropfen, und aushärten lassen.
Grund dafür? Teleblanks brechen leichter, also mußte eine Füllung rein. Epoxy pur wäre zu hart und besitzt keine Flexibilität, lockeres Glasfaser mit Epoxi erfüllt m.M.n. aber diesen Zweck.

Durch die vielen Fotos, teile ich meine Anleitung hier in 2 Teile
 
Zuletzt bearbeitet:
Wolfi Bros. Rute von Pane 2
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Das dünnere Tele steckt man nun in das dickere Telestück, bestreicht nur die beiden Kontaktflächen mit Harz.
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Nach der Aushärtung schiebt / verklebt man das dünnere Ende in den Steckrutenblank (Vorderteil) .
Das hintere Teil, welches die Hülse werden soll, füllt man nun soweit mit Glasfaser locker auf (wie oben schon bebildert), aber die Hülse sollte 5mm weniger befüllt werden, als die Zapfenlänge der Steckrute.
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Hier muß man aber danach das Harz zwar auch mittels Einwegspritze eintropfen lassen, doch um die Zapfenhülse nicht zu verkleben, behilft man sich mit den Abfallstücken der gesägten Teleteile. Einfach 15mm länger abgesägt, so dient er als Kanüle für das Epoxy.
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Bitte nur kleine Tropfen einspritzen, und warten, bzs das Harz sickern lassen.
!!!!!!!!!!!!!!!!!! Vorsicht bei Harz welches schnell anzieht, zäh wird und aushärtet. !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Gekleckert? Hier hilft Aceton.
Vor der aushärtung der Hülse, den Zapfen in die Hülse drücken, denn ist ein Fehler passiert, kann man ihn jetzt noch beheben. Ist mir passiert, hat aber ein Holzspieß mit einem Aceton-Tuch gerade noch geholfen.

Alle Übergänge von den Teleröhrchen zur Steckrute sollten (!!!!) mit Sternzwirn (Nähbedarf) oder mit geflochtener Schnur (sinkend, welche auch das Harz aufnimmt) umwickelt werden, Blankteile mit Sandpapier aufrauen, mit Harz dünn bestreichen und dicht umwickeln, danach wieder mit Harz benetzen.
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Hier die erste sehr grobe Umwicklung. Anfang.- Endfaden wird noch geschnitten.
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Die Fadenwicklung wird noch verbessert, sorry sieht schei,,,aus
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Ob die Hochzeit passt?
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es houd gschnogld
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Endstück der Hülse bekommt noch eine Epoxyd-Schnurwicklung .

Ob die Aktion der Cormoran B.S. Classic Rute noch vorhanden ist, werde ich die Tage mal testen, Fotos folgen.
Als Rute zum Köfi Stippen oder mal auf Aal usw, reicht sie locker und wird noch ihre Dienste leisten.
Es muß nicht immer alles in der Tonne landen. Schade das die heutige Generation lieber was wegwirft, als es zu reparieren.
 
Jungs danke für das Lob und die Zusprüche.
Wollte eigentlich noch das Endresultat nach der letzten Umwicklung der Hülse zeigen, und wie es nach der Lackierung aussieht, doch das muß noch warten.
Oben bei den Fotos ist das Harz super ausgehärtet. Nachdem in vor ein paar Tagen die weiteren Wicklungen vornahm, ich weniger Harz anmischte, passte wohl diese Mischung nicht ganz.
Abschluss wird also noch folgen....versprochen.
 
Ende
Die Hülsenwicklung habe ich gestern entfernt und neu umwickelt.
Epoxidharz neu angemischt.
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Mußte ich ändern.
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Nun gefiel mir das ganze schon besser.
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Die Windungen gut mit Harz getränkt.
Nach einigen Minuten, den Pinsel am Becher richtig abstreifen und das überschüssige Harz verstreichen, bis alle Stellen getränkt sind. Was jetzt noch zuviel ist, muß man mit dem Pinsel abstreifen, denn sonst gibt es Nasen.

Nun wird es sicher für viele verwunderlich.
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Ich nahm Holzkohle ( grobes gemahlen) Brauche ich normal für Bokashi, Terra Preta
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Vermischte es mit dem restlichen Epoxi, und benutzte es als Füller für die Schnurwicklungen.
Hat den Vorteil daß das Harz nach Aushärtung flexibler bleibt.
Ein anderer Grund ist auch folgender. Epoxidharz ist nicht UV beständig und wird bei extremer Sonnenbestrahlung milchig. Hoffe die Kohlenmischung verhindert das auch etwas.
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Richtig dick auftragen. Vorsicht auch hier vor Nasenbildung. Habe den Blank über Nacht senkrecht aushärten lassen, so daß die offene Steckhülse nach unten zeigt.
Nun noch mit einem Sandpapier-Pad abgeschliffen, Unebenheiten beseitigt, und mit normalen Black Sprühlack lackiert.
3 Farbschichten.
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Ende war dann die typische Ringmarkierung in Rot.
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Neuer Test ob es passt
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Den Anfangsfaden muß ich besser fixieren
Eines habe ich ebenfalls versprochen, und zwar ein Test.
Den habe ich gerade im Keller vollzogen.
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Trotz meiner Euphorie, trat die Ernüchterung ein.
1,5kg Flasche angehängt, und man sieht deutlich das die Rutenaktion in der Mitte abbricht.
Fehler war sicherlich auch, daß ich die Telehülsen mit Harz verfüllt hatte, somit keine Aktion in dem Reperaturteil vorhanden ist. Versuch macht klug. Zum Stippen, und auf Köfi taugt die Rep. sicherlich.
 
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