Harte Arbeit wird belohnt
Gestern früh hatte sich endlich die Gelegenheit ergeben, nach 12 Jahren endlich wieder einmal die verblassten Erinnerungen aufzufrischen und den Motzener See zu beangeln.
Glasklares Wasser und um die 4,5 Grad Wassertemperaturen waren optimale Vorraussetzungen um den Hechten ein wenig auf den Zahn zu fühlen.
Vorgenommen hatten wir uns, nicht flacher wie 8 m zu fischen und das war einfacher als wir gedacht hätten.
5 m vom Schilfufer waren bereits teilweise 10 m Tiefe und mehr und die Toleranz des Fischers hatte uns die Möglichkeit eröffnet, genau diese Kanten abzuschleppen.
Das ich den See in nicht allzu guter Erinnerung hatte, ( Fangerfolge ) sollte sich sehr schnell bestätigen das wir würden hart arbeiten müssen um die Fische zu finden.
Das E-Lot immer im Blick dauerte es trozdem 3 Stunden bis wir endlich die Futterfischschwärme lokalisieren konnten.
In 10-13 m Tiefe hatten wir dann endlich Kontakt mit Barschen die leider die 20 cm Marke nicht überschritten uns aber jede Menge Freude bescherten da es mit den Horizontaljigs Schlag auf Schlag ging.
In 50m Entfernung stand ein weiteres Boot und die beiden Insassen haben jeden Barsch der am Haken hing in die im Boot befindlichen Tonnen verfrachtet und sollten am Abend auf dem Tisch landen.
Das Kopfschütteln unsererseits und die Bemerkung von mir, das ihre Vorgehensweise schon an Mord am keimenden Leben grenzt wurde ignoriert und da wir uns daran nicht beteidigen wollten viel uns die Entscheidung nicht schwer den Standplatz zu wechseln.
Da ich noch von dem großen Plateau in der Mitte von dem See wußte, wurde es ziehlstrebig angesteuert und brachte die ersten Hechte.
Die etwas größeren Barsche waren nicht in bester Beisslaune und so haben wir nur einen gestreiften Stachelritter mit 30 cm zum Abendbrot bekommen.
Alle 19 Hechte von gestern und heute haben unterhalb von 9 m gebissen und waren in der Hauptsache an den großen Gummibarschen interessiert wie auf einigen Fotos gut zu erkennen ist.
Heute mittag haben wir dann auf Grund des immer stärker werdenden Windes abgebrochen, da unsere Batteriekapazität noch von gestern geschädigt war und die Anker das Boot nicht auf der Stelle halten konnten.
Alles in allem konnten wir recht zufrieden sein, weil wir immer wieder gehört hatten, das es im See sehr schwer sein würde mit Gummi Fische zu überzeugen was wir nicht bestätigen können.
Allerdings sollte Anfängern dieser See nicht als Übungsgewässer empfohlen werden, da dort Elektromotor, Echolot und viel Erfahrung von nöten sind um überhaupt Fische zu fangen.
Die tiefste Stelle ist auch nur 15 m, da aber gerade der Wassertausch stattfindet, wobei sich das Oberflächenwasser und das Wasser unterhalb der Sprungschicht vermischen sind die Möglichkeiten mit viel Ausdauer und Vertrauen fast unbegrenzt.
Allerdings kann ich auch ganz beruhigt behaupten, das Hechte mit 5 Kilogramm dort schon als kapital einzustufen sind da der Befischungsdruck von den Anglern und dem Fischer mit seinen Kiemennetzen verdammt hoch ist.
Alle von uns gefangenen Hechte wiesen Spuren von Kiemennetzen auf und im Durchschnitt legt der Fischer momentan 20-65 Puppen alle zwei Tage aus und das immer in einer Tiefe von 10 m und mehr.
Selbst wenn der Herr Sombert ein lieber netter Kerl ist, der uns heute morgen mit Gratiskaffee begrüßt hat und dessen Tipps wertvoll war, so hat mir doch eine Sache wieder zu Denken gegeben.
Wir haben sehr strenge Gesetze in Deutschland was den Umgang mit der lebenden Kreatur betrifft nur wenn ich die Fische in den Behältern und Netzen sehe bekomme ich mit verlaub das Ko... .
Alle gehälterten Fische waren verpilzt und mehr am Dahinvegitieren wie am Leben.
2 der separat gehaltenen Weihnachtskarpfen hatten sich mit ihren Strahlflossen im Netz verhakt und wenn man gesehen hätte wie die Fische gekämpft haben um frei zu kommen dann könnte man heulen.
Den Hechten und Zandern ging es leider auch nicht viel besser und alle Raubfische hatten Spuren von Kiemennetzen wie schon die Fische die wir gefangen hatten.
Trotz des bitteren Beigeschmacks waren es anderthalb schöne Tage die aber von meiner Seite aus nicht nach Wiederholung schreien.
In diesem Sinne allzeit Petri Heil und Gruß FM Henry