iesen-Heilbutt nach 4 Stunden auf die Schuppen gelegt!
In der neuen Kundenzeitschrift von SÄNGER (kostenlos) beim Fachhändler erhältlich) Nr. 1/2007 ist ein 5-seitiger Artikel mit vielen Farbfotos enthalten, der sehr ausführlich, fast schon akribisch, beschreibt, mit welchem Gerät, welchem Köder und in welcher abenteuerlichen Art und Weise ein deutscher Angler einen Riesen-Heilbutt von 138 kg (!) bezwungen hat. Bilder können hier aus (verständlichen) Copyright-Rechten nicht abgedruckt werden.
In einem 15-Fuß-Pionierboot mit 9,9 PS war der deutsche Angler auf dem Langfjord in der Nähe von Molde (Mittelnorwegen) zusammen mit seiner Ehefrau beim Fischen. Als Köder hatte er einen 500 Gramm schweren Pilker, dazu als optischer Anreiz ein ca. 25 cm großer Weichplastik-Oktopuss; das Vorfach war eine 1,2 mm starke Mono-Schnur von 1,5 Meter Länge mit dem entsprechenden großen Sicherheits-Karabiner-Wirbel.
Ca. 60 cm oberhalb des Pilkers befand sich über einen Springerknoten ein schwarzer (KOP Herbie schwört auch in Island auf Schwarz!) Gummimakk mit 10/0-Haken, die Hauptschnur war eine 0,24 mm-starke Berkley mit einer Tragkraft von 37,5 kg mit einer Länge von ca. 900 Meter (!), die auf der PENN 49 L RH, das ist die Super Mariner, aufgespult war.
Die Rolle wird angeblich nicht mehr gebaut, wer noch so ein Teil ergattern kann....
Als Rute hatte er eine PENN Nordcup Boat mit 50 Lbs und einer Länge von 2,10 Meter, zusätzlich benutzte er einen Gimbal.
Im Langfjord bei einer Tiefe von 160 Meter pilkte er so locker vor sich hin (macht man ja so, wenn man glaubt, dass sowieso nix beißt!), bis ein harter Schlag ihm fast die Rute aus der Hand riss. Die Bremse war hart eingestellt und zunächst geschah gar nichts, aber dann nahm der Fisch stetig Schnur, bis zu 150 Meter. Mittlerweile zeigte das Echolot 245 Meter und der Fisch da unten nahm ganz langsam Boot und Besatzung immer weiter in Richtung Fjordmitte mit.
Ganz wohl war beiden im Boot wohl nicht, denn der Langfjord hat immerhin eine Tiefe 360 Metern. Trotz zugedrehter Bremse konnte der Fisch keinen Meter gehoben werden, das Boot wird einfach auch gegen die Strömung an der Stelle festgehalten. Dann mehrere schwere Schläge des Fisches und Kurs auf die Fjordmitte. Bei 180 Metern bleibt der Fisch wieder stehen und unser Angler beginnt mit dem Pumpen, wobei 50 Meter eingeholt werden. Die reißt der Fisch dann aber wieder von der Rolle und setzt sich in 150 Meter Tiefe auf den Boden. Nach erneutem Pumpen gelingt es, den Riesenfisch vom Boden in Richtung Oberfläche zu bringen. Mittlerweile sind 2 Stunden seit dem ersten Anhieb vergangen!
Irgendwann, nach mehrmaligem Hochpumpen und Flüchten, kommt der Karabinerwirbel des Vorfachs am Bootsrand hoch und man sieht ein 25 cm breites Maul mit vielen Zähnen aus dem Wasser auftauchen, um sofort wieder tief abzutauchen. Nach erneuten Auftauchen gelingt aber ein Gaffen nicht und der Fisch rauscht erneut in die Tiefe. Nur mit Hilfe von anderen Anglern in der Nähe gelingt es später unter größter Anstrengung, mit 3 verschiedenen Gaffs den Riesenfisch zu gaffen und mit mehreren Stichen in den Kopf ist es möglich, den Heilbutt zu töten. Der gesamte Drill bis zum Verladen in das Boot, dass über die Hälfte vom Fisch ausgefüllt wird, hat rund 4 Stunden gedauert.
Der Fisch wird zum 8 km entfernten Camp gebracht, dort steht eine so große Waage nicht zur Verfügung und ein Bauer aus der Umgebung kommt mit einem Traktor und Kälberwaage.
Der Heilbutt wiegt 138 kg, hat eine Länge von 2,07 m und eine Breite von 1,20 m!
Wenn ich mir vorstelle, dass der Trend auch in Norwegen zu immer "leichterem" Pilken geht, eine Hauptschnur von 0,12 mm geflochten fast schon zu "dick" ist, die Rute über ein Wurfgewicht (WG) von 130 Gramm kaum hinweg gehen darf, dann frage ich mich, wo der Heilbutt-Fänger wohl mit diesem Geschirr geblieben wäre. In meinem nächsten Island-Angelgepäck im August wird ganz sicher eine 50-Lbs-Ausrüstung stecken, das ist gewiss!
Dem glücklichen Fänger meine volle Anerkennung zu dieser psychischen und physischen Leistung!
Munter bleiben, Ohren steif halten und durch;
man weiß nie, wer da unten "schlummert"!
CLIFF
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Erfolg haben heißt, Möglichkeiten zu suchen, wo andere Probleme sehen!