Hallo
.
Ich weiß, dass es hier in diesem Thema um die Montage eines Tiroler Hölzl* (* Tiroler Hölzl = TH) geht. Ich habe die Suchen-Funktion auch schon genutzt, aber zum Thema Bauanleitung eines TH* habe ich nichts gefunden, deshalb wird sie hier veröffentlicht. Es war mir auch zu blöd, noch ein Thema mit dem Titel TH* zu eröffnen.
In den letzten Tagen wurden mir einige Fragen per PN zu meinem selbstgebauten TH* gestellt (die Aussage stammt eigentlich aus dem Beitrag "Grundmontagen mit totem Köderfisch fürs Zanderangeln ", ich denke die Selbstbaunaleitung gehört aber in dieses Thema), auch war die Bitte nach einer Detailansicht dabei. Aus diesem Grund werdet Ihr hier und jetzt mit der Anleitung gequält!!
Zur Herstellung benötigt man nur sehr wenig Zubehör. Eine Pose aus Hartplastik mit Knicklichthalter im Posenkopf, einen Tönnchenwirbel der Größe 6 (mindestens), einen kleinen Karabiner und eine Heißklebepistole (wurde hier jetzt nicht mit abgelichtet). Die Pose auf dem Bild ist nur zu Anschauungszwecken so kurz gewählt, meine TH* sind alle mindestens 35-40cm lang!
Als ersten Schritt drückt man etwas Heißkleber in die Öffnung der Knicklichthalterung der Pose. Danach nimmt man den Wirbel und steckt ihn bis zur unteren Kante des Tönnchens in den Heißkleber. Wichtig ist, dass der Heißkleber den kompletten Wirbel nicht verklebt, sonst geht die eigentliche Wirkung (soll den Schnurdrall verhindern) des Ganzen verloren. Nach dem Aushärten des Klebers sitzt der Wirbel bombenfest und selbst bei Gewaltwürfen brennt nichts an (wenn man gewissenhaft gearbeitet hat).
Als nächstes wird der kleine Karabiner in die Öffnung für den Schnurdurchlauf am Posenende gesteckt.
Das Endprodukt sieht mit einer 35cm langen Pose dann so aus.
Ich verwende meine TH* schon seit 5 Jahren und es hat noch nie Probleme beim Werfen gegeben. Im Gegenteil, dadurch das die Pose sehr schlank ist und das Blei bei mir mindestens 100g hat, geht das Ding ab wie eine Rakete!!!
Die Pose kommt schon aufgerichtet am Gewässergrund an und die Schnur kann durch den Tönnchenwirbel laufen, ohne im Schlamm oder den am Grund wachsenden Fadenalgen zu hängen. Deshalb sind meine TH* auch so lang.
Der für mich wichtigste Punkt dabei ist aber, dass mein TH* viel flexibler ist (durch die beiden Wirbel am Blei und am Kopf der Pose) als die gekauften Schlauchteile von XYZ. Bei einem Biss kann der Fisch die Pose in alle Himmelsrichtungen bewegen und der Durchlaufdruck der Schnur wird dadurch sehr stark minimiert. Damit meine TH* auch an ihrem Platz bleiben, wähle ich die hohen Gewichte, man sollte nämlich bedenken, dass bei jedem TH* der Auftrieb einen Teil des Bleigewichtes aufhebt und unter Umständen ein zu leichtes Gewicht bei einem RUN verschoben wird. Das Ende vom Lied wäre, der Fisch spürt Widerstand und weg ist er.
Ein letzter Punkt ist, die Plastikschläuche laufen zu schnell mit Wasser voll und dann erfüllen sie nicht mehr ihren Zweck, von den beschissenen Wurfeigenschaften mal ganz abgesehen.
Wie Du/Ihr ja den eindeutigen Ausführung von Spaik (siehe Link) entnehmen konntet ist das Anknüpfen eines TH* nicht schwer, deshalb klemme ich mir den Kommentar dazu.
In diesem Sinne...in die Rinne.
MfG
Aalschreck