Lachs -  Lachs an der Angel: Ein Fang für die Historie

FM Henry

Super-Profi-Petrijünger
Felix-Alexander Fritz hat einen fast einen Meter langen Lachs aus dem Rhein gezogen.
Es ist der „Fisch seines Lebens“.



Krefeld. Dass man als Angler Geduld braucht, ist für Felix-Alexander Fritz nichts Überraschendes. Ihm geht es bei diesem Sport wie vielen anderen in erster Linie nicht darum, einen fangfrischen Fisch auf dem Tisch zu haben. Angeln ist für den gelernten Schreiner der entspannende Ausgleich zu seiner körperlich anstrengenden Arbeit.

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Gruß Henry
 
Auch wenn es ein Ausnahmefisch (Glückwunsch dazu!!!) muß ich die Stimmung doch etwas trüben...

So selten sind die Fische nicht mehr, es gibt einige Stellen im Rhein wo sogar illegal und gezielt auf diese geangelt wurde und die danach ganz schnell Schongebiet wurden.
Ich selbst weiß in meinem Bereich von sieben gefangenen Fischen in 2013!

Eine Bitte habe ich deswegen:

Ich habe selbst früher den Fehler gemacht einen solchen Fischen zu keschern und dann an Land zu fotografieren.

Bitte tut das nicht, NIE!!!!!! Der Fisch verpilzt zu 99% und verreckt! Durch den Laichaufstieg ist er sehr empfindlich und schon der Drill ist schwer für ihn zu verkraften.

Deswegen solche Fische im Wasser abhaken und im Kescher belassen bis er sich wirklich erholt hat - das kann auch mal 10,20 oder 30min dauern!

Ich kann es voll und ganz nachvollziehen wenn man von einem solchen Fische ein Bild haben möchte.

Aber bitte dem Fisch zuliebe nur mit NASSEN Händen (feucht ist nicht nass!!) ihn nur kurz aus- und nur sehr flach über das Wasser heben, ein, zwei schnelle Bilder und dann den Fisch wieder ins Wasser ablegen.
Nicht aufs Land oder sonst was legen, auch keine feuchte Plane o.ä.

Kein Kiemengriff oder sonst irgendwie neumodischen Mist!!!!
Eine Hand an die Schwanzwurzel, eine Hand unter die Brustflossen und nichts anderes. Behandelt den Fisch besser wie ein rohes Ei und ein neugeborenes Baby zusammen.
Ein Lachs hat den finanziellen Gegenwert eines Schneeleoparden (Zitat Dr. Jörg Schneider) wenn man mal die unzähligen (oftmals ehrenamtlichen) Arbeitstunden, die Aufzuchtstationen usw. mit berechnet.

Ihr könnt nachsehen ob ihr eine Markierung findet - entweder eingeschnittene Fettflosse, bunte Farbe unter der Haut usw.
Das bitte dann an die für euer Gewässer zuständige Stelle melden - eine ungefähre Ortsangabe reicht vollkommen...

Bitte keine ellenlange Foto-Orgie, das überlebt der Fisch nicht - auch wenn er vllt. wieder davonschwimmt, oftmals verenden die Fische kurze Zeit später.
Und wer noch meint, den Drill für ein Video unnötig in die Länge ziehen zu müssen hat den Knall nicht gehört (alles schon da gewesen!)

Und bitte - wenn es kurz vor der Landung den Anschein hat das da wirklich ein Groß-Salmonide am Haken hängt und ihr seid euch nicht sicher was es für eine Art ist - immer im Zweifel für den Fisch handeln!
Nicht lange fackeln, abhaken, ein Bild vom kompletten Fisch (wichtig für die Unterscheidung ist die Form der Schwanzflosse und die Stellung der Maulspalte) und den Fisch nach einer Erholungsphase wieder schwimmen lassen.

Wenn wir die Fische bei Abfischaktionen oder beim abstreifen "handeln" ist das was anderes, wir wissen was wir tun, wir haben ausreichende Erfahrung damit - wir tun das unter den Augen von Biologen, Fischereibehörden, Aufehern und manchmal auch von Politikern (wir brauchen es nicht, die wollen sich das halt auf die Fahnen schreiben).

Ich arbeite seit einigen Jahren bei www.lachsprojekt.de ehrenamtlich mit und appeliere an euch (solltet ihr mal einen solchen Fisch fangen): macht keine lange Fotosession und versucht den Platz vor anderen Anglern geheim zu halten!!
Es gab im Raum Köln vor Jahren den Fall das hier zwei Leute gezielt in einer Flußmündung auf Lachs geangelt haben und das mit Videoaufnahmen finanziell ausgeschlachtet haben!
In einem anderen Fall wurden die Fische (Lachs und Meerforelle) verkauft und in dem Bach keine drei Kilometer weiter Stromauf wurden die Lachse und Meerforellen immer weniger...
Hier standen teilweise bis zu 50 Angler nebeneinander auf einer Kiesbank und zertrampelten die Laichgruben der vorher da gewesenen Meerforellen und Lachse...

In beiden Fällen endete das mit neuen Sperrzonen für Angler!

Also, freut euch über einen solchen Fisch, aber erspart ihm lange Fotoorgien, davon hat der Fisch nichts - außer den nahezu sicheren Tod.
Macht ein, zwei schnelle Bilder, das verübelt euch keiner - nicht die Qualität der Bilder oder das "posen" ist wichtig, sondern das Wohl des Fischs!
Hier mal ein paar Bilder von Fischen die allesamt aus Nebenflüssen des Rheins stammen und bei Bestandskontrollbefischen gefangen wurden. Auch schon zu sehen wie man eine solchen Fisch richtig hält - entweder mit nassen Händen oder mit speziellen Gummihandschuhen.


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