Kindern das Gefühl / die Berührung / das Kennenlernen von lebenden Wildfischen vermitteln

[Gone Fishing]

Hallo,

je nachdem wie und wo ihr zum Angeln gekommen seid, ist es bei einigen von euch wohl auch irgendwann passiert, dass ihr als Kind gefangene Fische im Eimer vorsichtig berührt und alle ihre tollen, für Landbewohner wenig bekannten Körperteile bewundert habt.
Ihr habt gelernt, wie man einen lebenden Fisch halten kann, ohne ihn zu verlieren und gleichzeitig ohne ihn zu verletzen.
Ich fand es ein besonderes Gefühl, wie sich die unterschiedlichen Fische (meist waren es kleine bis vielleicht 20 cm) angefühlt haben und wie unterschiedlich sie sich verhalten haben.

Wie würdet ihr heutzutage vorgehen, um einem Kind dies am Wasser vermitteln zu können?

Ich habe gerne einen Setzkescher verwendet (für die, die Setzkescher nicht kennen: Man kann in diesen langen, röhrenförmigen Netzgehegen Fische ähnlicher Art eine gewisse Zeit im Gewässer hältern) und in letzter Zeit einen Kleinfischeimer mit herausnehmbaren Netzteil, der es ermöglicht, das Wasser zu wechseln, ohne dass die Fische entkommen können. Der Netzeinsatz lässt sich auch ohne Eimer ins Wasser stellen.

Nun ist es so, dass man in der Republik womöglich dafür bestraft werden könnte.

Wie würdet ihr vorgehen, um Kindern dies am Wasser zu vermitteln zu können?

Petri

 

[Jens_FHP]

Hi,

also das Hältern der Fische ist nicht per se verboten. In einigen Bundesländern sind Setzkeschergrößen vorgeschrieben, in anderen nicht. Insofern hängen mögliche Konsequenzen vor allem davon ab, wo du bist.

Sofern keine Setzkeschergröße vorgeschrieben ist, können Fische auch in so einem Köderfischeimer mit Netzeinsatz gehältert werden, sofern die Dimensionierung zur Fischgröße passt. Wichtig dabei ist natürlich die gute Sauerstoffversorgung (also Pumpe oder häufiger Wasserwechsel).

Das zeigen der Fische ausschließlich zu Bildungszwecken im privaten Rahmen ist denke ich kein vernünftiger Grund im Sinne des Tierschutzgesetzes, das Hältern von Köderfischen zum Zweck des Raubfischangelns und das Aussuchen und begutachten des passenden Köderfisches zusammen mit dem Kind sowie dessen Entnahme, waidgerechte Tötung und Untersuchung aber schon. Letzteres natürlich auch bei vorgeschriebenen Hälterbedingungen (definierten Setzkeschergröße).

Das Zurücksetzen der gehälterten Köderfische ist natürlich nicht mehr gestattet.

So würde ich es zumindest handhaben.

 

[Jack the Knife]

Wie würdet ihr vorgehen, um Kindern dies am Wasser zu vermitteln zu können?

Servus,

als erstes würde ich den Pimpf von Anfang an mit einbeziehen.
Das heißt bereits bei der Ködersuche, bevor man zum Angeln fährt die Brotzeit mit herrichten lassen und so weiter, Möglichkeiten gibt´s gerade genug.

Als zweites würde ich heutzutage komplett auf Setzkescher, bei uns hier erlaubt mit Vorschrift zu Länge, Durchmesser und Material, verzichten.
Setzkescher nutze ich nur, wenn ich die gefangenen Fischarten und Fischgrößen verwerten kann.
Des weiteren ist die Hälterung so kurz wie möglich zu halten und die gehälterten Fische dürfen nicht mehr zurückgesetzt werden!
Mit dem Eimer, das selbe Thema, für ein paar Köfis ok, die man hinterher mitnimmt.

Als drittes würde ich mich entweder zum Stippen oder zum Feedern entscheiden, aber auch nur um den Fang anschließend sinnvoll und schmackhaft zu Verwerten!
Auch hierbei kann man den Pimpf bereits gut mit einbeziehen, zum Beispiel bei der Ködersuche, dem Futtermischen und so weiter.

Warum Stippen oder Feedern?

Ganz einfach, denn nur durch diese beiden Angelarten kann man gezielt möglichst viele Fischarten und Fischgrößen ansprechen.
Und so fängt man sich zusätzlich auch noch was für die Küche zur Verwertung!

Hat bisher immer gut so geklappt und die meisten früheren Pimpfe angeln heute selber!