Gewässerschutz -  Kapitäne verklappen Gift im Rhein

Zank Frander

Zander Zacker
Hallo zusammen,

18 mal ist 2010 in NRW das Warnsystem angeschlagen, weil Schiffe ihre Tankreste in den Rhein kippen. Allein in NRW. Und kaum zu glauben, die Täter können nicht verfolgt werden, weil die Wasserschutzpolizei "aus Gründen des Datenschutzes" keine Auskunft geben darf.

Heute ist im Bundesrat ein Antrag zur Gesetzesänderung durchgegangen, welches ermöglichen soll, die schwarzen Schafe zu überführen.

Hier ein interessanter Radiobeitrag zu dem Thema von heute aus dem WDR, kann man unter folgendem Link anhören, ist knapp 6 Minuten lang.

http://www.wdr5.de/sendungen/leonardo/s/d/11.02.2011-16.05/b/nrw-will-den-rhein-noch-sauberer-machen.html

Grüße,

Zank Frander
 
Zuletzt bearbeitet:
tja, ist leider nichts Neues...

ich bin am bzw. mit dem Rhein aufgewachsen, habe die ganz fiesen 70er und 80er Jahre mitgemacht, zu der Zeit war so was eine Selbstverständlichkeit, bzw. es hat einfach keinen interessiert (was sich gottseidank geändert hat!)

und wie überall gibt es auch hier immer noch schwarze Schafe, denen entweder die Umwelt vollkommen egal ist oder zumindest die monetären Interessen vorziehen

nichtsdestotrotz sollte es nicht an solchen Hürden scheitern, die Verfolgung zu erleichtern

wobei das mit dem Datenschutz bzw. der Dateiweitergabe natürlich wieder so ein Politikum ist - einerseits nützlich, andererseits der Weg zum "Überwachungsstaat"...
 
Moin!
Also das Datenschutzgesetz hindert die WaschPol eher nicht an der Verfolgung.
Aber es ist schwierig, einen Kapitän auf frischer Tat zu ertappen oder, im Fall daß sie von einer solchen Umwelt-Schweinerei erfährt, einen schlüssigen Nachweis zu führen. Der klassische Fall, daß der Polizei-Helikopter die Dreckspur eines Schiffes verfolgen und ein WaschPol-Boot über Funk hinführen kann, ist leider sehr selten, weil der Heli meist für andere Aufgaben eingesetzt ist. Sollte jemand Zeuge einer solchen Sauerei werden, gibt es nur eines: Handy heraus und die Nummer 110 anrufen. Welche Einsatzleitstelle sich auch immer meldet, sie wird die Nachricht an die WaschPol weitergeben. Wichtig ist, Fahrtrichtung, Schiffsnamen u. Nationalität anzugeben.
Gruß
Eberhard
 
andererseits (was auf gar keinen Fall heißen soll, dass ich das gutheißen will!)

18 mal ist 2010 in NRW das Warnsystem angeschlagen...

18x in 12 Monaten, und wenn ich dazu noch sehe, wie viele Schiffe so stündlich an mir vorbeituckern wenn ich am Rhein unterwegs bin (und wie viele Rheinkilometer NRW hat), naja, die Quote ist doch recht gering...........?


@Eberhard: natürlich soll man solche Beobachtungen melden, aber so was wird ja schätzungsweise im Schutze der Nacht erfolgen, und außerdem würde man eine solche Spur wohl nur aus der Vogelperspektive und nicht als Ufergänger sehen können, oder?
 
18x in 12 Monaten, und wenn ich dazu noch sehe, wie viele Schiffe so stündlich an mir vorbeituckern wenn ich am Rhein unterwegs bin (und wie viele Rheinkilometer NRW hat), naja, die Quote ist doch recht gering...........?

Hi,

ich verstehe nicht, wie aus der Angabe "18x in 12 Monaten" irgendetwas abgeleitet werden kann. Jeder einzelne dieser Vorfälle kann gravierende Auswirkungen haben, oder auch nicht.
Im übrigen sind das nur die entdeckten Vorfälle - gehe mal davon aus, dass die Dunkelziffer viel, viel höher liegt. Bei Delikten dieser Art kann man davon ausgehen, dass grade einmal jede hundertste Tat überhaupt registriert wird. Die Summe macht hier das Problem...

Gruß Thorsten
 
Hi Torsten!
Genau so ist es,die Dunkelziffer dürfte um ein vielfaches höher liegen und jeder der dabei erwischt wird sollte auch Massiv dafür bestraft werden.
Leider sind die Strafen für solche Vergehen recht gering und die Aufklärungsquote auch,denn die Leute zu erwischen ist wie schon beschrieben nicht so einfach.
Gruß Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Frank,
die Strafe für das Verklappen schädlicher oder giftiger Stoffe auf einer Wasserstraße sind nicht so gering. Es gab schon Fälle, bei denen ein Partikulier sein Schiff verkaufen mußte, um die Strafe sowie die Kosten für das Beheben des Schadens (Öl absaugen oder ähnliche Maßnahmen) überhaupt bezahlen zu können.
Gruß
Eberhard
 
Hi Eberhard!
Na das hört sich doch gut an,wenn die Strafen hoch genug sind und es auch genügend Umweltsünder erwischt erfolgt vielleicht ein Umdenken oder doch wenigstens ein Einstellen der Sauerei.
Gruß Frank
 
Hi Frank,
die Strafe für das Verklappen schädlicher oder giftiger Stoffe auf einer Wasserstraße sind nicht so gering. Es gab schon Fälle, bei denen ein Partikulier sein Schiff verkaufen mußte, um die Strafe sowie die Kosten für das Beheben des Schadens (Öl absaugen oder ähnliche Maßnahmen) überhaupt bezahlen zu können.
Gruß
Eberhard

Nur scheinbar noch nicht hoch genug bzw. die aufklärungs Rate zu gering.

Schließe mich mich da an, die dunkelziffer dieser Straftaten dürfte masse hörer sein.
 
Moinsen!
Das Problem ist, daß die meisten Partikuliere hart um ihre Existenz kämpfen müssen. Da ist natürlich die Versuchung groß, das teure Entsorgen von giftigen oder schädlichen Abfallstoffen wie z. B. Altöl zu umgehen und die Stoffe selbst zu verklappen. Damit will ich nicht um Verständnis werben, denn eine Sauerei ist und bleibt es, egal aus welchem Grund es einer tut.
Nur kennen die Schiffer auch das Risiko. Sie werden solche Aktionen natürlich, wie schon jemand schrieb, meist im Schutz der Nacht durchführen, obwohl es auch schon andere Fälle gab.
Am besten wäre eine lückenlose Überwachung aus der Luft, aber das schließt sich leider aufgrund des riesigen Wasserstraßennetzes aus. So ist man eben auf Zufälle angewiesen. Deshalb ist die Aufklärungsquote so gering. Die WaschPol ist ausgesprochen heiß auf solche Fälle, aber auch sie können leider nicht überall zu gleicher Zeit sein.
Gruß
Eberhard
 
Die so etwas machen, sollten nachdem sie für die Beseitigungskosten aufgekommen sind, als Strafe einen Liter von der Brühe Trinken müssen.
Schließlich dient dieses Gewässer auch für zig tausend Menschen zur Trinkwasser Gewinnung und nicht nur unserem Hobby.
Gruß
Eddy:angler:
 
Zurück
Oben