Ist das ein Giebel?

Rich

Profi-Petrijünger
Giebel haben wir nicht in UK, kenne ich also gar nicht. Habe eigentlich schon immer für einen Karpfen gehalten aber die Farbe kommt mir komisch vor. Und leider, weil die Oberlippe gefehlt hat, könnte ich mich nicht ggf an Barteln orientieren.

Aber heute bin ich auf Giebel rauf gekommen und der Schuppenzahl der Seitenlinie (29) kommt genau hin. Zu wenig auch für Karpfen oder Karausche.

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Cool, dann habe ich letztes Jahr, neben PB und 2-PB für Aal, 2-PB Schleie und 2-PB Brasse, habe gleich zwei neue Spezies gefangen (auch Aland). Gar nicht schlecht, ich hoffe dieses Jahr wird genauso erfolgreich. Heute war nicht so!

Danke für die Bestätigung!
 
Das sehe ich genau so, das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Giebel.

Die Schuppen in der Seitenlinie sind zur Unterscheidung Giebel und Karausche nicht sehr sicher, da die Schuppenzahlen sich fast überschneiden.
Bei gezählten 32 Schuppen ist die Fehlerquote zu hoch.

Giebel 27-32
Karausche 33-36

Also im Grenzbereich wird es unscharf, wenn ich auch nur um eine Schuppe falsch auszähle. Eindeutig Giebel ist die Rückenflosse. Sie ist mit einer Karpfenrückenflosse identisch, d.h. Der erste Flossenstrahl ist verhärtet und die Hinterkante des Dorns ist gezahnt.

Zudem ist die Rückenflossse eingeschnitten. Bei der Karausch fehlt der verhärtete 1. Flossenstrahl und die Rückenflosse ist nach aussen gewölbt. Das ist eines der sichersten Merkmale. Ganz sicher ist man, wenn man den Fisch tötet und ausnimmt. Hat er ein schwarzes Bauchfell, ist es ein Giebel.
Auch die Schwanzflosse passt nicht zur Karausche. Die Schwanzflosse einer Karausche ist nicht so tief gegabelt wie beim Giebel. Zudem sind die beiden Enden der Schwanzflosse bei der Karausche sehr rund.

Rein theoretisch kommen 2 Arten in Frage, der Giebel und ein verwilderter Goldfisch. Diese beiden Arten sind anhand des Fotos nicht zu unterscheiden.
Deshalb macht man keinen Fehler den Fisch als Giebel anzusprechen.

Rückenflosse Konkav, Kein Fleck an der Schwanzwurzel, denke es ist ein Giebel.
Übrigends ein super Speisefisch = besseres Fleisch als jeder Spiegelkarpfen.


Mit der Bestimmung sind wir uns einig, mit dem Weg dahin nicht. Das Fehlen des schwarzen Flecks sagt in unserem Fall nichts , aber auch gar nichts über die Artzugehörigkeit aus. Das sind Sachen, die haben sich festgesetzt und werden immer wieder verbreitet.

Den schwarzen Fleck auf der Schwanzwurzel haben Karauschen nur im Jugendstadium. Unser Fisch ist aber adult, d.h. auch wenn es eine Karausche wäre, hätte sie den Fleck nicht mehr. Dazu kommt, dass nicht alle Karauschen den Fleck haben. Es gibt zahlreiche Karauschenstämme ohne denn Fleck.

Wenn ich ein Jungtier habe, mit dem Fleck, dann kann ich eindeutig von einer Karausche ausgehen. Das ist der einzige Fall wo der Fleck zur Artbestimmung brauchbar ist. Junge Schleien haben im übrigen auch einen Schwanzfleck.
 
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...Kein Fleck an der Schwanzwurzel, denke es ist ein Giebel...

Naja auf den Fleck an der Schwanzwurzel würde ich mich nicht verlassen, Wolfi. Habe diesen bissher noch nie an einer großen Karausche gesehen. Eher an noch sehr jungen einjährigen.
Die Schleie hat in diesem alter übrigens auch so einen Fleck an der Schwanzwurzel.

Für mich übrigens auch eine Giebel :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Alve
Im Alter nicht mehr? Ok dann bin ich Adult :winke
Ich dachte ein kleiner Ansatz wäre als Fleck noch vorhanden. So lernt man immer noch dazu.

@Wassy
Giebel, Karauschen kannst du in jeder Art zubereiten.
Geräuchert warm gegessen, der Himmel auf Erden. Noch besser als Filet in der Pfanne, oder gedünstet mittels Bratschlauch im Backofen.
 
@Alve
Im Alter nicht mehr? Ok dann bin ich Adult :winke
Ich dachte ein kleiner Ansatz wäre als Fleck noch vorhanden. So lernt man immer noch dazu.

Nicht nur dass der im Alter verschwindet, viele Karauschenstämme haben den schwarzen Fleck überhaupt nicht. Deswegen kann ein fehlender Fleck ja nie ein Bestimmungspunkt sein. Nur ein vorhandener Fleck bei einem Jungtier sagt estwas aus, das kann dann niemals ein Karpfen oder Giebel sein.
Die Sache mit dem Schwanzfleck wird teilweise immer noch im Lehrgang ausgebildet und steht so in Büchern. Das und die Aussage, der Goldfisch stamme vom Giebel ab, sind nicht ausrzurotten, obwohl widerlegt.

Na hoffentlich geht das adult wieder weg , gute Genesung von hier.:handreichen:
 
ich hab dazu vor kurzem ein Informationsfilm gemacht. Vielleicht ja noch mal als grobe Leitung ;)
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Servus,

ob nun Giebel oder Karausche, spielt beim Geschmack und der Zubereitung keine Rolle.


Wie bereitet man einen Giebel am besten zu?

Ich selbst mag sie gerne gespalten, paniert und anschließend frittiert, dazu grünen Salat und natürlich Kartoffelsalat.
Oder eben auch filetiert als Nuggets oder Streifen .

Als Steckerlfisch vom Grill machen beide eine gute Figur, immer wieder mal mit einer Ölmixtur( Salz, Pfeffer, Paprika, evtl Chilli und geschmacksneutrales Öl) eingepinselt, und knusprig gegrillt einfach lecker.

Geräuchert, frisch aus dem Ofen auch lecker, noch besser sind sie allerdings einen Tag nach dem Räuchergang.
Hat man ein Vacuumiergerät, nach dem Räuchern vacuumieren, mehrere Tage im Kühlschrank "ziehen" lassen , so verstärkt und verteilt sich das Räucheraroma besser, der Fisch schmeckt milder.

Desweiteren lassen sich natürlich auch Frikadellen oder Fischwürste draus machen, eben alles, was man aus anderen Fischen auch machen kann..
 
Alve; schrieb:
...

Die Sache mit dem Schwanzfleck wird teilweise immer noch im Lehrgang ausgebildet und steht so in Büchern. Das und die Aussage, der Goldfisch stamme vom Giebel ab, sind nicht ausrzurotten, obwohl widerlegt.

...

Aha. Das wäre mir auch neu.

Guckst du hier: http://www.fischlexikon.eu/fischlex...00010&tmp_familie=-1&tmp_name=1&tmp_groesse=0

Wenn dem nicht so ist, dann kläre uns doch bitte darüber genauer auf, denn dieses "Gerücht" lese ich doch all zu oft in fachlich anerkannter Literatur. Du wirst da wohl gesicherte Informationen über die wahre Herkunft des Goldfisches haben? Lass es uns wissen! Laut Wikipedia wird der Ursprung des Goldfisches aus dem Giebel zwar aktuell angezweifelt, den Beweis ist man jedoch noch schuldig.

Gruß und Petri!
 
Aha. Das wäre mir auch neu.

Guckst du hier: http://www.fischlexikon.eu/fischlex...00010&tmp_familie=-1&tmp_name=1&tmp_groesse=0

Wenn dem nicht so ist, dann kläre uns doch bitte darüber genauer auf, denn dieses "Gerücht" lese ich doch all zu oft in fachlich anerkannter Literatur. Du wirst da wohl gesicherte Informationen über die wahre Herkunft des Goldfisches haben? Lass es uns wissen! Laut Wikipedia wird der Ursprung des Goldfisches aus dem Giebel zwar aktuell angezweifelt, den Beweis ist man jedoch noch schuldig.

Gruß und Petri!


Grüss dich

Wo hast du das gelesen, bei Wickipedia oder in fachlich anerkannter Literatur?

Guckst du hier, hier ist es am anschaulichsten erklärt.: http://www.zierfischverzeichnis.de/klassen/pisces/cypriniformes/cyprinidae/carassius_auratus.htm

Das ist aber bereits aus dem wissenschaftlichen Namen ableitbar. Goldfisch ist Carassius auratus, der Giebel Carassius gibelio,

Carassius ist die Gattung, gibelio und auratus sind die Art. Das sind aber zweifelsfrei 2 Arten, nämlich gibelio und auratus Wäre der Goldfisch eine Farbvariante oder Form des Giebels würde der lateinische Name wie folgt lauten: Carassius gibelio auratus.

Das war in der Tat die alte Bezeichnung des Goldfisches. Die Silberkarausche wird ebenfals als Carssius auratus geführt.

Ähnlich wie bei der Meerforelle Gattung=Salmo, Art = trutta, Form oder Unterart = trutta also Salmo trutta trutta

Das nicht der Giebel die Stammform ist, sondern die Chinesische Silberkarausche, wurde von Kotellat/Freyhof bereits im " Handbook of European freshwaterfishes" veröffentlicht. Der Beweis wurde durch genetische Vergleiche geführt. Diese beiden Autoren haben im übrigen schon eine Menge altes Halbwissen widerlegt. Bei den Koppen ist nichts mehr wie es war.
 
Alve hat Recht, auch Kottelat&Freyhof bezeichnen in ihrem Werk aufgrund genetischer Untersuchungen Carasssius gibelio und Carassius auratus als eigene Arten!
 
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