TV -  Fischer protestieren gegen den Kormoran

@perik gute ergänzung^^

@fliegenpeitsche:
eine radikalkur: konsequentes abschiessen in massen, altvögel sowie jungvögel, in brutkolonien zu jeder jahreszeit, sowie am gewässer, wenn z.B 200.000 jäger in ganz europa über jahre hinweg diesen vogel schiessen würden und kopfprämien dafür bekommen , dann wäre das kormoran problem schnell aus der welt, andere tierarten haben es leider gezeigt, wenn der mensch dezimieren will, dann schafft er es auch, und der kormoran ist ja nicht unsichtbar^^
aber: in der heutigen zeit nicht mehr konsequent durchführbar,
der zeitgeist von heute verhindert diese lösung, umweltschützer,gesetzgebung, bevölkerung etc.. hätten für so eine lösung absolut null toleranz, bleibt nichts anderes übrig als weiter das problem am hals zu haben,

verluste durch den kormoran? dann schicke ich dir mal einen link von den isarfischern

http://www.isarfischer.de/gewaesser/abfanggraben/nachrichten/142-gewaessernotizen-abfanggraben

zum thema gänsesäger: grosses problem an einigen fliessgewässern, am ammersee sind sie zwar auch, aber nach meinen beobachtungen mögen sie nicht so sehr das tiefe tauchen, sondern eher das einfachere flachwasser tauchen, und die fische am ammersee sind bis auf die sommermonate lieber im tieferen wasser, deswegen sieht man bei uns die säger meist in den sommermonaten,

natürlich ist das ein biologie einmal eins, viel beute, viele jäger, wenig beute weniger jäger ganz klar, nur beim kormoran sollte man dieses grundwissen meiner meinung nach nicht anwenden, weil die realen gegebenheiten einfach wesentlich komplexer sind
mfg
 
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@Fliegenpeitsche
Hi Georg, ich habe das Gefühl, Du willst das Problem etwas verharmlosen. Du gibst zwar zu, daß die Vögel Schäden anrichten, je nach Gegebenheit sogar große Schäden, aber irgendwie scheint Dir der wirklich notwendige Regulierungs-Abschuß gegen den Strich zu gehen, wie übrigens auch einigen anderen. Ich habe oft betont, daß ich keine Ausrottung anstrebe, sondern eine Regulierung, aber die muß sein, wenn wir noch längere Zeit weiter fischen wollen. Der derzeitige (angebliche) Überbestand von 23000 Brutpaaren (wahrscheinlich sind es viel mehr) vermehrt sich immer noch schneller, als ein Regulierungsabschuß erfolgen kann, denn der ist, wie ich aus einem Jägerforum entnahm, gar nicht so einfach. Was soll also Deiner Meinung nach geschehen? Auf eine natürliche Regulierung können wir nicht warten, denn die ist nach dem derzeitigen Stand der Dinge nicht mehr möglich. Ich kann unmöglich die Meinung derer teilen, die da glauben, daß die Kormorane weiterziehen, wenn sie irgendwo nichts mehr finden. Tun sie das lang und oft genug, reguliert sich (vielleicht auf Jahrzehnte gesehen) der Bestand infolge von Nahrungsmangel, aber dann sind unsere Gewässer leer!! Ich möchte aber, daß auch unsere Enkel noch angeln können.
Die Vögel können natürlich nichts dafür, daß menschlicher Unverstand sie zu einer derartigen Zahl anwachsen ließ. Seltsamerweise findet niemand etwas dabei, Wildschweine u. Rotwild durch Abschuß in erträglichen Grenzen zu halten, denn sonst könnten die Landwirte dicht machen. Warum zum Teufel kann das nicht auch beim Kormoran gehen? Aber da gibt es Riesenproteste.
Warum? Klar! Wenn der K. die Gewässer leer gefressen hat, reguliert sich zwar ihre Zahl, aber auch die der Angler, weil Angeln sinnlos geworden ist.
Ein Schuft, wer Böses dabei denkt:)!!
Gruß
Eberhard
 
Der Kollege perikles und ich haben wohl beide die Kormorane schon mehrfach live erlebt. Wir wissen, dass es da um ein immenses Ausmaß von "Nahrungsfisch" geht.

Ich muss davon ausgehen, das andere Angler wohl bisher noch das Glück hatten nur minimalen Kontakt mit den Vögel zu machen. :schrei Seid froh!

@fliegenpeitsche: Schonmal ein Fließgewässer vor und nach "Kormoranbesuch" im Winter beangelt?
Ich schon, und nicht nur eines. Ausser Kleinfischen wie Elritzen, die sich zwischen den Steinen verstecken können und nen geringen "Brennwert":) haben und ein paar angefallen Döbeln ist oft nicht mehr viel übrig. Wer soetwas schon erlebt hat, weiß erst was hier Sache ist! Der Fischbestand nimmt Schäden die nur über etliche Jahre wieder gut gemacht werden können.

Wer das nicht selbst gesehen hat, kann sich dies wahrscheinlich nur schwer vorstellen, wie mir in dieser Diskussion wiederholt aufgefallen ist.

Viele Grüße:prost
 
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...eine radikalkur: konsequentes abschiessen in massen, altvögel sowie jungvögel, in brutkolonien zu jeder jahreszeit,

Du hast bei Deinem Aufruf zum radikalen Abschuss noch ein paar Vögel wie z.B. Eisvogel, Graureiher, Zwergsäger, Gänsesäger, Haubentaucher, etc. vergessen, dabei habe ich doch glatt noch die Störche und Möwen unterschlagen, sorry.
Wenn wir an dem Punkt angekommen sind, sollten wir uns auch gleich noch ein paar Gedanken zum Fischotter, Marder etc. machen.

Hi Georg, ich habe das Gefühl, Du willst das Problem etwas verharmlosen. Du gibst zwar zu, daß die Vögel Schäden anrichten, je nach Gegebenheit sogar große Schäden, aber irgendwie scheint Dir der wirklich notwendige Regulierungs-Abschuß gegen den Strich zu gehen, wie übrigens auch einigen anderen.

Eberhard, um Dich gleich im Vorfeld zu beruhigen, ich gehöre keiner PETA-Ortsgruppe an, keine Sorge.
Gegen eine Regulation in entsprechend sensiblen Bereichen habe ich nichts einzuwenden,
gegen Vergrämungsaktionen auch nicht, das erwähnte ich aber schon ein mal.
Den Kormoran ohne für und wider für alles verantwortlich zu machen, halte ich aber für falsch, nein sogar für dumm.
Wenn nun von einer Regulierung gesprochen oder diskutiert wird, sollte sich diese nicht nur auf den Kormoran beziehen,
sondern auch auf den Fischbestand der meisten Gewässer, ein reich gedeckter Tisch zieht nun mal Gäste an.
Sicher, diese Gewässer werden dann zwar für viele Angler uninteressant, stört mich aber nur wenig.

Der Kollege perikles und ich haben wohl beide die Kormorane schon mehrfach live erlebt. Wir wissen, dass es da um ein immenses Ausmaß von "Nahrungsfisch" geht.
...
Wer das nicht selbst gesehen hat, kann sich dies wahrscheinlich nur schwer vorstellen, wie mir in dieser Diskussion wiederholt aufgefallen ist

Aha! Dann kann ich also davon ausgehen, das der perikles und Du einen detailierten Überblick über die Fischbestände
in Euren Gewässern habt und die Kormorane von der Ankunft bis zum Abflug bzw.
die statischen Kolonien ständig bei der Nahrungsaufnahme beobachtet.

Schonmal ein Fließgewässer vor und nach "Kormoranbesuch" im Winter beangelt?
Ich schon, und nicht nur eines. ...
Wer soetwas schon erlebt hat, weiß erst was hier Sache ist!

Um einen Überblick über den Fischbestand zu bekommen, muß ich im Gegensatz zu Dir noch nicht einmal die Rute schwingen,
ich schaue einfach in die Listen der Kontrollbefischungen, einige vor einige auch nach einem Kormoranbesuch,
völlig fischleer waren sie nie, für den einen oder anderen Angelkollegen aber mit Sicherheit uninteressant geworden.

Perikles, Perik, Eberhard, wenn ich so auf Eure PLZ schaue, wundert es mich schon, daß gerade Ihr so große Probleme mit dem "schwarzen Fischkiller" habt.
Seid Ihr doch fern ab der höchsten Bestandsdichten, in SH, NDS, BB, M-VP, sieht die Sache schon ganz anders aus.
Wenn die aus Skandinavien kommenden Wintergäste bei Euch ankommen, sind sie bei uns schon längst durch,
viele bleiben auch einfach den Sommer über hier.
Ich fange trotzdem noch immer meine Forellen, Äschen, Schleien, Hechte, Barsche, Plötzen und hin und wieder auch mal einen Karpfen.
 
Infos zum Kormoran in PLZ 7 und 8

@fliegenpeitsche Danke für die ausführliche Antort!

Ich fange trotzdem noch immer meine Forellen, Äschen, Schleien, Hechte, Barsche, Plötzen und hin und wieder auch mal einen Karpfen.

Merkste was?
Bei uns gibt es Gewäser, etliche, da fängste nach Kormoranbesuch gar nichts mehr. Da fange nicht nur ich nichts mehr, da fangen alle fast nichts mehr. Da sieht man auch nach langem Sitzen und Warten am Wasser keine Fischaktivität mehr. Da kann man dann mit Stippfutter und leichter Angel den Fluss rauf und runter laufen, tagelang (nicht übertrieben, Realität) jede Stelle "testen" und fängt dort wo vorher Barben, Nasen, Döbel, Brachsen, Rotaugen, Barsche, Äschen, Forellen waren nur noch einen angefallenen Weißfisch. Da sind mehrere Flusskilometer "leergeräumt". Alles was mundgerecht ist wird verspeist, was zu groß ist wird oft schwer verletzt. Bevor der Vogel verhungert attackiert er alles, was er vor den Schnabel kriegt. Im Winter sind die Fische (v.a. Weißfische) relativ träge, der Kormoran ist Warmblüter, die haben kaum ne Chance zu entkommen.

Warum wir da lokale Unterschiede haben kann ich dir auch nicht sagen.
Vielleicht habt ihr andere Kormorane, anglerfreundlichere:) Spaß, oder strukturreichere Gewässer, die den Beutefischen ein besseres Entkommen ermöglichen? Vielleicht sind eure Fließgewässer auch wesentlich größer und deswegen nicht so leicht leer zu kriegen? Weniger Kormorane? Vielleicht liegen deine Heimstrecken auch im städtischen Bereich, da gehen sie als recht scheue Tiere auch erst kurz vorm verhungen hin? Schonmal ca. 150 Kormorane für ne Woche am Fluss "zu Besuch" gehabt? Ich schon. Ein kiesiges Flussbett mit ein paar großen Steinen zwischendrin und am Ufer, reicht den meisten Fischen jedenfalls nicht aus, um sich vor meist mehreren Kormoranen im Winter zu verstecken. Und genau so sieht z.B. das typische Äschengewässer aus, bei uns jedenfalls. Wie gesagt, die Winterattacken sind die übelsten, im Sommer gibts kaum "Totalschäden".

Wo du mit ca. 30 Spinnangeltagen 2 Hechte, mit 15 Stipp/Feeder-Angeltagen ca. 7 Döbel und 1 Forelle, mit ca. 30 Angelgängen 2 Bachforellen fängst, kannst du doch nicht mehr von Fischbestand sprechen! Das sind lediglich die Informationen von den Anglern, -die was gefangen haben- und mir selbst. Die Mehrzahl der Kollegen, die übers Jahr null/NICHTS gefangen haben sind hier nicht erwähnt!
Das sind doch nur noch "Überreste". Ganze Arten fehlen völlig.

Soetwas gibts unter meiner Postleitzahl. GARANTIERT!

Víele Grüße:prost
 
Hallo Fliegenpeitsche,

ich sehe es genau wie Du. Alles abknallen am Wasser. Auch die Biber und die Bisam`s. Ringelnattern auch. Ich hatte im Sommer eine beobachtet, wie sie eine Fisch im Maul hatte.

So, nun im Ernst.
Ich verstehe übehaupt nicht, was manch ein Angler, hier so alles "zusammenschreibt". Abgesehen davon, das einige User über "Stammtischgelaber" nicht hinauskommen und dem NABU und dem BUND reichlich Argumente gegen uns Angler liefern. Und die sind es dann, die als erste weinen, wenn die Naturschutzverbände am längern Hebel wie wir Angler sind und Ihre Forderungen durchsetzen können.

Merkt das denn keiner von denen????? Wahrscheinlich nicht, traurig!

Oder ist der Kormoran einfach nur die Rechtfertigung, das manch ein Angler nichts fangt?

Fliege 2
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe übehaupt nicht, was manch ein Angler, hier so alles "zusammenschreibt". Abgesehen davon, das einige User über "Stammtischgelaber" nicht hinauskommen und dem NABU und dem BUND reichlich Argumente gegen uns Angler liefern.
Merkt das denn keiner von denen????? Wahrscheinlich nicht, traurig!
Oder ist der Kormoran einfach nur die Rechtfertigung, das manch ein Angler nichts fangt?

:hahaha:Wenn du mich meinst, dann mache das bitte deutlicher!

Dass es bundesweit wohl lokal große Unterschiede gibt, was das "Problemchen" angeht dürfte doch langsam klar werden, ODER?

Schau dir die Beiträge bitte nochmal ganz genau an. Wer hat hier mit Biber:), Gänsesäger, Ringelnatter usw. abknallen angefangen? Wer ist demnach unsachlich geworden?
Nur weil bei dir das "Problem" nicht im oben genannten Maß vorhanden ist, heißt das nicht zwangsläufig, dass es woanders nicht so sein kann, ODER!

Ich stehe nach wie vor zu meiner genmachten Aussage, diese trifft auf bestimmte Gewässerabschnitte in Kilometerdimension im genannten Maß zu. Wer das nicht glauben kann, oder die zuvor mengenweise fischenfangenden Angler für nun komplett unfähig geworden hält, sollte sich hier vielleicht lieber raushalten. Wir sollten versuchen -relativ- sachlich zu bleiben. (meine Meinung)

Viele Grüße nochmal:prost
 
Mensch Perik,

ich wusste nicht, das du eine gewisse Ironie in meinem Beitrag in Bezug auf Bisam, Biber und Ringelnatter, nicht erkennst: Ich hätte für dich einen Smily oder ein "lol" dahintersetzen sollen, sorry. Das nächste mal mache ich es Verständlicher.

Fliege 2
 
Fliege 2,

ich frage mich schon länger was sämtliche Tierarten in der Kormorandiskussion zu suchen haben, deswegen habe diese hier extra nochmal aufgegriffen.

Viele Grüße :)
 
Fliege 2,

ich frage mich schon länger was sämtliche Tierarten in der Kormorandiskussion zu suchen haben......

Viele Grüße :)

Weil nicht nur der Kormoran ein Fischjäger ist, deshalb erwähnten Fliegenpeitsch und ich, weitere Tiearten.

Kanst Du die Ironie immer nich nicht herauslesen?

Fliege 2
 
Richtig!!! Nicht nur der Kormoran frißt Fisch, sondern auch noch einige andere Vogelarten (Eisvogel, Haubentaucher, Fischreiher usw.). Der Unterschied ist nur, daß diese nicht in Massen auftreten. Ob in einem Teich von ca. 1 Hektar (wie bei meinem alten Verein) 2 Haubentaucherpärchen fischen oder 10 bis 15 Kormorane, dürfte ja wohl ein Unterschied sein.
Ich kann Perik mit einem Beispiel bestätigen, daß bereits viele Jahre zurückliegt, als die K. noch nicht in solchen Massen vorkamen: Ich fischte damals in einem privaten See von ca. 3 - 4 Hektar mit einem Stichkanal zum Xantener Altrhein, der wiederum Verbindung zum Rheinstrom hatte. In unserem relativ kleinen See artete das Angeln oftmals in Arbeit aus, so viel Fische fing man an einem Nachmittag. Dann kamen die Kormorane (schon damals ca. 150 Stück) u. danach dauerte es keine Woche mehr, dann war der Seeleer!!! Was den K.-Einfall überlebte, entfloh durch den Stichkanal in den Altrhein, wo aber weitere ca. 300 (!!) Komorane fischten. Die auch das noch überlebten, verschwanden im Rhein, wo es natürlich auch eine damals nicht festgestellte Anzahl davon gab. Der kleine See u. der Altrhein waren längere Zeit nahezu völlig fischleer u. das hatten die Vögel in knapp 2 Wochen geschafft. Als nichts mehr zu holen war, zogen sie ab. Irgendwann erholte sich der Bestand wieder, natürlich nicht ohne starken Besatz. Das war vor ca. 20 Jahren! Selbst damals schon waren die Populationen an manchen Gewässern so stark, daß die Schäden riesig waren.
Damals stand ein Regulierungsabschuß überhaupt nicht zur Debatte, weil man dem K. zu Schonungszwecken den Status des "jagdbaren Wildes" entzogen hatte, was erst vor ca. 2 Jahren wieder geändert wurde. Das Ergebnis dieses extremen Schutzes sieht man heute. Daß es selbst heute noch Angler gibt, welche das Problem nicht sehen wollen, verstehe wer kann. Ich kann es nicht.
Gruß
Eberhard
 
Hallo Eberhard,

ich kann das Problem mit dem Kormoran schon recht gut verstehn und bin, genau wie die meisten hier, für eine Regulierung des Bestandes.

Was mir nicht gefällt, sind die "Argumente" gegen die Naturschützer, damit sägen wir uns den Ast ab, auf dem wir sitzen. Wer ständig behauptet, die Anderen, sprich die Naturschützer sind dumm und inkompetent, ist in meinen Augen nicht sehr weitsichtig und macht einen großen Fehler. Und genau diesen Fehler machen viele Angler, ohne es zu merken. Das finde ich traurig.

Fliege 2
 
Moin zusammen,

schon wieder die ewige Kormorandiskussion und immernoch die gleichen Kardinalfehler.
- Es gibt kein "gutes" oder "schlechtes" Gleichgewicht.
- auch wenn nach einem Kormoraneinfall wochenlang kein Fisch gefangen wird bedeutet das nicht, dass das Gewässer "leer" ist.
- selbst wenn es stimmen würde, dass der K keine natürlichen Feinde hat - was es nicht tut - gibt es immernoch reichlich Faktoren die die Population begrenzen.
- Es gibt keine Möglichkeit die Anzahl der Individuen nachhaltig auf einem Niveau zu halten, dass uns Anglern genehm erscheint. Mal ganz abgesehen davon, dass sich selbst Angler untereinander nicht auf eine solche Größe einigen könnten.
- der Vergleich mit anderen "Schädlingen" wie Rotwild oder Wildschweinen hinkt - auch nach mehrfacher Wiederholung.

Anstatt ständig unnötig Energie in eine Auseinandersetzung zu stecken, die weder "gewonnen" werden kann noch sonstwie zu einem "Erfolg" führt, sollten sich Angler lieber mit grundsätzlichen Aspekten ihres Hobbys auseinandersetzen. Damit ist selbstverständlich nicht gemeint, welche Montage man unter welchen Umständen benutzt, sondern welche natürlichen Zusammenhänge es zwischen den fischereilichen Aspekten und den verzahnten Zusammenhängen anderer Disziplinen gibt.
Ansatzweise werden ja immer wieder Beispiele genannt: Veränderung der Gewässer durch Querverbauungen, Besatz, Veränderung der Gewässergüte - egal ob "besser" oder "schlechter" und nicht zuletzt wie reagieren wassergebundene Lebensformen auf Veränderungen in der Artenzusammensetzung außerhalb des Wassers. Es macht nach meiner Auffassung einfach keinen Sinn den Status von vor 30 Jahren als perfekt hinzustellen und jetzt zu fordern, diesen Status unbedingt erhalten/wieder erlangen zu wollen.

Wie in anderen Lebensbereichen auch müssen wir mit Veränderungen klarkommen. Jeder erkennt doch sofort, dass es sinnlos ist zu fordern, die Weltbevölkerung auf einem Stand von 1980 zu halten, oder? Ebensowenig Sinn macht es Aufrufe zu verfassen und Petitionen zu unterschreiben, die den Erhalt der Artenvielfalt auf unserem Planeten fordern. Veränderungen dieser Art sind von dem was wir uns wünschen abgekoppelt - ob uns das jetzt schmeckt oder nicht. Wenn wir also grundsätzlich der Existenz von Kormoranen zustimmen, dann müssen wir auch mit den durchaus negativen "Begleiterscheinungen" leben. Dadurch, dass wir deren Auswirkungen teilweise maßlos überhöhen ist niemandem gedient, im Gegenteil disqualifiziert sich die Anglerschaft dadurch als ernstzunehmender Gesprächspartner.

In kaum einem bewirtschaftetem Gewässer gibt es sowas wie ein "natürliches Gleichgewicht" unter Wasser - sowohl was die Artenzusammensetzung angeht, als auch die Bestandsdichte. Das akzeptieren wir, weil es uns in den Kram passt. Die Konsequenzen dieses Handelns wollen wir bekämpfen - das erinnert an den Versuch eines Alkoholikers die negativen Auswirkungen seines Tuns mit Pillen zu bekämpfen, statt weniger zu saufen...

Gruß Thorsten
 
Das Beispiel: Alkohol und Pillen

Die Konsequenzen dieses Handelns wollen wir bekämpfen - das erinnert an den Versuch eines Alkoholikers die negativen Auswirkungen seines Tuns mit Pillen zu bekämpfen, statt weniger zu saufen...

Ich glaube, das versteh ich nicht!?:confused:
Würdest du mir das auf das Kormoranbeispiel beziehen/umbauen?
Weniger saufen = kein Fischbesatz mehr, war das so gemeint? Viel anderes haben wir Angler ja nicht zur Vermehrung des besagten Vogels beigetragen, soweit ich weiß.

Grüße,
Perik :)
 
Hi Thorsten,
das sehe ich ähnlich wie Perik. Daß wir dem Kormoran sein Recht auf Existenz als Spezies einräumen (was mehr oder weniger offen viele Angler noch nicht einmal tun), heißt das nicht, sich mit den "Begleiterscheinungen" abzufinden. Mit diesen Begleiterscheinungen, nämlich daß sie eben Fische fressen, könnte man gut leben, wenn der Bestand der Vögel noch wäre wie früher. Mit früher meine ich die Zeit, bevor man sie an den Rand der Ausrottung brachte. Das war völlig unnötig und kleingeistig gedacht von Fischern u. Anglern, aber das geschah zu einer Zeit, als dem Tierschutz noch nicht der Stellenwert eingeräumt wurde, wie heute. Was schädlich war, mußte eben weg. Ebenso unnötig und falsch war aber, die Vögel dann über mehr als 20 Jahre so extrem zu schützen, daß sie zur Landplage wurden, was sie zweifelsohne sind, auch wenn Naturschutzorganisationen das Gegenteil behaupten. Und wenn heute behauptet wird, wir deckten mit unserem Besatz ja den Vögeln erst den Tisch, so muß ich fragen: Was sollen wir denn tun? Ohne ständigen Nachbesatz wären einige Gewässer bereits ziemlich leer. Außerdem, wenn man völlig auf Besatz verzichten will, muß man die ständig wachsende Zahl der Angler drastisch reduzieren. Das aber ist nicht möglich, denn man kann`s nicht dem einen erlauben u. dem anderen verbieten. Oder soll man sie Hölzchen ziehen lassen?? Die K. sind vielleicht nicht allein schuld daran, daß an den Fischbeständen großer Schaden entstand u. immer noch entsteht. Aber in der Turbine eines Wasserkraftwerkes beispielsweise werden in einem Monat nicht so viele Aale geschreddert, wie ein Pulk von 20 Kormoranen in einer Woche frißt. Da braucht man sich wohl über den Anteil Schuld, den die Vögel haben, nicht mehr den Kopf zu zerbrechen.
Gruß
Eberhard
 
Mein Fazit dazu :)

@Eberhard. Guter Beitrag! Was soll auch sonst von mir dazu kommen:)

Ich habe den Eindruck, dass diejenigen unter uns, die bis jetzt "verschont" geblieben sind, ihr Glück noch gar nicht erkannt haben und weiterhin den Ernst der Lage nicht ganz erkennen.

:hahaha:Aber wenn die bisherige Entwicklung so fortschreitet, werden die es auch noch merken, was es heißt, ein paar "Vögelchen" als Wintergäste zu haben.

Vielleicht werden dann ein paar Jahre keine Fische mehr nachgesetzt und die Berufsfischer doch noch umgeschult ... .
Daraufhin kann die "Natur" sich dann wieder selbst regulieren, die Vögel verschwinden wieder und Berufs- und Angelfischerei können zu neuer Größe aufsteigen, wer weiß?

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie weit es noch kommen muss, bis ... !

Grüße an alle Tier- und Fischfreunde:prost
 
Und wenn heute behauptet wird, wir deckten mit unserem Besatz ja den Vögeln erst den Tisch, so muß ich fragen: Was sollen wir denn tun? Ohne ständigen Nachbesatz wären einige Gewässer bereits ziemlich leer.

Moinsen Eberhard,

damit beschreibst du genau das Hauptproblem, denn wären trotz des K. unsere Gewässer immer noch "voll", dann hätte auch keiner ein Problem mit dem Vogel.
Das wirft natürlich die nächste Frage auf: wann ist ein Gewässer leer bzw. voll?
Diese Frage wird meist aus dem Bauch beantwortet. Fange ich nix, ist das Gewässer leer, entsprechen die Fänge qualitativ und quantitativ meinen Vorstellungen, dann wurde gut und richtig besetzt. Das ist natürlich nonsens.

Der K als ursprünglicher Küstenbewohner bzw. Gast an fischreichen Binnengewässern hat seinen Lebensraum schließlich so gewählt, dass er entsprechend seinen Jagd- und Ernährungsgewohnheiten optimale Bedingungen vorfindet. Jahrhundertelang blieben daher weite Bereiche unbesiedelt weil die Bedingungen einfach zu schlecht für den Vogel waren. Das liegt selbstverständlich nicht daran, dass es zu dieser Zeit noch übermächtig viele "natürliche Feine" gab, sondern schlicht an dem - verglichen mit dem Stammverbreitungsgebiet - zu mageren Nahrungsangebot. Das hat sich geändert, nun findet der Vogel nicht mehr nur noch an den Küsten ideale Bedingungen, sondern eben auch im Binnenland. Für den K. sind die Gewässer eben gefühlt voll und ermöglicht ihm so nicht nur das eigene Überleben, sondern auch noch die Aufzucht von Nachwuchs.

Sowohl die Zahl der Angler als auch ihr Anspruchsdenken steigt ständig. Vereine und Gewässerpächter versuchen dieses Anspruchsdenken zu befriedigen indem der Nachschub an fangfähigem Fisch ständig gewährleistet ist - was gut und richtig ist, wurde ja zuvor in einer demokratischen Abstimmung festgelegt...:hahaha:
Jetzt betritt der schwarze Vogel die Bühne und fordert seinen Anteil und schon bricht an die Oberfläche, was insgeheim sowieso schon immer gebrodelt hat: der Neid auf den Konkurrenten - auch anderweitig bekannt unter Anglern. So fischen die bösen Osteuropäer alle Gewässer leer, die Kochtopfangler sind das Ende jedes guten Fischbestand und die Fischer sind mit ihrer Gier und Maßlosigkeit sowieso der Gipfel... und jetzt auch noch ein schwarzer Vogel...

Ich möchte auf keinem Fall mißverstanden werden, deshalb (zum wiederholten Mal) folgende Bemerkung:
Der K kann da wo er auftaucht durchaus zu einem Problem werden und großen Schaden anrichten. Ich kann in diesem Zusammenhang den Frust verstehen und auch den Hass, den man in solchen Situationen dem Vogel entgegenbringt.Auch die Forderung, endlich "etwas" gegen den Vogel zu unternehmen ist absolut nachvollziehbar. Aber:
So lange wir nichts an den Grundlagen für die hohe Populationsdichte der K. ändern, werden wir das Problem nicht los (@Perik: solange wir weitersaufen, bleiben uns die Kopfschmerzen erhalten :grins), erst recht nicht nachhaltig. Ein Ja zum Kormoran bedeutet deshalb immer auch mit den Problemen leben zu müssen.

Gruß Thorsten
 
So lange wir nichts an den Grundlagen für die hohe Populationsdichte der K. ändern, werden wir das Problem nicht los (@Perik: solange wir weitersaufen, bleiben uns die Kopfschmerzen erhalten :grins), erst recht nicht nachhaltig. Ein Ja zum Kormoran bedeutet deshalb immer auch mit den Problemen leben zu müssen.

Gruß Thorsten

Hallo Thorsten.

Nur zum besseren Verständnis für mich.
Was würde dies bedeuten? Die Fischbestandsdichte nach unten zu korrigieren um dem K. die Lebensgrundlage zu nehmen?

Wenn ja, würde dies auch erklären, weshalb wir hier um Nürtingen keine/kaum Probleme mit dem Kormoran haben.
Leider fängt man auch so gut wie nichts mehr. Auch Perik kann ein Lied davon singen. Vielleicht liegts aber auch an uns.:)

Schöne Grüsse Thomas
 
Was würde dies bedeuten? Die Fischbestandsdichte nach unten zu korrigieren um dem K. die Lebensgrundlage zu nehmen?

Hallo Thomas,

ein wahrlich selbstmöderischer Vorschlag in einem Angelforum!
Nein, so war das auch nicht gemeint. Ich habe nur einen Faktor angedeutet, der für die gegenwärtige Lage mitverantwortlich ist. Im Übrigen ist es ja leider so, dass grade in harten Wintern - wie dem Letzten - das Hauptreservoir für die Ernährung (fischreiche Seen) zufrieren und der K. dann auf kleinere, möglicherweise eben nicht massiv besetzte Fließgewässer ausweicht. Dort ist der Schaden dann natürlich exorbitant und macht vielleicht sogar jahrelange Arbeit zunichte.
Außerdem wäre ein solcher Vorschlag ja schon deshalb aberwitzig, weil es dafür überhaupt keine Akzeptanz geben würde - natürlich zu Recht. Allerdings wäre der Effekt so, wie du ihn beschrieben hast. Aber auch ohne jetzt irgendetwas zu tun wirkt dieser Mechanismus wie aus allen Statistiken zur Populationsdynamik des K. über die letzten Jahrzehnte zu entnehmen ist. Das Ende der Fahnenstange ist nahezu erreicht, d.h. mit einem weiteren logarithmischen Wachstum der Gesamtpopulation ist nicht zu rechnen. Aber auch das ist für denjenigen, der den gegenwärtigen Stand für zu hoch erachtet, kein Argument.

Gruß Thorsten
 
Einschätzung Fischbestand

Fange ich nix, ist das Gewässer leer, entsprechen die Fänge qualitativ und quantitativ meinen Vorstellungen, dann wurde gut und richtig besetzt. Das ist natürlich nonsens.

Daraus läßt sich ableiten, dass du auch den Einbezug von Fangstatistiken in die Planung von Besatzmaßnahmen für "nonsense" hälst, da von Anglern gefangene Fische annähernd keinen Rückschluss auf den vorhanden Fischbestand zulassen, RICHTIG? :confused:

Wenn du eine bessere und praktikablere Alternative dazu anbieten kannst, nur her damit. Mir fällt auf die Schnelle leider keine ein, welche gewässerunspezifisch anwendbar wäre.

Grüße:prost
 
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