Hallo Zusammen,
Letzten Montag, bei uns ja Feiertag, kam ich gegen Abend spontan auf die Idee, noch etwas angeln zu gehen. Was soll ich sagen, das war ein sehr schlechter Einfall. Das Wetter war bestens und dementsprechend war überall die Hölle los. Seien es nun Angelkollegen, die mir Ihre Grundmontagen vom gegenüberliegenden Ufer direkt vor meine Füße knallten, oder Erholungssuchende, die meinten, Steine ins Wasser werfen zu müssen. Überall lagen Leute am Ufer, teilweise unbekleidet und das muss man nun wirklich nicht immer gesehen haben, was das so in der Sonne schmort.

Aber ich kenne ja auch ein paar Abschnitte, die nicht so gut zu erreichen sind und wo sicher nichts los war. So war es dann auch, und nach einem kleinen Fußmarsch stand ich in einem kleinen Wald, inmitten von Brennesseln und Büschen und schon hatte ich Ruhe. Beim Anpirschen ans Wasser konnte ich dann gleich einige dicke Döbel entdecken, die aber weder an Spinner, Wobbler, Blinker noch an den kleinen Streamern Interesse zeigten. Aber der Bereich schien gut zu sein, wenigstens waren dort Fische zu sehen. Nach einem weiteren Platzwechsel ca. 100m weiter Flussaufwärts bot sich ein ähnliches Bild. Ziemlich ufernah patroullierten die Döbel, die sich auch hier nicht zum beißen reizen ließen. Dann passierte das Malheur: Wie aus dem nichts ließ sich plötzlich die Kurbel meiner 15 Jahre alten Penn-Rolle nicht mehr richtig drehen. Es schien wohl ein Lager seinen Dienst quittiert zu haben. Anfangs ging es nur schwergängig, aber nach einer weiteren halben Stunde musste ich abbrechen, da die Kurbel sich nur noch sehr mühselig bewegen ließ und damit keine kontrollierte Köderführung mehr möglich war.
Also musste ich zurück zum Parkplatz und eine andere Rolle anbringen. Da die Zeit schon fortgeschritten war, wollte ich es nun noch an einer Brücke in der Nähe meines Autos versuchen. Leider war auch bei den Erholungssuchenden die Zeit fortgeschritten und der gestiegene Alkoholpegel bei ein paar Jugendlichen war mehr als deutlich zu spüren. Warum man sich in der Natur aufführen muss wie sonst noch was, das wird mir immer ein Rätsel bleiben. Ich zog es dann vor, diesen Abend zu beenden und dem Fluss den Rücken zu kehren.

Donnerstag war dann früher Feierabend, da uns auf der Baustelle das Material ausgegangen ist. Es regnete und mir war klar, heute wäre es sicher ruhiger am Fluss. Diesmal war die Entscheidung richtig und ich war alleine am Wasser. Die großen Döbel hatten mich etwas in den Bann gezogen und ich wanderte erneut an den Platz, wo die Fische standen. Auch heute waren sie da und erneut waren sie mit Kunstködern zu keiner Reaktion zu bewegen. Schade, da waren ein paar richtig dicke Döbel dabei.
Nach einigen Stellen ohne Kontakt kam ich nun an einen tieferen Bereich mit wenig Strömung. Fischaktivität war zu sehen und ich wollte erst mal abklopfen, ob sich dort vielleicht der ein oder andere größere Raubfisch befinden könnte. Diesmal habe ich einen 18cm Gummifisch eingehängt und beim 3. Wurf knallte es richtig! Es war aber schnell klar, dass kein Riese am Haken hing, aber ein schöner Hecht war es allemal, der zugeschlagen hatte!
Leider hat sich der Hecht den Köder so reingezimmert, dass ich ihn entnehmen musste. Schlecht für den Hecht, nicht ganz so schlimm für uns:

Gestern mussten wir dann zu Hause noch ein paar Dinge erledigen. Um 16:00 waren wir durch und beim Kaffee sagte meine Frau, ob ich nicht noch etwas angeln wollte.
Das Wetter war erneut bestens, es regnete leicht und klar ließ ich mir das nicht zweimal sagen.

Also noch schnell ein paar Mistwürmer im Kompost gegraben und um 17:30 stand ich an der Stelle mit den dicken Döbeln. Zuerst habe ich abgewartet, ob ich die Fische auch heute wieder sichten konnte. Das Wasser war etwas trüber, aber nach 5 Minuten sah ich den ersten Döbel, der sich mit der Strömung langsam an meinem Angelplatz vorbeitreiben ließ. Das war der Zeitpunkt, eine Posenmontage mit einem Mistwurm duchtreiben zu lassen. Bei der dritten Drift taucht die Pose ab und nach dem Anhieb war sofort klar, dass ich einen der dicken Döbel haken konnte! Der Drill spielte sich nur im Nahbereich ab und nach einem guten Kampf lag er im Kescher:
Ein richtig schöner Fisch, 55cm lang und sehr kräftig! Danach wollten die Döbel an dem Platz natürlich nicht mehr beißen. Ich kassierte dann weiter flußaufwärts noch 2 Fehlbisse und konnte einen weiteren Döbel mit 53cm landen:
Die Angelei auf die Dickköpfe hat Laune gemacht! Das Anpirschen und Anwerfen der Fische auf Sicht mit der Pose ist sehr kurzweilig und extrem spannend! Das wird sicher bald mal wiederholt.
