Fischbiologie -  Die Küchenfenster-Methode

Moin Jungs,

auch wenn es ein altes Thema ist so ist es doch sehr aktuell.

Meine Meinung war (und ist es noch immer), warum muß ich jeden maßigen Fisch abknüppeln.

In meinen früheren Hausgewässer den Main darf man seit 2019
auf Tagesschein nur noch 1 Brachse,
auf Wochenschein 2 Brachsen,
auf Jahresschein 10 Brachsen fangen.

Das müßte einen schon zu denken geben,
deswegen wird der Main auch jährlich mit Weißfischen besetzt.

Ich habe das Gewässer 40 Jahre lang befischt, die Weißfischbestände waren sehr gut und
man hat auch sehr viele kapitale Rotaugen und Brachsen gefangen.

Meine Meinung ist, das in allen Bundesländern das Küchenfenster eingeführt werden müßte.

Bei den Müritzfischern funktioniert es sehr, sehr gut.

Damit wäre auch die leidige Diskussion von C&R vom Tisch.

Seit dem ich hier im Norden wohne praktiziere ich die Küchenfenstermethode
bei allen Fischarten, das kommt auch sehr gut bei der Bevölkerung an die dem Angeln
eher skeptisch gegenüber stehen.

Tight Lines Bernd
 
Meine Meinung war (und ist es noch immer), warum muß ich jeden maßigen Fisch abknüppeln.

Dito, ich sage immer, wo kein Kläger, da kein Richter.
Frage mich, wer beim bayrischen Fischereigesetz auf die Idee kam, es zur Pflicht zu machen, jeden gefangenen und maßigen Fisch abschlagen zu müssen.
Schlupflöcher oder "Grauzonen" gibt es auch hier, die manche Vereine in ihre Regelkataloge aufnehmen, Gott sei Dank!

In meinen früheren Hausgewässer den Main darf man seit 2019
auf Tagesschein nur noch 1 Brachse,
auf Wochenschein 2 Brachsen,
auf Jahresschein 10 Brachsen fangen.

Das müßte einen schon zu denken geben,
deswegen wird der Main auch jährlich mit Weißfischen besetzt.

Ich habe das Gewässer 40 Jahre lang befischt, die Weißfischbestände waren sehr gut und
man hat auch sehr viele kapitale Rotaugen und Brachsen gefangen.

Tja, so ein ähnliches Gewässer habe ich auch fast direkt vor der Haustüre.
Als ich vor 22 Jahren das erste Mal in diese Gegend gezogen bin konnte man hier am richtigen Platz an einem Tag mehr als zwanzig bis dreißig Fischarten fangen, vom Aal bis zum Zander war alles möglich.
Diverse Weißfische gab es in kapitalen Größen und davon nicht wenige, Barsche konnte man sich nach der Größe aussortieren, ebenso fing man mehr wie gut Aale, Hechte, genügend Karpfen, Schleien, Karauschen, Giebel, Brassen und Güstern, Aitel, Barben und so weiter.

Bis eine gewisse Klientel an Anglern begann die Weißfische mörtelwannenweise zu entnehmen um das Zeug einzusalzen, soll kein Vorurteil sein, ist aber leider so, selbst miterlebt und gemeldet.

Seitdem ist die Zahl der Weißfischentnahme(artenunabhängig!) auf 10 Stück/täglich begrenzt, Köderfische sind dabei auch hier hinzuzuzählen.

Weißfischbesatz geht extrem ins Geld, der kostet zum Teil etwa doppelt soviel wie der Besatz mit Regenbogner oder gut dreimal soviel wie der Besatz mit Karpfen pro Zentner gerechnet.

Meine Meinung ist, das in allen Bundesländern das Küchenfenster eingeführt werden müßte.

Bei den Müritzfischern funktioniert es sehr, sehr gut.

Damit wäre auch die leidige Diskussion von C&R vom Tisch.

Würde ich sehr begrüßen, da aber Fischereigesetze Ländersache sind, wird sich hier wahrscheinlich auf Bundesebene nichts ändern oder ändern lassen.
Siehe Schonzeiten, Schonmaße, Nachtangeln und so weiter!

Seit dem ich hier im Norden wohne praktiziere ich die Küchenfenstermethode
bei allen Fischarten, das kommt auch sehr gut bei der Bevölkerung an die dem Angeln
eher skeptisch gegenüber stehen.

Praktiziere ich hier auch seit einiger Zeit mehr wie früher, weshalb es in Foren nur noch Fotos von Fischen gibt , welche ich entnehme, bzw entnommen habe.
Klar gibt es auch hier beim Entnehmen mal Ausnahmen, die sind aber zum Glück sehr selten, wie Verletzungen, die ein Fisch nicht überleben könnte oder durch späteres Verpilzen an den Folgen verludern würde!

Bis sich das Thema "Küchenfenster" in Deutschland insgesamt durchsetzt oder gesetzlich geregelt wird, werden wir vielleicht noch erleben, denn die ganzen Politiker und andere Zuständige haben meiner Meinung nach Scheuklappen auf, um sich endlich dieses Themas zu widmen, wobei ich Zweifel habe, daß sich da in den nächsten 10-20 Jahren was dran ändert.

Siehe Skandinavien, Kanada, Alaska, Holland und so weiter, dort funktioniert dies schon seit Jahrzehnten ohne Probleme und jeder Angler oder Nichtangler akzeptiert dies ohne Murren, vielleicht ist die Aufklärung der Bürger oder zuständigen Politiker/Vorstände/Präsidenten dort besser wie hierzulande!
Trotz etwa 4-5 Millionen Angler in Deutschland, was ungefähr 5-6 % der deutschen Bevölkerung ausmacht, scheinen wir immer noch keine wirkliche Lobby zu haben, trotz unserer Einsätze bei Säuberungsaktionen, Besatzmaßnahmen, Renaturierungen und so weiter!
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich bin gegen eine bundesweite Regelung. Warum?

Ich mache es mal an Thema Brassen fest.
Bei mir ein lästiger Beifang in Region und wird selten verwertet. Kein Schonzeit und kein Mindestmaß, keine Fangbegrenzung.

Deswegen bin ich gegen Gleichmacherei.
 
Weil die Situation von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist. In sehr dicht besiedelt Gebieten und in Tourismusgebieten ist der Angeldruck viel höher. Da sind solche Maßnahmen vielleicht sinnvoll. In anderen Bundesländern sieht wieder ganz anders aus.
 
Haben Brassen bei euch ein Mindestmaß oder eine Schonzeit? Und wie sieht es denn mit den Raubfischen aus?
Große Hechte und Welse vernaschen auch einige Brassen. Das heißt durch ein Entnahmefenster können sich wieder naturnahe Bestandsdynamiken entwickeln. Das Räuber-Beute-Verhältnis kann sich dadurch meiner Meinung nach besser einpegeln und auch Phänomene wie übermäßige Brassenbestände können leichter Reguliert werden.
Deswegen glaube ich, dass es schon Sinn macht hier eine Bundesweit einheitliche Regelung zu finden. Je leichter die Regeln, desto besser funktioniert meines Erachtens auch die Umsetzung. Selbst in dünn besiedelten Gebieten mit wenig Tourismus gibt es Gewässer, die einem starken Angeldruck ausgesetzt sind. Die Frage ist halt, ob man wartet bis Probleme auftauchen, um dann eine Maßnahme einzuführen, deren Umsetzung erst eine Generation von Gewohnheitsmenschen überstehen muss, bis ein Effekt zu sehen ist. Oder ob man gleich eine sinnvolle Richtlinie findet an die sich alle halten können?
 
Ich halte es für sinnvoller Bewirtschaftungsmaßnahmen an ökologisch abgrenzbare Gebiete/ Regionen und natürlich auch Nutzungsintensitäten zu koppeln. Politische Grenzen, ob nun auf Bundes oder Landesebene helfen eigentlich nur bei der Verwaltung, weil die Strukturen historisch so gewachsen sind, dienen aber keinesfalls einer optimale Bewirtschaftung der Gewässer/Fischbestände.

Bewirtschaftungsmaßnahmen/ Regelungen für Flüsse sollten z.B. bundeslandübergreifend funktionieren und der Fluss als ganzes bewirtschaftet werden können. In Brandenburg gibt es bspw. Entnahmepflicht für Welse, in Berlin Mindestmaß. Die Fische halten sich aber nicht an die Grenzen.

Andererseits gibt es auch innerhalb eines Bundeslandes ganz unterschiedliche Bedingungen an den Gewässern (Gewässertyp, Entstehung, Sukzession, Alter, Angeldruck, usw.), die unterschiedliche Bewirtschaftungsmaßnahmen erforderlich machen. Das passiert ja zum Teil auch schon durch einzelne Bewirtschafter, natürlich immer nur im Rahmen der jeweiligen Landesgesetzgebung.

Natürlich wäre das für die Angler und vor allem für die Verwaltung erstmal deutlich komplizierter, für die Bewirtschaftung, die Fischbestände und letztendlich auch für die Angler aber besser, da Fischbestände, Gewässer und Anglerdruck angepasst an die jeweilige Situation deutlich besser gemanaged werden könnten, als einheitlich auf bundelandebene oder gar bundesweit.
 
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