Was bedeutet euch das Angeln?

Angeln bedeutet für mich nach einer stressigen Bürowoche die Natur, die Ruhe und die frische Luft zu genießen und dann auch noch die Möglichkeit zu haben, selbstgefangenen frischen Fisch zu essen. Ich liebe es neben der Angelei auch noch die Natur zu beobachten. Entspannung pur für mich.
Und beim Spinnfischen kommt dann auch noch etwas körperliche Bewegung für mich ins Spiel, die ich nach einer 40 Stunden-Bürowoche hinterm Schreibtisch dringend brauche.

Weiterhin ist mir das Vereinsleben sehr wichtig. Es ist schön, mit Gleichgesinnten Erfahrungen direkt am Gewässer oder bei einer Vereinssitzung inkl. einem Gläschen "Hopfenkaltschale" auszutauschen. :)
 
Hallo zusammen,
bin neu hier, aber ich denke da genauso wie ihr. Es ist heute in unserer Gesellschaft ein
soziales muss sich mit einem Hobby zurückzuziehen. Die Natur sollte uns allen am Herzen
liegen, denn dieses Gleichgewicht ist sehr emfindlich und kann nur durch Pflege und sachgemässen Umgang so weiter exsistieren. Wichtig ist mir das auch ein Raucher weiß
das seine Kippe in den Müll gehört und nicht auf den Boden. Den 5L Wasser sind nach dem Ausspülen des Filters duch Regen usw. verunreinigt.
 
Angeln..............

ich bin auch wie so einige andere hier durch meinen Opa dazu gekommen. Und bis heute nie wieder wirklich davon los. Nur ist er leider noch so ein Angler vom ganz alten Schlag, er ist jetzt 79J. aber immer noch rüstig genug um halbwegs vernünftig Auto zu fahren und alle 3 Tage zum angeln zu kommen. Er führt seit glaube ich ca. 60 Jahren penibel Buch über jeden Fang und jeden Fisch sowie Monats und Jahresstatistiken etc. etc.was leider zur Folge hat das er jeden Fisch mitnimmt egal wieviele, wie groß und leider auch ab und an ohne vernünftige Verwertung und das tut mir in der Seele weh!!! Naja wenigstens konnte ich ihn in letzter Zeit mehr und mehr davon überzeugen das er nach über 10.000 gefangenen Rotaugen doch wohl die Erfahrung hat das Gewicht zu schätzen und so setzt er nun tatsächlich auch mal Fische zurück für die er sonst keine vernünftige Verwertung hätte.

Aber nun mal zu mir selber, ich wurde wie erwähnt früh herangeführt und hatte mit 12J. glaube ich meinen Fischereischein. Und habe geangelt, überall.... in jedem Loch und jeder Pfütze und es ist erstaunlich das man an den unmöglichsten Stellen manchmal die dicksten oder unerwartesten Fänge macht.

In meiner Heimatstadt gibt es ein naja Flüßchen namens "Mühlengrube" und mehr als eine total versiffte Grube ist es eigentlich auch nicht... jedem den man das "Gewässer" zeigen würde würde wohl spontan sagen "da sind NIEMALS Fische drin" ...
wenn man allerdings wie ich barfuß da drin rumläuft weiß man es besser :-)
aus jedem Rohr konnte man einen Aal kippen, unter den Büschen an der Kante hat ein Kumpel mit der Hand 5 Hechte gefangen, es gab vom Stichling bis zum Schlei alles in dieser 3m breiten und knietiefen, verdreckten und vermüllten, übel riechenden Grube. (es gab eine Stelle da stand/lag eine riesige Schüssel im Wasser bzw. unter Wasser und wenn man da einen Wurm hat hintreiben lassen hatte man auf Höhe der Schüssel zu 100% einen Biß das Flott verschwand hinter der Schüssel und man hatte einen Barsch, an einem Tag hatte ich über 100 Stück) aber Stichlinge habe ich zuerst geangelt, mich über Rotauge und Barsch zu den Brassen weiterentwickelt und fing an auch woanders zu angeln.

Teilweise jeden Tag nach der Schule sofort an den Teich, da brauchte man zwar eigtl. ne Karte aber uns Kinder haben sie da wohl angeln lassen in dem Wissen das wir eh nur den Weißfisch fangen. Ich war auf jeden Fall wie aus dem Leben gebeamt und kannte nurnoch das angeln.

Selbst bei uns im Hafen zwischen den Booten habe ich dann Forellen auf Teig geangelt, immer so an Stellen wo die Leute nur ungläubig gestaunt haben, naja wenn man es überall versucht muss es ja ab und an auch klappen hehe...

Damals konnte man aber auch noch gut forellen fangen während man einfach am Strand stand da es eine Regenbogenforellenfarm gab wo öfter mal welche ausbüxten und als diese dann eines Tages einfach geöffnet wurde war 2-3 Jahre lang der Teufel los, 10-20 Forellen pro Tag waren da schon drin, leider war ich da immernoch so jung das mir mein Opa immer die Rute aus der Hand genommen hat wenn bei mir mal eine dran war obwohl ich nur halb so weit auswerfen konnte wie Opa...

Dann kam aber die Jugend wo ich dann sooooo viele andere Interessen hatte die sich mit dem angeln um meine Gunst stritten, Frauen, Fußball, Alkohol, feiern, Bodybuilding, nochmal feiern, zur BW gehen und 6 Jahre Spaß haben, naja das wilde Leben halt... aber vom angeln bin ich nie wirklich weggekommen, ein Angeltag oder erlebnis oder nur eine erzählung von jemand anderen der was gefangen oder beim angeln erlebt hat und schon war ich wieder infiziert.

Einmal kam ich zu spät zum Strand wo meine Prolethen-Kumpels alle schon längst lagen und einer meinte "wo warst du?" als ich meinte angeln da kam "pfff das ist was für Rentner" naja ein Jahr später hatte er Urlaub in Sachsen gemacht und hat da wohl irgendwo sehr viele Fische gesehen und sich so eine Mini-Angel aus Spass gekauft um die zu ärgern oder sogar zu kriegen und naja ratet mal wer mich danach ansprach ob ich ihn mal mit zum angeln nehme :-)
Und 1-2 mal mitgenommen war er infiziert und hat sich innerhalb von 2 Jahren vom totalen "Anti-Angler" zum "kranken Karpfenangler" entwickelt also mit allem drum und dran. Ihr kennt ja den positiven "Aufwand"
Das komische ist das er angeltechnisch rasant an mir vorbei gezogen ist und so wie ich ihn am Anfang gefördert, belehrt und ihm alles gezeigt habe so bildet er nun mich wieder weiter und pusht mich...

Das Schöne ist, ich habe das Gefühl immernoch MITTENDRIN zu sein in meiner Entwicklung!!! Mittlerweile gehe ich wieder sehr viel fischen und das immer gezielter mit immer mehr Gedanken übers anfüttern, die Stelle, wo sind die Fische, welche Köder gehen wohl noch, ist eine andere Montage evtl. noch fängiger,was kann ich noch verbessern usw. usw., halt alles das was viele vor mir eben auch schon erklärt haben. Es packt einen regelrecht und man mutiert vom Hobbyangler zum Extremangler^^

Dazu kommt das ich wieder einen guten Kumpel mehr infiziert habe der ganz in der Nähe wohnt und mit dem ich nun so richtig loslege ;-)

Denn man kennt das ja, als Kind war alles easy aber heute muss man ja schon froh sein wenn man überhaupt mit jemandem zusammen frei hat und dann müssen auch noch beide nix anderes vorhaben, keine der beiden Freundinnen darf stressen damit man auch loskommt, leider klappt das gefühlt "IMMER" seltener als man es gerne hätte...

Die Aussage angeln bedeutet mir ALLES würde ich so zwar nicht treffen weil es einfach Dinge gibt die man realistisch gesehen einfach höher ansetzen muss als ein Hobby (auch wenn es DAS Hobby schlecht hin ist hehe) aber ich könnte darüber genauso ausschweifend ins schwärmen geraten und erzählen und erzählen das man hinterher sagen würde "naja dem bedeutet es wohl doch -fast- Alles :-)

Ich angel viel nachts auf Grund mit Rolle offen und einem Glöckchen an der Sehne so ganz altmodisch und wenn das nach Stunden dann auch nur einmal klingelt, selbst wenn ich den Fisch nicht bekomme... davon zehre ich noch die ganze Woche!!! Einfach herrlich......................

In diesem Sinne Petri Heil an alle!!!

und danke fürs lesen,

Ron


PS: Der Thread ist zwar schon älter, aber ich hatte irgendwie den Drang mich auszudrücken :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin, Moin, Angeln gehört nicht nur zum leben, Angeln ist Leben. Ein Hobby, eine Berufung, eine Lebenseinstellung, eine Sucht und macht auch Streß...sogenannten Oi-stress und der macht bekanntlich glücklich und lädt unsere Akkus auf, einfach eine perfekte Ergänzung zur Familie und auch zum Arbeitsleben. Petri Mario :angler:
 
Ich bin Vater von 3 Kindern die ich auch über alles Liebe, aber den Ausgleich für den Streß den man ja jeden Tag irgendwo hat ist für mich das Angeln. Ein Leben ohne Angeln kann ich mir nicht mehr vorstellen. Wenn dich die Sucht erstmal gepackt hat kommst du nie wieder los!!:angler:
 
Hallo Ron,

ich (als TS) bin froh, dass du deinen Drang nicht unterstützt hast und eine so detailierte Schilderung schreibst. Meinen Dank für deine großen Mühen. Ich würde am liebsten 10x auf den Danke-Button drücken.

Zudem lässt sich >>deine Geschichte
 
...für mich der perfekte Moment um die Natur zu beobachten und jedes Jahr aufs Neue zu sehen wie der Kreislauf des Lebens abläuft. Laichgeschäft im Frühjahr, Kleinfisch im August und im Herbst wieder Hechte... Lass ich mal lieber wieder schwimmen um nächstes Jahr das Gleiche zu erleben...


Kack!
 
Mir gibt das Angeln unendlich viel.
Ich habe neue Freunde kennengelernt. Kann mich von vielen Dingen erfreuen lassen.
Kann über viele Dinge in Ruhe nachdenken und mal von den Alltagssorgen abschalten.
Kann in Ruhe Endscheidungen treffen. Oder einfach nur die Seele baumeln lassen.
Ich erlebe bei jedem Ansitz wunderschöne Moment mit der Natur.
Ich kann dann auch wieder mit gutem Gefühl nach Hause fahren,
wenn ich nichts gefangen habe. Das Gefühl, die Natur erlebt zu haben, kann Dir keiner nehmen.
 
Hallo Zusammen,

Ich komme momentan (leider) wenig zum angeln.
Das liegt am nicht-biologischem Job, meiner bescheidenen Wohngegend, einem weiteren biologisch-wissenschaftlichem Hobby und nicht zuletzt an meiner Familie für die ich natürlich so oft es geht da sein möchte.

Angeln bedeutet für mich vor allem eines - Natur erleben.
Dazu gehören:
Die Abendsonne und das Zwielicht der Dämmerung genießen.
Die seltsamen Geräusche nach Einbruch der Dunkelheit zuzuordnen. Seihen es raubende Waller, grunzende Igel, bellende Füchse oder das geheimnisvolle Knacken im Wald.
Den Gesang der Nachtigall und weiterer Vögel im Frühjahr bis zur Morgendämmerung zu lauschen.
Die Morgensonne und wieder das Zwielicht genießen.
Das prasseln des Regens auf dem Zelt.
Die bei großen Seen entstehende Brandung bei starkem Wind/Sturm.
Tagsüber Schwalben im Tiefflug, Milane beim Windsurfen, majestätische Fischadler, Flussseeschwalben sowie Grau- und Silberreiher bei der Jagd beobachten. Selbst die Jagd einer ganzen Kormoranscharr war überaus faszinierend.

Und mittendrin manchmal der grelle Ton des Bissanzeigers... :-)

Es sind so viele Momente die man evtl. in dem Augenblick auch sogar verflucht, doch insgeheim machen sie den Reiz des angelns aus.

Am liebsten sitze ich mitten im Nirdendwo, weit ab jeglicher anderen menschlichen Regung. Außer mit den Kollegen die ich mitnehme habe ich kein großes Interesse beim angeln mit anderen zu reden. Ich will meine Ruhe und diese Ruhe auch genießen, da brauche ich niemdanden der mich nach den Fängen usw. fragt.

Manch ein Nichtangler sagt, Natur genießen kann er auch ohne zu angeln. Doch wer setzt sich an einen See (ohne dabei zu angeln) nur um oben beschriebene Momente zu erleben - Niemand!

Viele Grüße
Norman
 
Nichtangler bezeichnen das Fischen als langweilig bis zu Tierqäulerei. Doch wir alle wissen, dass es nicht der Fall ist.
Ich fische leider zu selten. Einerseits sind die Gewässer in meiner Gegend zu überfüllt und mit der Familie und Arbeit ist es im Moment schwierig, viel Zeit für das Angeln zu finden. Versuche es aber in den Griff zu kriegen, damit ich mehr Zeit am Wasser verbringen kann.
Angeln ist meiner Meinung nach mehr als "nur" Angeln. Es ist eine eigenständige Philosophie, Technik, Naturkunde und Freude an die Natur. Streben nach Weiterentwicklung und Neuentdeckung (lernen) von Techniken, Allgemeinwissen, soziale Eigenschaften und nichtzuletzt von Flora und Fauna. Weiter geniesse ich die Stunden in der Natur, frische Luft. Geniesse die erholsame Stunden, verpackt mit Adrenalinstösse beim Drillen und Nervenkitzel - mit oder ohne Angelkollegen.
Je nach Tageszeit werden wir von Naturpur begeleitet. Letztes Jahr als in Frankreich an einem Karpfenweiher fischte, konnten wir beobachten, wie sich zwei Elster und ein Eichhörnchen ca. 3 Minuten lang gejagt und verfolgt haben. Ein Zirkus - war so laut (die Elster). Echt genial. Jeder der dort fischte schaute begeistert zu. Einer hat nach der Vorstellung sogar applaudiert. War ein tolles Erlebnis. Natur erleben, eben.
Angeln ist eben nicht nur angeln, sondern viel mehr !
 
Angeln ist für mich hauptsächlich Heimat. Ein zu Hause haben. Geregeltes Familienleben.
Belohnung für mich selber.

Ich wahr mehrere Jahre im Ausland zum Arbeiten. Mit Frau und Kindern.
Ohne eine richtige Bleibe. Alles immer nur provisorisch.

Jetzt ist alles anders.
Aufgrund der Auslandserfahrung haben wir einen super Job plus Wohnung.( Blick über den deutschen Tellerrand und so)

Jetzt ist wieder Zeit zum angeln.
Ihr glaubt gar nicht wie ich das geniesse.

Angeln wahr immer da und ich glaube das bleibt auch so bis zu meinem Schluss.
Es ist aber nicht alles. Alles das sind meine Kinder, deren Entwicklung ( Vermittlung von eigenen Werten, Versuch der Förderung von Ihren Freigeistern, gesellschaftskritischen
mündigen Bürgern) und meine Frau.

Ich laufe nicht auf der Welt herrum um Fische an Metall ( Hacken ) zu machen.
Ich angle weil ich zu Hause bin und nicht mehr weglaufen muss.
 
Angeln bedeutet für mich Leidenschaft, Spass, Wut, Adrenalin.
Wut weil ich mich ärger wenn ich einen Fisch nicht landen konnte, weil meine Montage im Baum hängt.
Spass weil es mir Spass macht am Wasser zu sein in der Natur.
Adrenalin weil die Bisse mich immer wieder fastzieren,
Leidenschaft weil es ein wunderbares Hobby ist. Zum Angeln gehört auch das basteln, Reparieren, Sortieren und das Räuchern.
Meine Frau und mein kleiner Sohn kommen auch ab und an mal mit zum angeln.

Es ist für mich auch entspannung wenn ich am Wasser sitzte und nachts die Ruhe genieße oder die Angst wenn hinter mir die Wildschweine lang laufen und ich denke gleich freßen die mich auf.


LG Brian
 
Zurück
Oben