Nachtrag zum Gewässer, ich habe heute an unserem "Problemsee" einen netten älteren Anwohner getroffen, der mir erzählte, dass wohl mal in den 70-80er Jahren ein Abwasserkanal defekt war, und das ganze Abwasser eine Zeit lang in den See gelaufen ist. Also doch ein aussergewöhnlicher Nährstoffeintrag. Ausserdem wurde vor ein paar Jahren ein Auto geborgen, das im See wohl auch Öl verloren hat. Ob das allerdings noch Nachwirkungen hat, weiß ich nicht. Ich wünsche euch allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest, lasst es euch gut gehen
Hallöchen Thosten, ich habe mir mal Deine Beiträge hier durchgelesen und mir versucht ein Bild von Eurem "Problemgewässer" zu machen. Jedoch um letztendlich erfolgreiche Tipps zu geben fehlen ein paar wichtige Faktoren zur Wasserqualität. Aufgrund Deinen Angaben wie Faulschlamm, nährstoffarmes und klares Wasser, starker Wuchs von Wasserpflanzen und einseitiger Fischbestand würden noch folgende Angaben sehr hilfreich sein: - Sauerstoff-Zehrung (BOD5) - Gesamthärte (GH) - Nitrit (NO2) - Nitrat (NO3) - Ammonium, Ammoniak (NH4, NH3) Ein Grundbesatz von Rotfedern ist jedoch meist nicht verkehrt - auch wenn ein großer Raubfischbestand vorhanden ist (sind ja genügend Schilf- und Krautzonen zum Schutz vorhanden). Zum einen haben sie den Vorteil dass sie bestimmte Pflanzenknospen schon vor der Blüte fressen und zum anderen weil Euer Gewässer, so wie ich es verstanden habe, kaum Cypriniden enthält. Warum jedoch der Nährstoffeintrag von Euch gehemmt wurde, verstehe ich nicht ganz. Das Wasser ist nun so klar, dass das für den Pflanzenwuchs notwendige Licht sogar den Grund erreicht und damit den Pflanzenwuchs fördert. Graskarpfen sollten nur in Ausnahmefällen und mit minimaler Menge besetzt werden (zudem Genehmigungspflichtig). Besser wäre wohl ein "kleiner" Grundbesatz an Karpfen, welche den Gund etwas "aufarbeiten" und die Gewässersichtigkeit zurückgehen lassen, so dass der Krautwuchs zumindest in den tieferen Bereichen zurückgeht. Dies ist natürlich kein Vorgang der von heute auf morgen vonstatten geht, sondern schon zwei/drei Jahre dafür eingerechnet werden müssen. Für weitere Tipps zum richtigen Besatzfisch und -menge wären jedoch o.g. Faktoren notwendig. Schöne Anglergrüße Spezi
Hallo Spezi, dass mir zur Zeit noch die "stichhaltigen Infos" fehlen ist mir bewusst. Wir müsen im Verein auch erst einmal schauen, was an Geräten da und funktionstüchtig ist, ich vermute mal, dass es wohl seit mind 10 Jahren keine Wasseranalysen mehr gab, da ist einiges bei uns aufzuholen, was ich auch sobald wie möglich in Angriff nehmen möchte. Da ist aber auch noch ein bißchen Überzeugungsarbeit bei ein paar "Alteingessessenen" von Nöten. Sobald ich Werte bzw das Gutachten habe, stelle ich das sofort rein, da es ohne natürlich schwer ist eine Aussage zu treffen. Cypriniden sind zumindest in Form von Schuppen und Spiegelkarpfen zur Genüge vorhanden, (auch in allen Größen) aber die sollen ja laut Deinem Bericht erst bei signifikant höheren Temperaturen anfangen Algen zu verzehren. Auch Rotfedern und Rotaugen, Brassen etc sind drin, aber die Jungfische scheinen nicht mehr in ausreichender Zahl durchzukommen. Vor ein paar Jahren soll das Wasser richtiggehend gekocht haben vor Jungfisch, die letzten 2-3 Jahre fängt man so gut wie gar keine mehr. Dass das nur Schwankungen um den Mittelpunkt sind, kann ich mir fast nicht vorstellen, dafür sind die Differenzen einfach zu extrem. Dass das Wasser nährstoffarm ist denke ich eigentlich nicht. Es sei denn die Aussage hängt mit den Schwebstoffen und dem Plankton im Wasser zusammen. Die Abwasser-Einleitung war ja auf einen Defekt zurückzuführen. Die vielen Pappeln, die um das Gewässer herumstanden, haben einfach eine Unmenge an Laub erzeugt. Auch so ist unser Ufer noch sehr dicht bewachsen. Von Graskarpfen bin ich wie gesagt selbst nicht begeistert, da diese ja den Ph Wert auch ganz schön aus dem Gleichgewicht bringen können. (Wenn ich das so richtig verstanden habe). Ich habe ja jetzt begonnen z.B. die Fanglisten auf Excel umzustellen und die K-Werte für die einzelnen Fischarten einzuarbeiten. Ich hoffe, dass da auch ein paar verwertbare Infos rauskommen. ( Dass unsere Hechte z.B. ziemlich mager sind, bestätigten mir auch einige Vereinskameraden, und wenn ich die Bilder im Forum mit unseren Hechten vergleiche, dann ist das ein deutlicher Unterschied: Das heißt dann für mich entweder zuviel Hecht, oder zuwenig "Futterfisch", falls sich die Daten über einen längeren Zeitraun so darstellen). Nochmals Danke für deine Werte Außerdem möchte ich sobald wir verwertbare Informationen aus dem Gutachten haben, einen Maßnahmenkatalog ausarbeiten, was aber dadurch, dass wir im FFH Gebiet liegen nicht gerade erleichtert wird, da uns das z.T. schon ziemlich einschränken kann in unseren Möglichkeiten. Ich hoffe, dass ich das Gutachten in den nächsten Tagen bekomme, dann kann ich euch wahrscheinlich besseres Material liefern, sonst begebe ich mich mit meinem begrenzten Fachwissen zu sehr in den Bereich der Spekulation. Vielen Dank für Deine Hilfe Ich bin echt begeistert, wie viele Informationen und Hilfestellungen ich schon von euch bekommen hab. Ist echt der Wahnsinn Thanks Thorsten
n'Abend Gemeinde, meines Wissens gibt es unter den Armleuchtergewächsen reine Klarwasserspezies,aber auch Arten ,die in starkeutrophen Gewässern vorkommen. In deinem Klaren Bagger ,Thorsten ,wäre auch das ermitteln von Calzium hilfreich. Geringe Nährstoffe ,Calziumgehalt 30-40 mg/l sind wohl für die Alge bei Dir wie bei mir im Kiessee ideal. Da Armleuchter einen sonderbaren Geruch haben,was wohl von den sogen. Characin herrührt,kann ich nicht sagen ob es Rotfedern oder Graskarpfen bekömmlich ist. Ob Grundwassereinbrüche bei mir das Millieu 2008 für die Charas beeinträchtigt haben ,betrachte ich spekulativ , Ca bleibt ja im Kreislauf. Ca-hydrogenkarbonat ist als einziges von uns als Laien messbar. Oxid , Hydroxid ,Bi-und karbonat bleibt bei der Messung leider außen vor.
Hallo Gemeinde, ich hoffe ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest. Da wir meines Wissens keine Gerätschaften zur Wasseranalyse haben, wollte ich euch mal fragen, ob ihr etwas von den Beiden in den untigen Links haltet. Ich kenne mich dafür in der Materie noch nicht gut genug aus. V.a. würde mich zu dem Koffer interessieren, ob die Gerätschaften ausreichen, und ob man sie mehrfach einsetzen kann, da die Ersatzbestellungen recht happig sind. Ich will das ganze nämlich in unserer Hauptversammlung im Januar gleich durchbringen, damit ich mit den Analysen möglichst bald beginnen kann. Wie häufig führt ihr denn solche Untersuchungen im Schnitt durch? Gruß Thorsten http://www.vfg-bw.org/artikel36_5.htm http://www.vfg-bw.org/artikel38_5.htm
Hallo Thorsten, an der pH-Messung über den Koffer stört mich, dass nur den Bereich von 4-9 erfasst wird, in einem eutrophen Gewässer mit hoher Photosyntheserate kannst Du in den trophogenen Zonen schnell mal über 12 haben ... Du weißt dann aber nur, dass es mindestens pH 9 ist. Messgeräte für pH u. O2 findest Du auch im Aquarienhandel ... vergleiche mal Preise und Leistungen der Geräte. Oder, Idee: wende Dich doch mal an die nächste Uni ... Fachbereich Chemie oder Biologie (Gewässerökologie) ... die Jungs haben da feine Gerätschaften wie Photometer für Extinktionsmessungen, Titrierbüretten usw. herumzustehen ... Dann werden die Ergebnisse wesentlich genauer ... vielleicht könnt ihr auch einen Diplomanden oder Doktoranden bei seiner Arbeit unterstützen, ihr müsst den Fachbereich nur für Euer Gewässer interessieren. Dann hättet ihr auch eine Langzeitbegleitung, danach sind Eure Kontakte vielleicht so gut, dass ihr regelmäßig Wasser- u. Sedimentproben zur Analyse abgeben könnt. PS: Hatte Ralf nicht in irgendeinem alten Thema mal einen Analysekoffer für eigene (Erst)Analysen angeboten???
Hallo Thorsten, bei ZOO-Zajac gibt es gute Koffer von Sera,Tetra und JBL .Alles Tropfenmethode. JBL bis PH 10,0 ,sowie elektr.Messgeräte für PH ,Leitwert,Temp. Bei Conrad-Elektronik ebenfalls elektr.Messgeräte. Sera und Tetra hatten ,glaube 1998 ,im Vergleich die besten Resultate erzielt.
Hi Ihr Beiden, vielen Dank für die schnellen Antworten, ich wollte schon immer einen "eigenen Diplomanten/Bachelor" für mich haben. Scherz beiseite, das ist wirklich eine super Idee, da werde ich mal nach Rücksprache einhaken und schauen, was sich machen lässt. Die Sachen im Aquarienhandel sind schon eine Stange günstiger, also geht der Verband leer aus. Den Thread vom Spezi kenne ich noch nicht, werde ich aber gleich mal suchen. Danke Euch PS:wenn ich bei Amazon Bücher bestelle, soll ich das auch mitnehmen, die Rückseite hört sich interessant an, ich weiß aber nicht, ob es für einen noch Laien evtl. zu spezifisch ist? Einführung in die Limnologie (Gebundene Ausgabe) von Jürgen Schwoerbel Gruß Thorsten
Hallo Thorsten, glaube,hier hast Du einen sehr guten Treffer gelandet. Schaut mal ,unten gehts zum Blättern. http://www.amazon.de/gp/reader/3827414989/ref=sib_dp_pt#reader-page
Hi Albigud, das Blättern hab ich schon entdeckt, und fand das Buch beim überfliegen recht gut,aber mir ist einfach eure qualifizierte Meinung wichtig. Wenn du es auch gut findest, dann bestell ich mir das gleich mit, dann hab ich im Februar einiges zum Schmökern. Da freu ich mich jetzt schon drauf. ( Endlich mal keine Steuern oder andere Paragrahpen, das wird bestimmt eine Wohltat für die kleinen grauen Zellen) Ich will grade nochmal die Frage von unten stellen: Wie oft sollte ich Gewässeruntersuchungen im Jahr durchführen? Da reicht mir so eine grobe Richtlinie, die ich in unserer JHV anbringen kann, damit wir mal endlich einen vernünftigen Maßnahmenkatalog für unsere Gewässer auf die Reihe kriegen. Gruß Thorsten