Neue Catch & Cook Kampagne des DAFV

FHP Redaktion

Super-Profi-Petrijünger
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Der Deutsche Angelfischerverband e.V. (DAFV) hat eine neue Kampagne zur Verwertung selbst gefangener Fische gestartet. Die Kampagne unter dem Namen “Catch&Cook – Iss deinen eigenen Fisch” soll Angler inspirieren und motivieren, ihre selbst gefangenen Fische lecker zuzubereiten. Das macht einerseits Spaß und ist andererseits auch ein zentrales Element unseres Hobbys. Mehr zur DAFV-Kampagne erfährst Du in diesem Beitrag.

Zum Beitrag

Wie ist deine Meinung zur Kampagne des DAFV? Diskutiere mit!
 
Der Artikel erinnert mich an den Förderpreis des Bundeswettbewerbs „Zu gut für die Tonne“ 2021. Der ging an einen Fischer aus dem Havelland. Mit seiner "sauren Bratbrasse" konnte der laut eigenen Aussagen wohl 80% seiner Brassenfänge vermarkten. Es gibt also auch Möglichkeiten für die grätenreicheren Fische. Allerdings ist das ja auch immer so eine Sache der Jahreszeit und des Gewässers .. Stichpunkt modriger Geschmack.
 
Stichpunkt modriger Geschmack...
Dieser lässt sich ja bekanntermaßen durch Hältern in klarem Wasser entfernen.
Um eine bessere Verwertung von Fisch aus Gewässern mit viel Modder zu ermöglichen, wären doch entsprechende legale Hältermöglichkeiten vor Ort oder das legale Transportieren und Hältern im eigenen Haushalt o.ä. sinnvoll.

Stattdessen wird Hälterung und Transport von lebenden Fischen aus Gründen des Tierschutzes aber tendenziell eher eingeschränkt (für Privatpersonen).

Es ließe sich argumentieren, dass manchmal eine Verwertung besser (gewährleistet) wäre, wenn Transport und Hälterung einfacher oder überhaupt möglich wären (natürlich bei festgelegten und fischschonenden Bedingungen).

Nur so ein Gedankengang. Was meint ihr dazu?
 
Beifänge zurücksetzen ist eh ok und Zurücksetzen an sich ist ja auch bei kleinen Fischen völlig normal.
Aber in vielen Gewässern in denen ich angele gibt es eigentlich ein Entnahmegebot für Brassen und Güstern (an das sich kaum jemand hält). Entsprechend gestaltet ist die Population. Die Brassen sind überall sehr präsent, dünn, in eher schlechter Kondition, haben viele Krankheiten usw.
Folglich hat es schon Sinn, wenn der Bewirtschafter das Entnahmegebot ausspricht und es macht auch Sinn die Fische zu entnehmen (aus besagten Hegegründen), selbst wenn es nur Beifänge sind. Die Population dankt es, das Individuum will natürlich eigentlich leben.
Das ordentliche Verwerten zollt den Fischen dann m.E. nach den nötigen Respekt, mehr Respekt, wie ich finde, als das Zurücksetzen in eine ungesunde Überpopulation mit entsprechenden Krankheiten.
Ich nehme auch nicht alle Brassen mit, aber ich versuche schon immer wieder die Fische möglichst zu verwerten.
 
Eine Kampagne aller Catch and Cook finde ich sehr angebracht, da Angeln in den letzten Jahren eher als Lifestyle und Trend-Sport propagiert wurde. Dabei sieht man meistens wie Angler Fische fangen und zurücksetzen. Oder Karpfenangler die Tagelang am Wasser sitzen, Kiloweise füttern und etliche Kilo Fisch fangen aber zum essen gibt es dann das tolle Rindersteak auf dem Grill.

Als Angler hat man einfach die Möglichkeit ans Wasser zu gehen und einen Fisch zu fangen den man frisch zubereiten kann. Vom Wasser auf kürzestem weg in die Pfanne ist Meiner Meinung nach das beste was es gibt. Daher sollte auch die Zubereitung von Fischen im Fokus von Angelmagazinen, Youtube-Kanälen und Co stehen. Damit nicht nur die Vielfalt der Angelmethoden erklärt wird sondern auch die Verwertungsmöglichkeiten für die gefangenen Fische aufgezeigt werden. Besonders in den von Jens_FHP angesprochenen Hegemaßnahmen ist das natürlich eine sehr wertvolle Anregung.

@Jens_FHP : Das mit dem Hältern finde ich eher Heikel, da dies bei modrigen Fischen über mehrere Tage passieren müsste. Eine artgerechte Hälterung über diesen Zeitraum finde ich schon schwierig und erst recht nicht kontrollierbar. Da gibts dann wieder die spezis die einfach ihren eigenen Gartenteich besetzen und dort "Hältern"

Mich würde eher interessieren Anhand welcher Kriterien man einschätzen kann ob ein Fisch moderig schmeckt bzw schmecken könnte oder nicht. Da spielen ja bekannte Faktoren wie Fischart, Wasserqualität und Gewässergrund eine wichtige Rolle. Aber ich kenne keinerlei Richtwerte mit denen man wenigsten grob einschätzen kann ob der Brassen nun als feines Fischfilet oder doch lieber als Saure Bratbrasse geeignet wäre. Wie sind da eure Erfahrungen?
 
Da sind wir Angler auch wieder ein wenig scheinheilig. Beim Hecht und Zander wird vom Fenster gesprochen in den man sie entnehmen darf und alles für den guten Bestand. Wer möchte ein 20 kg Karpfen essen? Ich nicht und ja ich setze ihn zurück. Der nächste Angler freut sich. Vielleicht ein wenig Realismus und das Träumen lassen wir denn anderen.
 
Ich finde einen kreativen Verwertungsansatz auch eine gute Idee. Ich kenne viele Angler, die in dieser Hinsicht echt kreativ sind und weit mehr aus den Fischen zubereiten als bloße Filets für Grill und Pfanne. Gerade für Weißfische bieten sich Zubereitungsarten wie Fermentieren, Einlegen o. ä. an. Bei saurem Milieu verschwinden auch die Gräten und in Sachen Gewürzen darf es ruhig über Salz und Pfeffer hinausgehen. Wie wäre es denn zum beispiel mit Rotaugen Kimchi-Style oder Grundel Ceviche?

Das Problem mit dem Moder verschwindet dadurch natürlich nicht und wenn ich ganz ehrlich bin, kenne ich niemanden, der einen Karpfen, Wels oder Brassen in seiner Badewanne hältert bis der Fisch genießbar wird. Das Beispiel mit der Überpopulation von @Jens_FHP ist zwar extrem, wird aber leider immer alltäglicher.

Vielleicht gäbe es ja abseits von Konsum noch Verwertungsmöglichkeiten? Auch wenn mir ein Einsatz als Dünger im Schrebergarten für einen Fisch irgendwie unwürdig erscheint, führt man ihn allerdings dennoch wieder dem Nährstoffkreislauf zu und konsumiert ihn quasi über das Gemüse...Das sollte man jetzt bitte nich falsch verstehen und massenweise Fische abschlagen, um seine Tomaten zu Düngen, aber im Falle einer Überpopulation und eines Entnahmegebotes fände ich das als Verwertung für ungenießbare (modrige) Fische eventuell vertretbarer als eine Verfehlung des Hegezieles.
 
Beifang als Dünger!!! Dein Ernst für mich als Angler und Mensch nicht zu vertreten! Wodurch entsteht Verbuttung? Weil Bestand im Gewässer nicht stimmt. Also kann man das Problem auch anders lösen als jeden Fisch tot zu schlagen.
 
Hecht, Zander und Welse fressen gerne mal eine kleine Brasse. Nur falls jemand mein Beitrag oben nicht verstanden hat.
 
Beim Hecht und Zander wird vom Fenster gesprochen in den man sie entnehmen darf und alles für den guten Bestand. Wer möchte ein 20 kg Karpfen essen? Ich nicht und ja ich setze ihn zurück. Der nächste Angler freut sich.

Also ich kenne schon einige Bewirtschafter, wo auch für Karpfen ein Entnahmefenster besteht. Wird also nicht nur für Raubfische angewendet. Das Problem beim Karpfen ist, dass man das Argument der besseren Reproduktion der Altfische nicht wirklich anwenden kann, weil eine natürlich Reproduktion des Karpfen kaum stattfindet.
Entnahmefenster-Regelungen für Karpfen sind als genau genommen sehr angreifbar für Gegner des Angelns.

Aber ich denke kaum jemand, abgesehen von Angelgegnern, wird einem Angler einen moralischen Strick drehen, wenn er einen 20kg Karpfen zurücksetzt, weil eben nachvollziehbar zu groß. Ich würde auch meinen das ist übliche Praxis, da wenige Angler 20 kg Karpfen verwerten.

Wenn allerdings in einem Gewässer Satzkarpfen besetzt werden, dann sind die meines Erachtens dazu da, entnommen zu werden und nicht dazu da, zu 20 Kilo Größen abzuwachsen.

Beifang als Dünger
Das ist aber durchaus Realität...die Massenbestände an Weißfischen werden teils mit Schleppnetzen abgefischt und dann in Biogasanlagen zu Energie weiterverwertet. Teils landen die sicher auch in der Tierfutterproduktion, aber nicht nur. Vor allem in den 90er und 00er Jahren war das noch durchaus gängig – Ziel Entfernung von Phosphor aus den Gewässern – mittlerweile haben die Nährstoffbelastungen ja schon abgenommen im Vergleich zu damals, auch aufgrund solcher Aktionen.

Aber ich finds auch besser, die Fische der Verwertung im Sinne von Lebensmitteln zuzuführen und finde es gut wenn sowas auch über solche Kampagnen gefördert wird. Oft macht es natürlich auch Sinn, Fische zurückzusetzen.

Hecht, Zander und Welse fressen gerne mal eine kleine Brasse.
Das wäre quasi Biomanipulation (gezielter Besatz oder Förderung von großen Raubfischen). Wird ebenfalls betrieben, häufig um trübe Gewässer mit vielen Algen zu klareren Gewässern mit besseren touristischen Bedingungen umzugestalten.

Ist nicht ungefährlich, aufgrund diverser Parasiten, wie Würmer, die beim Verzehr von rohen Fisch auf den Menschen übertragen werden können. Dazu gibt es glaube auch neue Erkenntnisse.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nix mit Biomanipulation sondern ein gesundes Verhältnis von Raubfisch und Beutefisch.
 
Also ich denke c&r ist ok. Wenn ich angele und ein Beifang habe denn ich nicht verwerten möchte, setze ich ihn zurück. Warum alles tot schlagen? Jedes Lebewesen will an erster Stelle leben. Das heißt nicht, daß man nicht sein Fang essen soll.
Das ist schon ne gute Idee, nur zielt die Kampagne nicht auf die Fischesser, sondern die Trophäenfischangler. Fangen, Fotografieren, zurücksetzen.
 
Nix mit Biomanipulation sondern ein gesundes Verhältnis von Raubfisch und Beutefisch.

Biomanipulation soll ja ein gesundes Verhältnis schaffen, wenn keines vorhanden ist. Zum Beispiel durch Besatz mit Raubfischen. Meist gibt es zu viel Weißfisch, deswegen zu wenig Zooplankton, deswegen zu viel Algen, Algenblüten usw. durch Fraßdruck auf die Weißfische erholt sich der Zooplankton Bestand und die Algen werden eingedämmt.


Mach ich das als Mietwohnungsbewohner in der Badewanne oder stell ich mir ne Wassertonne aufn Balkon, inkl. Sauerstoffpumpe und Wasserfilter? Erbitte dringend Rat..

Naja, ich dachte eher an eine mind. 200 Liter Tonne in Garten oder Garage mit Sauerstoffpumpe. In der Wohnung wird das eher nix, ggf. noch im Keller.
 
Naja, ich dachte eher an eine mind. 200 Liter Tonne in Garten oder Garage mit Sauerstoffpumpe. In der Wohnung wird das eher nix, ggf. noch im Keller.

Ich hatte mal ein 200 Liter Aquarium da würde ich mich maximal mit Fischen zum Hältern bis 10 cm wohlfühlen, wenn es erlaubt wäre.

Da müsste man natürlich wieder auf die Haltungsdauer schauen und man kann ja auch nicht zwischendurch einen Probebiss machen, um zu schauen ob sie "schon" gut schmecken. Wenn ich mich richtig erinnere ist gegen den moderigen Geschmack (Geosmine) bei Karpfen eine Hälterung von ca. 7 Tagen ausreichend. Wie Karpfen die Gefangenschaft überstehen weiß ich nicht, weiß aber dass Brassen und andere Weißfische bei der Zeit meist schon verpilzen oder verpilzt sind. Das ist dann natürlich auch nicht lecker. Wenn sie nach 2 Tagen ausgehältert wären, dann ... warum nicht. Naja

Sauerstoff ist natürlich teuer und eine Druckluftpumpe würde ja reichen aber das Wasser müsste auch ausgetauscht werden.

Scheint mir doch (zu) viel Aufwand. Wer da was entwickelt gegen Moder bekommt vielleicht den Fischerei-Nobelpreis.
 
Um eine bessere Verwertung von Fisch aus Gewässern mit viel Modder zu ermöglichen, wären doch entsprechende legale Hältermöglichkeiten vor Ort oder das legale Transportieren und Hältern im eigenen Haushalt o.ä. sinnvoll.

Stattdessen wird Hälterung und Transport von lebenden Fischen aus Gründen des Tierschutzes aber tendenziell eher eingeschränkt (für Privatpersonen).

Es ließe sich argumentieren, dass manchmal eine Verwertung besser (gewährleistet) wäre, wenn Transport und Hälterung einfacher oder überhaupt möglich wären (natürlich bei festgelegten und fischschonenden Bedingungen).

Nur so ein Gedankengang. Was meint ihr dazu?
Dazu habe ich vor Jahren in einem rückblickendem Urlaubsbericht etwas geschrieben.
CZ Skalka Urlaub 1994 nahe der Grenze Pemezi / Schirnding, wo es noch Grenzkontrollen gab. Dachte ich mache alles richtig und fuhr mit dem Anhänger in die Abzweigung Veterinär Kontrolle. 30°C und die Pumpe lief im Transportbehälter.
Veterinärin (sorry olle Krampe) ignorirte meine ständigen Anfragen wegen meinen lebenden Karpfen. Sie prüfte jeden Sack des Tierfutter LKW, anstatt mal ein Ohr zu haben um einen Blick auf lebende Fische zu werfen. Nach 45min, dann der Blick in den Fischbehälter und der Satz das die Fische ja fast kippen. Fangort Skalka Stausee, und darin solle ich sie wieder setzen. Einfuhr untersagte sie und informierte auch den Grenzübergang vor Ort und auch den anderen Übergang Asch / Selb. Ich sagte ihr noch das es verboten wäre entnomme Fische zurückzusetzen, doch das ignorierte diese b...K...
Umgedreht und den Heimatübergang Asch / Selb angefahren. Dort gab es kein Veterinär, meldete aber mein Problem den Zollbeamten die gar nicht informiert waren, sahen meine Karpfen kurz an, und sagten ich solle sofort ab nach Hause. Durch die Fahrt und den Fahrtwind waren alle Fische wieder fit.

Man sieht wie man als Angler den Willen der Veterinäre uns sonstigen Beamten ausgesetzt ist.

Jens der Transport von lebenden Fischen bei Anglern hat aber 2 Seiten. Entfernung zum Heimatort, und mit welchen Mitteln? Die meissten Angler besitzen keine Pumpe und wenn dann nur diese 08/15 Lüftchen Membrane. Fischbehälter im Familienauto nutzt keiner, zudem der Platz im PKW fehlt.

Thema Brassen. Da hilft kein Hältern, denn es ist der Schleim der so stinkt und das Fleisch fast unbrauchbar macht.
Brasse raus, Herzstich, schuppen oder gleich die ganze Haut entfernen bzw. filetieren und den Schleim vom Fleisch fern halten. Oder abstechen und Zuhause den Schleim mit Salz entfernen, und dann erst ausnehmen.
Meine Meinung
 
Spannende Geschichte. Ja, dass mit den Brassen mache ich auch so. Ist ja beim Hecht auch nichts anderes.
Ich finde auch gar nicht, dass die Brassen, hier bei mir in den Gewässern zumindest, so stark moseln.
Das war eher so ein allgemeiner Gedanke, denn es gibt ja schon Gewässer bei denen das so ist.
 
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