Besatzmaßnahmen -  In Berlin werden 1 Million HECHTE ausgesetzt

TommyausBerlin

Blei-Versenker
Eine Million Eier des Speise-Fisches werden künstlich befruchtet und in Havel und Spree ausgesetzt.

Berlin ist auf den Hecht gekommen. Um keine Fischart kümmert sich das Fischerei-Amt der Hauptstadt mehr als um die tollen Hechte in Havel, Spree und Dahme. In diesen Tagen bekommt der größte Raubfisch unserer Gewässer (rund 700 Zähne) professionelle Geburtshilfe.

Der Hecht (Esox lucius) steht auf der Roten Liste gefährdeter Arten. „In Berlin sorgt er für ein ökologisches Gleichgewicht zwischen zu vielen Friedfischen wie Bleien und Plötzen sowie Raubfischen“, sagt Fischerei-Amtschefin Susanne Jürgensen.

http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/die-hechte-sind-in-berlin-wieder-los-article1419761.html

Das freut uns Berliner und Bandenburger, es wird zwar Jahre dauern bis welche in fängige Alter wachsen, aber es wird etwas getan um den Hecht wieder zu verbreiten. :klatsch :klatsch :hops:hops
 
Ist sehr schön,aber ob ein starker Hechtbesatz wirklich zur Dezimierung des Weissfischbestandes beiträgt?Ich wage das zu bezweifeln.Zumindest wenn in den Gewässern in denen ein massiver Hechtbesatz erfolgt weiterhin zweisömmrige Schleien und Karpfen gesetzt werden.Um einen verbutteten Weissfischbestand zu regulieren würde eine Entnahmepflicht für Plötzen,Bleie und Co. mehr Sinn machen.Ein Prozent der Hechtsetzlinge kommt vielleicht mal hoch,das ist auf die Gewässerfläche gesehen die ihr habt trotzdem verschwindend gering.
 
Ist der Hecht bei euch am Aussterben oder liegt es eher an der erhöhten Nachfrage für Bio-Hecht in 3*** Restaurants?

Hier am Bodensee gibt es genug Hechte auch ohne künstliche Besatzmaßnahmen:)
 
Hier gibt es kaum Hechte in den Flüssen, besonders in der Spree (Direkt durch Berlin durch).
Ich hoffe das dort genau dann der Besatz hinkommt, in der Havel gibt es noch einige.
In der Quelle steht folgenes:

„Doch um den Nachwuchs ist es in der freien Natur schlecht bestellt. Oft führen die Hechtwiesen, wie auch in diesen Tagen, zu wenig Wasser“, sagt Projektleiter Olaf Küster (43). Die Eier und die Babyfische stehen auch auf dem Speiseplan von Vögeln und anderen Fischen.

In der Spree mitten in Berlin gibt es solche Brutplätze nur sehr selten, eher garnicht wenn ich mich net irre.
 
Absoluter Käse!

Gerade geschlüpfte Hechtchen aussetzen - bescheuerxxx gehts nicht mehr! Da gehören laichfähige Brocken rein und drei Jahre Schonzeit verhängt!

An der "Besatzmaßnahme" dort sieht man, warum übrigens in ganz Deutschland kein anständiger Besatz mehr vorhanden ist. Da wird nix anderes als Fischfutter besetzt. Das die nicht gleich noch ne Fuhre Grundeln mit dazu einsetzen wundert mich.
Am Main (Hessen,Bayern) tritt die gleiche unsinnige Besetzerei auf. Da werden Eierchen und Glasaale besetzt - Millionen und Abermillionen - dann hört man es ein paar Stunden schmatzen - das sind die Trilliarden Grundeln die sich über das Festfressen freuen - und anschliessend wird blöxx Geglotzt und man wundert sich dass sich nix tut!
Da kann man nur staunend den Kopf schütteln!
Grüsse
Dietmar
 
Naja, da gebe ich dir Recht Dietmar.

Auszug aus der Quelle:

Etwa eine Million Mal leisten die Fischereiamtsmitarbeiter derartige Geburtshilfe. Aber nur ein Prozent der Fische wächst richtig aus.

Vielleicht ist es billiger den Besatz so zu machen als (sagen wir mal 10000 Großhechte) zu besetzen.
Diese Großhechte müssen ja über Jahre irgendwo gehalten werden und vorallem gefüttert, deswegen machen sie es mit der Befruchtung von den Eiern.
 
Also diese Besatzmassnahme verstehe ich zwar empfinde sie aber als den grössten Schwachsinn der Politik wiedermal.

Wie einer meiner Vorredner schon sagte, laichfähiges Material besetzen und die Fischerei dort strickt für 3-5 jahre aussetzen.

Alles andere ist perle vor die Säue geworfen.

Dann soll man nicht die Altarme der Flüsse usw begradigen und umleiten.

Bei uns in OWL haben wir ein Ähnliches Problem aber da hat die EU die Finger drin, kleines Flüsschen eigentlich ein gutes Äschen und Salmoniden Gewässer soll aber begradigt werden usw usw.

Der Flurschaden der durch so einen Unsinn angerichtet wird ist das schlimmste was man einem Gewässer antun kann und bis die Natur sich wieder das so bastelt wie sie es will wird nen gutes jahrzehnt dauern.

Haben schon nen teilstück umgebaut bekommen da fing man vorher Hecht Salmoniden , Aale , Barben usw. mittlerweile biste froh wenn du mal nen Gründling dort fängst.
 
Vielleicht ist es billiger den Besatz so zu machen als (sagen wir mal 10000 Großhechte) zu besetzen.

10.000 Großhechte!
Ich hab fast gelacht!

Was kosten die denn pro kg? 10 Euro?




Wie einer meiner Vorredner schon sagte, laichfähiges Material besetzen und die Fischerei dort strickt für 3-5 jahre aussetzen.
Ich wette,dass du an keinem der betroffenen Gewässer angelst.




Die Frage ist nicht was theoretisch möglich ist, sondern was auch wirklich umgesetzt werden kann (was bezahlbar ist und von der breiten Mehrheit mitgetragen wird).
Ich würde so ganz spontan und ohne die dortige Lage zu kennen, vermuten das kleine Schongebiete mit entsprechenden Laichplätzen langfristig am sinnigsten wären. Aber wo legt man die an? Ist Platz,Kapital und der Wille dazu da? Da kommt man dann wieder zu obigen Punkt. Die Angler wollen keine interessanten Plätze verlieren und einfach irgendwo in einem Fluss Totholz zu versenken oder mal fix Buchten/Altarme etc. anlegen geht halt nunmal nicht.
 
Kenne die Spree und auch die havel aber dennoch sollte es auf landesebene möglich sein was zubewegen und sich nicht nur zu lächerlichen Aktionismus sich hinreissen zulassen der eher sehr wenig fruchten wird in dem sinn
 
10.000 Großhechte!
Ich hab fast gelacht!

Was kosten die denn pro kg? 10 Euro?





Ich wette,dass du an keinem der betroffenen Gewässer angelst.

Also ich meine mit Großhechte, das die schon eine gewisse Größe haben von 20-25cm. Davon nicht vielleicht 10.000 (war ja auch etwas übertrieben), sondern 2000-3000 vielleicht. Aber auch diese Menge muss man erstmal heranzüchten, haltern und natürlich füttern, deswegen ist es billiger 1 Million Eier zu besetzen, wovon ca 1% durchkommt und eben ein Hecht wird.


Und Ja: Ich Angeln hauptsächlich an der Spree.
 
er punkt is das es mit einer einmaligen besatzmassnahme nicht getan ist.es müssten jährlich einige 100 000 fische besetzt werden.in MV hats was gebracht.
dazu müssten die fischer auch zur kasse gebeten werden .und ein generelles angelverbot in den flüssen berlins für eine bestimmte zeit.
 
er punkt is das es mit einer einmaligen besatzmassnahme nicht getan ist.es müssten jährlich einige 100 000 fische besetzt werden.in MV hats was gebracht.
dazu müssten die fischer auch zur kasse gebeten werden .und ein generelles angelverbot in den flüssen berlins für eine bestimmte zeit.

Ich denke mal, so wie ich es aus der Quelle lese, das es jetzt jährlich so gemacht werden soll, wäre aus meiner Sicht echt Sinnvoll.:klatsch: :klatsch:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier gibt es kaum Hechte in den Flüssen, besonders in der Spree (Direkt durch Berlin durch).
Ich hoffe das dort genau dann der Besatz hinkommt, in der Havel gibt es noch einige.
In der Quelle steht folgenes:

„Doch um den Nachwuchs ist es in der freien Natur schlecht bestellt. Oft führen die Hechtwiesen, wie auch in diesen Tagen, zu wenig Wasser“, sagt Projektleiter Olaf Küster (43). Die Eier und die Babyfische stehen auch auf dem Speiseplan von Vögeln und anderen Fischen.

In der Spree mitten in Berlin gibt es solche Brutplätze nur sehr selten, eher garnicht wenn ich mich net irre.

In der Spree gibt es keine Hechte? OK, in der Stadt vielleicht, weil dort die Spree eher ein Zandergewässer ist.

In "meiner" Spree gibt es Hechte ohne Ende und das nur wenige Autominuten raus aus der Stadt. Dieser Beatz zeigt mir mal wieder, dass es nur um die Geilheit der Angler geht.

Schade um jeden Hecht in der innerstädtischen Spree.

Fliege 2
 
Jetzt macht doch die Aktion des Fischereiamtes nicht schlecht. Wenn Besatz eingebracht wird, dann ist das Aussetzen von Brut nicht nur die preiswerteste Lösung. Sie gewährleistet auch, dass die notwendige Selektion stattfindet und am Ende eben nur die Besten überleben - ihre Gene weitergeben.

Unabhängig davon wäre es dringend notwendig, den Hechten in und um Berlin endlich wieder Laichmöglichkeiten zu schaffen. An Spundwänden, Holzpalisaden oder Steinschüttungen funktioniert das mit dem Hechtnachwuchs definitiv nicht. Schaut Euch mal in der Stadt um, wo es denn noch halbwegs geeignete Laichwiesen im Uferbereich gibt. Wo die fehlen, könnt Ihr auch jahrzehntelange Schonzeiten für den Hecht ausrufen. Da hilft dann wirklich nur, mit Nachwuchs aus der Retorte nachzuhelfen.

Viele Grüße

Lars
 
Hallo,

der Besatz mit größeren Hechten ist gefährlicher Unfug.

Hechtbestände haben intern Mechanismen um einen Überbestand zu vermeiden. Jeder Brütling ohne Revier wird von seinen Geschwistern verputzt.

Hechte von 20 cm sind aber nicht mehr in der Lage sich gegenseitig zu fressen.

Die Folge ist eine starke Hechtgeneration, die unter sich keine Junghechte mehr hochkommen lässt. Werden die letzten Besatzhechte dann weggefangen, ist der Hechtbestand schlechter als zuvor.

Beim Hecht ist es verheerend, wenn man die Alterspyramide verändert.

Von wenigen speziellen Fällen abgesehen, ist daher der Besatz mit vorgestreckter Brut im Mai-Juni der einzig sinnvolle Besatz.

Bevor man an Besatz denkt, sollte man am Gewässer die Laichmöglichkeiten schaffen, dann braucht der Hecht keine Hilfe.

Besatz macht auch nur dann Sinn, wenn der Rückgang der Bestände auf eine gestörte Vermehrung zurück zu führen ist.

Ist die Vermehrung intakt, kann ich besetzen bis zum Anschlag, ich habe keinen Hecht mehr. Ich ersetze nur einen einheimischen, angepassten Hecht durch ein Tier aus der Zucht. Die Summe der Hechte richtet sich nach dem Gewässer, nicht nach dem Besatz.

Winde
 
der Besatz mit größeren Hechten ist gefährlicher Unfug.

Hallo Winde,

so pauschal darfst du das nicht formulieren. Es kommt ganz wesentlich auf die Startbedingungen an - u.U. ist es grade sinnvoll auch vorgestreckte Fische zu besetzen. Die höchste Mortalität hat man nunmal am Beginn des Hechtlebens. Es geht auch nicht nur darum, dass die Geschwister sich gegenseitig fressen, sondern um das Revierverhalten von eingesessenen Hechten. Auch Hechte von 20 cm sind da nicht auf der sicheren Seite.

Natürlich ist es schlecht, wenn man die Alterspyramide durch Besatz künstlich verändert, aber wie sieht denn die Alterspyramide in den angesprochenen Gewässern gegenwärtig aus? Vielleicht fehlt ja bereits der Mittelbau... Sollte es an den Voraussetzungen für eine natürliche Vermehrung mangeln, dann bleibt nur der Besatz als Alternative - dann hast du aber mit Sicherheit auch keine "gesunde" Altersstruktur im Wasser. Die könnte unter diesen Umständen auch weder durch Besatz, noch durch Schonmaße oder Schonzeiten künstlich hergestellt werden.

Lars schrieb:
Wenn Besatz eingebracht wird, dann ist das Aussetzen von Brut nicht nur die preiswerteste Lösung. Sie gewährleistet auch, dass die notwendige Selektion stattfindet und am Ende eben nur die Besten überleben - ihre Gene weitergeben.

Schöner, wenn auch sehr theoretischer Ansatz. "Die Besten" können auch durchaus schon gefressen worden sein, bevor sie diese Auszeichnung verdienen - es sei denn, dass die, die bis zum Schluß überleben, automatisch dieses Etikett bekommen...
"Ihre Gene weitergeben" zu können ist ja grade das Hauptproblem.

Gruß Thorsten
 
Schöner, wenn auch sehr theoretischer Ansatz. "Die Besten" können auch durchaus schon gefressen worden sein, bevor sie diese Auszeichnung verdienen - es sei denn, dass die, die bis zum Schluß überleben, automatisch dieses Etikett bekommen...
"Ihre Gene weitergeben" zu können ist ja grade das Hauptproblem.

Eigentlich sind wir uns in der Frage einig. Bei Besatzmaßnahmen gilt die Faustregel, dass die Satzfische immer so jung wie möglich und nur so groß wie unbedingt notwendig sein sollten. Bereits duch das Vorstrecken/Anfüttern von Brut wirken Selektionsmechanismen, die mit denen unter natürlichen Bedingungen teils recht wenig zu tun haben. Beispiel: Wer Deckung sucht, bekommt weniger Futter. Wer vor der Hand mit dem Futter nicht flüchtet, sondern dem Schatten folgt, bekommt mehr ab und wächst den anderen davon. Eine solche Konditionierung und (Vor-)Selektion ist ganz sicher nicht im Sinne des Erfinders. Denn die Überlebensfähigkeit im besetzten Gewässer ist der entscheidende Punkt.

Für alle, die sich für das Thema Fischbesatz interessieren und das Handbuch noch nicht kennen, ist dieser Link ein prima Hirnfutter: http://www.vdff-fischerei.de/filead...Heft_14_Besatzmassnahmen_Baer_et_al__2007.pdf

Viele Grüße

Lars
 
Hallo Thunfisch,

doch, das kann man so pauschal formulieren.

Hier liegt ein Problem mit dem Ablaichen vor. Empfohlen wird der Besatz mit Laichhechten... wenig logisch.

Zu den Verlusten.
Natürlich hat vorgestreckte Hechtbrut als Besatz hohe Verluste. Beim Besatz mit Laichfischen haben deren Laich und die Larven ungleich höhere Verluste.
Selbst Moderlieschen jagen die Larven. Fehlende Laichplätze verschlimmern die Situation noch.

Was die Alterspyramide betrifft.

Beim fortgesetzten Besatz mit vorgestreckter Brut kann ich keine Altersstruktur zerstören, im Gegenteil, ich kann einen gestörten Altersaufbau wieder bereinigen.

20 cm Hechte werden sicher durch größere Exemplare dezimiert, dezimieren aber auch ihrerseits alle jüngeren Tiere.
Hier werden jedoch immer Tiere einer anderen Altersstufe gefressen, was bei Überbesatz immer zu Verschiebungen im Altersaufbau führt. Nur Brut dezimiert sich innerhalb der gleichen Altersstufe.

Sinnvoll ist der Besatz mit H2 nur in Gewässern mit hohen Zanderbeständen, da dieser Räuber den Junghechten im Uferbereich nachts sehr zusetzen kann.

Winde
 
der besatz mit eiern ist günstig, aber nicht gerade wirkungsvoll.
hier bei mir ist auch gerade ein verein drauf und dran, steinkästen mit bereits beinhaltenden forelleneiern auszusetzen.

sie haben aber soweit schon verstanden, dass die bachforellen seit jahren nicht mehr wirklich selbst laichen...ändern aber direkt nichts an den umständen, die dazu geführt haben, sondern legen diese kästen in den fluss...naja.

wenn diese künstlichen steinkästen drinnen bleiben und die möglichkeit bieten, dass bereits geschlechtsreife fische ihren laich dort anbringen können, wäre das vielleicht sogar eine möglichkeit. aber ich vermute das problem eher an den umliegenden äckern, welche zuviel dünger und co ins gewässer einbringen.
diese kästen mit fertigem laich sehe ich als spielerei, welche günstiger sein soll, als direkt große fische zu besetzen, welche dann "natürlich" laichen könnten.

in einem baggersee habe ich schon erlebt, wie der besatz von hecht den weissfischbestand drastisch dezimiert hat. kann schon klappen, aber sicherlich nicht in naher zeit bei baby-esox besatz.
 
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