Berufsfischer -  Qualvolles Fischsterben in der kommerziellen Fischerei

Die Erhöhung von Preisen ist aber kein adequates Mittel!
Sollen die Leute doch billigen Aquakultur-Fisch essen, wenn dadurch die Wildbestände in Ruhe gelassen werden!

moin Fliegenpeitsche,

die Erhöhung bzw. Anpassung der Preise ist ein Mittel. Es ist sicher nicht "adequat" aber würde Wirkung zeigen, da bin ich mir sicher. Und ja, warum nicht auf Fisch aus Aquakultur zurückgreifen. Selbst im industriellen Maßstab findet das grade statt. Fischstäbchen aus asiatischen (hier besonders Vietnam) Bio-Aquakulturen sind im kommen. Dank der Einheitspanade wird der Verbraucher auch keinen großen Unterschied feststellen.
Ich bin nicht blind gläubig wenn es darum geht, dass Marktmechanismen zu einem guten Ergebnis führen. In diesem Punkt wird aber kein Weg daran vorbeiführen. Letztlich wurscht, welche Maßnahmen zum Ziel führen. Es wäre nur fatal, wenn nach dem Motto "weiter so" verfahren würde. Es gibt da einen Punkt, an dem es den Beständen sofern noch vorhanden, eben nicht mehr möglich ist, sich selbstständig zu erholen. Das hängt u.a. damit zusammen, dass der Nachwuchs viele Jahre bis zur Geschlechtsreife braucht, die ihm einfach nicht gegeben wird.

@ Icefischer:
Das ist doch beispielhaft wie in Island verfahren wird. Die Fischer müssen ja nicht unbedingt den Respekt vor der Natur verinnerlicht haben, solange sie sich an die Regeln halten. Um es mal statistisch auszudrücken: das Kehlen eines Fisches im industriellen Maßstab dauert geschätzt weit weniger als 5 Sekunden. Warum sich dieser Vorgang gravierend auf den Fischpreis auswirken kann, leuchtet mir noch nicht ein.

Gruß Thorsten
 
Moin Thunfisch!

Bis auf einen kleinen Punkt sind wir uns ja einig!

...
die Erhöhung bzw. Anpassung der Preise ist ein Mittel. ...

Ich bin nicht blind gläubig wenn es darum geht, dass Marktmechanismen zu einem guten Ergebnis führen. ...

Hat den die drastische Preissteigerung beim Benzinpreis etwas gebracht?
Fahren die Leute weniger?
Haben wir alle ein 3-Liter-Auto?

Nein!

Im Gegenteil! Die Leute fahren nicht zur Tankstelle an der Ecke, sondern nehmen einen Anfahrtsweg von 5-10 km in Kauf,
weil an dieser Tanke der Sprit 1 oder 2 Cent billiger ist! :frusty:

...an dem es den Beständen sofern noch vorhanden, eben nicht mehr möglich ist, sich selbstständig zu erholen.
Das hängt u.a. damit zusammen, dass der Nachwuchs viele Jahre bis zur Geschlechtsreife braucht, die ihm einfach nicht gegeben wird....

Richtig!
Deshalb her mit den Schutzzonen in Nord- und Ostsee!
Weg mit den Stellnetzen!
Schonzeiten auch für Meeresfisch! (gegen Saisonale Beschränkungen hat noch kein Kunde gemeckert!)
Gebietsbezogene Fangquoten und nicht Länderspeziefische Fangquoten!
Wieviel Spanische Fangschiffe fahren denn unter einer Arabischen Flagge im Mittelmeer oder vor Afrika rum?
...

In Canada gibt es in meinen Augen eine vernünftige Regelung zur Entnahme von Steelhead´s.
Besetzte Fische werden markiert (ihnen wird die Fettflosse abgeschnitten), diese dürfen entnommen werden.
Alle unmarkierten Fische müssen noch im Wasser abgehakt werden, sonst drohen empfindliche Strafen!

Was im kleinen funtioniert (bei uns Anglern) sollte auch im industriellen Fischfang möglich sein!
 
Zuletzt bearbeitet:
find ich wirklich Klasse ,das Ihr Euch mit der Thematik auseinandersetzt !

Die Welt dreht sich aber leider nur ums Geld .
Tierschutz ist ,sehr grob ausgedrückt , Wunschdenken.
Die Menschen ,die sich dagegen auflehnen , kommen gegen Lobbys nicht an.

Lichtblicke (Island,Angler,Biologen) sind da zuwenig , den Frevlern auf die
Finger zu schauen.

Und Aquakultur schaft nur neue Übel,wie Thunfisch schon mit den Warmwassergarnelen aus China beschrieb.Die monatliche Schnellwarnmeldungen der EU sind schon krass.

Der Tilapia- und Viktoriabuntbarsch ,beide Afrikaner , werden mittlerweile auch in Asien und dem nördlichen Lateinamerika gefarmt, mit dem Ergebnis, das entwichene Exemplare sich straff vermehren und die einheimische Fauna schlimm schädigen.
Wie schon in einen anderen Beitrag erwähnt ,werden beängstigende Mengen an Kleinfischen täglich nur für die Fischmehlindustrie den Weltmeeren entzogen.Die Auswirkung ist noch nicht abzusehen ,aber für die Zukunft verheerend.

Aber die Lichtblicke häufen sich . Die USA hat die Fangmenge des Alaska-Pollack für 2008/09 extrem reduziert und setzt es rigeros um.
China-Rosenberg-Garnelen kommen kaum noch in die EU.
Vietnam hat EU -Richtlinien übernommen und bietet auch Bio-Pangasius an.

Sehr komplex ,das Thema. Aber selbst die Beiträge im Forum sind ein kleiner Lichtblick.

Gruß

Albert
 
Eigentlich sind wir auch hier schon wieder ...

ein bischen vom Thema abgewichen!

Man könnte davon sicherlich einen eigenen Trööööt erstellen,
dann würden wir uns aber nur wieder die Köpfe heiß reden bzw. schreiben!

Aber was raus muß... :grins
 
Zuletzt bearbeitet:
Da kann ich euch nur zustimmen.Nur bei der Sache mit dem TK Fisch stimme ich nicht zu.Wenn ich Seefisch kaufe dann nur als TK und nicht als Frischfisch.Das hat den einfachen Hintergrund das die Fische direkt nach dem Fang eingefroren werden.Denn Frischfisch den man an der Theke im Supermarkt kaufen kann ist ca 7-10 Tage alt.Die Tage kommen so zustande,5-7 Tage ist der Kutter auf See,1 Tag auf der Fisch Börse,1 Tag im LKW,und 1-3 Tage im Supermakt in der Theke.Na dann last es euch schmecken.Und Das wird dann dem Verbraucher (der keine Ahnung hat) als Frischfischverkauft.

Mfg Patrick
 
Oh da hab ich ja was losgetreten!

Gut so, ich hab erstmal allen befreundeten Fischessern erzählt, dass ihr Filet
warscheinlich erstickt ist. Damit konnten weniege etwas anfangen, als ich aber
den Vergleich gezogen habe, dass ihr Kottlet ersoffen wurde war es kurz still....

Schön sich der Problematik bewusst zu sein, ich habe meine Makrelen aufgegessen, werde aber keine mehr von dieser Marke kaufen.

Kennt jemand einen Supermarkt, bzw. eine Marke die waidgerecht versorgten Fisch verkauft?


Meine Makrelen waren von Kaufland (schlechte Qualität, schlecht ausgenommen)
nicht zu empfehlen!
 
@Patrick
Denn Frischfisch den man an der Theke im Supermarkt kaufen kann ist ca 7-10 Tage alt.Die Tage kommen so zustande,5-7 Tage ist der Kutter auf See,1 Tag auf der Fisch Börse,1 Tag im LKW,und 1-3 Tage im Supermakt in der Theke.Na dann last es euch schmecken
Das ist der Grund,warum ich fast nur selbstgefangenen Fisch( 95 % ) esse.:)
Die restlichen 5 % sind von kleinen Fischern ,direkt nach dem Fang,ob an der Küste oder im Inland.

@Andre
Kennt jemand einen Supermarkt, bzw. eine Marke die waidgerecht versorgten Fisch verkauft?
:confused:Kann ich nicht sagen,auf den Verpackungen steht das mit Sicherheit nicht drauf.;)
Da hilft nur eins.
Die Ketten mal gezielt anschreiben und diese Frage stellen.
Wenn Du dann die Antworten hier postet,sofern Du eine Erhälst,gibt es bestimmt ne Menge worüber man reden kann.
Ob es aussagekräftige Antworten sind ? Naja da hab ich meine Zweifel.
 
also,ihr seit zwar alle angler und tötet euren fisch waidgerecht so gut es halt geht,aber mal ehrlich. ihr solltet euch keine gedanken machen,was wie umgebracht oder hergestellt wird,denn dan würdet ihr fast nichts mehr essen wollen. bei unsere heisgeliebten marmelade wird in den riesen bottisch gespukt.(hab einen freund,der in so einer fabrik bei paderborn arbeitet) im sauerkraut werden raupen und käfer mal geschwind mit verarbeitet und am schlachthof werden rinder und schweine auch nicht immer artgerecht getötet!!!(freund von mir ist kopfschlächter) hab einen tag am schlachthof ausgeholfen und konnte danach ne zeitlang kein fleisch mehr rieschen geschweige denn essen!!! also eßt,was immer ihr wollt und kümmert euch nicht darum,wie was warum weshalb wieso,denn dann, könnt ihr dönerbude,mc donalds,kentucky und alles andere vergessen!!! gruß Frank
 
...und am schlachthof werden rinder und schweine auch nicht immer artgerecht getötet

Im Grunde hast Du ja Recht, aber der Schlachter hat aber auch keinen Beifang!

Der größte Teil der Fische, die im Netz an Bord geholt werden, sind schon tod.
Holtenser hat das ein paar Beiträge vorher sehr gut erklärt!
Es werden nur die Fische in den Laderaum verfrachtet, die für den "Markt" taugen, der Rest geht als Möwenfutter über Bord!
Da helfen auch keine Regelungen über Maschenweiten! Die ziehen sich unter Belastung zu!

Bei diesen "Kollateralschäden" handelt es sich vielfach um untermaßige Fische,
die sollten nicht tod über Bord gehen, sondern weiterwachsen!

Genau das ist die große Sau.... beim komerziellen Fischfang!
 
Bei diesen "Kollateralschäden" handelt es sich vielfach um untermaßige Fische,
die sollten nicht tod über Bord gehen, sondern weiterwachsen!

Genau das ist die große Sau.... beim komerziellen Fischfang!
--------------------------------------------------------------------
Da stimme ich Dir voll zu .
und wieviel mal wurde die Nordsee von Grundschleppnetzen beim Schollenfang von Fischern aller Anrainerstaaten umgepflügt ?
Ich schätze ,10 mal reicht nicht !

Gruß

Albert
 
Versteh ich sowieso nicht!

Ich kapier nicht, warum Schweine oder Rinder in Bayern gezüchtet und gemäßtet werden,
in Brandenburg geschlachtet werden,
damit sie in Niedersachsen in der Fleischtheke verkauft werden können!

:frusty:
 
Hallo

Beifang wird sich nie vermeiden lassen, eine wirklich 100% selektive Fischerei bei den Produktionsraten wie sie nun einmal nötig sind ist einfach nicht machbar. (Leider kenne keinen Fischer der sich über Beifang freut)
Seefisch ist eines der wichtigsten Lebensmittel überhaupt und der bedarf steigt ständig.
Wenn man waidgerecht getöteten Fisch möchte und auch wirklich frischen dann muss man an den Frischfischwagen auf dem Wochenmarkt gehen (Die werden öfter kontrolliert treiben also weniger Schindluder) und nach Arten ausschau halten die selektiv geangelt und verarbeitet werden (Seewolf) die Preise treiben einem dann aber ganz schnell die Tränen in die Augen. :wein

Ist doch aber auch egal die Industrialisierung der Lebensmittelproduktion ist nun einmal unumkehrbar.
Viel wurde schon erreicht was Haltungs und Transportbedingungen angeht doch irgendwann ist die Grenze zwischen Rücksichtnahme auf das Tier und der rentablen Produktion erreicht.
Als Jung vom Hof kann ich nur sagen ich habe kein Problem damit, Tiere sind zum Essen da, solange sie vor der Schlachtung vernünftig gehalten werden und auch mal gestreichelt ( Kobe Steak mjam) ess ich alles auch wenn es mal einen Namen hatte :hops.
Gruss
Olli
 
Ist ja Richtig, aber...

Ich komm auch vom Lande, das Kälbchen, welches wir auf dem Schulweg gestreichelt haben,
landete sicherlich auch auf meinem Teller!

Ach so! Ich liebe Fleisch und Fisch auf dem Teller! :leck
Kaufe aber in der Regel vom Metzger vor der Tür und nicht aus der TK-Theke,
auch wenn es ein bischen teurer ist! Das aber nur am Rande!

Das wirkliche Problem in der Fischerei bzw. des Beifangs sind die immer größer werdenden Schleppnetze!
Vor 20 oder 30 Jahren waren die Fangmengen nicht viel kleiner,
der Tod über Bord geschmissene Beifang aber schon!

Was mich dabei am meißten wundert, ist die Tatsache das sich die Berufsfischerei doch selbst den Ast absägt, auf dem sie sitzt!

Die einzigen Klagen die man von den Fischern hört, sind die Beschwerden über begrenzte Fangquoten und den immer weniger werdenden Fisch!

:durcheina
 
Kaufe aber in der Regel vom Metzger vor der Tür und nicht aus der TK-Theke,
auch wenn es ein bischen teurer ist! Das aber nur am Rande!

Nabend,

am Rande gebe ich dir völlig Recht, auf Dauer wird sich die Ernährung insgesamt umstellen. Und schwubs, zurück zum Fisch. Für den gilt das Selbe wie für das Lämmchen und das Kälbchen. Für Qualität wird man einfach mehr Euronen auf den Tisch legen müssen. Schrumpft die Fangquote, erschöpfen sich die Fischgründe, dann wird Fisch teurer. Das und steigende Rohstoffpreise machen so manchem Trawler den Garaus. Klassische Fischstäbchen für 2 Euro wirst du dann vergeblich suchen.

Vor 20 oder 30 Jahren waren die Fangmengen nicht viel kleiner,
der Tod über Bord geschmissene Beifang aber schon!

Na, ich weiß nicht ob es so ist, aber unabhängig davon sollte man doch in der Zwischenzeit gelernt haben, welch wertvollen "Rohstoff" man da sinnlos vernichtet, wenn an anderer Stelle gleichzeitig Mengen an Fisch für die Futtermittelindustrie gefangen werden. Wie wärs damit: es darf von dem Fang nichts mehr zurückgeschmissen werden. Ein totales "Entnahmegebot". Konsequenz? :grins

Gruß Thorsten
 
.... aber unabhängig davon sollte man doch in der Zwischenzeit gelernt haben, welch wertvollen "Rohstoff" man da sinnlos vernichtet, wenn an anderer Stelle gleichzeitig Mengen an Fisch für die Futtermittelindustrie gefangen werden. Wie wärs damit: es darf von dem Fang nichts mehr zurückgeschmissen werden. Ein totales "Entnahmegebot". Konsequenz? :grins

Gruß Thorsten

Es gibt schon eine ganze Reihe von Fischereinationen, die in ihren Hoheitsgewässern genau dieses praktizieren - und da es dort Fangbeschränkungen auf den Gesamtfang, also nicht nur auf einzelne Fischarten gibt, sind die Fischer sehr bemüht selektiv zu fischen - nur was außerhalb der Hoheitsgebiete passiert ist halt äußerst schwer zu steuern....

:winke
 
joo paule, wir kochen auch nur mit wasser, da stimme ich dir voll und ganz zu, ABER da gibts ja noch eine andere methode links plus und rechts minus...zapzarap ist der fisch bewustlos und erstickt in seiner bewustlosigkeit ohne das er das mitbekommt (so nimmt man an), kann ich nicht mitreden, da kein fisch, es geht mir ja auch um die kleinen einzelheiten, quote, lochgroesse bei den netzen, keine grundschleppnetze und hier haben es die leute erkannt das man sich wie in der vergangenheit gefischt worden ist, den ast selbst absaegt, wie es ein vorrschreiber hier schon richtig bemerkt hat...


noch ein kleiner nachtrag, wo uns die herren von der lobby den ast fuer den tourismuss und das ansehen islands allgemein absaegen, ist das heikle thema walfang, und immer wieder das alte argument:" die wale fressen uns die fischbestaende weg", den de fakto ist die momentane situation so, das sogar noch nicht mal die japaner( und die fressen ja alles) den wal kaufen, weil er durch umweltgifte "verseucht" ist so das der walmarkt auf seinem fisch sitzen bleibt, ergo wird er auf dem hiesigen markt verkauft, und genug leute essen`s auch noch, aber zu diesem thema will ich mal nicht zuviel schreiben den das duerfte ein eigener sehr blutiger babarischer tread sein, ich war einmal dabei wie wal zerlegt wird, NIE WIEDER! das ist halt die andere seite island`s den hier ist so wie ueberall nicht alles gold was glaenzt...

in diesem sinne, tide lines m8
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt schon eine ganze Reihe von Fischereinationen, die in ihren Hoheitsgewässern genau dieses praktizieren - und da es dort Fangbeschränkungen auf den Gesamtfang, also nicht nur auf einzelne Fischarten gibt, sind die Fischer sehr bemüht selektiv zu fischen - nur was außerhalb der Hoheitsgebiete passiert ist halt äußerst schwer zu steuern....

:winke

Stimmt. In Norwegen wird der Beifang auf die Quote gerechnet.
Da nehmen die Fischer schon freiwillig Netze mit richtig großen
Maschen um nur das Gewünschte zu kriegen.
 
Zurück
Oben