Gewässer - Allgemeine Fragen
Was versteht man unter der Äschenregion?
Die sauertstoffreiche und gleichmäsig fließende Gewässerstrecke mit Temperaturen bis maximal um die 15 Grad, unterhalb der Forellenregion nennt die Fachwelt Äschenregion. Der Grund ist meist kiesig oder sandig. Vorkommende Fischarten sind Äsche, Bachneunauge, Döbel, Hasel, Gründling, Elritze, Schmerle, Strömer und Quappe.
Eine der fünf Gewässerregionen.
Was versteht man unter der Barbenregion?
Die Barbenregion findet man nach der Äschenregion. Sie zeichnet sich durch stark fließendem Wasser mit gutem Sauerstoffgehalt aus. Der Grund ist teilweise kiesig, meist aber sandig. Vorkommende Fischarten sind Barben, Nase, Rotauge, Rotfeder, Hasel, Aland, Döbel, Zährte, Schmerle, Flußneunauge, Gründling, Quappe, Hecht, Zander, Rapfen, Barsch und Aal.
Eine der fünf Gewässerregionen.
Was versteht man unter der Brackwasserregion?
Bei der Brackwasserregion treffen Süß- und Salzwasser aufgrund Ebbe und Flut aufeinander. Z.B. bei der Mündung eines Flusses ins Meer. Vorkommende Fischarten sind Kaulbarsch, Karpfen, Schleie, Güster, Karausche, Rotauge, Rotfeder, Quappe, Hecht, Zander, Barsch, Aal, Stint, Flunder und Wels.
Eine der fünf Gewässerregionen.
Was versteht man unter der Brassenregion?
Langsamfließende Flußstrecke, die auch Temperaturen über 20 Grad erreicht. Der Grund ist meist lehmig und schlammig und Wasserpflanzen fühlen sich hier wohl. Vorkommende Fischarten sind Brassen, Karpfen, Karausche, Schleie, Güster, Rotauge, Rotfeder, Döbel, Gründling, Hecht, Zander, Barsch, Aal, Quappe und Wels.
Eine der fünf Gewässerregionen.
Was versteht man unter der Forellenregion?
Oberlauf von Fließgewässern, der von Forellen aufgrund des sauberen sauerstoffreichen Wassers, das selten über 10 Grad warm wird, bevorzugt wird. Vorkommende Fischarten sind Bachforelle, Bachneunauge, Döbel, Koppe, Schmerle, Elritze und Quappe.
Eine der fünf Gewässerregionen.
Was hat es mit den Gewässer-Begradigungen auf sich?
Früher glaubte man durch Begradigung (geradlinige Korrektur des Flußlaufs mit Befestigung der Ufer durch Beton und Steinschüttungen) das Umland vor Überschwemmungen zu schützen. Heute hat man diesen Fehler eigesehen und renaturiert diese Gewässer teilweise wieder (in den Ursprungszustand zurück).
Was macht man gegen verkrautete Gewässer?
Ein häufiges Problem und dessen Lösungsmöglichkeiten:
Vor allem flache Seen leiden oft unter dem Problem der starken Verkrautung. Das Wachstum und die Verbreitung der krautigen Unterwasserpflanzen ist manchmal so stark, dass die Ausübung der Angelfischerei nicht mehr möglich ist. Ursache für die starke Entwicklung der Wasserpflanzen ist ein günstiges Zusammenwirken von Wassertiefe, Lichtverhältnissen, Nährstoffangebot, Wassertemperatur und Fischbestand. Aufgrund der geringen Wassertiefe kann das Sonnenlicht bis auf den Gewässergrund eindringen. Licht ist eine der Grundlagen für das Wachstum von Pflanzen. An vielen Gewässern fehlt ein naturnaher Gehölzbewuchs am Ufer, so dass die Sonne ungehindert in das Wasser strahlen kann. Vor allem aus der Landwirtschaft besteht eine dauernde Zufuhr von Nährstoffen, die das Pflanzenwachstum fördert. Durch die oft zu geringe Wassertiefe kann die Sonne das Wasser besonders stark erwärmen, was wiederum das Wachstum allgemein fördert. Ein Fischbestand, der aus zu vielen großen (fangreifen) Fischen besteht und womöglich noch viele besonders große (überständige) Karpfen aufweist, ist durch eine massive Ausscheidung und nur geringe Fixierung von Pflanzennährstoffen für ein starkes Pflanzenwachstum verantwortlich. Wenn dann auch noch Enten und Fische aus falsch verstandener Tierliebe gefüttert werden, kommen noch mehr Nährstoffe in das Wasser. Die direkten Ursachen (hohe Nährstoffzufuhr und Lichteinstrahlung) können nur in geringem Rahmen bekämpft werden.
Fischereiliche Bewirtschaftung:
Das Einsetzen nicht einheimischer Fische wie Gras-, Silber- und Marmorkarpfen ist gesetzlich verboten und bedarf einer Sondergenehmigung. Außerdem fressen diese Fische nicht jedes Kraut und sie verdauen das Pflanzenmaterial sehr schlecht. Sie tragen durch ihre Ausscheidungen erheblich zur Düngung bei. Dies gilt auch für besonders große Schuppen- oder Wildkarpfen, die deshalb unbedingt entnommen werden sollten. Eine Nahrungsaufnahme erfolgt bei den Gras- und Silberkarpfen außerdem nur bei Temperaturen über 15°C, also im Sommer, wenn die Wasserpflanzen bereits gewuchert sind. Viel besser ist der Besatz mit jungen einheimischen Rotfedern, die als einzige Fischart fast ausschließlich Algen und Wasserpflanzen frißt. Rotfedern fressen und verdauen auch bei niedrigen Wassertemperaturen, also auch bereits im Frühjahr, wenn die Pflanzen zu Keimen beginnen. Ein Überbesatz mit großen Karpfen führt zwar zu einer starken Trübung des Wassers, weil die Fische den Boden aufwühlen. Das Licht kann nicht mehr so tief in das Wasser eindringen und das Wachstum der Pflanzen wird gehemmt. Dafür aber gelangen große Mengen an Nährstoffen aus dem Boden in das freie Wasser, die den Trübungseffekt wieder relativieren. Außerdem muss ein hoher Karpfenbestand meist gefüttert werden, was zusätzlich Nährstoffe in das Gewässer bringt.
Mechanische Entkrautung:
Um den Krautmassen Herr zu werden bedarf es mechanischer Methoden. Gut funktioniert eine Egge aus der Landwirtschaft, die von zwei Traktoren mit je einer Seilwinde durch das Gewässer gezogen wird. Dabei werden die Wasserpflanzen ausgerissen und können mit der Egge aus dem Wasser gezogen werden. Dabei sind der Fantasie und den technischen Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt. Es werden bereits Ketten, Seile, Messer, Rechen und andere Geräte erfolgreich eingesetzt. Wichtig ist, dass möglichst viel Kraut vor der Blüte bzw. vor dem Beginn des Absterbens aus dem Gewässer entfernt wird. Ausreißen allein genügt nicht, nur die vollständige Entfernung (auch nicht am Gewässerrand liegen lassen!) vom Gewässer dient der Reduzierung der Nährstoffe. Für größere Wasserflächen gibt es die Möglichkeit, ein Mähboot einzusetzen. Dessen Reichweite liegt bei einer Wassertiefe von 2 Metern.
„Winterung“ verkrauteter Gewässer:
Bei Teichen, die abzulassen sind, kann die „Winterung“ ein gutes Mittel gegen das übermäßige Kraut sein. Bei der „Winterung“ wird das Wasser im Herbst vollständig abgelassen. Im Winter sollte dann der Gewässergrund möglichst tief gefrieren, damit die Dauerwurzeln und Rhizome der Pflanzen absterben. Das derartige Trockenlegen reduziert außerdem die Schlammdicke und die Nährstoffe darin ganz erheblich.
Abdeckung des Gewässerbodens Nur bei kleineren Gewässern ist es möglich, einen Teil des Gewässergrunds mit Folie abzudecken. Das verhindert erfolgreich das Wachstum von Wasserpflanzen. Schwarze Folie, mit Baudrahtgittern beschwert, kann somit helfen, die Wasserfläche von Pflanzen frei zu halten.
Kalkung:
Die Kalkung mit gelöschtem Kalk oder – bei trockengelegten Teichen – mit Branntkalk tötet alles ab, was damit in Berührung kommt. Es wirkt auch gegen Pflanzen. Allerdings ist diese Methode nicht erlaubt und bedarf einer besonderen Genehmigung. Nachteil ist, dass der Kalk nach vollendeter Maßnahme wieder dem Pflanzenwachstum förderlich ist. Von einer Kalkung ist also dringend abzuraten.
Was versteht man unter der Entlandung eines Gewässers?
Unter Entlandung versteht man das Entfernen von Krautbänken in Gewässern.
Was ist ein Biotop?
Ein Biotop nennt man einen Lebensraum für Tiere und Pflanzen, in dem sich die Natur gegenseitig regelt (ohne menschliche Eingriffe).
Was ist eine Algenblüte?
Eine Algenblüte entsteht meist im Sommer durch übermäsige Vermehrung im Freiwasser lebender Wasserpflanzen bzw. Plankton, die das Wasser regelrecht grün färben.
Was versteht man unter Silt?
Mit Silt wird eine Bodenschicht bezeichnet, die aus ins Wasser gefallener Vegetation besteht – hauptsächlich Pflanzenreste und abgestorbene Blätter. Je nach (Fäulnis-)Grad der Zersetzung ist die Bodenschicht noch stark, weniger stark oder gar nicht mehr von Kleinstlebewesen besiedelt. Dies ist an der Farbe der Bodenschicht zu erkennen und wichtig bei der Suche nach Fangplätzen.
Was versteht man unter einem Barschberg?
Barschberge nennt man Unterwasserehebungen des Grunds, die bis knapp unter die Wasseroberfläche reichen können. Da diese „Berge“ von vielen Fischen wie z.B. Barschen aber auch Hechten, Zandern und Karpfenartigen Fischen beliebt sind, sind dies meist Topangelstellen.
Was ist eine Fischtreppe?
Die industrielle Verbauung der Gewässer durch Wehre und Staumauern verhindert den Aufstieg von Laichfischen. Daher werden stufenförmige, wasserführende Becken neben den Verbauungen angelegt, um den Fischen ihre instinktive Reise zu ihren Laichplätzen wieder zu ermöglichen. Diese nennt man Fischtreppe oder Fischpaß.
Was versteht man unter dem Begriff "ablandig"?
Wenn der Wind vom Land in Richtung Meer blässt, nennt man das „ablandig“. Weht der Wind vom Meer in Richtung Land, nennt man das „auflandig“.
Wann ist ein Gewässer alkalisch?
Bei einem pH-Wert von über 7 nennt man das Wasser, das dann einer Lauge gleich ist, alkalisch.
Was ist ein Altwasser?
Ein Altwasser ist ein von Flußbegradigungen übriggebliebener Altarm, der komplett vom Hauptstrom getrennt ist. Aber auch von Überschwemmungen zurückgebliebene Gewässer nennt man Altwasser.
Was ist ein Ästuar?
Ästuar ist eine Flußmündung ins Meer, die trichterförmig verläuft.
Was versteht man unter Biochemischen Sauerstoffbedarf?
Ein verschmutztes Gewässer sollte sich für die Gewässergütebestimmung innerhalb von fünf Tagen selbst reinigen. Der dazu benötigte Sauerstoffbedarf wird als „Biochemischer Sauerstoffbedarf“ bezeichnet.
Was bedeutet Eutrophierung?
Wenn in einem Gewässer Nährstoffe übermäsig zunehmen und dadurch auch Plankton sowie sonstige schädliche Pflanzen stark gedeihen, nennt man das Eutrophierung.
Was ist Brackwasser?
Brackwasser entsteht wenn Süß- und Salzwasser aufeinander treffen. Z.B. bei der Mündung eines Flusses ins Meer.
Was versteht man unter den Bodden?
Die in der südlichen Ostsee vorkommenden flachen aber auch riesigen Brackwasser-Buchten nennt man Bodden. Sie gehören zu den besten Raubfischgewässern Deutschlands.
Was sind Buhnenfelder?
Um die Gewässertiefe eines Flusses zu vergrößern, werden Buhnen (Steindämme) in den Fluß angelegt, die Bereiche zwischen den einzelnen Buhnen nennt man Buhnenfelder und das Ende einer Buhne wird Buhnenkopf genannt.
Ausgespülte tiefere Bereiche nennt man Gumpen.
Was ist ein Hotspot?
Hotsport (oder Location) wird eine Stelle im Gewässer genannt, wo sich die Fische zur Nahrungsaufnahme treffen. Je nach Jahres- und Tageszeit und natürlichem Nahrungsvorkommen kann diese Stelle varieren.
Was versteht man unter Freiwasserzone?
Die Freiwasserzone nennt man den Bereich zwischen Ufer und dem Seeboden.
Was ist Ebbe und Flut?
Wenn das Meer sich aufgrund der Gezeiten zurückzieht bzw. abläuft, nennt man das Ebbe. Wenn es wieder zurückkommt bzw. aufläuft nennt man das Flut (für das Angeln die bessere Gezeit).
Welche Aufgaben hat ein Gewässerwart?
Ein Gewässerwart überwacht die Gewässergüte, den Säure- und den Sauerstoffgehalt des Wassers sowie den Pflanzenwuchs und den Fischbesatz und das Verhältnis der Fischarten zueinander.