Allgemeine Erlebnisse -  Der Überraschungstag am Oder-Havel-Kanal

BIG OMA

Maisbademeisterin
Der Überraschungstag

Es gibt Tage an denen man sich wünscht wieder ein Kind zu sein, Ferien zu haben und auch sonst unbekümmert in den Tag zu leben. Keine Leute die Dir auf Arbeit oder auch Privat auf den Zünder gehen. Jaaaa genau …….. meiner Zündschnur fehlte nur noch ein winzig kleiner Funke und es wurde mal wieder Zeit den bequemen Klappstuhl ans Wasser zu stellen und die Seele baumeln lassen.

Im Angelladen hab ich paar Würmer, weiße Maden und auch rosa Maden erstanden. Na mal sehen wie die Fische darauf reagieren. Das Wetter soll ja heiß werden und Abends könnte es Gewitter geben. In den Süden Brandenburgs wollte ich auf keinen Fall fahren, überall Baustellen und Stau. Tina grinste wieder in sich hinein …….. weeste wieda nich wohin ………………. Ja wer die Wahl hat, Kiesgrube, Oder-Havel-Kanal oder doch lieber bissel weiter Richtung Norden. Naja, es war Donnerstag und so viele Angler dürften wohl nicht unterwegs sein. Ich entschied mich für den Kanal, nicht so weit weg, gute Parkmöglichkeit und vor allem top Plätze für den Klappstuhl …. Grins ….

Das Auto war schnell gepackt, mit Allem was Frau so zum Angeln braucht und der Hund zum Glücklich sein. Rauf auf die Piste Richtung Norden, in Finow wieder runter und durch das Flößerfestvorbereitungstreiben durch Eberswalde wühlen und den Weg Richtung Chorin einschlagen. Kurz hinter der Brücke zum Kanal abbiegen und durch den Panzerübungsweg zum Klappstuhlaufstellplatz. Herrrrrrrlich, Kaiserwetter, Ruhe und Natur. Das fand der Hund auch als er aus dem Auto sprang, um gleich den Platz ab zu schnuffeln. Schnell war alles aufgebaut, noch schnell die Schirme für etwas Schatten und ich konnte das Futter anmischen. Am Vortag hatte ich noch Partikel eingeweicht und mit Lockstoff angereichert. Diese kippte ich nun in den großen Futtereimer und mischte ein Futter darunter welches gut klebte und schnell auf den Grund sank. Da am Kanal auch mal ein großer Pot vorbei chippert und das Futter großflächig verwirbelt, muß man ab und an einen Futterball nachwerfen. Werfen war das Stichwort für Mailow. Am liebste wäre er hinter her gesprungen als ich die kleinen Futterbälle ins Wasser warf. Er fand das Aroma auch Interessant und verstand nicht warum ich es ins Wasser warf.

Tina hatte ihre Rute schon ausgeworfen, mit einem Maiskorn am Haken. Ich probierte Wurm auf Grund und an der anderen Rute Maden an der Wagglermontage. Nun brauchte ich erst mal nen Kaffee. Herrrlich, darauf hab ich mich schon die ganze Woche gefreut. Auf der anderen Uferseite quälte ein Moppetfahrer seine KTM. Der Junge fand nicht den dritten Gang und quälte die arme Karre den Waldweg entlang. Auf dem Wasser fuhren zwei Jachten vorbei, wir winkten den Skippern zurück und Tina hatte ihren ersten Fisch an diesem Tag. Ein kleiner Döbel kam zum kurzen Landgang. So kann es weiter gehen und meine Freilaufrolle meldete sich in dem Moment. Ein kleiner Barsch hatte sich den Wurm reingewirkt und an der Strippe gezogen. Auch er ging wieder baden, mit der Aufforderung ………. Schick mal Mama vorbei ……..

Am anderen Ufer waren Spaziergänger mit Hund, Mailo war es egal, er mußte irgendwas im Strauch entdeckt haben was Interessant war. Neben mir huschte eine kleine Eidechse im trockenen Gras umher.

Ein Radfahrer fuhr die Panzerübungsstrecke entlang. Kurz darauf schwamm er ein Stück weiter im Kanal umher. Hinter der nächsten Kurve war das Führerhaus eines Schubverbandes zu sehen, welcher sich langsam näherte. Wir holten unsere Montagen aus dem Wasser und warteten bis der Frachtkahn vorbei war und sich das Wasser wieder beruhigte. Mailo jagte der Bugwelle hinterher und regte sich fürchterlich auf als die Wellen an das Ufer klatschten. Nach dem Auswerfen tauchte mein Waggler unter und ein Blei kam an die Wasseroberfläche und Tina zog eine schöne Plötze aus dem Wasser. Das war ein abwechslungsreiches Angeln dieses Mal. So kann es weiter gehen dachte ich noch als meine Pose erneut auf Tauchfahrt ging. Am Haken kämpfte etwas sehr heftig. Das machte spaß an leichtem Gerät. Die Bremse der kleinen Mikadorolle kreischte immer wieder kurz auf. Meine Überraschung war groß als im Kescher ein wunderschöner Giebel zappelte. Solch einen Fisch hatte ich schon Jahrzehnte nicht mehr gefangen. Mit einem Grinsen im Gesicht schickte ich das Makellose Tier wieder baden. Genau das rief nach einem Kaffee. Welch ein schöner Tag und Maus zog den nächsten schönen Döbel aus dem Wasser. Petri Maus ……….

Nun kamen zwei Autos und hielten unweit neben uns. Wir wurden Zeugen von einem Zickenstreit zweier Schwuler. Nach zwanzig Minuten war alles vorbei und sie fuhren davon ……. Nene hier ist wat los. Ich wechselte nun meinen Köder und pieckste nun ein Maiskorn auf den Haken. Nun ging auch noch was an der anderen Rute. Der nächste Barsch auf Wurm. Tina zog nun eine kleine Plötze aus dem Wasser während ich noch mit dem Barsch beschäftigt war. Ich war Erstaunt, sie faste wirklich jeden Fisch an und bei der Plötze löste sie auch den Haken und lies die Kleine wieder schwimmen. Ich muß dazu sagen, sowat wird nicht bei der Fischereiprüfung bei uns verlangt.
Als wieder ein Schubverband vorbei fuhr amüsierte sich die Bootsfrau über unseren Hund, so wie er die Wellen verbellte. Nach dieser Durchfahrt fütterte ich mit etwas Futter nach. Die Montagen badeten wieder und der erste Spaziergänger drängelte uns ein Gespräch auf. Hmm….. hatte ich was von Ruhe am Wasser gefaselt ?????? Naja, nach 10 Minuten verließ er uns, er Nieselte leicht. Kurz darauf knallte die Sonne wieder. Ich brauchte unbedingt Abkühlung und tauchte im Kanalwasser unter, der Hund mußte auch kurz baden. Fand er nicht so toll. Maus half mir wieder ans Ufer. Die Abkühlung tat gut. Das fanden auch zwei Leute die ein Stück weiter badeten.

Die Fische hatte ich jedenfalls nicht verschreckt, Tina zog schon wieder einen Döbel auf Mais aus dem Wasser. Welch ein schönes Tier. Die roten Flossen leuchteten. Ich nippte an meinem Kaffee als meine Pose sich aufs Wasser legte. Ja das war der nächste Blei. Ich hatte ja ein bissel auf eine Schleie gehofft, aber die wollten nicht. Es zogen dunkle Wolken auf und ein Landregen ließ uns die Schirme zu Recht rücken. Der Hund kam nach dem ersten Gewittergrollen auf meinen Klappstuhl gehüpft und verkroch sich in meinem Rücken. Wat der für ne Angst vor Gewitter hat. Gut dat sitzen wa jetzt aus, das sagten sich auch die Fische und es biß nix mehr an.

Nach einer guten Stunde war alles vorbei und die Sonne knallte wieder vom Himmel. Bei Tina kämpfte wieder ein Fisch am Haken. Eine Große Jüster mußte zum Fototermien. Und uns Besuchte nun ein Angler aus Osnabrück. Er blieb für einen Plausch eine Weile. Während dessen konnte ich noch zwei schöne Bleie verhaften. Danach mal eine längere Beißflaute und uns knurrte langsam der Magen. Ich funktionierte einen Eimer als Tisch für den Gasgrill um. Zünden und Würstchen drauf. Jaa, das fand der Hund auch wieder interessant. Tina wühlte die Salate, Ketchup und Senf hervor. Das schmeckte hervorragend. Sonne, Fisch am Hacken und Grillwurst mit Kartoffelsalat. Gut Mailo bekam auch nen Würstchen ab. Nach dem Futter fassen räumte ich etwas auf und räumte ein paar Sachen zusammen. Bald kommt die Dämmerung. Ich tauschte meine Ruten aus. Waggler gegen Elektropose.

Tina hatte irgendwas gehakt ...... grinssss ........ ein großer Stockfisch...... hihi.......
Tina hatte wieder einen Fisch am Haken. Der kämpfte ganz gut. Er schoss hin und her. Unter Wasser blitzte er im klarem Wasser in der Abendsonne auf. Ich traute meinen Augen nicht und sagte zu Tina …… nicht mit Gewalt ….. langsam ……. Und ich griff Aufgeregt zum Unterfangkescher. Der Fisch ließ sich nach einem kurzem, heftigen Kampf Keschern. Ich schaute ungläubig in den Kescher, neee, 16ner Schnur und einen 12er Brassenhaken in rot. Das war jetzt aber der Azubiene ihr Gesellenstück. Maus hielt ihren ersten Zander in der Hand und strahlte wie ein Honigkuchenpferd und ich auch. Nachdem der tolle Überraschungsfisch wieder schwamm brauchte ich einen Kaffee und Maus gönnte sich ein Bier. Welch ein Angeltag. Die Sonne war nun weg, die Fische wollten nicht mehr, aber dafür wurden die Mücken Angriffslustig. Keine Chemische Keule half. Dunkle Wolken zogen auf und in der Ferne grummelte es. Das war für uns der Startschuß zum Einpacken. Pünktlich zum Einsetzen des Unwetters saßen wir im Auto auf dem Weg nach Hause. Eberswalde und Finow gingen in den Wassermassen unter. Wir waren froh daß unser Auto etwas höher ist. Blitze begleiteten uns auf dem Weg nach Hause. Wohlbehalten waren wir um 23 Uhr zu Hause und wir freuten uns über die schönen Fische an diesem Tag. Der Giebel und der kleine Zander, welch Überraschung.


Tina und Liane


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Besten Dank euch zwei (drei) für diesen schönen Erlebnisbericht :) vom Angelausflug am OHV, dem Gewässer meiner ersten Angelversuche in frühester Jugend. Man hatte den Eindruck, selbst mit bei euch am lauschigen Plätzchen zu sitzen.
Das macht wieder große Lust auf's Ansitzangeln, an lauen Sommerabenden und die Natur auf sich wirken zu lassen. Tja, wir haben schon ein tolles Hobby!
Dickes Petri euch auch zu den schönen Fängen!
Gruß!
 
Hallo Liane,

Jetzt hatte ich mich diese Saison schon aufs Spinnfischen eingeschossen, lese hier Deinen Beitrag und schon juckts mich mit der Matchrute los zu ziehen!

:fotobericht: Herzlichen Dank und dickes Petri zu Euren tollen Fängen!



Viele Grüße,
Volker
 
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