Allgemein -  Schleienspezis gesucht!

fishfighter1

Petrijünger
Hallo zusammen,

ich war gestern und heute an einem alten Kanalstück, welches einen winzigen Zu- und Abfluss hat und wollte dort selektiv auf Schleie angeln. Wasser trüb und nicht sonderlich tief, dafür durchzogen mit bis zur Oberfläche wachsenden Krautfeldern und vereinzelt Seerosenfeldern - optimal!
Gestern habe ich es von einer hohen Mauer aus auf Sicht probiert, mit Tauwurm am Haken (keine Pose, Blei usw.:biggrin:) und konnte eine schöne 40er Tinca überlisten.
Für heute hatte ich mir ein Futter angemischt, welches aus Paniermehl, Weichweizengrieß, etwas Zucker, grobem Boiliemehl mit Stücken (Mudcrab-RR), Tauwurmstücken und einem Sensas Aromix (Karamell-Vanille) bestand.

In dem Gewässer sind die Schleien zu Dutzenden an den Ufern und momentan noch im Paarungsfieber, trotz alle dem fressen sie und so auch meine erste Schleienmischung. Geangelt habe ich mit leichter Posenmontage über und auf dem Grund (diesmal nicht auf Sicht), als Köder Mistwürmer und Tauwurm, wobei sich die Mistwürmer als "leckerer" bewiesen haben.

Zig Schleien, ein Angler und kein Fang! Sowas aber auch...aber für Schleien ja nichts ungewöhnliches :augen
Interessiert waren sie, die Pose zuckte die ganze Zeit, mal war das Wurmbündel abgelutscht, mal hat eine Rotfeder die Ruhe gestört.
Das Tincas sehr vorsichtig und scheu sind weiß ich, aber das mit dem Köder-Haken-Problem muss doch zu lösen sein!!

Würdet ihr eher zu Köder am Haar mit (sehr) kleinem Haken raten oder vielleicht sogar wie bei Karpfen eine Gewöhnung an bestimme Köder durch regelmäßiges Anfüttern?

Grüße
 
Hallo
So erging es mir auch,dann eine 1 gr Pose montiert ,kleinen Haken und 2-3 Fleischmaden knapp auf Grund gelegt.
Minimal anfüttern.
Dann konnte ich noch Einige überlisten.
Viel Erfolg

MfG
 
Hallo !
Ich würde dir zu einer Haarmontage raten , mit Miniboilies als Köder oder mit Maiskette sollte es auch gehen , oder du nimmst einfach mal Erbsen aus der Dose . Anfüttern ist nicht notwendig , da die Schleien ja immer die gleichen Fressplätze auf ihrer Route ( sogenannte Schleienstrasse ) haben . Deshalb kannst du auf eine Gewöhnung an ein bestimmten Spot verzichten . Auf große Futterarien solltest du sowieso verzichten . Nimm zwei oder drei dosen Mais und pürriere sie mit einem Mixer grob durch . Wenn du merkst das die Bisse nachlassen dann eine Hand voll vom Maispürree ins Wasser da wo deine Pose steht . So lockst du die Fische ohne sie zu sättigen . Du solltest aber weiterhin mit zwei Ruten unterschiedlich fischen . Eine Montage mit Haar und eine Montage mit Wurmstücken .

MfG
 
Also Maden am Grund oder kurz darüber habe ich noch nicht probiert, denke aber dass es schwierig wird, da viele Weißfische im Gewässer sind...ich denke ich probiere es einfach mal mit Miniboilie! Habt ihr ein paar fängige Sorten auf Lager? Denke da spontan an Blut/Leber Boilies.

So wie ich das beobachten konnte kann man die Fische momentan besser keschern als angeln, Köder von A bis Z kann man ihnen vor die Nase legen - keine Reaktion. Ob das jetzt überhaupt großartig Sinn macht wenn die Schleien noch in der Paarungszeit sind? :confused:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Fishfighter,

Wenn die Schleien voll im Laichfieber sind, dann fressen sie nicht. Das ist ja bei uns Menschen auch nicht viel anders, da kann das schönste Schnitzel auf dem Tisch stehen, wenn man gerade was anderes vorhat wird das Schnitzel nicht angerührt... :)
Aber Schleien laichen über einen längeren Zeitraum, es kann sein dass nicht die gesamte Population auf einmal am Laichgeschäft teilnimmt. Dann gibt es Fische, die immer noch fressen und somit fangbar sind.

Zum Thema Anfüttern:

Anfüttern ist nicht notwendig , da die Schleien ja immer die gleichen Fressplätze auf ihrer Route ( sogenannte Schleienstrasse ) haben . Deshalb kannst du auf eine Gewöhnung an ein bestimmten Spot verzichten .

Absolut richtig, dem ist nicht mehr viel hinzu zu fügen! :klatsch. Das ist der Schlüssel zum Erfolg beim gezielten Angeln auf Schleie, wenn Du weißt wann sie wo fressen ist das die halbe Miete. Man muss sich auch mal klar machen, was mit Anfüttern beim Schleienangeln erreicht werden soll. Ziel sollte es nicht sein, die Fische an einen Spot zu locken, sondern sie am Angeltag möglichst lange an seinem Spot zu halten. Hier gilt: Weniger ist mehr! Schleien mögen keinen Tumult am Futterplatz, wenn die Weißfische Party feiern schaut Tinca Tinca lieber aus der Entfernung zu. So bald Karpfen den Platz eingenommen haben wird es schwierig mit den Schleien, die Karpfen sind viel aktiver und das mag die vorsichtige Schleie nicht. Erfolgversprechend ist dann oft noch eine Rute abseits des Futterplatzes.

Zum Futter: https://www.fisch-hitparade.de/threads/83800-Mein-Schleienfutter?highlight=schleienfutter
Das kann ich nach wie vor wärmstens empfehlen!

Zum Thema Montage und Köder: Ich liebe das Schleienangeln mit der Pose. Das ist die sensibelste Art der Bissanzeige und macht mir am meisten Spass. Aber: Hohes Weißfischvorkommen, Krebse usw. können das Posenangeln mit Würmern oder Mais unmöglich machen. Dann sind kleine Boilies eine geute Alternative. Du musst Dir aber nicht extras kleine Boilies kaufen, wenn Du 20er oder 24er Murmeln vom Karpfenangeln hast. Du kannst Dir kleine Boilies aus den großen schnitzen, das mögen die Schleien gerne. Wichtig beim Boilieangeln: Verwende sehr kurze Vorfächer. Die Schleie frisst mit dem Kopf nach unten und steht fast senkrecht im Wasser. Dann saugt sie den Boilie ein und richtet sich waagrecht. Ist das Vorfach zu lang klappt der Selbsthakeffekt nicht und sie kann denn Boilie wieder ausspucken. Kurz heißt max. 10cm. Das Bleigewicht sollte je nach Untergrund ca. 60 Gramm betragen, also eine Nummer leichter als für Karpfen. Sind Karpfen vorhanden, kannst Du natürlich auch 80g oder 100g einsetzen, dann hängen die Rüssler auch sicher.

Noch ein Wort zum Köder: Am erfolgreichten war ich immer mit dem guten alten Tauwurm. Auch Mistwürmer sind in meiner Liste ganz vorne. Nur wenn kleine Barsche mir dauernd die Würmer klauen steige ich auf Dosenmais um, den ich meist noch mit Gewürzen, z.B. Zimt aufpeppe.

Du solltest aber weiterhin mit zwei Ruten unterschiedlich fischen . Eine Montage mit Haar und eine Montage mit Wurmstücken

Das ist vollkommen richtig! Ich fisch gerne eine Rute direkt auf meinem Futterplatz, eine Rute 10m daneben, oft noch mit unterschiedlichen Montagen. Die größten Schleien beißen oft auf die abseits abgelegte Rute.

Ich wünsche Dir viel Spass und Erfolg beim Angeln auf einen unser schönsten einheimischen Fische!
 
Zuletzt bearbeitet:
Tolle Antwort, danke Angelhoschi!
Boilies habe ich noch Mud-Crab/RR und Chilli/Chicken, ob das was werden könnte? Oder doch lieber ein kleine Tüte einer anderen Sorte kaufen?
 
Tolle Antwort, danke Angelhoschi!

Bitte, gern geschehen. Ich freue mich immer, wenn sich jemand fürs gezielte Schleienangeln interessiert. Sie ist nämlich viel mehr als nur ein Beifang beim Karpfenangeln und gezielt Schleien zu fangen ist eine echte Herausforderung!

Boilies habe ich noch Mud-Crab/RR und Chilli/Chicken, ob das was werden könnte? Oder doch lieber ein kleine Tüte einer anderen Sorte kaufen?

Nur Versuch macht Kluch! Probiers einfach!
 
Hallo Angelhoschi76 !
Sag welche Boiliegröße sollte man verwenden wenns auf schleien geht ? Kann man 10 mm Boilies auch am Haar anbieten oder würdest du sagen die sind generell zu klein ?

MfG
 
Hallo Jimminy,

Wie ich es oben schon geschrieben habe, wenn ich es mit Boilie auf Schleie versuche schnitze ich aus 20er Boilies ca. 12-14er Murmeln. Die biete ich naürlich am Haar an. 10er Boilies am Haar sollten aber genau so funktionieren. Ich habe vor Jahren mit 16er Muchelboilis gefischt, aber auch damals habe ich gerne etwas an den Boilies rumgeschnitzt. Ich bin der Meinung, das macht sie noch fängiger
 
Nabend,

da bin ich wieder, schlauer als zuvor und doch immer noch Schneider!
Keine Boilies (bis jetzt nur Tutti Frutti, Erdbeere, Vanilla/Cream), kein Tauwurm, kein Mais, kein Dendro, keine Mixturen aus Selbigen, ja nicht einmal die raffiniertesten Futtermischungen haben auch nur eine Tinca überzeugen können. Auch diverse Aromen, von Scopex bis Mückenlarve, die Anpassung an den Gewässergrund, vermeintliche Schleienstraßen und verschiedene Angelmethoden halfen nicht!

Ich bin mit meinem Latein am Ende, die Schleie scheint schlauer zu sein als ich und arrogant obendrein.

Ihr Schleienmeister da draußen, bringet mich zur Erleuchtung und gebt mir euren Segen, für dieses Jahr ist es auf Schleie bald vorbei...

Petri
 
Nabend,

da bin ich wieder, schlauer als zuvor und doch immer noch Schneider!
Keine Boilies (bis jetzt nur Tutti Frutti, Erdbeere, Vanilla/Cream), kein Tauwurm, kein Mais, kein Dendro, keine Mixturen aus Selbigen, ja nicht einmal die raffiniertesten Futtermischungen haben auch nur eine Tinca überzeugen können. Auch diverse Aromen, von Scopex bis Mückenlarve, die Anpassung an den Gewässergrund, vermeintliche Schleienstraßen und verschiedene Angelmethoden halfen nicht!

Ich bin mit meinem Latein am Ende, die Schleie scheint schlauer zu sein als ich und arrogant obendrein.

Ihr Schleienmeister da draußen, bringet mich zur Erleuchtung und gebt mir euren Segen, für dieses Jahr ist es auf Schleie bald vorbei...

Petri

Hallo !
Wenn , so wie du es beschreibst , garnichts geht dann solltest du mal den Platz wechseln .
Es könnte sein das du nicht den Futterplatz der Schleien gefunden hast , denn auch wenn du vielleicht Schleien mal an der oberfläche gesehen hast so heißt das nicht das dies ihr Futterplatz ist . Schleien haben auf ihren Routen bestimmte Plätze wo sie fressen . Nicht so wie andere Weißfische oder Brassen die das nehmen wo sie was finden . Sicher machen dies auch Schleien mal . Nur , wie es Angelhoschi schon geschrieben hat , sobald andere Fische am Platz sind nehmen Schleien gern die Flossen in die Hand . Also mein Tip : Niemals alles auf eine Stelle setzen , sonder auch mal bereit sein den Platz zu wechseln . Suche Kraut , Seerosenfelder oder Schilf dort solltest du erfolg haben .
MfG
 
Ich bin noch nicht so der perfekte Schleienangler, aber ggfs. könnten die vielen unterschiedlichen Aromen auch ein Problem sein. Mir ist aufgefallen, dass Schleien am neuen Gewässer nicht sofort auf meine Bollies bissen (ich benutze meist nur eine Sorte), sondern erst beim 2.ten oder dritten Mal bzw. warf immer noch eine Packung der Sorte rein (also den Inhalt, nicht die Packung). Vermutung: Schleien sind vorsichtig, nehmen nicht sofort ein neues Angebot an. Aber wie gesagt, nur eine Vermutung, was sagen die echten Profis?
 
Ich habe bisher nur nahe an Seerosen- und Krautfeldern in Ufernähe geangelt, hatte auch schon Schleien dort fressen sehen, jedoch nur morgens bis 10 Uhr und das an den zwei Gewässern, die ich beangele.
Ich habe aber leider nur Nachmittags/Abends Zeit zum angeln..

Ein weiteres Problem sind die Brassen und Rotfedern, die oft viel früher da sind und es den Schleien verderben, die mögen ja bekanntlich keinen Trubel :augen

In meiner Nähe gibt es nur zwei Gewässer, an denen man perfekt auf Schleie gehen kann - ruhig, keine Motorboote und Seerosen/Kraut bis zum Gehtnichtmehr. War gestern wieder an einem von beiden, konnte zwei Fische sichten, aber keiner hat sich für mein Futter interessiert, einfach vorbei geschwommen.
Heute war ich an einem alten Kanalstück, was vor zwei Jahren auf gemacht wurde, somit hat man nun eine ständig wechselnde Strömung, eine Tiefe von 2m, eine Kante und jeder Menge Schilf, Seerosen usw. . Ein Kollege konnte neulich dort eine Tinca ans Band locken, mir haben es heute wieder mal die Brassen und Barsche verdorben!
Die Strömung macht das feine Posenfischen an den Seerosen unmöglich, auf Mais an der Selbsthakmontage konnte ich nur eine große Brasse fangen.
 
Ich bin noch nicht so der perfekte Schleienangler, aber ggfs. könnten die vielen unterschiedlichen Aromen auch ein Problem sein. Mir ist aufgefallen, dass Schleien am neuen Gewässer nicht sofort auf meine Bollies bissen (ich benutze meist nur eine Sorte), sondern erst beim 2.ten oder dritten Mal bzw. warf immer noch eine Packung der Sorte rein (also den Inhalt, nicht die Packung). Vermutung: Schleien sind vorsichtig, nehmen nicht sofort ein neues Angebot an. Aber wie gesagt, nur eine Vermutung, was sagen die echten Profis?

Hallo !
Absolut richtig was du sagst . Schleien sind extrem vorsichtig und müssen erstmal an ein Köder gewöhnt werden . Genau wie wir Menschen , wir müssen uns auch erstmal an etwas neues gewöhnen .
@ fishfighter 1 : Hast du deinen Kollegen mal gefragt was er für Köder nimmt ? Ja die Brassen sind schlimm weil es nichts gibt was auf ihrer Speisekarte steht . Sie fressen alles was Schleien auch mögen . Da kann ich dir den Rat geben , geh mal an eine Stelle die du nicht beangelst und die weit von deiner Angelstelle liegt und leg dort einfach ein Futterplatz an . Jeden Tag ne Dose Mais rein und das über ein paar Tage . So merken die Weißfische das es dort was zu fressen giibt und bleiben dort . Ansonsten bleibt es dir nur es Auszusitzen und zu Angeln bis dort eine Schleie beißt .
Versuche doch mal Infos einzuholen , rede mit anderen Anglern . Wenns dort ein Verein gibt frage dort mal die Leute oder geh zu deinem Händler und frage den mal aus . Wenn ich ein gewässer nicht kenne oder bei mir nichts läuft ( nur kleine Weißfische beißen ) versuche ich auch Infos zu bekommen .
MfG
 
@ fishfighter 1 : Hast du deinen Kollegen mal gefragt was er für Köder nimmt ?

Nein, das habe ich natürlich vergessen :augen
Mein Tacklehändler hat gesagt, dass in dem Kanalstück Top-Schleien sind, viele und große, jedoch wahrscheinlich zumeist "gebrannt", weil dort an den zugänglichen Stellen relativ viel geangelt wird. Er hat damals mit Dendro gute Fische fangen können.

Ich denke, dass Boilie (mit Gewöhnung) am besten laufen würde, nur weiß ich nicht, ob die fruchtigen Sorten, die ich da habe, den Schleien munden, die mögen ja bekanntlich eher Herzhaftes. Das einzige Problem bei den Boilies wären dann aber immer noch Brassen, die gestern hätte locker einen 30mm Boilie einstecken können.
 
Die wichtigste Frage, die sich bei mir aufgeworfen hat hast Du schon beantwortet: Gibt es überhaupt Schleien in deinem Angelgewässer. Da Du Fische sehen konntest und einer Deiner Kollegen Schleien gefangen hat scheint ein Bestand vorhanden zu sein. Wie groß der Bestand ist weißt Du aber nicht sicher? Wenn es nur einige wenige Einzelfische sind wir der Fang einer Schleie bei vielen Weißfischen und Brassen auch schwierig.

Ansonsten hast Du ja schon viel versucht und keinen Erfolg damit erzielt. Jimnys Ansatz finde ich schon sehr gut, allerdings würde ich die Idee etwas abwandeln und es so versuchen: Ich würde einen Futterplatz mit schwerem Grundfutter, das keine auftreiben Bestandteile wie z.B. Haferflocken aufweist anlegen. Das Futter mit Komposterde abdunkeln und auf die Zugabe heller, auffälliger Partikel wie z.B. Dosenmais verzichten. Empfehlenswert ist dafür z.B. die Futtermischung Sensas Tench 3000 oder der Halubit Marine Method-Feeder-Mix (https://www.angelgeraete-wilkerling...22884/Bait_Tech_Halibut_Marine_Method_Mix_2kg)
Die weiteren Bestandteile wären bei mir kleine Forellenpellets und Mistwürmer. Davon wirfst Du am Angeltag (nur am Angeltag, nicht vorher anfüttern) einige apfelsinengroße Ballen an einen vermeintlichen Schleienspot. Das ist z.B. eine Krautbank, ein Seerosenfeld, oder eine Scharkante unter Wasser. Aufsteigende Blasenteppiche weisen auf gründelnde Fische hin, wenn Du so was entdeckst ist das auf jeden Fall ein heißer Platz. Plätze ab denen Du Fisch beim Sonnen siehst sind nicht unbedingt auch die Fressplätze der Fische. Eine Rute direkt auf den Spot mit Mistwurm, Rute Nr. 2 würde ich mit Tauwurm beködern und mindestens 5m neben dem angefütterten Platz fischen. Wenn möglich an einer fein austarierten Posenmontage, wenn zu viel Wind oder Strömung herrschen, dann an einer ganz einfachen Grundmontage. Machs ja nicht zu kompliziert, einfacher ist oft besser. Wichtig ist, dass ein beißender Fisch möglich widerstandslos abziehen kann.

Die beste Tageszeit fürs Schleienangeln ist bei mir der frühe Morgen. Wenn es dir absolut unmöglich ist (Wochenende?) zeitig am Wasser zu sein dann sind alternativ der Abend und die ersten Nachtstunden auch eine gute Zeit.

Noch was allgemeines aus meiner Erfahrung: die bevorzugten Fressrouten und –zeiten der Schleien können von Jahr zu Jahr stark unterschiedlich sein. Letztes Jahr war der August bei mir sehr heiß und die Schleien waren jeden morgen zuverlässig in einer flachen, verkrauteten Bucht auf Nahrungssuche. Die stabile Wetterlage mit leichtem Ostwind drückt immer Nahrung in diese Bucht und dann sind dort auch fressende Fische. Ganz anders dieses Jahr: Wechselndes Wetter mit Westwind treibt die Fische auf die andere Seite des Sees. Dieser Bereich ist viel größer und die Fische sind nicht so einfach zu finden. Auch die Fresszeiten schwanken dieses Jahr stark, an einem Tag ist abends nichts zu holen, einen Abend später beißen die Fische dann doch an genau diesem Platz.

Angel dich durch die Brassen und Rotfedern, freu Dich über jeden Beifang (den du ja auch hast wenn Du dich nicht freust). Ich muss mich manchmal auch durch die Barsche quälen um zum Zielfisch zu kommen. Gezieltes Schleienangeln ist nicht so einfach, erfordert viel Geduld, aber es macht trotzdem irrsinnig viel Spass.
 
Also der Bestand an Schleien an dem Kanalstück müsste hervorragend sein, in der Paarungszeit war dort das komplette Ufer in Bewegung!
Die Sache mit den Spots ist schwierig, denn vorn ist ein winziger Einlauf, dort konnte ich vor ein paar Monaten Schleien beobachten und eine auf Sicht mit Tauwurm fangen, jetzt ist dort nicht ein Fisch mehr. Es ist dort sehr flach (max. 50cm), kann mir vorstellen, dass es dort zu den frühen Morgenstunden besser aussieht. Ansonsten ist das Gewässer fast vollständig mit Kraut zugewachsen, das Wasser ist relativ klar und erinnert an einen Waldsee, weiter hinten ist alles voll mit Seerosen. Durchweg hängen Bäume über das Wasser und man kann auch stellenweise den durchwühlten Boden am Ufer sehen, ob es nun von Wasserratten/Enten oder Tincas ist - keine Ahnung, aber mit der einem direkten Spot auf die Schnelle ist es schwierig, ohne anfüttern oder früh am Morgen geht da nicht viel.

Das mit dem Angeln morgens ist so eine Sache, ich habe noch keinen Führerschein (18J...) und bin daher auf Taxi Mama angewiesen :)
Übernachten geht zwar, aber in Waldnähe bei gutem Wildbestand mache ich das ungern alleine.

Neulich hatte ich an dem anderen Teich mit einem Futter aus Haferflockenmehl, Boiliemehl und Mais beim Stippen eine 25er Schleie gehakt, ist aber wieder abgegangen. Ich denke mal, dass es, weil es bei der Einen blieb, eher ein Zufallsfisch war. War auch ein typischer Schleienbiss, ein paar Zupfer und dann schlich die Pose langsam schwankend davon.
 
Ansonsten ist das Gewässer fast vollständig mit Kraut zugewachsen, das Wasser ist relativ klar und erinnert an einen Waldsee, weiter hinten ist alles voll mit Seerosen.

Möglich wäre auch, dass die krautigen Bereiche abends und nachts nicht produktiv sind. Unterwasserpflanzen produzieren tagsüber Sauerstoff, nachts zehren sie Sauerstoff. Kann sein, dass der Sauerstoffbedarf der Pflanzen so hoch ist, dass die Fische diese Bereiche meiden und woanders fressen. Dann sind vielleicht die krautfreien Bereiche besser.
 
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