Aal -  Aal es klar?

Peter85

Weißfischfan
Einer meiner ersten Fische war ein Aal. Und ich erinnere mich, als ob es gestern gewesen wäre. Denn es war saumäßig gruselig, als sich dieses unbekannte, schleimige, kalte, sich schlängelnde Etwas im Stockfinsteren mit einer viehischen Kraft langsam aber sicher in den Ärmel meiner Jacke vorarbeitete... :shock :confused: :erschrock

Seitdem fange und verzehre ich sie leidenschaftlich.
Späte Rache sozusagen :grins

Doch dann, im Oktober letztes Jahr, das:
Der Aal - Ein bedrohter Edelfisch ... so der Titel einer Sendung des WDR
http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/inhalt/20051024/b_4.phtml

Mittlerweile ist es soweit, dass die ersten Vereine keine Aalbrut mehr einsetzen, weil die Preise nicht mehr bezahlbar sind! Glaub ich unserem Gewässerwart, so kostet ein 1kg-Eimerchen Aalbrut mittlerweile an die 1000 Euros !!!

Schuld sind u.a. die nach unseren Maßstäben gigantischen Aalmästfarmen in Asien, die die letzten Jahre wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, und mittlerweile 60% der Besatzfische aufkaufen. Das treibt die Preise!

Aber auch die fortgeschrittene Gewässerverbauung mit ihren vielen "Fischhäkselanlagen" tut das ihre: von 100 abwandernden Blankaalen erreichen angeblich nur mehr 2 Exemplare das offene Meer.

Tatsächlich wird der Aal seit 2003 in Bayerns "roter Liste gefährdeter Fische und Rundmäuler" als gefährdet eingestuft.

Das Handycap des Aals: Bis Heute ist es nicht gelungen, die Viecher in Gefangenschaft zum Liebesakt zu bewegen. Der Fortbestand des Aals ist nur so sicher wie seine Möglichkeiten, die Laichwanderung zur Sargassosee erfolgreich zu Ende zu bringen.

Catch und Relase - hier nur Aufschub, aber kein Ausweg.
Werden unsere Gewässer schneller als wir glauben Aalfrei sein?
Wie siehst Du das? Ich stell das mal zur Diskussion.

Mit aaligen Grüssen,

Peter
 
Also da stimme ich dir zu. Aber es gibt auch so wenige Aale weil die Franzosen die zurückwandernen Glasaale fangen und in Konservendosen packen! Das ist wie ich finde mit eine der größten Propleme. Gruß SHIMANO-Fan1
 
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Shimano-Fan1 schrieb:
Also da stimme ich dir zu. Aber es gibt auch so wenige Aale weil die Franzosen die zurückwandernen Glasaale fangen und in Konservendosen packen! Das ist wie ich finde mit eine der größten Propleme. Gruß SHIMANO-Fan1
Hab den bericht im Fernsehen gesehen,und jedesmal wenn ich auf Aal ansitze denke ich immerwieder daran und mich packt dann immer die Wut :mad:
 
Hallo,
habe eben einen schon etwas älteren, aber interessanten, Vortrag gefunden:
http://www.vdsf.de/angeln/leipzig.html
- Vortrag von Christian Uhlitzsch, Vizepräsident im VDSF -
EEA Generalversammlung vom 03.04. - 07.04.2003 in Leipzig

....
6.2. Rückgang der Aalfänge

Ein weiteres, nicht nur für Angler, sondern auch für die übrige Gesellschaft und den Natur-schutz sehr bedrückendes Thema ist der Rückgang der Aalbestände. Neben vielen anderen Ursachen scheint zunächst der gewerbsmäßige Fang der Glasaale vor den europäischen Küs-ten eine der Hauptursachen des Aalrückganges zu sein.

Rund die Hälfte der für Besatzzwecke geeigneten Aalbrut aus dem Atlantik wird nach Fernost verkauft. Aalfarmen in Ostasien überbieten alle Preise.

In der Saison 1996 konnte die Aalversandstelle erstmals keine Aalbrut als Besatz liefern, weil diese "unbezahlbar" war. Durch den langen und kalten Winter 95/96 waren weniger Glasaale gefangen worden. Gleichzeitig haben Aufkäufer aus Fernost alle bisher denkbaren Preise überboten. Die Einkaufspreise am Atlantik stiegen wöchentlich um ca. 50 Mark, bis sie sich bei über 600 Mark pro kg eingependelt hatten.

In China, Taiwan, Korea und Malaysia wurden und werden riesige Aalfarmen gebaut (der Fairness halber müssen auch europäische Aalfarmen erwähnt werden, die jedoch nicht diese Dimensionen wie in Fernost haben ), die unter anderem für den japanischen Markt produzie-ren. Nach Schätzungen verbrauchen die Japaner mindestens 100 000 Tonnen Aale im Jahr (Europäer zusammen etwa 25 000 Tonnen). Für die Kapazität der riesigen Farmen reicht das Aufkommen des japanischen Aals (Anguilla japonica) bei weitem nicht aus. So hat man den europäischen Aal "entdeckt". In der Saison 1996 wurden vermutlich 200 bis 300 Tonnen Aal-brut nach China verkauft, das ist etwa die Hälfte der für Besatzzwecke verfügbaren Glasaale. Die Beratungsgruppe EIFAC/FAO schätzt, dass bereits lange vor dem Eintreffen der ersten 97er Glasaale am Atlantik Bestellungen aus China über 250 Tonnen Aalbrut vorlagen, wobei China dafür bis zum Dreifachen des europäischen Marktpreises geboten haben soll.
6.3. Kleinwasserkraftanlagen

Staustufen blockieren Fischwanderungen in deutschen Flüssen. Meistens denkt man in diesem Zusammenhang an Lachs und Meerforelle. Aber es gibt noch andere Fischarten, die unter-schiedliche Lebensräume zur Nahrungssuche oder während der Laichzeit aufsuchen müssen. Fischwanderung bedeutet nicht nur den Aufstieg der Fische, sondern auch den Abstieg, der viel gefährlicher ist, wie am Beispiel des Aales deutlich wird.

Besonders die Laichwanderung der Blankaale wird vor dem Hintergrund der Glasaalproble-matik zur Katastrophe. Stauanlagen zwingen den Aal oft in die Turbinen. Wenn Blankaale im Herbst wandern, wartet auf viele nicht das Meer, sondern der Tod: Turbinenschaufeln töten, verletzen oder beschädigen die Tiere. Verengt man den Stababstand des Treibgutrechens vor der Turbine auf 20 mm, können dickere Aale zurückweichen, wenn die Fließgeschwindigkeit 30 bis 50 cm/s beträgt. Werden sie mit einer Strömung von 100 cm/s und mehr an den Rechen gepresst, gibt es kein Entkommen und sie werden durch die Rechenreinigungsmaschine in den Abfallcontainer befördert.

Am Main gibt es 27 Staustufen auf 300 km Flusslänge. An anderen Flüssen ist es ähnlich. Von 100 Blankaalen, die in der Nähe Stuttgarts ihre Laichwanderung beginnen, erreichen 99 nicht das Meer, berichtete Dr. Rainer Berg aus Langenargen in einem Vortrag. Experten ver-muten, dass weit mehr Aale durch Turbinen vernichtet als durch die Fischerei entnommen werden. Angler bezichtigt man der Tierquälerei, wenn sie Fische im Setzkescher hältern. Zur Zeit der Aalwanderung werden in Turbinen tonnenweise Aale zerhackt oder erleiden schwers-te innere Verletzungen. Seit über 10 Jahren sind Fänge von Aalbrut und Satzaalen in deut-schen Gewässern dramatisch zurückgegangen. Umso wichtiger ist jeder Aal, der laichreif die Sargassosee im Westatlantik erreichen kann.

Der Vollständigkeit halber muss auch erwähnt werden, dass Kleinfische und andere Wasser-organismen (Wirbellose) bereits kleine Staustufen nicht überwinden können und ebenfalls durch Wehranlagen gefährdet sein können.

Ein weiteres Problem ist die Entnahme von Kühl- oder Brauchwasser. Insbesondere Fischbrut und -nährtiere werden angesaugt und getötet.

6.4. Richtlinien der Europäischen Union

Für die Verwirklichung der Gemeinschaftsziele auf den Gebieten der Verbesserung der Le-bensbedingungen, einer harmonischen Entwicklung der Wirtschaftstätigkeit in der gesamten Gemeinschaft und einer ständigen und ausgewogenen Expansion im Rahmen des gemeinsa-men Marktes sind einheitliche Regelwerke unverzichtbar.

Wie wir in Deutschland inzwischen zu spüren bekommen haben, werden die in besonderem Maße die Angelfischerei einschränkende Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) und die schon zitierte Vogelschutz-Richtlinie (79/409) zur Existenzbedrohung der Angelfi-scherei. Gruppierungen des Naturschutzes, heute auch in den meisten Verwaltungen etabliert, machen deutlich, dass wir uns in eigener Kompetenz zu diesen Themen und den damit ver-bundenen Herausforderungen stellen müssen. Ziel der Naturschutzverwaltung ist es oft, ohne Rücksicht auf das Schutzziel (z.B. ein Wald an einem Gewässer soll geschützt werden und die Angler müssen dem Gewässer fernbleiben, um den Schutz des Waldes nicht zu gefährden ) in Naturschutzgebieten liegende Gewässerflächen von jeglicher fischereilichen Nutzung freizu-halten. Man widersetzt sich damit der in vielen Verordnungen und Gesetzen vorgesehenen nachhaltigen Nutzung der Naturgüter (Abschöpfung ohne Gefährdung der Ressourcen). Na-türlich werden diese Dinge auch in den Bundesländern zum Teil sehr unterschiedlich behandelt.

Dies wiederum ist ein Beispiel dafür, dass europäische Richtlinien entsprechend den politi-schen Vorgaben sehr unterschiedlich in nationales Recht umgesetzt werden können.
...

MfG Andreas
 
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Ist das aber heut zu Tage nicht,wir mit allen Ereignissen und Ursachen auf der grossen Welt............Walfang,Klimaschutz,Politik,Energieproblem.......man könnte endlos so weiter machen.Es ist einfach mal so,Geld regiert die Welt,das war schon vor einigen Jahrhunderten der Fall und wird in ein paar hundert Jahren nicht anders sein.......

Wir sind nichts anderes als Hüttchenspieler,die man so manipuliert und sich so zu recht biegt,wie es einem passt.Ist es normal,das man Politiker A,sowohl in der Politik als auch im Vorstand einer grossen Firma,wieder findet.....nun möchte ich die Entscheidung,im Bezug auf Klima,Umwelt oder sonstiges sehen,die dieser Politiker entscheiden muss,wenn es um das eigene Unternehmen geht,in dem dieser als Vorstand tätig ist....so zu sagen,gegen die Hand die ihn füttert,neagativ entscheiden zu müssen.
Korruption kommt dem näher......wird seid viele Jahren von Experten bemängelt.Das Urteilsvermögen,gegen jemanden, der für mein Lebensunterhalt sorgt,micht und meine Familie pflegt,wird nachträglich getrübt,davon kann sich kaum einer raus reden......

Walfang abkommen,wozu und wofür,wenn es immer noch Länder gibt die im Blickpunkt der Öffentlichkeit, weiter metzeln und das im Name der Wissenschaft.Als ob wir im 21 Jahrhundert es nötig hätten,an irgend welche Meeressäugern rum zu doktoren..........

Während die halbe Welt,in den vergangenen Tagen von neuen Klimainformationen erschüttert wurde,interessiert es die grössten Umweltsünder,herzhaft wenig.Wozu auch,man lebt ja nicht für die Ewigkeit......und was interessieren mich schon,andere.Allein auf die Ansprache von amerikanischen Präsidenten,zum Klimaschutz und ihrer möglichen Bekämpfung,zeigt es mir eins auf,dieser Mann,hat meiner Meinung nach,völlig versäumt,was es heisst, Verantwortung für das jetzt und das danach,zu übernehmen.Den Kreuzzug nach Irak.....erwähne ich einfach mal nicht.........

Da ist die Tatsache,das der Bestand des Aals am Ende ist,ja nebensächlich...kaum der Rede wert....das zumindest zeigt mir die bisherigen Vorgehensweise...derer ,die eine Veränderung herbei arbeiten könnten.
Am Ende,wird sowieso ein todbringendes Argument hervor geholt,so wie es immer ist,wenn nichts anderes mehr geht,Arbeitsplatzsicherheit oder Arbeitsplatzgarantie und schon wendet sich das Interesse der Öffentlichkeit ab....mit dem mangelnden Interesse,wird der Raubbau munter weiter,betrieben.Aber hej,wir haben alle ein Arbeitsplatz........und so lange die Bevölkerung ruhig zu stellen geht,machen wir es auch,ohne auf die Verluste zu achten.....

Nichts für Ungut,Freunde,Kollegen und Mitglieder.........in meinen Augen,ist es , reine Augenwischerei.Die Tatsache etwas verändern zu wollen,wenn die Konkurenten eine starke Lobby aus Wirtschaft und Industrie ist,ist in meinen Augen ,der Kampft zwischen David und Goliath.
Das war schon immer so und wird immer so bleiben.............und so lange Arbeitsplätze entstehen,der wirtschaftliche Boom von Erfolg gekrönt ist,ist es nebensächlich ,ob irgend wo auf der Welt, im selben Augenblick,ne Spezies dafür weichen muss.

Gruss D@nny.
 
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Das schon richtig aber wenn wir alle weiterhin nur die Augen zumachen, wo führt das denn hin?
Es kann eine Lösung geben, vielleicht nur regional Begrenzt aber immerhin. Und wenn es in Deutschland nur eine Region schafft sich dem Druck der anderen zu wiedersetzen ist doch viel gewonnen.
Ich finde, wenn wir alle nur ein bisschen tun, ist es am Ende ein großes Stück. Wir alle müssen anpacken. Sei es beim Aal, dem Lachs, dem Edelkrebs oder sonstigem, wenn wir alle nur sagen, wir können eh nichts machen, ist das Ende schon bestimmt. Zum Thema Lachs, man sieht doch das es geht, am Anfang waren es auch nur wenige Idealisten doch jetzt werden es immer mehr.
Lasst uns alle wenigstens versuchen unsere heimische Flora und Fauna zu schützen!!!
 
...den Kampf hat doch aber der...

...David gewonnen!? Obwohl der kleiner und schwächer war. Ich denke, Fishking44 hat da recht: Macht Alle mit, nur so können wir denen die Stirn ernsthaft bieten.
 
Fishking44 schrieb:
Das schon richtig aber wenn wir alle weiterhin nur die Augen zumachen, wo führt das denn hin?

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Lasst uns alle wenigstens versuchen unsere heimische Flora und Fauna zu schützen!!!

Stimme Dir voll und fast ganz zu!

Sicher kann und sollte jeder in seinem direkten Umfeld auf sein eigenes Handeln achten.
Ich glaube der grösste Teil der Angler achtet bei der Ausübung seines Hobbys und auch im privaten Umfeld auf die Natur.
Irgendwie sind wir da doch schon sensibilisiert (worden).

Ich sehe die grössere Problematik eher dort, wo noch die nötigen Informationen fehlen oder bewusst nicht transportiert werden.
Aus welchen Gründen auch immer.

Greetz
Dieter
 
gewusst-wie schrieb:
Ich glaube der grösste Teil der Angler achtet bei der Ausübung seines Hobbys und auch im privaten Umfeld auf die Natur.
Irgendwie sind wir da doch schon sensibilisiert (worden).


Dieter


Das glaube ich leider nicht!

Vielleicht ist es regional bedingt, aber wenn ich bei mir in der Gegend schaue,
so sieht es da anders aus!

Immer wieder wird Müll am Wasser zurück gelassen!

Immer wieder werden große Fische zu Hauf entnommen!
(ob sie nun verwertet werden oder nicht)

....

Ich sehe so viel schlechtes am Wasser das ich oftmal einfach nur durchdrehen könnte!!!

Aber mit einer Sache hast Du Recht...
Das Problem ist, dass in die Köpfe dieser Leute zu bekommen!


Gruß
Olli
 
Finde es beachtlich,dass in diesem WDR Bericht diese Aal-Problematik angesprochen wird und am Ende des Berichtes sofort ein neues Aalrezept wie ich ihn doch am besten töten und essen kann.
Passt nicht so ganz zusammen und dadurch verliert meiner Meinung nach dieser Bericht seine Message dem Aal vielleicht mal zu helfen.


Mfg Ted
 
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