DAFV - Umwelt- und Gewässerseminar 2015 in Künzell

FM Henry

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Umwelt- und Gewässerseminar 2015 in Künzell

Das Bäder Park Hotel in Fulda-Künzell bot dieses Jahr den Rahmen für das jährliche Umwelt- und Gewässerseminar des DAFV e.V. Vom 31.10.-01.11.2015 konnten sich die Naturschutz- und Gewässerreferenten der Landesverbände, aber auch andere interessierte Teilnehmer über mehrere Projekte zum Schutz, zur Wiederansiedlung oder zur Stabilisierung von Fischbeständen informieren und offene Fragen diskutieren. Aber auch Themen wie Schutzvorkehrungen an Wasserentnahmebauwerken und die Bedeutung rechtlicher Änderungen der Oberflächengewässerverordnung standen auf der Tagesordnung.


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Bezüglich der Wiederansiedlung einer Fischart behandelte ein Beitrag die Aufzucht von Quappen und dabei gemachte Erfahrungen (T. Seume, LFV Westfalen und Lippe). L. Rennebeck (Uni Bremen) untersuchte die Laichgründe der Meerforellen in der Geeste und Grote hinsichtlich unterschiedlich guten Laicherfolgs. Er stellte fest, dass die Sauerstoffversorgung nur an wenigen Stellen eine Laichentwicklung zulässt. R. Neukamm stellte Untersuchungsergebnisse über die erfolgreiche Bestandsstützung des Aales im Elbe-Lübeck-Kanal und dem Nord-Ostsee-Kanal vor.​
Über technische Maßnahmen zum Fischschutz sprachen zwei weitere Referenten. Dr. F. Hartmann (RP Karlsruhe) berichtete über Erfahrungen zum Fischschutz an kleinen und großen Wasserentnahmestellen. Nicht fehlende Regelungen, sondern sehr häufig der mangelnde Vollzug vor Ort sind dabei Hauptprobleme für den Fischartenschutz. H. Wiegner präsentierte Anregungen wie bereits mit einfachen Ansätzen in kleinen Gewässern Verbesserungen erzielt werden können.​
Der Preisträger des diesjährigen DAFV-Förderpreises, T. Pieterek, stellte seine Arbeit über den Einfluss verschiedener Faktoren auf die Fangbarkeit von Hechten vor. Als Ergänzung zum vorgesehenen Programm referierte F. Schwarz (LAV Brandenburg) über die Verockerungsproblematik in Brandenburger Gewässern. Deren negative Auswirkung auf die Fischbestände wird wohl vielfach noch nicht richtig eingeschätzt.​
U. Dussling erläuterte in seinem Vortrag Überlegungen zur Festlegung von Temperaturgrenzwerten in der zu novellierenden Oberflächengewässerverordnung. Derzeit im Novellierungsentwurf vorgesehene Temperaturgrenzen stellen aus ökologischer Sicht für die Fische wohl eher einen Rückschritt dar.​

Eine ausführlichere Darstellung zum Seminar findet sich in der kommenden Ausgabe der „Fischwaid“. Die Vorträge werden zudem in einer Seminarbroschüre abgedruckt. Diese erscheint voraussichtlich Mitte 2016.​

Thomas Struppe​
Referent für Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Angelfischerverbandes e.V.​
 
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