Fischbestimmung -  Amur-Schläfergrundel (Percottus glenii) erster Nachweis für eine neue Fischart

Alve

Profi-Petrijünger
Vor einigen Monaten erhielt ich von einem Kollegen eine Anfrage, eine unbekannte Fischart zu bestimmen. Der Fisch war ca. 15 cm lang und ähnelte einem Zackenbarsch. Der Fisch stammte aus Verbindungsgräben zwischen Karpfenteichen und der Naab. Dort wurden die Fische regelmäßig als Köderfische gefangen. Nach etlichen Stunden hatte ich den Fisch bis auf die Art bestimmt.

Es handelte sich um eine Amur-Schläfergrundel [FONT=&amp](Percottus glenii D)[/FONT]. Diese Art gehört zu den sogenannten falschen Grundeln und verfügt auch nicht über eine Saugscheibe. Diese Art stammt aus dem Raum Kamtschatka-Nordkorea.
Russische Biologen haben sie mit nach Moskau gebracht und teilweise als Zierfische verkauft.

Seit dem breitet sich die Art nach Westen aus. Der Fisch wird als außerordentlich gefährlich eingestuft. Er besiedelt stehende, vorzugsweise pflanzenreiche Gewässer und hat auf seinem Weg etliche Seen Fisch- und Amphibienfrei gemacht.
Wir haben den Nachweis sofort an die zuständigen Stellen in Bayern, Bund und EU gemeldet.
Da 50 % aller neuen Nachweise in der Nähe von Fischzuchten, vor allen Dingen Karpfenzuchten gemacht werden, ist zu vermuten, dass die Fische mit Karpfentransporten aus Osteuropa zu uns kommen und nun zum ersten Mal in einem Flusssystem nachgewiesen wurden. Damit ist seine Verbreitung nicht mehr einzugrenzen. Gefahren sehe ich vor allem beim Karpfenbesatz. Hier hilft nur, den Besatz zu kontrollieren und nicht über die Rampe zu besetzen.

Es gibt eine Warnung des BfN (Bundesamt für Naturschutz) zu der Art.

http://www.rhfv.de/index.php?id=53&tx_ttnews[tt_news]=1311&cHash=2d6807489a1275a7ab6b4d62be066a1d

Hier gibt es weitere Infos zu der Art.

http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Perccottus_glenii?uselang=de

Alve
 
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