Karpfen -  Anschlagen oder nicht?

seep

Profi-Petrijünger
Hi...
Ich habe die Tage darüber nachgedacht was ich letzte Saison beim Angeln falsch gemacht hatte.
Dabei ist mir die folgende Situation eingefallen, die mir immer wieder mal begegnet und ich mir nicht sicher bin welches Verhalten hier richtig ist.
Überwiegend fische ich mit Method-Feeder und 8mm Pelletts am Haar im See.
Manchmal geht der Bissanzeiger nur ganz kurz und dann tut sich nichts mehr. Ich warte dann immer ab, weil ich hoffe, dass jetzt gleich der "run" kommt. Aber es kommt nichts und ich schlage an. In 90% der Fälle war nichts dran.
Wäre es also wahrscheinlich, dass ein Karpfen den Köder einsaugt und gleich wieder ausspuckt, doch dann evtl. wieder kommt und ihn nochmal nimmt?
Also im Endeffekt möchte ich wissen ob es besser ist sofort anzuschlagen oder doch auf den "run" zu warten?

Gruß
 
Hallo !
Ich weiß ja nicht in welchem Gewässer du angelst , also Kanal , See oder Fluss . Wenn der Bissanzeiger immer mal wieder nur ganz kurz piept , kann es sein das es gar keine Karpfen sind . Es können Krebse sein oder kleinere Weißfische die mit diesem Köder überfordert sind . In diesem Fall würde ich einfachmal anschlagen oder die Montage umbauen in eine Selbsthakmontage .

MfG
 
Wie ist deine Montage aufgebaut? Ist der Futterkorb lose oder fest auf der Schnur? Ist der Futterkorb mit Blei oder ohne? Hält das Futter schön fest im Korb oder ist es eher lose?
Den ich persönlich finde es besser wenn der futterkorb lose drauf ist und Eigengewicht hat, somit kannst du die Schnur besser spannen und bekommst es besser durch die einzelnen piepset mit wenn sich daran was zu schaffen macht.

auf die einzelnen piepset wurde ich aber nicht reagieren nur wenn es mehrere in kurzen abständen sind wurde ich anschlagen denn einzelnen piepset können meist anderen Dingen zu geordnet werden wie Wasser Strömung rotaugen usw.

Ist der pellet noch dran oder schon weg?
 
Es ist eine feste Montage mit einem 40g Method-Feeder. Also eine Selbsthakmontage. Das Futter übersteht zumindest den Wurf. Ich denke sobald es aufs Wasser trifft sollte es auseinander gehen. Der Pellet ist in so einem Fall noch dran.
 
Denke dann werden es die Wellen,wind, rotaugen oder Krebse sein. Ich hab mir früher auch immer voll den Kopf darüber gemacht!!
es hörte erst auf nachdem ich paar karpfen gefangen habe, du merkst es sofort wenn einer dran hängt, versprochen.
 
Es ist eine feste Montage mit einem 40g Method-Feeder. Also eine Selbsthakmontage. Das Futter übersteht zumindest den Wurf. Ich denke sobald es aufs Wasser trifft sollte es auseinander gehen. Der Pellet ist in so einem Fall noch dran.

Hallo !
Das gibt es unterschiede ! Einige mögen es wenn die Futtermischung sehr locker ist so wie beim normalen Feedern , andere sagen es soll möglichst lange halten um eine längere Zeit zu locken . Da mußt du selbst deine eigene Erfahrung machen . Wenn der Method-Feeder bei mir zum einsatz kommt ist mein Futter etwas lockerer . Muß dazusagen ich angle damit aber äußerst selten .
Das Wellen oder Wind die piepser verursachen halte ich nicht für den Fall und man kann dies auch ausschließen wenn es genauso piept an Windstillen Tagen . Denke mal das Problem werden , wie schon gesagt , Krebse oder kleinere Weißfische sein die versuchen den Köder zu nehmen .

MfG
 
Hallo,
Ich denke, dass es stark vom Haken abhängt, was für Gewichte zum Selbsthaken notwendig sind. Im Method fische ich maximal 6er Haken und das reichen 40g aus, damit sich der Fisch selbst hakt.

Gruß
Pascal
 
Ich habe nicht gesagt, dass ich mit der Methode nichts fange. Es sind mir schon sehr viele Karpfen und andere Weißfische an den Haken gegangen. Und wie KoaxKalli schreibt, fische ich ebenfalls mit entsprechend kleinen Haken.
Aus den Beiträgen entnehme ich zu meiner eigentlichen Frage, dass es Krebse oder kleinere Weißfische sind. Somit nicht anschlagen und Köder evtl. nach paar Minuten kontrollieren.
 
Method ist bei mir angesagt, sobald Karpfen etc. mein ziel ist.
methodfeeder freilaufend auf der Schnur.
Das Futter in dem der Köder eingebettet ist,
soll mit zum Grund sinken, und sich dort lösen,
sodass eine lockwirkung erzielt wird.
 
...
Wäre es also wahrscheinlich, dass ein Karpfen den Köder einsaugt und gleich wieder ausspuckt, doch dann evtl. wieder kommt und ihn nochmal nimmt?
Also im Endeffekt möchte ich wissen ob es besser ist sofort anzuschlagen oder doch auf den "run" zu warten?

Gruß

Servus!

Ich möchte da aus meiner persönlichen Erfahrung sprechen.

Seitdem die Selbsthakmethode und die Beköderung am Haar in Mode gekommen war, hatte ich die Erfahrung gemacht, generell keinen Anschlag mehr setzen zu müssen. Das fördert eher das Ausschlitzen des Hakens aus dem Fischmaul.

Für das sichere Selbsthaken nehme ich kein Blei unter 80g(!). Ausnahme ist der Einsatz einer Futterspirale, die ja selber Gewicht aufbringt, und aufgrund ihrer Beschaffenheit auch Widerstand beim Abzug des Fisches leistet. In solchen Fällen hatte ich dennoch ein innenliegendes Blei von 60g. Unter diesem Gewicht steigert sich sofort merklich die Fehlbissrate.


Es ist durchaus möglich, dass auch Karpfen an deinem Köder waren, diese sich jedoch nicht gehakt hatten, also nur kurz die Schnur gestrafft hatten. Wenn ein Karpfen das Haar mit dem Haken einsaugt und sich dieser im Fischmaul festsetzt, reagiert dieser mit sofortigem Fluchtreflex. Das Bleigewicht hält die Schnur gestrafft und sorgt dafür, dass der Haken weiter eindringt und durch die Spannung nicht ausgespuckt werden kann. Ist der Widerstand zu gering, kann der Haken nicht greifen oder dreht sich aus.

Da ich beim Karpfenfischen mit der Selbsthakmethode ohnehin nur Baitrunner-Rollen benutze und der Freilauf leicht angebremst ist, bleibt die geflochtene Schnur beim Run gestrafft. Der Karpfen kann also den Haken nicht los werden, zumindest nicht in der ersten Phase der Flucht. Bei zügiger Aufnahme der Rute soll natürlich darauf geachtet werden, dass die Spannung nicht verloren geht.

Also, ein Anschlag ist aus meiner Sicht nur bei Verwendung eines frei laufendem Blei notwendig. Es ist auch denkbar, dass der Fisch nicht deinen Haken samt Köder, sondern die Futterspirale (bzw. in deinem Fall die Method Feeder) attackiert hatte und danach mißtrauisch wurde, also deinen Köder mied.

Ich würde mich da zurücklehnen, denn ein Karpfen hakt sich bei richtiger Montage zu über 90% sicher selbst. Fehlbisse rühren ansonsten daher, dass es entweder Weißfische sind oder wie gesagt, der Karpfen den "Futterklumpen" berührt hatte.

In den beschriebenen Fällen hatte ich Karpfenruten (2,75lbs) benutzt. Mit der Feederrute hat man zwar eine gewisse Spannung in der Schnur, aus meiner Sicht ist die beschriebene schwerere Variante aber die sichere. Method-Feeder ist aus meiner Sicht für das Karpfenangeln insbes. größerer Exemplare doch oft zu leicht und bewirkt ein "Aushebeln" und führt zu häufigeren Fehlbissen, so wie du es beschreibst.

Das ist auch der Grund, weshalb ich wieder zurück zur Futterspirale oder dem Festblei gefunden hatte.

Gruß und Petri!
 
Zuletzt bearbeitet:
Stimme ich meinen Vorredner zu, bei Verwendung der selbsthakmontage und beim Einsatz von Freilauf rollen ist der Anschlag nicht notwendig. Ein Anschlag erfolgt so gesehen auch noch beim Wechsel von Freilauf in deine eingestellte Bremse somit ist ein extra Anschlagen kontra produktiv.
 
Hi,
das Methodfeedern wird ja von den meisten zum Fang großer Weißfische und Satzkarpfen verwendet. Bei mir wird an der Haarmontage größtenteils ein 10er Haken gefischt, der in den meisten Fällen sitzt, trotz 40g. Wer natürlich gezielt den großen Rüsslern nachstellt, wird bei 40g womöglich Probleme bekommen. Besonders da wo Muscheln und Steine den Boden zieren, sollten schwerere Körbe benutzt werden, weil halt die Mäule sehr hart sind. Dort würde ich aber meine Montage schon mehr in Richtung der modernen Karpfenmontage auslegen, z.B. so wie es hier schon beschrieben wurde: Inlineblei und Futterspirale.

Gruß
Pascal
 
Es wäre aber auch theoretisch möglich, dass bei zu schwerem Blei und zu fest eingestelltem Freilauf man womöglich den Biss nicht merkt und der Karpfen die Montage wieder loswerden kann.
Ich habe irgendwo gelesen, dass es Karpfen gibt, die wohl gleich die Flucht ergreiffen wenn sie den Haken spühren und andere bleiben auf der Stelle stehen und versuchen ihn loszuwerden.
Ich fische das Method-Feeder übrigens an 3lbs Karpfenruten. ;-)
 
Es wäre aber auch theoretisch möglich, dass bei zu schwerem Blei und zu fest eingestelltem Freilauf man womöglich den Biss nicht merkt und der Karpfen die Montage wieder loswerden kann.
Ich habe irgendwo gelesen, dass es Karpfen gibt, die wohl gleich die Flucht ergreiffen wenn sie den Haken spühren und andere bleiben auf der Stelle stehen und versuchen ihn loszuwerden.
Ich fische das Method-Feeder übrigens an 3lbs Karpfenruten. ;-)

Hallo ! Ich denke mal die ist nicht der Fall , das einzigste was dir so passieren kann ist das der Fisch ausschlitzt . An einer 3lbs Rute benutze ich für die Selbsthakmontage Bleie so um die 80 bis 100 gr . Bei leichterem Gerät natürlich entsprechend weniger . Das Fische auf der stelle stehen bleiben hab ich so noch nie erlebt . Der Fisch saugt den Boilie ( oder andere Köder ) mit Haken ins Maul ein und dann geht er ab wie ne Rakete und in diesem moment bohrt sich der Haken schon in die Lippe vom Fisch . Wenn nun der Freilauf oder die Bremse zu fest eingestellt ist kann es passieren das der Fisch ausschlitzt oder im ungünstigsten Fall die Rute ins Wasser zieht . Ist mir schon so ergangen .

MfG
 
Servus, nochmals zu dem Thema Fluchtverhalten!

Sobald der Karpfen den Widerstand (nämlich der Schnurspannung zwischen Haken und Festblei) bemerkt, setzt reflexartig das Fluchtverhalten ein. Er würde (wenn überhaupt) nur auf der Stelle stehen bleiben, wenn der Haken lose im Maul liegt.

Aber die Aussage ist ja bereits ein Widerspruch in sich: nämlich das angeblich ruhige Verhalten und dem gleichzeitigen Versuch, den Haken wieder los zu werden. Wie soll das bitteschön der Karpfen ohne Kopfschütteln oder Davonschwimmen bewerkstelligen? Das würde nur funktionieren, wenn er sich nach dem ersten Fluchtversuch irgendwo in einem Versteck einfindet, die Schnur sich an einem Hindernis verfängt und diese dadurch ohne Spannung ist oder er auf dich zu schwimmt (Fallbiss). Durch die Drehung des Fisches wäre dann ein Aushebeln des Hakens aus dem Fischmaul möglich.

Gruß und Petri!
 
Einzigste Fall wo ich kenne das einer kaum flüchtet bzw stehen bleibt ist im Winter. Da können dann einzelne piepser ein Biss sein sonst gehen die ab wie Schmitz Katz ;-)
 
Hi,
Im letzten September konnte ich ein solches verhalten beobachten. Der Freilauf ging relativ straff und die Schnur war auch ziemlich gespannt. Der Karpfen machte 2 Pieper und ab dann nur noch ganz feine Zupfer über die Spitze. Ich dachte, es läge an der Größe ( 6pfünder) , aber kurze Zeit später bei selbigen Bedingungen, schoss ein weiterer 6Pfünder davon, wie eine Rakete.
Von Grasfischen sind auch solche Aktionen bekannt. Die bleiben auch gern stehen, Schütteln sich und wir denken, es sind Schnurschwimmer.

Gruß
Pascal
 
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