Gewinnspiel; Eure schönste Angelgeschichte

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Fliege 2

Fliegenfischer


Liebe Forenmitglieder,


:schrei :schrei :schrei


die technische Umgestalltung des Forums vor Kurzem, haben wir, das Team der Fihi zum Anlaß genommen,
einen kleinen „Wettbewerb“ ausrufen.

:klatsch :klatsch :klatsch

Wer von Euch hat die schönste Angelgeschichte?

In dieser Geschichte soll es
selbstverständlich um unser gemeinsames Hobby gehen.
Die Geschichte kann wahr sein, muss es aber nicht.

Ihr könnt auch eine Geschichte posten, die erstunken

:spass und erlogen ist. :spass


Sie soll einfach nur schön, spannend und packend geschrieben
sein. Es muss auch nicht unbedingt der Fang des Lebens sein.

Beschreibt die Natur und die vielen schönen Momente,
die unser Hobby zu bieten hat.

:schlafend: :angelgeheimnis::fotobericht: :petriheil:

Die Beiträge, welche die meisten "Danke" bekommen haben, kommen in eine Abstimmung, in der Ihr entscheiden könnt, welche Geschichte die Schönste ist oder Euch am besten gefällt.

:vertrag: :vertrag: :vertrag:

Sind alle Geschichten bis zum 28.02.2015 eingereicht,
kann jeder seine Wertung in Form einer Abstimmung einreichen.

Die besten 3 Geschichten werden mit einem kleinen Geschenk prämiert.

:schreck: :baeh: :gruebel:

Wir sind schon gespannt auf Eure Geschichte und freuen uns jetzt schon, viele
Eurer Erzählungen und Geschichten zu lesen.


Viel Spaß beim Schreiben und Lesen wünscht Euch das Team der Fischhitparade.

------------------

Gruß, Ronald

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Gewinn 1, mehrere Gufis in vernüftigen Größen, 10 Jighaken, 600m Nanofil und 2x Abu Jerkbaits

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Gewinn 2, ein Angelbag, ideal für Spinnangler und Leute, die am Wasser Strecke machen wollen.

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Gewinn 3, Kleines Set für den Forellenangler: ein Sondermodell des Indilure TVS Perlmuttblinker in grün und ein Indilure TBS Perlmuttblinker, sowie 3x Super Gel von PRO-CURE (Trophy Trout, Krebs, Shrimp)
 

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Servus, Ronald!

Ersteinmal finde ich, dass dies eine gute Idee ist! :klatsch

Dann wäre es interessant zu wissen, ob auch bereits bestehende Beiträge, die ich ebenfalls sehr spannend fand und die auch auf diese Weise mal honoriert werden könnten, zur Wertung gehören?

Wenn dies der Fall sein sollte, dann schlage ich auch die Fischrettungsaktion von Ron vor:

https://www.fisch-hitparade.de/showthread.php?87608-Unsere-Fischrettung

Diese Geschichte war spannend, real, aus dem (Angler-) Leben gegriffen und zeigt besondere Situationen auf, in die ein gewissenhafter Angler hineingeraten kann und wie sich der eine oder andere aufopfert, wenn ihm nicht alles um ihn herum Wurscht ist!

:respekt

Gruß und Petri!
 
Hallo Flossenjäger,

klar doch, alles kann hier rein, dabei ist es absolut egal, ob es ein 3-Zeiler oder eine richtig lange Geschichte über unser Hobby ist.


Eine Bitte noch an alle User,

hier bitte keine Kommentare veröffentlichen, hier sollen nur die Geschichten rein. Es wird sonst unübersichtlich. Danke.


Fliege 2
 
Einer meiner alten Tourberichte dürfte genau richtig sein!
Keine riesen Fische, nicht so spektakulär wie die schwere Salzwasserfischerei im Jemen etc. , aber es war meine erste größere Tour und die Erfolge waren selbst und hart erarbeitet.



DOubs-it-yourself

oder Welsfischen in Frankreich - Versuch II

Im Frühjahr 2009 war ich das erste Mal in Frankreich zum Welsfischen. Mit einem Kollegen ging es 4 Tage an den Doubs. Leider haben wir die Laichzeit erwischt, sodass nur mein Kollege einen schönen Fisch fangen konnte. Ich hatte zwar einige Bisse von kleineren Exemplaren, aber der einzige der hängen blieb (und nicht nur den Köderfisch klaute) ging kurz vorm Ufer auch noch flöten. Ich komm wieder, das stand fest!

Ende Juli, das Abitur längst in der Tasche, kam dann endlich das lang ersehnte Schreiben von der Uni: Mein Studienplatz ist sicher!
„Na dann kann es ja losgehen“ hab ich mir gedacht.

Das Wochenende war ich noch bei einem Kollegen am Privatweiher eingeladen. Ich kannte ihn bisher nur vom Schreiben aus einem Forum, irgendwie hat es sich bisher leider nicht ergeben gemeinsam am Rhein den Flossenträgern nachzustellen, dieses Wochenende musste es dann mit dem gemeinsamen Fischen aber klappen (auf meine Aussage bezüglich des Wohnortwechsel (Studium) kam: „Ohne das wir mal zusammen einen Wurm gebadet haben, lass ich dich hier nicht weg“). Lange Rede kurzer Sinn. .. wir kamen am Lagerfeuer im Gespräch auf das Thema Boot und Motoren, dass ich für Frankreich leider nur einen E-Motor hab usw. . „Ich hab einen Zweitakter; wenn du willst. .. .. da vorne im Schuppen. .. .ich brauch ihn zur Zeit eh nicht“ HAMMER! Leider ging er nicht richtig an (da er eine lange Zeit nur rumstand) und unter der Woche sollte es schon losgehen. .. „Ich nehm ihn mit Heim und mach ihn fit, auf dem Weg nach Frankreich holst du ihn dir dann ab! Vielen herzlichen Dank Ronny!

Donnerstags ging es dann endlich los! Motor abgeholt, in Metz auf der Suche nach dem Decathlon (Schwimmweste, Anker usw. kaufen) in Metz verirrt, ein brennender LKW ein paar hundert Meter vor mir auf der Autobahn. .. pppuuuuhhhh.



Gegen Abend komme ich in an einem kleinen Dorf am Doubs an und entscheide mich aufgrund der Uhrzeit und fehlender Köderfische, nur mit dem Boot ein bisschen auf Erkundungstour zu gehen. Die Stelle für den nächsten Tag war schnell gefunden. Vom Ufer fällt es auf ca. 6m ab, auf der anderen Seite liegt Totholz im Wasser.



Am ersten Angeltag geht es dann an besagte Stelle und es tut sich nichts. Die Temperaturen sind hoch, der Sauerstoffgehalt niedrig und die Köderfische nur mit größter Mühe zu fangen. Nach einigen erfolglosen Versuchen mit Feeder- und Matchrute mache ich das was ich kann. .. Spinnen!
Doch auch die Döbel und Barsche sind nicht leicht zu kriegen. Kaum einer der Barsche hat 20cm, tagsüber kommt regelmäßig Wind auf was die Angellei noch weiter erschwert und die Fangerfolge sehr mager aussehen lässt.

Nächster Tag, andere Stelle, mittags viertel nach 2, Sonnenschein, erster Biss, erster Franzose! Ein ~1m Wels hat den kleinen Döbel an der Unterwasserpose am Fuß der Kante auf ~6m genommen. Kurz später folgt noch ein Biss an der Kante zum Flachwasser, der aber leider nicht hängt.



Es folgt ein Regentag, ohne Aktion...

Montag:
Ein kleiner Bursche von 80cm beißt vor dem Totholz am anderen Ufer (wieder auf U-Pose am Fuß der Kante im tiefen Wasser) und ein weiterer auf meiner Uferseite den ich aber leider nicht hake. Eines Abends hatte ich einen Hänger beim Köderfischfang im zahlreichen Totholz (kommt vor wenn man da fischt, wo der Fisch steht), ziehe mich vorsichtig mit dem Boot ran, löse ihn und mache einen Pendelwurf mit dem Mepps Gr. 2 mitten in dem im Wasser liegenden Baum. Ein schwarzer Schatten taucht auf und folgt dem Spinner, erst nur schämenhaft und unkenntlich, dann ein breiter Kopf, rundliche Brustflossen.... und dreht gemächlich ab. .. Es war zwar nur ein kleiner Waller und gekriegt hätte ich ihn an dem Gerät dort auch nicht, aber es ist trotzdem eine Begegnung über die man sich freut!



Bis Donnerstags tut sich dann leider nichts mehr. Mein riesen Problem waren halt die Köderfische! Keine vernünftigen Köderfische, keine Welse (ich hatte auch leider keine Maden/Lebendköder, was sowieso schon sehr schlecht ist). Tackle da lassen und mal schnell zum Angelladen fahren, geht ja leider auch nicht, wenn man alleine ist. Erst recht nicht wenn man so abgelegen unterwegs ist und keine Ahnung hat wo ein entsprechender Laden ist. Ich fing also fast alle meine Köderfische mit der Spinnrute, was mal mehr, mal weniger klappte! Grundsätzlich klappt es, aber wenn man alleine ist, kann man halt nur bedingt „Strecke-machen“ und überhängende Bäume/Totholz „abklopfen“, denn wer passt sonst auf das Tackle auf?

Freitags ging es dann ein Stück flussaufwärts auf den Campingplatz „les pecheurs“ („Die Fischer“). Da das Auto meiner Eltern, dass ich zur Verfügung hatte, nicht wirklich geräumig ist, musste ich alles erstmal wieder aufräumen und so einsortieren, dass auch alles reingeht. Dann noch einen Supermarkt suchen und es vergeht schon eine Weile und wurde schon zu spät um die Welsruten zu montieren und aufwändig Köderfische zu fangen. .. .Also war wiedermal nur ein bisschen erkunden angesagt!



Unterhalb vom Campingplatz war ich ein paar Mal zum Köderfischfang unterwegs. Einmal warf ich meinen kleinen Wobbler in einen überhängenden Busch. Beim Lösen des Köders, fiel mir ein Ast auf. .. ein marmorierter Ast? .. .Ast? ?? Schwanz! ?!
Als ich dann noch näher kam, entdeckte ich dann das Schlafzimmer einer Wohngemeinschaft!
Auch Karpfen gabs da...



In dem Moment lag der Polarisationsfilter für die Kamera natürlich im Auto. Mit der Digitalkamera um den Hals bin ich dann auch noch ausgerutscht. Nachdem ich alle Schrauben rausgedreht habe und sie einen Tag im Auto lag, ging sie dann glücklicherweise wieder... puuuhhhh...Nochmal mit der Kamera und diesmal mit Polfilter durch den Fluss waten, wollte ich dann begründeter Maßen auch nicht...








Eines späten Abends packe ich ein und entscheide den einzigen vernünftigen Köderfisch den ich habe auf dem Rückweg zum Campingplatz an einem ~8m tiefen Loch vom treibenden Boot anzubieten. Den Weg dorthin habe ich mich einfach mit dem Fisch an der Pose voran treiben lassen. Auf halber Strecke entscheide ich mich keine Zeit zu verschwenden, zu dem Loch zu fahren, statt zu driften. Auf dem Weg dorthin kommt mir ein ca. 1, 5m Wels direkt unter der Oberfläche genau entgegen, ich stoppe das Boot und er verschwindet darunter ins Tiefe! Mist. .. .hätte ich mich weiter mit der Pose voran den Fluss runtertreiben lassen hätte ich den Kerl vielleicht kriegen können!

Einmal sitze ich oberhalb eines tiefen großen Loches. Unterhalb befindet sich eine Stromschnelle, sodass ich vermute, dass die Welse hauptsächlich flussauf ziehen um zu Rauben und genau da, bzw. entlang der Kanten platzierte ich nun meine Köder. Leider habe ich nur drei kleinere Köderfische und einen ca. 45cm langen Döbel, den ich in der Flussmitte an einer Kante anbiete. Es ist Abend und dämmert, als die erste Rute mit einem der kleinen Köderfische Alarm schlägt. Auch diesen Fisch kriege ich leider nicht. Die Bissspuren eines kleinen Wallers sind aber deutlich zu sehen. Kurz später bekomme ich dann einen weiteren Biss.
... auf ~45cm Döbel!








Der Biss kommt so brachial und der Fisch zieht sofort gegen die, wie beim Welsfischen üblich, stark eingestellten Bremse, dass ich die Rute nur mit Mühe aus dem Halter kriege, ich schlage an doch der Spuk ist vorbei! Der Fisch hat den Köder wohl losgelassen und keiner der beiden Haken, die für diese Köderfischgröße zugegebener Maßen etwas unterdimensioniert waren, nicht richtig gegriffen hat. Der Döbel ist richtig geschuppt! Das muss ein guter gewesen sein! Mist! Aufgrund massiver Köderfischprobleme (viel zu kleine Barsche kriege ich schon aber passende Döbel leider kaum) konnte ich bis zum nächsten Donnerstag an diesem Streckenabschnitt leider keinen Wels zum Landgang überreden! In den Tagen an diesem Streckenabschnitt ist dann auch noch der Sicherungshalter vom E-Motor angeschmolzen. .. .gut das ich noch den Benzinmotor von meinem Kollegen bekommen und mitgenommen habe. Die Natur und Tierwelt am Doubs ist sagenhaft! Jedemenge Schwäne, Grau- und Silberreiher, Eisvögel usw. sind dort anzutreffen. Freitags verlasse ich den Campingplatz Richtung Schnellstraße.




12 „Tage“/Abende gefischt und nur zwei Fische. Dem Aufwand den ich betrieb um an Köderfische zu kommen, wurde das absolut nicht gerecht. Aber das ist halt Angeln! Es kann nicht immer und überall gut laufen, erst recht nicht wenn die Gewässerkenntnis fehlt. Da bleibt einem doch nur eines übrig!

Vorräte auffüllen und weiterfischen! Der Supermarkt im Nachbarort hatte wiedermal zu, also ging es in das weiter entfernte Seurre und dann wieder nach Pontoux! Das Nötigste ins Schlauchboot und los geht’s flussaufwärts! Oberhalb einer Eisenbahnbrücke entdecke ich schon von weitem einige Bojen von anderen Welsfischern und entscheide, nicht weiter als die Brücke zu „erkunden“. Ich entdecke auf der Strecke eine schöne Abbruchkante, fange auf die Schnelle ein paar Döbel und Barsche und leg die Fallen aus... .Ich bekommen einen Biss auf die U-Pose an der Abbruchkante, der vermutlich wieder kleine Fisch hängt aber leider nicht. Mist! Oberhalb von mir fischten nun zwei französische Welsfischer, ich fahr am nächsten Morgen also ruhigen Gewissens weiter weg um Steine für die Abreissmontagen (selbstverständlich in Verbindung mit verrottbaren Hanf und Sisalschnüren) zu suchen und fang auf die schnelle noch einen passenden Döbel. Am Platz wieder angegekommen, kommen die beiden Kollegen auf ihrem Heimweg vorbei. Sie hätten darauf gewartet, dass ich wieder da bin, da hätte wohl jemand nach meinem Angelplatz geguckt, wäre da rumgetigert und ich solle gut auf mein Tackle aufpassen! Die beiden waren nicht die einzigen Einheimischen die vorbeikamen. ..



Ich werde also auch an solchen Plätzen nichtsmehr riskieren und immer in Sichtweite bleiben...Mist! An den Krautfeldern am und um den Platz fange ich leider nur Barsche. Auf den einen Döbel den ich habe, bekomme ich an der Abbruchkante wieder einen Biss, der wieder nicht hängt. Vermutlich wieder ein kleiner Fisch der den Köder nicht richtig genommen hat. Auf die Barsche gibt es wiedermal keine Aktion.
Neuer Platz neues Glück! Ich entdecke eine schöne Kante. Mein Blick wandert über das gegenüberliegende Ufer...Kein Platz. Also kann ich den Platz vergessen! Nein, natürlich nicht! Mit den Handschuhen mache ich die Dornen weg und mit dem Klappsparten einen kleinen Platz für den Bedchair in den Hang.





Leider ging da zwei Tage auch nichts, also ging es einen Platz flussauf. .. doch auch dort fange ich wieder nichts. Über 2 Wochen sind rum und ich hab erst zwei Fische von
 
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Hallo User,
Hier mein Beitrag zu dem Thema:


Ein "Stündchen" Angeln (Geschichte aus dem Frühjahr 2012)




Gestern war es zum ersten Mal in diesem Jahr so, dass die Arbeit einen früheren Feierabend zuließ. Wie passend, das gerade am Wochenende auch noch die Zeit umgestellt wurde und es abends jetzt länger hell ist. Also habe ich flugs die Gunst der Stunde genutzt und meinem Chef erklärt, dass um 16:00 Feierabend ist und ich ein paar Überstunden abbaue. Zu Hause machte ich meiner Frau klar, dass ich nur noch schnell ein Stündchen an meinen Haussee fahren wollte, eigentlich mehr zum Beobachten, als zum Angeln. Da meine Frau mich aber nun schon ein paar Jahre kennt und seit letzte Woche Donnerstag ein paar Maden im Kühlschrank standen, war sie nicht sonderlich überrascht und wünschte mir nur viel Spaß und ein kräftiges Petri Heil.

Endlich ging es los und ich wählte die aller einfachste Methode, da ich wenig Lust hatte, viel Gerödel zu packen und an meine Angelstelle zu schleppen: Mein Kescher, der Futtereimer und eine Matchrute mussten reichen. Ein paar Kleinsachen wie Haken, Bleie, eine Ersatzpose und die Lösezange wurden noch in die Hosentasche gesteckt und so ging es los. Als erstes pirschte ich mit aller Vorsicht, immer das Wasser und das Geschehen darin im Blick, am Ufer entlang. Ich war am letzten Sonntag schon mal früh morgens an einer flachen Stelle unterwegs, konnte aber damals keine Fischaktivität entdecken. Ganz anders jetzt: Schwärme kleiner Rotaugen und Rotfedern vom letzten Jahr tummelten sich an der Oberfläche. Dazwischen verrieten größere Ringe immer wieder bessere Fische. Die Stelle schien perfekt, das Ufer war hier leicht unterspült und das Wasser nur 80cm tief. Es wäre also völlig ausreichend, nur ca. 2m vom Ufer weg zu fischen, da ich unter den ausgespülten Wurzeln die Standplätze der Schleien vermutete.

Schnell wurde die Stelle ausgelotet und mit einer Hand voll loser Maden angefüttert. Das Warten begann….. Ich verhielt mich aufgrund der geringen Entfernung mucksmäuschenstill und die bald wieder auftauchenden kleinen Rotaugen zeigten mir, dass die Fische nicht argwöhnisch waren. Es dauerte ca. 20 Minuten bis zum ersten mal ein leichtes Zittern an der Pose zu registrieren war. Der erste Fischkontakt! Die Spannung stieg bei mir an, natürlich hoffte ich insgeheim auf eine Schleie. Nach weiteren endlosen Minuten war dann nichts mehr zu sehen. Kurze Kontrolle, und die Maden waren weg. Also wieder neu beködert und ausgeworfen. Das Spiel begann von vorn, die Pose wanderte ganz leicht, zitterte, wackelte ein wenig, aber für einen Anhieb schien mir das noch zu wenig. Entweder waren das die ganz kleinen Rotaugen, oder die Fische waren extrem vorsichtig.

Natürlich war ich jetzt im vollsten Jagdfieber, die Spannung stieg stetig, wann der erste wirklich gute Biss erfolgen würde, und die Uhr und mein eigentliches Vorhaben nur ein Stündchen zu bleiben, waren vollends vergessen. Dann endlich zog die Pose seitlich weg… Anhieb…. Widerstand…Jawohl, der erste Fisch hing. Es zwar kein Riese, aber eine Rotfeder mit wunderbar gefärbten Flossen zauberte mir ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht.

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Weiter gings, wieder raus mit der Montage. Der nächste Biss folgte jetzt schneller und ein Rotauge mit 25cm war doch schon ein ganz ordentlicher Fisch fürs Frühjahr. Sofort landete die Pose wieder an der Stelle, gefolgt von einer weiteren Hand loser Maden. Nur noch einen Biss verwerten, einen Fisch landen, dann geht’s nach Hause. Der nächste Biss ließ wieder etwas auf sich warten und war extrem vorsichtig. Schließlich nahm die Pose aber doch ganz langsam Fahrt auf und ich hoffte wieder auf die erste Schleie. Diesmal ging der Anhieb aber ins Leere und mir blieb nicht anderes als wieder neu an zu ködern und zu warten. Die Pose hatte ich fest im Blick und jedes noch so geringe Wackeln und vibrieren löste in mir dieses Gefühl aus, dass es jetzt jeden Moment krachen müsste. Endlich zog die Pose jetzt mal zügiger ab und der Anschlag saß. Der Widerstand war besser, die Matchrute krümmte sich ordentlich, doch nach nicht mal einer Sekunde war alles vorbei… Ausgeschlitzt! War das ein Schleie? Ich werde es nie erfahren….

Nach einer kurzen Kontrolle des Hakens wurde wieder angeködert und ausgeworfen. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt und irgend etwas sagte mir, dass das mit der Schleie noch nicht ganz ausgestanden sei. Nach einigen Minuten erfolgte ein sehr zaghafter, kaum spürbarer Biss. Die Pose hob sich ein wenig aus dem Wasser, der Fisch schien also den Köder im Maul zu haben. Der Anschlag saß und ein weiteres, sehr schlankes Rotauge kam zum Vorschein. Wo blieb nur der Schleienbiss? Also wieder anködern, auswerfen und warten. Komisch, die Pose war auf einmal ganz schlecht erkennbar, obwohl sie direkt vor mir im Wasser war. Mir kam es auch ein wenig kühl vor. Wie spät war es eigentlich?

Erst jetzt bemerkte ich, dass es schon fast komplett dunkel war und aus meinem „Stündchen“ waren schon 3,5 Stunden geworden. Drei Fische in mehr als 3 Stunden sind eigentlich eine magere Bilanz, und dennoch war ich sehr zufrieden. Schnell habe ich zusammen gepackt und bin nach Hause gefahren. Meine Frau grinste sich nur einen und meinte nur, dass das noch nie geklappt hat, wenn ich nur kurz ans Wasser will.

In diesem Sinne, ich freue mich schon, wenn ich bald wieder mal ein „Stündchen“ angeln gehen kann.
 
Was lange währt wird endlich gut! - Der Weg zum ersten Zander

Ich glaube einige Angler können sich mit der folgenden realen Story identifizieren... Man hat ein anglerisches Ziel, gibt alles, doch es will einfach nicht hinhauen...
Meinen Weg und Gemütszustand bis zum erreichen des Ziels will ich hiermit einmal schriftlich festhalten und euch dran teilhaben lassen...
Mischgefühle zwischen Moti- und Frustration, Kampfgeist und Kapitulation, Sieg und Niederlage, Euphorie und Trauer.

Viel Spaß
Euer Kaspersio

Dieses Jahr war ich das erste Mal seit 2008 etwas intensiver, mit dem Fokus auf die begehrten Raubfische, in den Niederlanden und Deutschland unterwegs.
Man kennt mich eher als Karpfen- und Feederangler. Doch das Allrounden hat mich schon in 2013 mehr und mehr gereizt. Es war Zeit mal in die Raubfischregion abzutauchen. Denn gerade hier habe ich eine Rechnung mit einem namenhaften berühmt und berüchtigten Gegner offen.

Wenn Angler sagten: "Ich habe von Aal bis Zander in heimischen Gewässer schon so gut wie alles gefangen", fühlte ich mich nicht als "ganzer" Angler... da mir genau dieser Mister Z noch fehlte...nämlich der Zander, das Omega in unserem Angleralphabet.

Nach acht Jahren Angelkarriere war es nun Zeit für die "Mission Zander". Es war Zeit der "vollkommene" Allrounder, für meine individuell eigene Definition, zu werden ...

Holland ist, wie die meisten wissen, für einen hervorragenden Raubfischbestand bekannt. Deshalb zog ich es als Grenzbewohner direkt in Erwägung, sowohl an deutschen als auch holländischen Gewässern meine Mission zu verwirklichen. Vorallem die Angelei auf Hecht ist in sämtlichen Kanälen und Flüssen Hollands sehr interessant zu verfolgen. 80cm+ Hechte sind dort keine Seltenheit.
Auch einen Matze Koch zieht es immer wieder nach NL, wo er vor allem in den kälteren Monaten auf Köderfische wie Makrelen und große Rotaugen seine 80+ Hechte fängt.
Aber auch Zanderexperten wie ein Dietmar Isaiasch oder Stephan Gockel, verbringen einen Großteil ihrer Zeit in den Niederlanden, wenn sie auf die Spezies Sander lucioperca aus sind.




Bereits Anfang April besorgte ich mir einen Vispas nach meiner sechsjähriger NL-Pause. Da das Osterfischen im Nationalpark de Biesbosch von Basti, Sven und mir genau in der Kunstködersperrzeit stattfand, haben wir dort lediglich auf Brassen, Alande und Co. feedern können.
Doch dann im Juli ging es endlich los und der Mission "Zander" stand nicht mehr allzu viel im Wege. Haaa, so hätte ich´s wohl gerne...

Mein persönlicher NL-Experte Markus zeigte mir einige Spots an der Maas, der Waal und vorallem am Nederrijn, wo diverse Angler regelmäßig Zanderfänge vorweisen konnten.
Nachdem bei unserer ersten NL-Spinnfisch-Tour überhaupt nichts ging, überzeugte
mich unser zweiter Angang von dem Potenzial holländischer Gewässer, da Markus
in etwas mehr als 60 Minuten einen 45er Barsch, 88er Esox, 35er Zander und als viertes einen 40er Barsch in der genannten Reihenfolge ans Band bekam.
Es war das erste Mal, dass ich einen Zander live sah, welcher auf einen Gummifisch gefangen wurde.
Generell habe ich einen gefangenen Zander vorher nur einmal gesehen. Diesen fing ich 2006 selber (15cm Zander´chen) beim Feedern auf einen Tauwurm. Ich bewunderte die Schönheit eines Zanders und war heiß wie frisch fritierte holländische Fritten, heißer als je zuvor!!


Es handelte sich um ein und dieselbe Buhne in der er alle 3 Fischarten fing. Markus fischte im Gegensatz zu mir am Prallhang und konnte diese Sternenstunde genießen.




An diesem Tag bekam ich "nur" einen guten Barsch ans Band, welcher mir wieder kurz vor dem Keschern ausschlitze. Mist! Es sollte eifnach generell mit diesem SCH*** Gummifisch nicht sein!

Bis dato hatte ich keinen einzigen Fisch auf Gummifisch überlisten und sicher landen können.
Dann steigt mal einer ein und schlitz natürlich wieder aus... typisch...
Von meinem Ziel, meinen ersten Zander zum Anbiss zu überreden und sicher zu keschern, war ich noch Meeeeeiiiilen entfernt!
Seit 8 Jahren wünscht sich meine Mum einen von mir gefangenen Zander, welchen sie als Filet auf dem Mittagstisch in ihrem Gourmentdasein präsentieren und verspeisen kann.
Da ich als alter Ansitzangler an meinem klaren Hausgewässer nach drei Ansitz-Versuchen keinen Kontakt und generell kaum Chancen auf einen Zander mittels Köderfische hatte, hab ich mich Mitte des Jahres dazu entschlossen das Gummifischangeln als neue Liebe zu entdecken. Doch von der Liebe zu diesen "Wabbeldinger" war ich ich auch noch Kilometer entfernt...

Auch nach einigen Versuchen mit dem Gummi wollte es noch nicht so richtig mit diesem Zander ...
Ich habe dieses "Gummigedöns" an einem Jighaken schon immer gehasst und verflucht... Doch dann dachte ich wieder an Markus´ Sternenstunde und meinen ersten Barschkontakt auf Gummifisch ...
Ich war gemischter Gefühle... auf der einen Seite die Motivation und der Ansporn, diesen mysteriösen lichtscheuen Vampirfisch, den Zander, endlich auf die Liste der gefangenne Fischarten zu schreiben.
Andererseits der wiederholte Misserfolg, das Gefühl man sei noch sooo weit von seinem ersten Zander entfernt.
Ist die Schnur zu dick? Ist der Köder nicht optimal? Führe ich den Köder falsch? ISt der Spot überhaupt gut für Zadner? Zweifel über Zweifel... All´diese Fragen schossen einem durch den Kopf!

DOCH DANN:

Beim dritten Mal am Nederrijn war die erste Hürde geschafft.
Ich konnte meinen ersten gelandeten Nederrijnfisch präsentieren.
Es war ein netter 60er Hecht. Auch wenn es noch nicht der heiß ersehnte Zetti war, hab ich den persönlichen Gummifischfluch besiegt - hoffentlich - YESSS!

Doch die Fragen blieben:
Ist es ein Zufallsfang? Hecht ist nicht gleich Zander? Was kommt nun? Ist der Bann durchbrochen?
Fragen über Fragen geprägt von innerer Angelphilosophie und eigener Weisheit.



Direkt ein paar Tage nach diesem ersten “Gummifischfisch” machte ich mich auf den Weg an mein Hausgewässer, dem Eyller-See, und versuchte mittels Gummifisch und der Faulenzermethode ein paar Barsche zu überlisten. Und JAA! Es klappte wieder!
Innerhalb von zwei Angeltagen konnte ich jeweils einen netten Barsch überlisten. Der Bann schien gebrochen.
Die Motivation war nun wirklich sehr groß!
Alle guten Dinge sind drei! Ein Hecht, zwei Barsche auf meinen meistgehassten Köder, den Gummifisch.
Da an meinem Hausgewässer mit Zandern wie schon erwähnt eher weniger zu rechnen ist, glaubte ich nun an die Mission, wenn ich an guten Zandergewässern, wie dem Nederrijn oder dem Rhein attackiere.
Wenn ich mittels der Faulenzermethode Barsche ans Band bekomme, sicherlich auch deren nahe Verwandten, die Zander...
Oder etwa nicht?
Die Fragen, welche ich mir stellte, Zweifel und Ungewissheiten wurden von Mal zu Mal geringer. Ich spürte ich komme meinem Ziel immer näher...



Sogar ein guter Ü70er Hecht knallte kurze zeit später an meinem Hausgewässer auf einen “Gufi”.
Dieser schlitze leider auch kurz vor dem Ufer aus. Bissspuren hinterließ er dabei an meinem gelb-roten Gummifisch.



Wiederum ein paar Tage später fragte mich mein Freund Michi, ob wir es nicht auch mal am Rhein versuchen sollten auf Zander.
Zwei Tage vorher feierte ich nämlich mit Michi und dem erfahren Angler Domenic Michis Geburtstag.
Dort befragte ich verzweifelt Domenic, welche Fehler ich bis hierhin wohl machte.
Er erkannte keine großartigen Fehler an meiner Angeltechnik, doch verriet mir seine persönlichen ausschlaggebenden Details und Kniffe zusätzlich.
Dafür war ich ihm sehr dankbar, weil Geheimniskrämerei im Angelmilieu oftmals großgeschrieben wird.
Da Michi von Domenic zum Geburtstag nette zanderspezifische Gummifische geschenkt bekam, war Michi, der ebenfalls wie ich noch nie einen Zander auf Gummifisch ans Band bekommen konnte, heiß darauf ans Wasser zu kommen.
Gesagt, getan. Michi fuhr uns beide an einen vielversprechenden Rhein-Spot, wo wir Domenics Kniffe und Details vom Geburtstagabend befolgen konnten.
Konzentriert, doch ohne Ahnung und Erfahrung, fischten wir zwei Buhnen ab, es tat sich nichts.
Den folgenden Moment sehe ich als generellen Wendepunkt bezüglich meines Erfogls auf Zander an:

Michi und ich gingen immer noch motiviert eine Buhne weiter.
Ich ging voraus und stellte mich rechts von Michi auf den Buhnenkopf und fing an zu faulenzen.
Der 21g Jigkopf schien hier perfekt. Nach einer zehn-sekündigen Absinkphase kam mein Jigkopf auf dem Gewässergrund an.
Ich machte sofort zwei Kurbelumdrehungen. 21, 22. Der Gummifisch war nach zwei Sekunden wieder am Gewässergrund angekommen. Es folgten abermals sofort zwei Kurbelumdrehungen 21, 22. Und wieder: 21, 22. 21, 22. 21,22. 21,”TOCK”!
Wie aus dem Nichts bekam ich bereits beim Anzählen von “21” einen Ruck, wie ein Stromschlag, in meine Rute und schlug zum Glück reflexbedingt an.

WIDERSTAND!

Diesmal spürte ich seltsame Kopfschläge, die ich so von einem Hecht nicht gewohnt war.
Und tatsächlich!
Voller Adrenalin schossen sämtliche Fragen im Skundentakt durch meinen Kopf:
Ist es ein Zander? Bleibt er dran? Bitte bleib dran!

UND TATSÄCHLICH:

Ein schicker 45er Zander zeigte sich an der Oberfläche und wurde sicher von Michi gekeschert.
Der Moment als ich sah, dass es ein Zander ist und dieser sicher gelandet wurde, war einer der schönsten Momente in meinem ganzen Anglerleben.
Dass all´ sein Behümen belohnt wird, dass man sein Ziel nach Monaten nun endlich erreicht hat, zeigt man darf niemals aufgeben und muss sein Ziel strickt verfolgen!
So gefreut habe ich mich seit Ewigkeiten nicht mehr. Seit Juli habe ich diesem Fisch hinterherspioniert und alles gegeben, ihn zu überlisten.
Heute war dieser Tag-X, der 15. September wird immer ein ausschlaggebender Punkt für das persönliche Zanderangeln sein. Dieses Erlebnis am 15. September kann mir niemand nehmen und wird niemals in Vergessenheit geraten.
So eine innnere Euphorie ist kaum nachzuempfinden und schon gar nicht in Worte zu fassen.
Jeder leidenschaftliche und obsessionelle Angler wird für sich selbst genau wissen, was ich meine.

Wenn ich diesen Bericht gerade schrieb, komtm ein Teil der gefühlten Euphorie die an dieser Geschcihte haftet wieder hoch und schenkt mir ein Grinsen des Erfolges und der Erleichterung.

Hier ist er... MEIN Zander! Einfach...............GEIL!!!



Doch nicht nur mein Bann wurde gebrochen.
Euphorisiert schlenderte ich in einigen Metern Abstand zu Michi, nachrichtverbreitend via Handy an diverse Angelkollegen, zur nächsten Buhne.
Noch nicht ganz angekommen hörte ich nur den Ausruf “Fisch!” aus Michis Mund.
Und ja! Ich durfte Michis ersten Faulenzerzander keschern. An diesem Tag hatten wir es beide geschafft!
Dieser Doppel-Bann-Bruch krönte diesen einmaligen Angeltag, so wie man es sich erträumt, ab.



Der 15. September ist unser Stichtag, da wir seit dem mehrere Zander mittels der Faulenzermethode an den Haken bekamen.
Der Zandermythos ist bezwungen und der Gummifisch mein neuer Freund.
Die Mission ist geschafft und das Ziel für 2014 erreicht.
So ein Happy End sollte jedem Angler wiederfahren.

Was lange währt wird endlich gut.

Hier ein paar Bilder von diversen Zandern seit diesem Tag, an dem der Bann endgültig gebrochen wurde.












Der Gummifisch rockt!
Aus Hass wurde Liebe...

Der Zander, mein neuer Liebling!
Aus Feind wurde Freund...


NEVER GIVE UP!

Tight Lines!
Euer Kaspersio
 
Zuletzt bearbeitet:
Ahoi zusammen!

Danke Micha für die Nominierung ;)
Erstmal möchte ich auch Lorenz, Angelhoschi und Kaspersio danken, schöne Geschichten!! Hat wirklich Spass gemacht sie (teilweise wieder) zu lesen!
Spontan ist mir da natürlich meine Lieblings-Aal Geschichte eingefallen :)
Einfach weil es mir beim schreiben am meisten Spass gemacht hat und ich das damals in einem Guss, gefühlt ohne Punkt und Komma, geschrieben habe.
Vielleicht gibt es ja auch ein paar neue User die damals noch nicht hier waren und die auch gerne Geschichten lesen. Daher mache ich damit einfach mal mit:


[h=2]22.09.2011

Ein völlig unerwarteter, unglaublicher und unvergesslicher Abend![/h]
Moin allerseits,

ich muss unbedingt was loswerden. Gestern hatte ich den Angelabend des Jahres bisher.
Alles fing damit an das meine Freundin wie üblich an ihrer Bachelor-Arbeit saß und ich Langeweile hatte, also dachte ich mir letztendlich "ab ans Wasser"!
Meinen Kumpel informiert, der konnte aber erst 19 Uhr nachkommen. Egal, also erstmal los und in aller Ruhe aufbauen, das Wetter war herrlich. Einige der User hier kennen ja mein spezielles Gewässer aus dem "Gewässer ohne Weißfisch möglich? - Thread". Genau dahin bin ich auch mal wieder gefahren in der Hoffnung auf eine kapitale Schleie. Also die Montagen mit Tauwurm raus und "gemütlich" auf die Erde gesetzt (Stuhl vergessen).

Nach kurzer Zeit hatte ich 2 Bisse zu verzeichnen die ich nicht verwerten konnte, aber dennoch hoch erfreut war denn manchmal tut sich auch in 12Std. dort locker mal gar nix...

Nach 45 min hatte ich dann einen guten Biß der mit einem ca. 25er Barsch belohnt wurde. Dann war eine Stunde komplett Ruhe und dann hatte ich einen guten Biß, voller Erwartung habe ich den Anhieb gesetzt, und es kam ein Barsch heraus der sich wohl unter Wasser mit dem Tauwurm gestritten hat wer länger ist. (der Tauwurm hatte knapp die Nase vorn).

Dann verließ ich kurz meine Angelstelle um zu pinkeln und 5m weiter rechts lag dann mein Zielfisch. Eine tote Schleie von exakt 50cm :( Keine Ahnung wie die dahin gekommen ist.

Desweiteren beobachtete ich 3 verschiedene Schwärme von fingerlangen Barschen die sich ständig etwas von der Oberfläche holten. Habe ich in der Form noch nie gesehen da. Konnte es auch nur deuten weil ein Schwarm bis ans Ufer kam, dachte erst an Kaulquappen, Mückenschwärme oder sonstwas aber nicht an kleine Barsche.

5min danach traf mein Kumpel ein und während er noch aufbaute hatte ich an der nächsten Rute wieder Biss und es kam ein 30er Barsch zum Vorschein. Ich sagte "das ist schon der "zwei-einhalbte" Fisch heute" und er "Wahnsinn - kaum zu glauben" Das schlimme ist - es war unser voller Ernst!!! Und ich erzählte ihm von den Barschschwärmen und meinte noch "na wenigstens scheinen die Fische heute zu fressen". Und dieser eigentlich spaßig gemeinte Satz sollte sich noch bewahrheiten......

Ok, bisher nicht wirklich unglaublich oder gar unvergesslich oder?!?!

Aber bleibt dran... kommt noch!


Er legte eine Posenmontage aus und setzte sich auf seine mitgebrachte kleine Klappbank und da ich eh an den Ruten saß kümmerte ich mich mit um diese. Ich wollte sie einholen da sie etwas ungünstig getrieben war und nach wenigen Kurbelumdrehungen "Hänger". Ich drehte mich zu ihm und sagte, sorry falls es abreisst, hab nen Hänger. Aber während des sprechens fing es da unten an zu zappeln und hin und herzuschlagen. Ich war so perplex das ich keinen Anhieb gesetzt habe, es war ja eh schon total auf Spannung und für wenige Sekunden kein vor und kein zurück. Es war ein wirklich kapitaler Fisch auf der anderen Seite, dann flog mir auch schon die Montage um die Ohren...
Ich tippte in dem Moment auf Wahrscheinlichkeit von 80% auf Aal und 20% Karpfen. Wäre vom Gefühl wohl der größte Fisch bisher dort gewesen. Also nach kurzer Frustration frohen Mutes weiter geangelt (was auch sonst).

Keine 20min später hatte ich erneut Biss, vorsichtige Zupfer, also nahm ich die Rute in die Hand und fühlte nur mit den Fingern die Sehne. Ich war mir fast sicher das es endlich ein Schlei ist. Also Anhieb und sofort heftiger Widerstand, nach 2sek war klar dass das ein Aal sein muss, also kompromisslos rangepumpt und dann lag "ES" da...

Wir beide schätzen den Aal auf 1.10m und 3kg!

Ja richtig gelesen, 1.10m und damit zu groß für unseren Kescher also meinte ich er soll das Vorfach nehmen und so weit laufen wie er kann^^
Es ist ziemlich abschüssig an unserer Stelle, also packte er beherzt zu und drehte sich um, "versuchte" die Böschung hochzuschnellen wobei er sich leider leider ziemlich schnell auf deutsch gesagt "aufs Maul packte" und dann riß auch schon das Vorfach, wir stürzten uns also beide noch Richtung Aal aber zum einen ging es nur abwärts und zum anderen wissen Aale eh immer genau wo sie hin müssen und von daher war er nach 5 sek des puren Adrenalins auch schon wieder weg.

Für 5 sek den "Aal des Lebens" gehabt und wieder weg!!!

Ich musste mit meinen Gefühlen irgendwo hin also bin ich 30m quasi in den Wald gelaufen und habe meinen Opa angerufen... Nach 2min Gespräch hörte ich meinen Kumpel aus der Ferne rufen: Rooooooooooooooooon!!!!!!!


Ich sofort los gestürmt 3mal fast hingelegt, Handy so wie es war in irgend ne Tasche verfrachtet und kam bei ihm an. Er stand mit meiner anderen Rute da und stammelte nur: "riesen Fisch dran, paß auf - riesen Fisch dran - nimm Angel aber paß auf riesen Fisch dran" Ich sag Alter wasn los?? Und er meint: "Deine Rolle ist kaputt." Ich schau hin, die Sehne komplett unter dem Rad zur Justierung der Bremse, alle Umdrehungen gingen ins Leere und keine Chance es zu beheben. Also hielt ich den Fisch da wo er war. Einzige Chance die uns erstmal einfiel, ich geh solange mit der Rute rückwärts bis er ihn evtl. landen kann. Ich musste eine Böschung hoch und dann wieder komplett runter in den Wald und konnte nicht mal mehr irgendwas sehen und rief nur ob er schon am Ufer ist... "Nein nix zu sehen" kam zurück. Shit, so ging das alles nicht oben Bäume Rute konnte ich also eh nicht halten wie es sich gehört, also Rute hingeschmissen wieder über den Hügel und die Sehne genommen. Alles erschlafft, ich dachte das war es jetzt zum dritten mal! Aber dann doch wieder Kontakt und wir zogen ihn per Hand ans Ufer. Da lag dann die nächste Schlange, wir schätzten genau 1m.

Also diesmal ich runter mit dem reudigen Lappen in der Hand bewaffnet, mit der anderen hielt mein Kumpel mich fest. Ich sagte wenn ich "JETZT" sage ziehst du mich mit aller Macht hoch. Also griff ich kurz hinter dem Kopf zu so fest ich konnte und murmelte "ähm jetzt"... und mein Kumpel hievte mich hoch, ich stolperte nen Meter weiter rauf als er es vorher schaffte und dann fiel er mir aus der Hand aber ich warf mich einfach rauf und begrub ihn fast unter mir und hatte schnell wieder eine Hand dran. Ich sagte das mein Kumpel die Hakenlösezange holen soll und dem Aal ins Maul greifen und zur Unterstützung so halten soll und ich trag ihn den Hügel hoch. Das klappte dann auch und wir hatten ihn...

Das Messen ergab übrigens 1.03m und ein Gewicht von 2.2kg ergab das Wiegen, wobei ich meiner Digitalwaage nicht so wirklich vertraue was Genauigkeit angeht. Und so gewaltig das Tier auch aussah, trotzdem wirkte er gegen seinen Vorgänger "klein". Ja es klingt wirklich frech das bei einem Meteraal so zu sagen...

30min später erbarmte sich dann mal mein Zielfisch, eine Schleie die aber leider eine ca.300g Kategorie war besuchte uns kurz und schwamm dann relativ fröhlich weiter.

Dann um 22.30 Uhr mussten wir einpacken da mich eine 12 Std. Schicht erwartete am nächsten Tag, (also jetzt grad hehe...) und um 4.40 Uhr meinte mein Wecker das er nicht drumrum kommt mich wecken zu müssen.
Ich wäre gerne noch die halbe Nacht geblieben, denn die Fische fraßen tatsächlich diesen Abend.

Den ganzen Sommer saßen wir dort, nicht ein einziger Aal. Und nun das in 1,5 Std.


Soooo und da 95% der lieben User hier diese Geschichte, und wenn nicht, dann zumindest die "Größenangaben" in das "Reich der Fabeln" und "Anglerlateins in ausgeprägtester Form" verweisen...

Ich habe den Aal mitgenommen und schenke ihn Sa. meinem Schwiegervater zum Geburtstag und habe ihn natürlich auch fotographiert. Ich habe aber mein Kabel zum verbinden des Handys mit dem Laptop zu Hause vergessen, also reiche ich das heute Abend nach. (Für den größeren habe ich leider keinerlei Beweise.)

Ich lag übrigens dann um 2 Uhr doch auch mal im Bett und konnte trotzdem nicht schlafen, das Erlebte schwirrte konsequent noch im Kopf rum und ich kam nicht zur Ruhe.

So das wars und das musste raus...

Schönen Gruß allerseits und Petri


Ron​
 
Zwischen Altweiber und der Angelei!

k-IMG_6734.jpg


Heute Vormittag hatten Forthy und ich beschlossen unser Hausgewässer, den Eyller-See, ein wenig vertikal auf Großbarsche abzuklopfen.
Da Forthy, genau wie ich, ein humorvoller Zeitgenosse ist, beschlossen wir kostümiert am Gewässer zu erscheinen.
Gesagt getan.
Aber damit endet schon quasi der erste Teil meiner Altweiberangelei, denn unser geliebter Eyller-See war noch mit einer bis zu 8 mm dicken Eisschicht bedeckt.



Einen kleinen Clip drehte Forthy noch mit seiner Handykamera.


Zuhause angekommen entschied ich mich zunächst gegen ein “Frühschoppen” und installierte einige notwendige Programme auf meinen frisch formatierten Laptop.
Doch dann wurde aus Spaß ernst.
Der gute Michi schrieb mich nämlich an und sagte er wolle kurz in die Dämmerung am Rhein “hineinfaulenzen”.
Dazu kam noch die Frage, auf dessen er meine standardgemäße bejahende Antwort schon kennt, ob ich mitkommen wolle.
Natürlich wollte ich das, doch nun hieß es Ernst.
Rraus aus meinem “Prof. Dr. Kaspersio-Kostüm”, rein in die “Zander-Jagd-Kluft”!
Schnell einigten wir uns für einen alt bekannten Spot, an dem potenziell auch heute Fisch stehen könnte.
Dort angekommen bereitete uns ein seltsamer Mann mit Hut und Mantel Sorgen.
Der Mann war gefühlte 10 Sekunden eher da als wir und und lief immer 30 Schritte vor uns und zwar genau zu dem Spot, den wir befischen wollten.
Mist! Michis heimische Pinkelpause war mal wieder genau um diese 10 Sekunden zu lang. Naja was solls!
gehen wir halt zwei Buhnen weiter …
An dieser Buhne gab es zunächst nur Hänger und nach einer guten halben Stunde entschieden wir uns nachzuschauen, ob der gute Herr immer noch an unserem erwünschten Spot den zandern nachstellt.
Und ja. Leider war er immer noch an diesem Spot, somit beschlossen wir die Buhne neben diesem Spot ins Visier zu nehmen.
Das war wohl eine gute Entscheidung denn bereits anch einem meiner ersten Würfen dort, knallte mir ein exakt 60cm langer Zetti auf den Keitech Easy Shiner. Yesss!



Also hat sich das Altweiber-Angeln doch noch gelohnt!
Nach drei, vier Blanktagen stieg mal wieder ein Winterzetti ein. Geil!
Gruß
Euer Kaspersio
 
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Habe keine Bilder, nur Text:

Jeder Tag ist Angeltag,
aber
nicht jeder Angeltag ist Fangtag.

Es ist heiß und drückend schwül, der Wetterbericht hat für den Abend Gewitter gemeldet.
Eigentlich könnten ja die Aale laufen.
Angelgerät und Würmer eingepackt, und los geht's.
Ziel: Der Große Gumpen am unteren Ende der Schilfinsel.
Auto auf der Wiese neben dem Schild "Verboten für Kraftfahrzeuge aller Art" abgestellt. Vollbepackt geht es den Kilometer Waldweg Richtung Wasser. Der Schweiß rinnt mir in Strömen den Rücken runter. Nach dreiviertel der Strecke steht da doch glatt eine "Cabriolette" neben dem Weg - grrr da wird doch Niemand am Baden sein.
Kurz nach dem Waldrand, wollte rechts abbiegen Richtung Gumpen, liegt eine naturblonde Eva mit ihrem Adam am Weg.
Na gut, nehm' ich den Weg nach links zum Gumpen oberhalb der Schilfinsel. Dort muss schon länger Keiner geangelt haben, der Pfad ist fast zugewachsen, der Rückweg im Dunkeln wird schwierig werden.
Oh Gott! Ich hab' die Taschenlampe vergessen.
Nicht schlimm, beim Fischen brauch ich Sie nicht und den Rückweg werde ich schon finden, bin ja nicht zum Ersten mal hier.
Angelplatz erreicht, erst mal Schweiß gewischt.
Platsch, Spritz!
Die Barsche rauben wie wild.
Schnell die Fliegenrute mit Streamer aufgebaut, Schnur ausgebracht und den Angelplatz fächerförmig abgefischt - nichts.
Stellungswechsel? Nein, Die sind auch hier.
Fliegenrute weggepackt, und Grundruten hergerichtet.
Linke Rute mit fettem Wurm in die Kreisströmung des Gumpen. Rechts Winkelpicker mit Maden am Rand der Hauptströmung.
Der Schweiß rinnt weiter. Wisch und tropf.
Was hüpft da neben der Angeltasche, ein neugieriger Frosch.
Kontrolle der Ruten bringt keine neuen Erkenntnisse, nur beim Einziehen der Maden hängt sich ein kleiner, kaum handlanger, Barsch an die Maden. Der Rest vom Schwarm, der ihn zur Wasseroberfläche begleitete, war auch nicht größer. Das kann ja heiter werden.
Langes Warten beginnt nur Köderkontrolle und evtl neu beködern, wenn der Wurm einen gar zu schlappen Eindruck macht. Nichts rührt sich, außer ein paar kleinen Zupfern, welche nicht zu verwerten sind.
Langsam kriecht die Sonne dem Horizont entgegen.
Halt, da stimmt was nicht.
Keine Bewegung am Bissanzeiger oder Rutenspitze, aber die Schnur hat einen anderen Winkel, gegen die Strömung, kann nur ein Fisch sein. Fühlung aufgenommen, Anhieb, hängt.
Ein strammer Barsch mit 25cm kommt aus dem Wasser. Hmm lecker, noch ein paar von der Größe oder auch länger wären nicht zu verachten.
Tja, der Wunsch war wohl Vater des Gedanken, obwohl die Sonne schon fast untergegangen ist.
Da, eine Bewegung im Flachwasser unter der Rute.
Eine überdimensionale Kaulquappe? Nein, Froschlarven haben keine Rückenflosse.
Es ist ein handlanger Wels, der zwischen der Brut nach Nahrung sucht. Auch der Gigant unserer Gewässer fängt klein an.
Die Barben springen in der Hauptströmung, dem Geräusch nach allerdings nur die "Kleineren" bis ca. 70cm.
Umbauen auf schweres Blei? Andern Köder?
Nein, ich will ja Aale, also weiter wie bisher.
Nichts rührt sich an den Ruten.
Gewitterwolken türmen sich über dem gegenüberliegenden Waldrand am Horizont. Das Feuerwerk darin verstärkt sich immer mehr, in westlicher Richtung muss Es ordentlich krachen. Bevor meine Kohlefaserantennen ansprechen werde ich wohl den Rückzug antreten, auch ohne Aale.
Im letzten "Büchsenlicht" eingepackt. Alles Gerät aufgeladen und den Heimweg angegangen, nach 5m auf dem Pfad - stockfinstere Nacht um mich herum. Nach 100m, wo ist der Boden? Ich steh' genau vor dem kurzen Graben, den ich eigentlich umgehen wollte, sch... falsch abgebogen. Hätte mich mehr rechts halten sollen, also wieder ein Stück zurück und neuer Anlauf, ein bischen weiter rechts um den Graben rum. Sch... Sackgasse, links abbiegen vergessen, dort links an der Eiche muss der Pfad enden, also drauf zuhalten und durch. Nach 10m den Pfad erreicht, Alles ok. 1km später am Auto eingepackt und eine Zigarette geraucht und resümiert.

"Heute war wieder ein schöner Angeltag."
 
Servus und Hallo, liebe Angelgemeinde!

Spannende Geschichten, die ihr bisher geschrieben habt! Gefühlsmäßig ist man voll bei euch und einige Situationen kommen einem auch selber ziemlich bekannt vor. :)

Nun hab ich überlegt, auch einen Beitrag zu schreiben. Wenn ich die Fangfotos der "Großfisch- bzw. Vielfischfänger" unter uns so betrachte, sehe ich mich da eher bescheiden. Aber ich erinnere mich an meinen PB Hecht vom Herbst 2013, den mir Petrus wohl zu meinem runden Geburtstag geschenkt hatte. So wie es Kasperski beschrieb hatte auch ich mir fest vorgenommen, meinen Zielfisch (bei mir sollte es der erste Meterhecht sein) in einem See zu fangen, der es mir von der ersten Minute an angetan hatte, seitdem ich hier mit einem meiner heimischen Kollegen die ersten Forellen gefangen hatte.

Wie es anfing:

Im Herbst 2010 kam meine Lebensgefährtin zu mir auf Besuch und wir gingen bei spätsommerlichem Wetter um den See spazieren. Ich wollte ihr die schönsten und romantischsten Stellen mit dem schönsten Ausblick auf Landschaft und Wasser zeigen.

Zwischen dem Forstweg und dem felsigen Ufer mußte man etwas kraxeln, bis man an das Wasser gelangte. In diesem Moment hörten wir ein lautes Platschen hinter dem Felsen und da ich im Sommer an dieser Stelle baden war, schlussfolgerte ich sofort, dass hier jemand seinen Hund baden läßt (denn Wildschweine kommen dort nicht vor). Als wir dann über das den Blick versperrende Gestein überwunden und freien Blick über den See hatten, war jedoch weder Hund noch Herrchen zu sehen. :durcheina Außer uns war dort niemand. Was sollte das bloß gewesen sein?

Fachmännisch erklärte ich meiner Freundin, dass dies nur große Hechte gewesen sein müssen (um ein bisschen anzugeben und meinen Drang den Fischen nachzustellen, gegenüber der nichtangelnden Damenwelt zu rechtfertigen), die da übermütig aus dem Wasser springen um Enten zu jagen... :super:

(Antwort: "Meinst du wirklich Schatz? Ist ja richtig gefährlich, das Angeln! Hätt ich nicht gedacht!") :zwinkernd

Dann standen wir am Ufer (kann man eigentlich so auch nicht sagen, denn es ist eher ein schmaler Pfad einer Felswand, wie steil ins Wasser ragt) und schauten in das tiefe, von den Sonnenstrahlen reflektierende Wasser.

Urplötzlich zogen 2 Torpedos, die auf jeden Fall jenseits der Metermarke waren, dicht vor unseren Füßen in der Tiefe entlang und....

ich fing (für meine Freundin unsichtbar) an, leicht zu zittern.... DAS JAGDFIEBER hatte mich erfasst!!!

Auf dem Rückweg erzählte sie mir so allerlei, was Frauen so gerne erzählen und ich nickte immer nur und antwortete "ja Schatz".
Tatsächlich war meine Hirnfunktion jedoch nur noch auf Hecht fixiert!

Hier zeige ich euch mal einige Fotos, wie der See und vor allem das Ufer an dieser Stelle beschaffen war:

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In den Folgejahren hatte ich es nun, soweit es meine knappe Freizeit erlaubte versucht, den Meter-Hechten nachzustellen. Zwei mal konnte ich sehen, wie ein Hecht dieses Formates meinem Blinker gemütlich und eher neugierig hinterherschwamm, jedoch mit buchstäblich der letzten Kurbelumdrehung wieder abdrehte. Meine lieben Angelkollegen waren sich sicher, dass die Hechte dieses See´s NUR auf Köderfische zu fangen sind und das Fischen mit jeglicher Art von Kunstködern nur reine Zeitverschwendung ist! Ja, damals konnte man ab und an einen Großhecht mit einer lebenden, maßigen Regenbogenforelle überlisten ("es wurde nostalgisch von den guten alten Zeiten geschwärmt...") Zugegebenermaßen ist das Wasser extrem klar, sodass allein die Schnur schon sehr verräterisch wirkt, vom Stahlvorfach reden wir erst gar nicht.

Im Vorjahr ist es mir dann bei einem aufkommenden Gewitter dennoch gelungen, einen 85cm Hecht zu haken. Ich wußte also, dass es funktionieren kann!!! Es geht also um ein gutes Zusammenspiel von Temperatur, Angeldruck/Lärmpegel, Lichtverhältnissen und der unkalkulierbaren Fresslaune sowie letztendlich der richtigen Köderwahl.

Ich war also weiterhin hochmotiviert!

Den Rest der Geschichte kopiere ich jetzt der Einfachheit halber mal aus den "Alltäglichen Fängen 2013 zweites Halbjahr":

Liebe Angelkollegen!

Wie ich ja ankündigte, hatte ich´s gestern auf Hecht abgesehen, aber leider blieb es nur bei einem kurzen Biss und das war´s dann gewesen, also Schneidertag! Zur Abwechslung hatte ich nebenbei eine Regenbogenforelle von ca. 35 cm von einer abgerissenen Montage befreit, die vermutlich mit dem Haken im Schlund und der Wasserkugel im Schlepptau seit Samstag ziellos umherschwamm. Ich dachte mir, dass sie nach dieser Tortur eine zweite Chance verdient hatte :engel

Aber heute war mein großer Tag!!!

Nachdem ich heute noch ca. 2,5 Stunden für´s Fischen Zeit hatte und davon noch 1/2 Stunde durch den Wald bis zum Angelplatz laufen mußte, spürte ich nach dem 3. Wurf mit der feinen Spinnrute auf den dreier DAM EFFZET Spinner einen kurzen, aber heftigen Ruck im Handgelenk....und aus! Sollte das alles für heute gewesen sein?! :crying

Es wurde wieder zu schnell dunkel und ich hatte umdisponiert, auf die mittlere Spinnstange mit meinem Top-Favoriten, einem Hechtimitat-Wobbler. Gut, nun verging nochmals eine halbe Stunde und ich konnte bald kaum noch etwas sehen. Noch ein letzter Wurf und dann pack ich ein, denn es geht ja noch durch den dunklen Wald :shock, so dachte ich....

Just in diesem Moment spüre ich einen heftigen Schlag in der Rute und sofort fing auch die Bremse an zu kreischen....ein wohliges Gefühl überkam mich....dann der blanke Adrenalinausstoß..... :grins
Dass war diesesmal sicher kein Kleiner! Ich versuchte den Fisch in der Dunkelheit ans Ufer zu kurbeln, aber immer wieder nahm er jede Menge Schnur und tauchte tief hinab, wobei ich anmerken will, dass es knapp vor mir ca. 20 Meter tief bis zum Grund hinab geht! Nach der vierten Flucht war er dann doch so erschöpft, dass ich mich wagte, mit der linken Hand die Taschenlampe aus der Angeltasche zu kramen und auf das Wasser zu leuchten. Ich sah nur einen großen Hechtschädel....

Nun kam das Finale, indem ich den Fisch mit dem Kopf über den Kescherrand ziehen konnte, war es so gut wie sicher, dass er mir nicht mehr entwischt. Mit einem heftigen Ruck konnte ich ihn auf das schmale Felsplateau hiefen, denn knapp hinter mir ging es bereits steil aufwärts in das Unterholz.

Erst jetzt konnte ich begreifen, was für einen Hecht ich da landen konnte! Keine 80, keine 90, sondern genau 105 cm! Das ist der größte Hecht, den ich je gefangen habe! Ein schönes nachträgliches Geschenk zu meinem Fünfzigsten, Petri sei Dank!!! Mein Freund und Angelkollege kam auch gleich vorbei um sich mit mir über diese stattliche Hechtdame zu freuen :prost
Hier nun die fangfrischen Fotos :)

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Wenn man sich nun die obigen Bilder anschaut und dabei bedenkt, dass es zum Zeitpunkt des Drills bereits dunkel wurde und es minutenspäter schon stockfinster war, so hat man eine ungefähre Vorstellung darüber, wie schwierig es gewesen ist, keinen falschen Schritt zu weit nach vorne zu wagen (und hinter mit ging es wiederum steil aufwärts) und den Fisch bei der Anlandung nicht doch noch zu verlieren (oder ich selber verloren gegangen wäre).

Wie ich erst viel später erfahren hatte, ist einen Abend zuvor ein anderer erfahrener älterer Fischer über Bord seines Ruderbootes gefallen und hatte dies tragischerweise nicht überlebt. Auch er war alleine unterwegs.

Für mich war dieser Fang ein unvergeßliches Erlebnis an das ich mich minutiös erinnere, so wie es auch mein erster Zander war, den ich als Jugendlicher mit 16 Jahren (mit 65cm an der Spundwand an der Lehnitzer Schleuse in Brandenburg) gefangen hatte!

Zur Erinnerung habe ich mir den Hechtkopf ausnahmsweise professionell präparieren lassen und er hat seinen Ehrenplatz bekommen.

Hier noch ein kurioser Schnappschuss, als ich den Hecht im Kofferraum hatte:

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Gruß und....
nicht den Zielfisch aus den Augen verlieren....
Petri!
 

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Die Jagd auf das „Monster im Waldweiher“

Mein guter Bekannter Robert hat sich vor 3 Jahren einen Traum verwirklicht und konnte einen abgelegenen Waldweiher pachten. Der Teich liegt wunderschön in mitten eines kleinen Mischwäldchens und ist von der Straße aus nicht einsehbar. Robert ist selber kein Angler, aber da er meine Leidenschaft kennt, hat er mich natürlich sofort nach dem Zuschlag mal mit dort hin genommen und mir den Weiher gezeigt. Nicht schlecht muss ich sagen, der Teich ist ca. 120m lang, 50m breit und an der tiefsten Stelle, direkt am Mönch, knappe 4m tief. Die hintere Hälfte, dort mündet ein kleiner Graben in den Teich, ist aber sehr flach, nur ca. 50cm tief. Dort konnten wir bei meinem Besuch im Spätherbst 2013 anständige Karpfen beim Sonnen beobachten. Robert meinte noch: „Nächsten Sommer musst Du mir unbedingt die Grundlagen des Angelns beibringen, Fische scheinen ja genügend drin zu sein“.

Im milden Winter und Frühjahr 2014 war Robert damit beschäftigt, sich und seiner Frau ein lauschiges Plätzchen am Weiher in zu richten: Er baute eine kleine Hütte, legte eine Feuerstelle mit Bänken an und verbrachte viel Zeit an seinem Kleinod. So saß er eines schönen Abends mit seiner Frau am Wasser, ein gutes Gläschen Wein in der Hand und die beiden ließen die Seele baumeln. Im Teich hatte sich schon einiges getan und das Leben war in voller Pracht erwacht: Die Kaulquappen der Grasfrösche und Erdkröten tummelten sich im Wasser, Karpfen sonnten sich in den Flachwasserbereichen und überall deuteten Ringe an der Oberfläche auf ein reges Leben hin. Schließlich tauchte hinter einem überhängenden Baum noch Familie Blässhuhn auf: Ein Elterntier mit insgesamt 7 rotköpfigen Jungen. Eine perfekte Idylle, die Robert mit seiner Frau stillschweigend genoss. Doch plötzlich türmte sich hinter den Blässhühnern eine Bugwelle auf, näherte sich den Jungen und ein schmatzendes Geräusch war zu vernehmen. Danach zählte Roberts Frau Sarah nur noch 6 Junge Blässhühner. Das ganze Szenario wiederholte sich an diesen Abend noch weitere 2 mal. Sarah war schon langsam etwas entrüstet, welches Untier sich dort wohl an den armen unschuldigen süßen Küken vergriff. Da klar war, dass es sich um einen Fisch handeln musste, war der nächste Schritt ein Anruf bei mir zu Hause, ich solle doch mal schnell vorbeikommen.

So stand ich am Abend des 24. April 2014 also am Waldteich meines Freundes um mir das „Monster im Waldweiher“ mal näher an zu sehen. Aber der Spuk war längst vorüber und es hatte sich alles wieder beruhigt, inklusive Sarah. Aber es musste Abhilfe her, damit die Küken zukünftig nicht mehr dieses Schicksal ereilen würde. Den Beschreibungen der beiden nach zu urteilen konnte es sich eigentlich nur um einen Waller als Übeltäter handeln. Robert freute sich, als ich ihm zusagte in den nächsten Wochen abends nach der Arbeit an seinem Weiher Jagd auf das Monster zu machen.

Mein erster Ansitz fand also 2 Tage später statt. Zunächst wollte ich mir mal einen Überblick verschaffen, welche Fischarten in dem Teich vorhanden waren. So war mein erster Versuch nicht mit meinen Raubfischruten, sondern es ging mit der Matchrute auf Köderfische. Am Übergang des tieferen Bereichs zum Flachwasser lief eine Kante, die recht gut mit der Polbrille aus zu machen war. Dort fütterte ich mit einer Handvoll Dosenmais und war sehr gespannt, welche Abnehmer sich einstellen würden. Um es kurz zu machen, der Futterfischbestand in dem Weiher war enorm: Rotaugen und Rotfedern fing ich in Massen, dazu noch eine kleine Schleie und ein größerer Fisch schlitzte mir aus. Vermutlich handelte es sich dabei um einen Karpfen. Mit einem Eimer voller Köderfische ging ich an diesem Abend nach Hause. Die Grundlage für meine Jagd war gefangen, es konnte los gehen.

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In der folgenden Woche versuchte ich es jeden Abend mit 2 Köderfischruten bis ca. 2 Stunden nach Sonnenuntergang. Meine Theorie war, dass die im Weiher gefangenen Fische ja auch die Hauptnahrung meines Zielfisches sein mussten. Waller fressen nicht jeden Tag, daher war mir wichtig möglichst oft am Wasser zu sein, um die Chance zu erhöhen eine Fressphase zu erwischen. So weit die Theorie, aber die Praxis sah ganz anders aus. Nach 6 Angelabenden hatte ich keinen einzigen Raubfischkontakt zu verzeichnen. Einmal sah ich im Flachwasser etwas „rauben“, jedenfalls spritzen ein paar mal kleine Köderfische auseinander. Aber das war niemals das gesuchte „Monster“, sondern eher ein kleiner Hecht oder ein paar Barsche. Nach dieser Woche war ich schon etwas frustriert, dass nicht ein einziges Zeichen des großen Räubers zu sehen war. Mir wurde klar, dass diese Aufgabe mich noch einige Zeit beschäftigen würde.

So verging die nächste Woche, in der es mir aber aufgrund diverserer anderer Termine nur an 3 Abenden möglich war den Waller zu jagen. Aber auch an diesen 3 Abenden war kein einziges Zeichen zu sehen, das auf die Existenz des „Monsters“ hindeutete. Die Zweifel in mir wurden größer, aber Robert und Sarah hatte es so eindeutig beschrieben, dass eigentlich nur der Wels in Frage kam. Diese schmatzende Geräusch, wenn die Blässhuhnküken verschwanden, das musste einfach ein Waller sein. Mir kamen so langsam die abstrusesten Gedanken, vielleicht müsste ich ja mit einem Küken als Köder angeln um zum Erfolg zu kommen.

Auch Schlechtwetter hielt mich nicht ab:

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Am Abend des 14. Mai, ein Mittwoch, kam ich recht spät von der Arbeit nach Hause. Es war Vollmond und ich musste einfach noch an den Waldweiher. Für die Jahreszeit war es recht kühl, aber sternenklar. So kam ich um 20:30 am Wasser an und konnte mit dem letzten Tageslicht meine Köder ausbringen. Kaum war die Sonne verschwunden wurde es empfindlich kühl, aber ich war gut vorbereitet und hatte sogar eine Thermoskanne Tee dabei. Der Abend verlief wie die Bisherigen, ruhig und ohne Aktion an den Ruten. Jagte ich einem Phantom nach? Natürlich wuchsen mit jedem erfolglosen Abend die Zweifel an der Existenz des Wallers mehr und mehr. Die nahe gelegene Kirchturmuhr schlug schließlich Mitternacht und ich wollte mich ans Einpacken machen. Der Vollmond schien so hell, dass ich einen richtigen Schatten warf. Ich erhob mich aus meinem Stuhl, der Schatten fiel aufs Wasser und mit einem mächtigen Schwall schoss ein riesiger Fisch direkt vor meinen Füßen davon. Ich erschrak richtig, aber gleichzeitig war ich auch froh: Das war doch bestimmt mein gesuchtes Monster. Endlich hatte ich die Gewissheit, dass in dem Waldweiher wirklich ein großer Fisch lebte. Der Schwall war so groß, dass ich alle anderen Fische ausschließen konnte, als Verursacher kam nur der europäische Wels in Frage. Die Hoffnung motivierte mich erneut und ich platzierte einen Köder an der Stelle wo ich den Fisch abtauchen sah. Ich blieb noch bis fast 2:00, aber kein weiteres Lebenszeichen meines Kontrahenten war zu sehen.

Ein paar Tage später, die erneut erfolglose Versuche beinhalteten, saß ich nicht alleine am Waldweiher. Mein Freund Robert leistete mir Gesellschaft und wollte sich informieren, welche Erfolge ich zu vermelden hatte. Er konnte es kaum glauben, dass ich in dem relativ kleinen Gewässer noch nicht ein einziges mal einen Biss auf meine Köderfische bekommen habe. Wir saßen gemütlich beisammen und unterhielten uns angeregt, als plötzlich eine meiner beiden Posen Fahrt aufnahm. Ich glaubte es kaum, da angelte ich 3 Woche nahezu täglich ohne jeden Kontakt, und kaum war mein Freund dabei, schon hatte ich einen Biss. Ich spürte regelrecht Aufregung in mir: Nur keinen Fehler machen, die sich bietende Chance auf jeden Fall verwandeln. So kannte ich mich eigentlich gar nicht, meine Hände zitterten regelrecht als ich die Rute aus dem Halter nahm und mich auf den Anschlag vorbereitete. Die Fahrt der Pose stoppte, und ich wartete unter höchster Anspannung noch ein paar Sekunden ab. Kein wackeln, kein Zittern, keine minimale Bewegung. Die Pose stand wie in Stein gemeißelt auf der Stelle und ich wurde immer noch nervöser. Auf Verdacht setzte ich jetzt einen Anschlag, die Schnur spannte sich, die Rute bog sich: Ja, Fisch, es hing etwas dran! Die erste Aufregung legte sich aber sehr schnell, der Widerstand war einfach zu gering für einen Wels. Kurz darauf konnte ich meinen ersten Raubfisch aus dem Waldweiher in meinen Kescher führen: Ein Hecht von stolzen 65cm! Robert staunte nicht schlecht, aber dass dies nicht der „Blässhuhnkiller“ sein konnte sah er auch.

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Am darauf folgenden Abend habe ich Robert und Sarah zu mir nach Hause eingeladen. Der gefangene Fisch war zwar bei weitem nicht der gesuchte Riese, aber die beiden aßen zum aller ersten mal in ihrem Leben einen Hecht, der auch noch aus ihrem eigenen kleinen Weiher stammte. Ich war sehr erleichtert, dass ich endlich einen Raubfisch in dem Waldweiher gefangen hatte. Die Motivationsspritze hatte ich dringend nötig, denn bei so viel Zeit am Wasser hatte ich doch so langsam meine Zweifel an meinen anglerischen Fähigkeiten bekommen.
Frisch motiviert verbrachte ich also die nächsten 2 Wochen erneut jeden freien Abend an dem Waldweiher. Meine Köderfische fing ich nach wie vor in dem Teich, hauptsächlich Rotaugen und Rotfedern um die 15cm. Da ich erneut völlig ohne Kontakt blieb machte ich mir so meine Gedanken, was ich anders machen könnte um meine Chancen zu erhöhen. Dabei kam mir die Idee, dass ich meine Köderfische vielleicht aus der Masse der anderen Fische hervorheben müsste. Zu Beginn meiner Jagd war ich ja eher davon überzeugt, dass der Waller das frisst, was am Meisten vorhanden ist. Das war bestimmt auch so, aber wenn ich einen Köderfisch anbieten könnte, der doppelt so groß wie die Standardgröße wäre, dann würde der Waller den Happen doch bestimmt nicht ausschlagen. Die Frage war, wie ich an Köder dieser Größe kommen würde. In dem Waldweiher war das jedenfalls ein schwieriges Unterfangen, nur die Karpfen schienen größer zu sein. Der einzige Karpfen den ich bislang dort fangen konnte war mit 66cm aber eindeutig zu groß für einen Köderfisch.

Die Lösung meines Problems verdankte ich dem Zufall. Ein guter Freund von mir ist Mitglied in einem Verein an der Iller und berichtete mir auf einer Hochzeit, dass er dieses Jahr sehr viele Döbel von ca. 40cm fangen konnte. Ich nutzte die Information sofort, holte mir eine Tageskarte und stand an einem Sonntag früh morgens an der Iller. Tatsächlich gelang mein Vorhaben und ich konnte mir einen kleinen Vorrat an größeren Köderfischen fangen.

Die ersten Ansitzabende mit den Döbeln brachten noch keinen Erfolg, doch dann kam der Abend des 20. Juni 2014: Showdown! Der Abend war sehr lau, das Wetter leicht regnerisch und um 20:00 war ich am Wasser. Ein großer Döbel wurde vor einem überhängenden Baum ins Wasser gelassen, ein Rotauge warf ich ans gegenüberliegende Ufer. Das erneute Warten begann. Es war bereits dunkel geworden und wie immer hatte ich keine Aktion an den Posen mit den Knicklichtern zu verzeichnen. Die Natur verlangte ihr Recht und ich musste mal kurz austreten. Dabei drehte ich dem Wasser und meinen Posen kurzzeitig den Rücken zu. Als ich mich umdrehte war das rote Knicklicht der Pose mit dem Döbel dran verschwunden. Im ersten Moment dacht ich noch, dass man die roten Knicklichter einfach immer schlecht erkennen kann, doch dann hörte ich den Freilauf meiner Rolle: Da nahm jemand Schnur, und zwar richtig viel und schnell. Sofort nahm ich die Rute auf, es ging alles so schnell, dass ich diesmal nicht recht Zeit hatte aufgeregt zu werden. Alles lief nach der oft bewährten Routine ab: Der Fisch stoppte nicht und ich schätze er hatte bereits 25m abgezogen: Zeit für den Anschlag. Ich deaktivierte den Freilauf, die Schnur spannte sich und ich riss die Rute mit aller Kraft nach oben. Sofort wurde mein Anschlag mit einer brachialen Flucht quittiert: Einmal ging es quer über den Weiher. Nur gut, dass der Teich nicht all zu groß ist. Da ich im Moment nur die 2. Geige im Drill spielen durfte, holte ich parallel meine 2. Montage ein. Puh, das war schon mal geschafft, ohne dass der Wels dort hinein schwimmen konnte. Bereits wenige Augenblicke später wäre es nämlich so weit gewesen, denn der Fisch versuchte sein Heil jetzt im flachen Wasser. Mir stockte kurz der Atem, als die Flucht in Richtung eines alten Wurzelstocks im Flachwasser ging: Das war das einzige Hindernis im Wasser. Gott sei Dank drehte der Fisch aber wieder Richtung der tieferen Bereiche ab. Ich habe keine Ahnung wie lange es dauerte, bis ich zum ersten mal aktiv am Drill teilnehmen durfte, aber 15 Minuten sind nicht untertrieben. Dann bekam ich den Fisch endlich mal an die Oberfläche, wenn auch nur kurz: Ja, es war der Waller! Zu dem Zeitpunkt schätzte ich ihn auf ca. 140cm. Der Fisch schoß aber sofort wieder davon und es dauerte wieder einige Zeit, bis ich ihn erneut auf Nahdistanz hatte. Jetzt nur keinen Fehler machen, nicht leichtsinnig werden nach all den Wochen ohne Erfolg! Hoffentlich würden die Haken gut sitzen. Die Landung des Giganten hatte ich schon unzählige male vor meinem geistigen Auge durchgespielt. Doch jetzt, da es so weit war, bekam ich doch wieder Muffensausen, ob der Größe und Kraft meines Gegenübers. Kurzzeitig wünschte ich mir die Routine und Erfahrung eines Stefan Seuss, aber wenige Momente später blickten mich 2 Knopfaugen im Schein der Kopflampe an und ein riesiges Maul öffnete sich vor mir im Wasser: Der Zeitpunkt für den Wallergriff war gekommen. Der Schlag mit der Faust auf den Schädel des Wallers wurde nur noch mit einem müden Schwanzschlagen quittiert. Der Fisch war bereit zur Landung! Sekunden später lag er im Ufergras, und ich war so platt, dass ich mich erst mal daneben legen musste. Da lagen wir nun, nach wochenlangem hin und her, Zweifeln an der Existenz und an meinem anglerischen Vermögen. Ich hatte es geschafft, das Monster im Waldweiher war gefangen!
Ein Blick auf die Uhr des Handy ließ mich dann doch staunen: Der Drill hatte fast 35 Minuten gedauert. Obwohl es schon spät war, ich musste Robert informieren. Natürlich kam er sofort angefahren um sich den Wels an zu sehen. Er war baff, welch großer Fisch in seinem kleinen Weiher lebte. Das pätere Messen und wiegen ergab: 162cm und 28kg!

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Unglaublich, dass es trotz des kleinen Gewässers über 8 Wochen intensiven Fischens benötigt hat, um das „Monster im Waldweiher“ zu besiegen! Sarah und die Blässhuhnküken dankten es mir, und ich war heilfroh, dieses Abenteuer bestanden zu haben! Es hat irrsinnig Spaß gemacht sich mit einem solchen Gegner gezielt zu messen.
 
Ein paar Lichtblicke aus der arabischen Welt!
oder: Mein Einstieg in die Meeresfischerei (Jemen 2013)

In einem anderen Forum suchte ich einen Mitfahrer und fand ihn auch. Wir trafen uns erstmals in Frankfurt am Flughafen und von dort ging es Richtung Süden. Am ersten Tag war nach Ankunft an der „Freiluft-Unterkunft“ nur ein bisschen Uferfischen angesagt. Erfolglos...allerdings hatte ich gleich die größeren Köder ausgepackt, statt die in der Bucht stehenden Sardinen zu imitieren. Nachläufer und Fisch gab es aber zu sehen.

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Am nächsten Morgen schaute ich aus dem Schlafsack, die Sardinen sprangen direkt am Ufer und ich schnappte mir sofort die Spinnrute mit passendem Köder. Es hat auch nicht lang gedauert und es stieg der erste Fisch ein, der sich aber festsetzte und Abriss.

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Es wurde gefrühstückt, eine andere Unterkunft bezogen und die erste Ausfahrt mit dem Boot stand an. Sebastian erwischte einen YFT? auf Savage Gear Freestyler. Kein Großer aber Spass hat es gemacht. Foto haben wir leider vergessen und am Ufer war der Guide mit dem Filetieren auch zu fix. Beim Jiggen fingen wir 1,5 Barrakudas, hatten einen Abbiss und noch einen Emperor (engl.).

Mein erster gefangener Salzwasserfisch

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Vor dem Abendessen ging ich mir dann nochmal fix die Beine vertreten. Links der Hafen der Insel, rechts das Dorf mit der Unterkunft.

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Tag 3:
Anpassung des Körpers an die hygienischen Zustände... :spei:

Immerhin konnte ich aber noch ein bisschen Schnorcheln...

Tag 4:
Jiggen:
Ein false albacore und ein emperor.

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Raubende Thune anwerfen stand noch auf dem Programm. Guide und Fischer wollten unbedingt mit der Handleine trollen und wir sollten dann werfen sobald sie stoppen und ihren Fisch rausziehen. Sobald raubende Fische da waren und sie direkt draufzufuhren hing auch ganz fix einer am geschleppten Köder; sodass anfangs noch Hoffnung bestand, dass es tatsächlich so funktionieren könnte, aber das erwies sich als Irrtum. Die Fische waren weg bevor wir zum Zug kamen. Das lief dann noch zweimal so; bevor wir wieder jiggten. Mit Echolot und GPS haben wir dann einen Platz gesucht den Sebastian daheim suchte. Irgendwo bei um die 50m Tiefe hat es dann bei Sebastian geknallt. Wegen genau denen waren wir hier!

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Mittags probierten wir es nochmal erfolglos mit ein bisschen Jiggen; diesmal mit einem anderen Skipper.

Freitags wird nicht gearbeitet. Das gilt wohl auch für Bootsmotoren...
Allerdings gab es noch ein Ersatzboot auf dem Strand, nachdem man einsah, dass es mit dem anderen heute nix mehr wird. Erst wollten wir zu den Thunen gucken; also ging es wieder den Vögeln hinterher. Allerdings hat das nicht geklappt. Die Ausrüstung war dafür auch suboptimal, die Thune sind sehr schnell unterwegs und bootsscheu. Ein bisschen Jiggen probierten wir auch noch, bevor es dann an den Strand ging, damit die Einheimischen noch in die Moschee können. Immerhin habe ich noch meine ersten Delphine gesehen. Abends ging es ans Ostende Wind und Wellen checken. Zumindest auf der Ostseite sieht es ziemlich rau aus, auf der Nordseite im Windschatten dagegen ruhig. Allerdings sind andere Angler da. Wir entscheiden uns am nächsten Tag Richtung Westende aufzubrechen. Der Plan war dann gegen Tripende am Ostende zu fischen, wenn die andere Gruppe wieder weg ist.

Am nächsten Tag ging es dann nach Hadiboh einkaufen und dann nach Shouab. Ein bissi Uferfischen versuchte ich dann noch. Ein Einheimischer mit Wurfnetz hatte wegen dem Wind kein Glück und hatte nix. Er bekam dann was von mir ab...

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Am nächsten Tag am Boot angekommen hieß es dann erst, dass das Wetter nix wäre und man doch mittags fischen würde...dann hieß es das es kein Sprit gäbe....naja, jedenfalls hatten die Fische Mitleid und fingen direkt am Ufer, während wir da standen und uns ärgerten, an zu rauben. Ich fing einen Blacktip Trevally, gab Sebastian die Hechtrute und er fing dann auch einen.

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Aufgrund der technischen Probleme war dann nix mit Bootsfischen. Ich ging nochmal los und fing ein bissi Kleinkram vom Ufer.

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Am nächsten Tag ging es mit dem Boot. Wir drifteten über ein Schiffwrack in der Bucht. Ich fing zwei Barrakuda und Sebastian einen. Ich hatte dann noch irgendeine Stachelmakrele.

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Der Guide fragte nach der Jiggingrute, die wir ihm dann auch gaben. Er hat einen Barrakuda gefangen, hatte dann aber einen Abbiss. Ich gab ihm dann meine montierte Jiggingrute, da dauerte es aber auch nicht lange bis zum nächsten Abbiss. Sebastian hatte mit seinem Stickbait wieder mehr Glück und fing einen kapitalen GT. Beim Rückweg Richtung Dorf fuhren wir nochmal ins Flachwasser; allerdings hatten wir kein leichtes Gerät dabei und dicke Vorfächer montiert. Ein Barrakuda erbarmte sich dann aber noch, bevor wir heimfuhren. Vom Ufer fingen wir dann noch je einen Barrakuda. Aber kleinere...

Vor Ort lernten wir einen netten Franzosen kennen, Achmet, mit dem wir dann am nächsten Tag rausfahren wollten. Geplant war mit zwei Booten zu fischen. Bei unserem gab es leider ein Problem....am nächsten Tag fischten wir zusammen mit Achmet an einem Spot weiter draussen am Westende. Die See war dort ziemlich rauh. Mit dem Stehen war es schon schwer, aber es ging dann doch irgendwie so halbwegs zumindest für eine Weile. Auf Sebile Stick Shadd stieg dann mein erster GT ein, der den Köder voll inhalierte und beide Einzelhaken griffen. Da war dann nix mehr mit releasen...gedrillt habe ich im sitzen.

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Achmet fing noch zwei Trevally. Einen geworfen und den anderen auf geschleppten Wobbler. Wir entschieden uns, dann anschließend nochmal an das Wrack zu fahren, da es in der Bucht deutlich ruhiger war. Dummerweise haben die Einheimischen kein GPS dabei gehabt und das Wrack nicht gefunden. Sebastian hatte zwar ein GPS dabei, aber die eingespeicherte Wrackposition stimmte nicht.

Am nächsten Tag am Wrack gab es einen Biss auf Popper und einen Abriss auf Stickbait (Achmet). Als Salzwassernewb im Boot habe ich uns dann noch mit einem Barrakuda auf tief geführten Stickbait (Sebile Stick Shadd) entschneidert.

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Am nächsten Tag ging es wieder weiter raus. Die See war nichtmehr so rauh und wir wollten es mit Stickbait/Popper probieren. Da die Einheimischen ein bisschen verunsichert schienen haben wir, als wir am Platz ankamen, erstmal einen Jig abgelassen um die Tiefe zu prüfen. 30, 40,....m? Na toll, Oberflächennahes Spinnfischen schien uns da sinnlos...Sebastian bekam aber ganz fix einen Abbiss. Ich lies dann meinen Jig mit vorgeschaltetem Stahl runter und hab noch zwei erwischt.

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Wir entdeckten dann kreisende Vögel mit raubenden Fischen. Allerdings waren die Räuber sehr schnell unterwegs. Auf Sebile Stick Shadd erwischte ich dann einen von den Skipjacktuna (ohne Bild). Damit das Boot nicht wieder so zugesaut wird und stinkt, wollte Sebastian den stark blutenden Fisch kurz abwaschen, leider entglitt dieser ihm dabei...shit happens....Wir wollten es dann lieber nochmal auf GT probieren und fischten u.a. im Flachwasser entlang der Küste. Dabei bekam Sebastian einen Abbiss auf Stickbait.

Am nächsten Tag packten wir dann und es ging nach Hadiboh ins Hotel. Der Regen hat ein bisschen die Infrastruktur 'aufgeweicht'. Der trockene Boden kann schlecht Wasser aufnehmen, dadurch läuft das Wasser bei Starkregen zum Großteil oberflächlich ab und die 'Wadis' laufen im nu voll; ziemlich beeindruckend!

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Auf dem Rückweg ging es bei den 'Drachenblutbäumen' vorbei. Auch sonst ist das Land von der Natur und Landschaft ziemlich reizvoll. Ich fahr aufjedenfall wieder hin!

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ist schon eine etwas ältere Geschichte die sich ein paar mal im Jahr immer mal wieder in ähnlicher Form wiederholt.



Oh Gott, da steht...

das Auto meiner Schwiegermutter vor meinem Haus! :shock

Nach einer schweißtreibender Arbeitswoche auch dass noch am Freitagabend. :mad: Was mach ich nur :nixweiss: die übernachtet ja Heute bei uns.
Noch ein paar Überstunden, geht nicht, die Baustelle ist fertig und abgeräumt. :(
Ich könnte doch angeln gehen, dachte ich. :) Also rein ins Haus schnell guten Tag gesagt und was gegessen. Eine halbe Stunde später saß ich wieder im Auto und fuhr an den Rhein. Zwei drei Stunden Spinnfischen und wenn ich dann wieder zu Hause bin schläft sie schon.

Es kam aber ganz anders!

Nach einer halben Stunde angeln biss der hier an und wurde sicher per Kiemengriff gelandet.

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Nix ist mit 2 -3 Stunden angeln, ich muss heim den Fisch versorgen.
Kaum hatte ich die Haustür geöffnet hörte ich auch schon die so geliebte Stimme meiner Schwiegermutter :augen

Die hier war auch schon zu Stelle und wollte ihren Anteil vom Fang.

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Bin dann erst mal in den Keller und hab den Fisch versorgt.
Beim wieder hoch gehen eine halbe Stunde später hörte ich, sie wolle spätestens um 10 Uhr ins Bett :) jetzt ist es schon nach 11 Uhr und sie sitzt immer noch hinter mir im Wohnzimmer :crying



Gestern war mal wieder so ein Tag doch eine anschleichende Grippe und das Kunstköderverbot wegen Schonzeit hielten mich vom angeln im strömenden Regen ab. Hab mich dann wegen ihrem Gelaber dass ich nicht hören kann und nicht hören will in den Keller verzogen...
 
Hallo,

ich erzählte heute meiner Tochter, 8 Jahre, von der Aktion und sie wollte sofort auch eine Geschichte dazu beitragen.

Kurz und gut:


Es war einmal ein Mann, der war sehr schlau. Er hieß Karsten. Einmal wollte der Mann angeln gehen, um einen großen, schönen Fisch zu fangen. Er angelte und war sehr ruhig. Auf einmal zuckte und bog sich die Angel. Karsten zog und zog, aber der Fisch wehrte sich. Irgendwann hatte er es geschafft und den Fisch rausgeholt. Der war kunterbunt wie der Regenbogenfisch. Der Mann freute sich sehr und war sehr stolz auf sich. Der Mann zeigte seiner Frau den Fisch und sie war begeistert. Aber der Mann hatte Mitleid mit dem kleinen Fisch und brachte ihn ins Meer zurück. Der Fisch schwamm weit ins Meer hinaus und war glücklich. Der Fisch erzählte seinen Freunden Paul und Frederick, beides waren bunte Muscheln, was er erlebt hatte. Da meinte Paul: „Das ist doch alles Unsinn!“ und Frederick sagte: „Kein Mensch würde dich wieder ins Meer zurück bringen!“ Der Regenbogenfisch erwiderte: „Doch, Ihr werdet schon sehen! Geht doch an die Angelstelle und schnappt nach der Angel!“ Eines Tages schwammen die Muscheln wirklich dahin, um zu sehen, ob der Regenbogenfisch recht hatte. Und sie warteten und warteten und irgendwann kam der Angler wieder. Paul und Frederick machten das, was ihnen der Regenbogenfisch gesagt hatte und schnappten nach der Angel. Karsten zog wieder und schwupp hatte er sie. Karsten wunderte sich, da er gleich zwei Muscheln mit einem Mal gefangen hatte. Auch mit diesen hatte er Mitleid und warf sie ins Meer zurück, genau wie bei dem Regenbogenfisch. Paul und Frederick waren erstaunt, weil der Regenbogenfisch recht hatte und es Menschen gab, die nett waren. Als Dankeschön legten sie Karsten zwei Perlen an das Ufer. Bei seinem nächsten Angelausflug sah er diese wertvollen Perlen und nahm sie mit nach Hause. Eine davon schenkte er seiner Frau. Sie war überglücklich darüber. Von der anderen Perle kaufte er sich eine schöne Angelrute und war ebenfalls überglücklich darüber. Der Regenbogenfisch mit seinen Freunden und der Angler mit seiner Frau lebten noch sehr glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.



Ich hoffe euch gefällt die Geschichte genauso gut wie mir!
Gruß aus Brandenburg
 
So, ausgehend von dem Thread "Wo sind eure Beiträge?" habe ich nun auch einmal eine Angelgeschichte verfasst. Mir geht es dabei weniger um die Gewinne, als vielmehr euch je nach Möglichkeit und Gefallen eine spannende Geschichte zu erzählen. Sie beruht auf wahren Begebenheiten. Wenn ihr sie mögt, schreibe ich den Rest der Nacht auch noch auf ;)

Nächtliche Sternstunden

Paul fröstelte. Er mummelte sich tiefer in seinen Schlafsack hinein um der herbstlichen Kälte zu entgehen. Seine Füße bewegten sich ständig in den Tiefen seines Schlafsacks hin und her um sich warm zu halten, während er die Arme fest um seinen Oberkörper schlang. An Schlaf war nicht zu denken. Er hatte nicht gewusst, dass Nächte im Oktober bereits so kalt sein konnten. Voller Vorfreude auf den heutigen Nachtansitz hatte er sein Zelt und den Schlafsack eingepackt, die Ruten aus dem Keller hervorgeholt und die Rollen frisch gefettet um für alle Wagnisse gerüstet zu sein. Nur warme Socken und einen dicken Pullover hatte er vergessen. Er bereute es bitterlich. Seine Gedanken kreisten um sein warmes Heim, doch er verbot sich jetzt aufzugeben, denn heute war seine Nacht Nichtsdestotrotz wurde sein Durchhaltevermögen mit jeder Minute länger auf die Probe gestellt und er hoffte sehnlichst, dass ein durchdringender Piepton ihn innerlich erwärmen würde.

Es war ein schöner Freitagabend gewesen als er zu dem kleinen Kiessee aufgebrochen war. Die Dämmerung setzte jetzt schon wieder früher ein, da sich der Winter mit Riesenschritten näherte und deswegen hatte e er sich sehr beeilt um ans Wasser zu kommen. Er war nach Hause gehetzt, die Hände hatten ihm gekribbelt und schon auf der Arbeit war er furchtbar zappelig gewesen. Den Nachtansitz hatte er lange zuvor bei seiner Freundin angemeldet, daher warf er ihr nur einen schnellen Kuss zu, bevor er sich rasend schnell umzog und in den Keller hastete. Seine Gedanken kreisten nur um ein Thema. Was würde die heutige Nacht bringen? Wie so oft malte er sich in den schönsten Gedanken aus, was alles passieren könnte. Aale dick wie ein Oberarm würden seinen Würmern nicht widerstehen können. Seinen PB würde er locker knacken! Bei Bedingungen wie diesen eine Selbstverständlichkeit!

Als seine Gedanken diese Wege nahmen und er seine Träume mit der Realität der letzten Wochen verglich, ernüchterte er schlagartig. Die letzten Wochen waren hart gewesen. Kaum Bisse. Weder auf Kunstköder noch auf Naturköder war er erfolgreich gewesen und wenn er einmal meinte, dass der Schlag in der Rute der Fisch des Lebens sein musste, so stellte sich doch nach einigen Sekunden heraus, dass er seinen Köder wieder direkt in die versunkenen Baumstämme geworfen hatte. Heute würde es anders werden, nahm er sich vor, als er seine Siebensachen gepackt hatte und mit dem Auto Richtung Kiessee fuhr. Es war keine weite Strecke, höchstens fünfzehn Minuten, doch kam ihm diese Fahrt jedes Mal wie die Längste seines Lebens vor. Er konnte seine Ungeduld kaum noch zügeln und müsste sich hüten zu kräftig auf das Gaspedal zu drücken. Vorfreude war eben doch die schönste Freude, gestand er sich dann ein. Da er gen Westen fuhr, strahlte die untergehende Sonne in einem rot glühenden Feuerball direkt in sein Gesicht und warf lange Schatten. Er bog in die Zufahrt zum See ein, parkte und packte seine Sachen aus dem Auto. Angelkoffer, Zelt und Schlafsack, Rutentasche und natürlich die Tauwürmer und Maden. Da sich die Raubfische in der letzten Zeit eher beissfaul gezeigt hatten, würde er es heute mit den Aalen versuchen.

Gewiss, die Jahreszeit war nicht die beste Beisszeit, doch da es tagsüber noch herrlich warm gewesen war, versprach es eine wundervolle lauwarme Sommernacht zu werden. Er hing sich seine Taschen um und hastete, eher als das er lief, die letzten Schritte zum See hinab. Und dann lag er vor ihm. Er war nicht groß. Vielleicht vier bis fünf Hektar und eine klassische Badewanne. Im Sommer war es ein beliebter Badesee, daher war das Angeln an den Wochenenden meist unmöglich und man musste sich auf die Nacht verlegen. Auch war es kein Problem hier alleine angeln zu gehen, da das komplette Gelände umzäunt war und keine wilden Tiere umherliefen. Nur ein paar Jugendliche eventuell, die im Rausch das letzte Sommerwetter vielleicht noch einmal ausnutzen würden. Aber da Paul in der Regel ein ruhiger Angler war und sich sehr zurückhaltend verhielt, würden diese sich sicherlich mehr erschrecken, wenn er auf einmal aus der Dunkelheit vor Ihnen auftauchte, als er sich.

Paul hatte sich bei dem Pächter gegen eine Kaution den Schlüssel besorgt, mit dem er nun das Tor aufschloss und den See umrundete. Auf der rechten Seite waren drei Angelstellen, da es dort jedoch die ersten fünfzehn Meter recht flach hinab ging, ging Paul linkerhand um den See herum. Auf dieser Seite standen direkt ein paar Bäume im Wasser, sodass er direkt vor den Wurzeln fischen würde. Das Ufer fiel direkt bis auf zwei Meter ab und wurde dann stetig tiefer bis zu einer Tiefe von elf Metern. Links von seiner Angelstelle war noch eine kleine Bucht und daneben lag der kleine Badestrand, der nun aber verwaist war.

Er packte seine Gerätschaften aus. Er begann mit den Angelruten, denn diese konnten schon beködert im Wasser liegen, während er sein Zelt aufbaute. Er hatte nur zwei zweiteilige Steckruten mitgebracht, von denen er nun eine mit einem aufgezogenen Tauwurm beköderte, während er die andere mit einem dicken Madenbündel garnierte. Die Rute mit dem Madenbündel legte er dann recht ufernah unter einem überhängenden Baum ab, während er den Tauwurm etwas weiter draußen platzierte. Er würde schon feststellen, wo es besser biss.

Er gab sich kampfeslustig und war darauf versessen sich von den schlechten Fängen der letzten Wochen nicht abschrecken zu lassen. Als er die Ruten in die elektronischen Bissanzeiger gelegt hatte, widmete er sich dem Aufbau seines übrigen Lagers. Als das Zelt stand und alles angerichtet war, setzte er sich auf seinen Stuhl, holte sich ein noch kühles Bier aus der Tasche und entspannte sich merklich. Das war doch das wofür man lebte! Alle Anspannung fiel von ihm ab, als er den Blick über den friedlich daliegenden See schweifen ließ. Der erste Bierschluck kühlte seinen Mund und der Geschmack entfaltete sich wohlig prickelnd. Er fühlte sich pudelwohl. Die Mahlzeit war angerichtet und nun konnte er nichts tun außer warten. Auf der anderen Seite schwammen ein paar Blässhühner, von denen einige noch kleiner waren. Wahrscheinlich die Brut von diesem Jahr. Ab und zu gackerte eins laut auf und es machte sich daraufhin sofort Unruhe unter den Jüngeren breit. Eine sanfte Brise kräuselte das Wasser leicht, sodass es zwar erfrischend aber nicht unangenehm war, während sich die Blätter der Bäume in einem leisen Rauschen wiegten. Einen tieferen Frieden konnte es nicht geben, befand Paul und seufzte glücklich auf. Ruhig und still in die Natur verwachsen, saß er da und fühlte sich eins mit ihr. Nun fehlte nur noch der Biss zum perfekten Glück.

Einige Zeit später als sich nichts getan hatte bis auf die Tatsache, dass seine Bierflasche leerer und leerer geworden war, war es gänzlich dunkel geworden. Er erinnerte sich mit Lachen daran, als ihm vor einiger Zeit eine Krähe seine gesamte Madendose geklaut hatte, als er nur kurz im Wäldchen hinter sich einmal austreten war. Dreiste Viecher! Erst war er furchtbar sauer geworden und hatte der Krähe nachgejagt, doch konnte er ihren Flügeln nichts entgegensetzen. Als sich die Tatsache, dann gesetzt hatte und er nach einigen Würmern grub musste er wieder lachen, weil er sich die Szenerie ausmalte, wie sie wohl ein anderer gesehen hatte. Das konnte ihm in der Dunkelheit nicht passieren, dachte er schmunzelnd.
PIIIIIIEEEEEEP!“
Der durchdringende Ton des Bissanzeigers riss ihn aus seinen Gedanken und zerstörte die Stille der Natur. Hektisch sprang er auf. Ein Bewegungsablauf der tausendmal geübt wurde, unwissentlich, nur im stetigen Ablauf eines jeden Nachtansitzes praktiziert. Es war die linke Wurmrute! Er riss sie aus den Rutenhaltern, als der Ton nicht verstummen wollte und setzte eine kräftigen Anhieb. Deswegen war er hier! Das Adrenalin rauschte durch seinen Körper und versetzte ihn in Ekstase, sodass er kaum etwas anderes wahrnahm. Der Fisch und Er.

Sein Anhieb wurde jäh gebremst, als er einen wuchtigen Widerstand am Ende der Rute spürte. Er drehte die Bremse ein wenig auf, als er heftige Kopfstöße vernahm. Dies konnte doch kein Aal sein. War er den gierigen Biss der Aale hier gewohnt, die sich den Wurm sofort gänzlich einverleibten, so war der Fisch doch wesentlich kampfstärker und seine Kopfstöße irritierten ihn. Er knipste seine Kopflampe an, während er dem Gegner Paroli bot. Langsam ermüdete der Fisch und Pauls Anspannung stieg. Was konnte das sein? Welse gab es nicht und welcher Fisch solcher Größe nahm sonst einen Wurm? Vielleicht hatte ein Karpfen Lust als Carnivore fremdzugehen?
Langsam tauchte im Licht seiner Lampe ein dunkler Schatten auf und Paul stutzte. Als er die Rute zur Landung gehoben hatte, nutzte der Fisch die Gelegenheit und katapultierte sich schlagend aus dem Wasser. Der grünfleckige Körper glänzte im Licht seiner Lampe während Tropfen in alle Richtungen spritzen. Er sah die roten Kiemen unter den weit geöffneten Kiemendeckeln hervorleuchten. Er erstarrte. Ein Hecht! Paul stand wie versteinert da, während er um die Schnur bangte. Doch die dünne Monofile hielt. Wenn das mal gutgehen würde.
Innerlich verabschiedete Paul sich nun bereits von diesem Fisch, denn hatte er zwar bis zu diesem Zeitpunkt riesiges Glück gehabt, so war es doch nur eine Frage von Sekunden bis sie einen Schnurbruch erleiden konnte. Paul fluchte, während der Hecht nun wieder Sehne nahm und in die Tiefe drängte. Seine Kunstköder und Köderfische wollten sie nicht, aber diesen verdammten Wurm! Die Bremse kreischte, als wollte sie ihm sagen, sie könne nich mehr und die Spannung der Schnur war dermaßen hoch, dass Paul jedem Moment erwartete das knallende Geräusch reißender Schnur zu hören. Doch die Monofile hielt. Der Hecht verlor an Kraft und Paul machte nun wieder einige Meter gut. Diesmal würde er die Rute nicht heben, mahnte er sich. Es konnte doch niemand ahnen, dass dies ein Hecht sein würde!

Langsam führte er den Fisch mit gesenkte Rute heran, der nun kaum noch Kraft zu haben schien. Er ging auf dem leicht abschüssigen Ufer in die Hocke und griff mit dem linken Arm nach dem Kescher. Als er dabei einen Fuß vorsetzte, passierte es. Sein Fuß rutschte auf dem Tonboden weg und er setzte sich mit Wucht auf den Hosenboden, während ein stechender Schmerz sein Steißbein durchzuckte. Er nahm den Schmerz kaum war, da seine Gedanken einzig und allein dem Hecht galten. Im Fallen hatte er die Rutenspitze hochgerissen, da er nach hinten griff um sich abzustützen. Doch nicht tausendmal geübt, verfluchte er sich nun still.
Ein knallendes Geräusch ertönte, als die Rutenspitze plötzlich erschlaffte. Das konnte nicht wahr sein! Er sprang auf und ließ die Rute fallen. Den Kescher hatte er immer noch in der Hand. Im Licht der Lampe sah er nun den erschöpften Hecht direkt vor sich im Uferkraut treiben. Nun ja keinen Fehler machen! Das Adrenalin gönnte sich keine Pause und in Paul war nun der Jagdtrieb ausgebrochen. Er setzte seine Füße vorsichtig noch ein, zwei Schritte vor, während er den Kescher neben dem Hecht langsam ins Wasser gleiten ließ. Man sah nun nur noch das hintere Ende, da der kopf im Kraut versteckt war. Paul dankte dem Kraut flehentlich, während er sich auf die Lippen biss. Es war kein Riese, er maß vielleicht 65 Zentimeter, doch war dies ein höchst ungewöhnlicher Fang. Nun ja, er hatte ihn ja noch nicht gefangen, erinnerte er sich fluchend. Er wunderte sich was einem in solchen Momenten alles für Gedanken durch den Kopf gingen. Mit einem innerlichen Ruck riss er sich los und führte den Kescher vorsichtig unter den Hecht. Dieser bewegte sich nicht. Wahrscheinlich hatte ihn das Kraut ein wenig blind gemacht.
Paul riss den Kescher dann nach oben und der Hecht machte keine Anstalten zu fliehen. Als er jedoch das Keschernetz spürte, fing er an, wie verrückt zu zappeln, doch dies half ihm auch nicht mehr, als er den Kescher mitsamt Hecht aus dem Wasser hob. Wassertropfen spritzten hin und her, während der Hecht versuchte der unliebsamen Falle zu entrinnen. Paul senkte den Kescher wieder und trat einige Schritte zurück um seinen Fang in Augenschein zu nehmen. Es war ein gut genährter Hecht, der wohl heute Abend mal ein wenig Lust auf Wurm gehabt hatte. Seine Anspannung wich langsam einer erlösenden Erleichterung und ein breites Grinsen, das im Licht seiner Kopflampe wölfisch wirkte, breitete sich auf seinem Gesicht aus.

Das Ende seines Vorfachs baumelte noch im Maul und als ihn Paul problemlos davon befreit hatte, ließ er den Fisch langsam wieder ins Wasser zurückgleiten. Er konnte es also doch noch. Wenn nicht Hechtköder, dann wenigstens der Wurm und dann, wenn man es am wenigsten erwartete. Es war doch alles möglich! Langsam wurde es kälter und Paul fröstelte leise. Er köderte einen neuen Wurm an und beförderte diesen wieder hinaus. Als er sich wieder auf seinem Stuhl niedergelassen hatte und nach seinem Pullover greifen wollte, fuhr ihm der Schreck in die Glieder. Er hatte ihn zu Hause in der Hektik vergessen. Verdammter Mist! Was sollte er nun tun?
Verschiedene Möglichkeiten nahmen in seinem Kopf Gestalt an. Er wog diese gegeneinander ab und entschloss sich dann zu bleiben. Obwohl es merklich kälter wurde, würde es doch sicherlich vergleichsweise warm bleiben. Außerdem hatte er ja seinen Schlafsack. Und zu guter Letzt war der Hecht doch ein sehr guter Anfang. Da würde sicherlich noch einiges folgen, wofür es sich lohnen würde zu bleiben. Das Durchhaltevermögen und die Spannung auf den nächsten Fisch hatten nun von ihm Besitz ergriffen und er fieberte dem nächsten Piep entgegen. Was die Nacht wohl noch bringen mochte?


Grüße und Petri Chris
 
Angelurlaub in Österreich

Vor zwei Jahren habe ich in Bichlach in dem FoPu geangelt. Dort sind schöne große Forellen und Saiblinge besetzt.
Die gefangenen Fische müßen abgeschlagen und in einem Eimer mit kaltem Wasser gelegt werden.

Es war ein schöner,sonniger Herbsttag, die Fische bissen gut, ein richtig schöner Urlaubstag. Ich hatte wie immer
meine Buben dabei,die Fische gefallen denen auch gut.

Auf einmal rief jemand Hallo, da klaut ihnen einer ihre Fische.

Als ich nicht sofort reagierte, kam er um den Weiher gelaufen. Als er bei mir war, ganz außer Atem, meinte er,
ich wußte nicht das die zu Ihnen gehören.


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Nachdem ich meine Fische wieder im Eimer deponiert hatte, haben wir uns noch nett unterhalten.
So ein kleiner plausch unter Angelkollegen gehört auch dazu.

Nach dem Angeln ein Spaziergang in den Alpen, da mußte ich die Buben mit dem Hundebuggy
fahren. Angeln und frische Luft machen halt Müde, da tut ein anständiger Mittagsschlaf gut.

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Das war ein Urlaubstag mit meinen Buben.

MfG Winni
 
Hallo Leute,

vielen, vielen Dank an alle, die sich die Mühe gemacht haben, uns an Eurer schönsten Angelgeschichte teilhaben zu lassen. Ich freue mich, dass so viele Beiträge eingegangen sind. Es hat sehr viel Spaß gemacht, sie zu lesen.

In Kürze könnt Ihr abstimmen, welche der Geschichte Euch am besten gefallen hat.

In diesen Sinne Euch allen noch einen schönen Sonntag:

Fliege 2
 
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