Gewässerschutz -  Hilfe bei Blaualgen

Glasauge

Kleinfischfänger
Wer kann mir Infos geben, wie sich die Belastung eines Gewässers mit Blaualgen auf die Speisequalität auswirkt.
Der Hintergrund ist folgender:
hier bei uns wurden jetzt im Sommer zwei recht große Seen gesperrt, da dort eine Belastung mit Blaualgen festgestellt worden ist.
An einem der beiden Seen wurde sogar die Zufahrt gesperrt.
Hier gab es auch ein Schild, dass das Angeln aufgrund der Belastung verboten ist.
Wie sieht es aus, wenn das Gewässer mal wieder freigegeben ist, kann ich den Fisch dann wieder problemlos essen, oder fange ich mir dabei irgendeine Rüsselpest ein?

:wein
 
Blaualgenblüte

Hi Manfred...? :)

Bei einer Blaualgenblüte werden von den Blaualgenzellen vermehrt toxische Stoffwechselzwischen- und endprodukte ins Gewässer abgeschieden.
Diese wirken nachgewiesen 'reizend' zumindest auf die Haut von Badenden (dermatotoxisch sozusagen)...daraus resultiert wohl die Sperrung.

Aus dem gelegentlichen Verzehr gefangener Fische wird Dir sicherlich kein Nachteil erwachsen....denn: Microcystine (also im Sammelbegriff die o.g. resistenten Inhaltsstoffe von Blaualgen) befinden sich sogar im Trinkwasser...unterliegen dort aber natürlich Grenzwerten.

Eine schnelle Anreicherung der Blaualgen-Toxine im Fischfleisch halte ich für weniger wahrscheinlich (saisonale Bioakkumulation)....die wirken nämlich vorwiegend wachstumshemmend auf andere Algen. Hübscher Konkurrenzkampf...aber nur sinnvoll und erfolgreich, wenn die Stoffe weitgehend in Lösung verbleiben (also nicht auch von Fremdorganismen wie Fischen akkumuliert werden)....da würde ich der Evolution vertrauen, ohne vohergegangene Untersuchung durch ein Labor. :)

Aber eure beiden größeren Seen sind zweifellos Patienten, an deren Genesung ihr arbeiten solltet.
Seht mal zu, dass ihr dort die Phosphatzufuhr eliminiert....woher sie auch kommt.
Ich würde die Fische bei Bedarf essen und mein Hauptaugenmerk darauf richten, im weiteren im Zusammenspiel mit anderen weitere Blaualgenblüten zu verhindern...


Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
bei uns tritt die Blaualge häufig im Sommer aus. angeln kann man, aber man sollte nicht mit dieser alge in berührung geraten,denn dann gibts brechreiz und andere sachen.aber so wirkt sich da nicht viel auf den fisch aus, aber man sollte das gewässer in dieser zeit meiden. da es belastet ist un die fische schon so genug stress erleiden,wegen sauerstoffmangel, was die alge nimmt.hoffe,ich konnt helfen.
 
Blaualgen...

...oder auch Cyanobakterien genannt produzieren Sauerstoff...ihnen allein ist es erdgeschichtlich zu verdanken, dass wir überhaupt mal 'ne sauerstoffangereicherte Atmosphäre erhalten haben...

Sie 'nehmen' Sauerstoff nur, wenn sie aerob (unter Sauerstoffverbrauch) abgebaut werden, also nach ihrem individuellen Ableben ... sie bleiben bilanziert aber immmer Sauerstoff-Produzenten.:schrei

Ich hoffe, ich konnte gerade etwas helfen....


Thomas
 
Wasseraufnahme

Ja, wenn Du so willst, nehmen sie Wasser...aber nicht erst, wenn sie alles bedecken, wie Du geschrieben hast, sondern ständig. Das machen auch alle anderen Algen.

Sie nehmen Kohlendioxid (CO2) und Wasser auf und wandeln dieses unter Ausnutzung der Sonnenenergie in Zucker um. Durch die Spaltung des Wassers wird dann Sauerstoff frei (O2)...das nennt sich Photosynthese.
Also Aufbau von Nährstoffen (Synthese) unter Ausnutzung von Lichtenergie (Photo-)...das macht jede autotrophe (sich selbst ernährende) Pflanze.

Mögliche Toxizität der Blaualgen-Ausscheidungen ins Gewässer wird untersucht, darüber kannst Du Dich z.B.
hier
informieren.

Bei Massenauftreten von Blaualgen (Blüten) tritt natürlich auch vermehrt Bestandsabfall auf...der wird dann aerob (also unter O2-Verbrauch) abgebaut. Das kann Fischsterben auslösen....wenn z.B. der Sauerstoff zu knapp wird...


Thomas
 
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