Fischbiologie -  Können sich Karpfen in unseren heimischen Gewässern auf natürliche Weise vermehren?

@Alve;

Bin da voll deiner Meinung, aber du fasst jetzt auch nur das bereits gesagte aus den obigen Postings zusammen.

Auch in deinem Beitrag 19 ist vieles zu lesen, was hier zuvor bereits diskutiert wurde. Aus meiner Sicht hatte sich J.t.K. über die Temperatur in Beitrag #4 geäußert und unser Angelkollege theduke bereits ausführlich und anschaulich über die Laichbedingungen aus seiner Praxis berichtet, siehe #17.

Meine Frage wäre nun, ob man in dieser Diskussionsrunde übereinkommen könnte, die selbständige Fortpflanzung des Karpfens in unseren heimischen Gewässern in besagter Größenordnung als extrem gering bis bedeutungslos zu bezeichnen?

Damit diese ständig wiederkehrende Behauptung endlich mal widerlegt ist (zumindest so lange, bis keine ernsthaft betriebenen Studien etwas gegenteiliges beweisen können, jedoch sind mir jedenfalls keine bekannt!). Das sollte die hauptsächliche Botschaft dieses Threads sein.

Ich freue mich aber dennoch, wenn jemand glaubhaft etwas gegenteiliges beweisen kann!

Gruß und Petri!
 
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Meine Frage wäre nun, ob man in dieser Diskussionsrunde übereinkommen könnte, die selbständige Fortpflanzung des Karpfens in unseren heimischen Gewässern in besagter Größenordnung als extrem gering bis bedeutungslos zu bezeichnen?

@Flosse
Mit folgendem Satz wäre ich zumindest einverstanden.
Bedeutungslos = Ja / Vermehrung = Bedingt möglich.
Natürliche Vermehrung Gewässer.- und Wetterabhängig bewiesen, Überwinterung der K0 Karpfen je nach Winter und Region auch vorstellbar.

Nun komme ich aber auf den Wels zurück, der schon angesprochen wurde. Oft in stehenden Gewässern vorhanden, stellt dieser Fisch eine unnatürliche Gefahr dar. Bin der Meinung dort wo der Waller raubt ist Karpfenaufwuchs nicht erlaubt.
 
Aha, es liegt dann also doch an den Temperaturen und nicht daran, das er aus Asien kommt.. Liest du manchmal auch, was du schreibst und stellst Zusammenhänge zwischen deinen Postings und den Antworten dazu her oder resettest du dich vor jedem Posting neu?


Erstens ..sollte es jeder Person logisch erscheinen, das Fische aus Asien wärmere Wassertemperaturen brauchen.Und zweitens ..würdest du mal einen Thread verfolgen,das mit den Temperaturen wurde schon mehrfach am Anfang des Threads geschrieben.

Wenn du willst ich kann es dir aber auch aufmalen, vielleicht muss ich deine Frage dann nicht mehrfach beantworten.
 
Erstens ..sollte es jeder Person logisch erscheinen, das Fische aus Asien wärmere Wassertemperaturen brauchen.
Nö, deine Theorie ist unlogischer Dumpfsinn. Es gibt in Asien auch Winter mit Minusgraden und Schnee. Nur weil du mit Asien subtropisches Klima aus deinem letzten Thailandurlaub assoziierst, brauchen Fische aus Asien gleich warmes Wasser. Asien fängt am Ural an und ein Ende ist im kalten Norden Japans, schon vergessen?
Aber zurück zum Anfang..
Man sieht wie überall die Welsbestände steigen,warum sollte es beim Karpfen nicht ähnlich sein?
Deine Antwort
Weil der Wels nicht aus Asien kommt, der Karpfen aber schon?
Meine Reaktion
..der Marmorkarpfen, der aus Asien stammt und sich in den USA breit macht. Könnte es doch an den klimatischen Bedingungen liegen und nicht an der Herkunft?
Merkste wat? Ich habe auf deine Aussage mit der Verallgemeinerung Asien reagiert. Auf nix anderes. Denn der Mississippi, wo sich z.B. der Silberkarpfen breit macht, liegt definitiv nicht in Asien. Oder doch? War ich im falschen Moment Kreide holen? :confused: Und die anderen drei genannten Meere liegen auch in wärmeren Regionen als der Rhein. Trotzdem war das Beispiel Grundel nicht ganz so gut, denn es sind die biologischen Abläufe, die es ihr leicht machen.
 
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Nö, deine Theorie ist unlogischer Dumpfsinn. Es gibt in Asien auch Winter mit Minusgraden und Schnee.

Merkste wat? Ich habe auf deine Aussage mit der Verallgemeinerung Asien reagiert. Auf nix anderes. Denn der Mississippi, wo sich z.B. der Silberkarpfen breit macht, liegt definitiv nicht in Asien. Oder doch? War ich im falschen Moment Kreide holen? :confused:


Liegt die Laichzeit der Karpfen auch im Winter?Oder vielleicht doch in den warmen Monaten !!Also ist es egal ob es in Asien auch Winter gibt,dafür sind die warmen Monate richtig heiß, oder ?So viel zu Dumpfsinn...
 
@Fürst
Keine Ahnung welches Pferd dich zur Zeit reitet, oft ritt ich das selbige, versuchte aber wenigstens nicht die Gürtellinie zu unterschreiten.
Klar Ausrutscher hat jeder, ich genauso wie du.
Nö, deine Theorie ist unlogischer Dumpfsinn.

Wo ist es denn Dumpfsinn wenn die Sommermonate in Zentralasien stabiler und Wärmer sind als es in Europa der Fall ist.
Kann es sein das du die Vermehrung in Amerika Verallgemeinerst?
Dort wo sich der Silber.- und Marmor in USA vermehrt, ist es der Süden von Nordamerika, also der Südöstliche Zipfel der USA.

In Asien ist der Sommer auch extrem warm, also wo ist dein Problem um das zu verstehen?
Noch ein Beispiel ? Asien, damit meine ich sogar Südsibirien und die Mongolei. Winter bis 40C - und Sommer bis 40°C+
Verstehe nicht was da ein Problem sein soll.
Es gibt auch eine Welt außerhalb von Fürstenwalde ganz ganz weit weit weg.
 
Moin Duke,
wenigstens hast du zur Hälfte begriffen, was ich meine. Aber wie ich lese, ohne es zu merken.
Du schreibst von Zentralasien und stabilen Wärmegraden im Sommer. Genau das ist es, was der Karpfen braucht. Lange warme Perioden. Deswegen vermehrt er sich auch da in den USA, wo er diese warmen Sommer hat.
Es gibt auch eine Welt außerhalb von Fürstenwalde ganz ganz weit weit weg.
Richtig. Die außerhalb Zentralasiens, dort, wo es im Sommer keine 40°C warm und im Winter -40°C kalt ist. Ich bin mir sicher, dort brauchen die Fischlein sicher keine warmen stabilen Sommer. Und nu liest du einfach noch mal mein vorheriges Posting und dann hast du sicher auch den Rest zusammen. Und wenn nicht, mir auch egal. Ich geh jetzt raus ans Wasser.
 
@Hecht ich stritt nicht, doch Fürstenwalder redet mal hier und mal da von Karpfen, dann wieder von Marmor, dann wieder von der Schwarzmeerflotte..äh meine Grundel, da soll noch einer im Wald durchblicken :hops

XY ? Nö Harry fahr den Wagen schon mal vor.
Am 14 Juli geht es ab in den Süden, den Karpfen hinterher, Ejo was geht, ein Waller immer her . Ejo was geht.
Sommer Sonne, Mond und Klicklichtschein, was brauch man mehr um Glücklich zu sein.:angler:
 
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Ja was ist jetzt die Auflösung?
Pflanzt er sich erfolgreich dort oder nicht?

Ich denke er pflanzt sich fort weil sich die Tiere den klimatischen Bedingungen bis zu einem gewissen grad anpassen können.
 
Servus!

Ich betrachte die Frage durchaus als (zum jetzigen Status quo) beantwortet. Wie so oft im Leben gibt es keine absolute Wahrheit und kein Schubladendenken.

Es kann durchaus sein, dass in Folge der Klimaerwärmung und vielleicht sogar der Anpassung des Karpfens an die hiesigen klimatischen Verhältnisse eine bedeutendere selbständige Fortpflanzung des Karpfens (wir reden hier nur von Cyprinus Carpio und seinen Unterformen) in den kommenden Jahrzehnten durchaus möglich ist, genau so wie sich fremde Arten bereits selbständig breit gemacht haben oder eingeführt/eingeschleppt/ausgesetzt/ausgebrochen wurden bzw. sind, sich an die Lebensverhältnisse angepasst haben und sich auch selbst. Fortpflanzen.

Es gibt ja immerhin Regionen in Deutschland (auch in Österreich/Südsteiermark, Burgenland), die vergleichsweise wärmer als andere Regionen sind und dadurch optimalere Bedingungen schaffen.

Gruß!
 
Dann kenne ich eines der Gewässer in Deutschland, hier ganz um die Ecke.
Ein kleiner, recht verwilderter und abgetrennter Teil des 1 ha großen Sees. Dort wachsen jedes Jahr Karpfen ran, die vom bewirtschaftenden Verein ab und an mal umgesetzt werden. Diese werden definitiv NICHT besetzt, sondern reproduzieren sich selbst.
Es sind sehr schlanke Schuppenkarpfen, von Wildkarpfen will ich hier aber nicht reden.

Eines kenne ich auch, allerdings hat das Teil irgendwo um 0,5-1Hektar(5000-10000Quadratmeter), durchschnittliche Tiefe 30-80cm, tiefste Stellen 1-1,5Meter ,hat Sommer wie Winter weit mehr als 20°Grad, da dort das Wasser einer Thermalquelle reinfließt.
Das Gewässer enstand durch den Menschen, die Karpfen kamen durch den Menschen rein, die Gewässerstruktur/-lage entstand durch den Menschen, Futtereintrag findet nicht ohne den Menschen statt, Fischentnahme ebenso.
Ohne den Menschen wäre dieses Gewässer nicht vorhanden, ebenso wäre auch durch den Menschen keine Reproduktion möglich gewesen!

An den Gewässern, an denen es funktioniert, diese kann man mit normalen durchschnittlichen Angelgewässern nie vergleichen.
Mir würde es nie einfallen den Kurparkweiher in meiner niederbayrischen Heimat mit einem normalen bzw durchschnittlichen Angelgewässer zu vergleichen, das sind ganz andere Vorraussetzungen, die man an einem normalen Gewässer niemals hat oder erreicht.
 
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Mal ne frage: früher bzw vielleicht heute noch wurden doch von den Mönchen oder so doch karpfen in der oberpfalz gezüchtet. Handelte es sich dabei nicht auch um Reproduktion?
 
Mal ne frage: früher bzw vielleicht heute noch wurden doch von den Mönchen oder so doch karpfen in der oberpfalz gezüchtet. Handelte es sich dabei nicht auch um Reproduktion?


Ja, in künstlich angelegten Gewässern, mit Hilfe der Menschen.

"Für die Karpfenzucht werden mehrere Teiche von verschiedener Größe und Tiefe benötigt. Das Wasser kann abgelassen werden. Der Boden der Teiche wird gepflügt, gedüngt und mit Samen verschiedener Pflanzen besät.
Für die Karpfenzucht werden im Frühjahr ca. 3 Jahre alte Karpfen beiderlei Geschlechts als Laichkarpfen in Laichteiche gesetzt. Dort geben sie mehrere Hunderttausend Eier ab. Die Eier werden befruchtet. Die geschlüpften Fischlarven werden dann in größere Teiche (Aufzuchtteiche) umgesetzt, die seicht sind und für die Nahrung reichhaltigen Pflanzenwuchs enthalten. Die Fischlarven wachsen zu Jungfischen heran. Im Herbst kommen sie in tiefere Überwinterungsteiche. Das Frühjahr und den Sommer verbringen die Karpfen in größeren Teichen. Dort werden sie mit pflanzlichem Futter zusätzlich versorgt, z. B. Getreideschrot und Kartoffeln. Erst im Herbst des dritten Jahres haben sie eine zum Verkauf geeignete Größe erreicht."

"Aufgrund der hohen Laichtemparatur können sich die verwilderten Bestände in unseren Breiten nur selten natürlich fortpflanzen. Die meisten frei lebenden Karpfen kommen bei uns aus Zuchtanstalten und werden als Jungfische ausgesetzt"

Zitate aus Basiswissen Fischzucht.
 
Warum wusste ich, dass das kommt? :)

Nein, denn in diesem Thread geht um die Reproduktion, also den Laich- und Befruchtungsvorgang, sowie das Überlegen der Jungtiere.
Wenn die in dem von mir genannten Gewässer umgesetzt werden, dann sind sie ja schon überlebensfähig. Das Umsetzen verhindert nur ein Verbutten, da die Karpfen (und auch Karauschen und Brassen) jährlich laichen und kleine Fischchen kommen :)

Also, nein, in diesem Fall hat das Umsetzen nichts mit der Reproduktion zu tun, denn die ist ja schon geschehen!
 
Mal ne frage: früher bzw vielleicht heute noch wurden doch von den Mönchen oder so doch karpfen in der oberpfalz gezüchtet. Handelte es sich dabei nicht auch um Reproduktion?

@Tim die Karpfen wurden ( anders als viele glauben) nicht von den Mönchen nach Europa und Deutschland gebracht, sondern von den Römern. War zwar nicht deine Frage, wollte dies nur mal kurz ansprechen, denn viele wissen das gar nicht.

Die Mönche waren nur die ersten die sie eben richtig in Teichen züchteten und das nicht nur in der Oberpfalz.
Zu der Teichplatte Tirschenreuth gehörte das gesamte Vogtland, also Südsachsen, Ostthüringen, Nordost-Oberfranken, Nordostoberpfalz und Westliches Böhmen = Cheb, Franzensbad, Marienbad und Königsberg usw.

Kriege um Nürnberg, Erlangen und Bamberg wurden im Mittelalter sogar nur wegen der Karpfen geführt denn der Karpfen war damals 3 mal teurer als Fleisch.
In Oberfranken erkennt man den Bezug zum Mittelalter, zu den Mönchen und Landesherren bei vielen Weihern an dessen Namen.
Bei unserem Verein wären es die Markgrafenteiche.
2012 wurden die Teiche in unserem Fischereiverein als Kulturgut geehrt . Hier etwas Geschichte dazu.
http://www.fischereiverein-selb.de/geschichte.html

Wenn sich nun jemand fragt wie hoch die Teichpacht - Teichzins von 1627 in der heutigen Zeit umgerechnet wäre, ist solch eine Umrechnung kaum möglich. Es wird von 6 / 10 und sogar von 24 Gulden geredet. Umrechnung kaum möglich, grob kann man aber von 1-2 damaligen Monatslöhnen ausgehen. Leider wird hier auch nicht beschrieben aus was der Gulden bestand. Silber oder Gold, denn beides gab es. Zudem schwankten auch die Währungen je nach Region und Ertrag von Ernte und Vieh.
Das alles wäre ein anderes Thema wert.

Entschuldigt das OT war nicht meine Absicht, war gerade so richtig im Thema "Entstehung der Karpfenteiche" drin, denke so etwas gehört einfach mit zum Thema.

Geändert habe ich nachträglich meine Erklärung zum Gulden.
 
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Nur mal eine kleine Frage an die wo immer noch glauben das sich Karpfen in Deutschland bzw. in deutschen Flüssen nicht vermehren wo kommen die Karpfen alle her in Havel Neckar Reihn Donau usw.

Wenn der Laich nicht alle paar Jahre aufgehen würde wären die Karpfen die es schon sehr lange in den Flüssen gibt ausgestorben. Und nein die Flüsse werden nicht besetzt und Hunderte Karpfen oder noch mehr hauen auch nicht alle in Weihern und Zuchtanstalten ab.

Gruß Martin
 
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