Lockstoffe -  Flüssigkeit von gegorenem Mais in Gewässer einbringen?

gecko03

Profi-Petrijünger
Hallo zusammen,

habe gerade einen Gedanken und möchte dazu Eure Meinung hören.

Auf Karpfen angeln ja viele mit gegorenem Mais. Das Gärprodukt bzw. der Geschmack scheint den Karpfen ja zu munden.

Wenn die Karpfen so auf das gegorene abfahren, dachte ich mir man könnte doch auch mit der Flüssigkeit von dem gegorenen Mais arbeiten - quasi als Lockstoff. Sprich wenn man ca. 1-2 Liter davon ins Gewässer einbringt um die Karpfen anzulocken.

Macht das vielleicht schon jemand so, oder ist meine Idee voll daneben?
 
1-2 Liter.. angelst du im Gartenteich? Stell dir das mal in einem durchschnittlichem See von 40ha vor.. Vermutlich ist das soviel wie einmal Kinderpipi im 50m Becken einer Schwimmhalle. Ich denke, dem Querkopf seine Idee ist die Bessere.
 
Hallo gecko03,

Natürlich klappt das. Wie es querkopp schon schreibt rühre ich mit der Flüssigkeit mein Futter an. Nur die Flüssigkeit ist schwer an den Platz zu bringen, aber mit dem Futter klappt das bestens.
 
es war parallel zum Anfutter gedacht, so als Bonbon obendrauf,
vor allem jetzt in der kalten Jahreszeit wo alles nochmals etwas schwieriger ist.

Die Menge lässt sich natürlich je nach Verfügbarkeit variieren. Nur, aus einem 10L Eimer der zu 3/4 mit Mais gefüllt ist, lassen sich keine 5L der Flüssigkeit entnehmen, und eine Regentonne bei der 100Kg Mais vor sich hingärt habe ich nicht.

Wenn man diesen Gedanken mal weitergeht, wie könnte man die Flüssigkeit an den Spot bringen? Was mir spontan einfällt wäre nur eine Pumpe...?
 
habe gerade einen Gedanken und möchte dazu Eure Meinung hören.

Hallo Gecko03,

würde ich dich als Fischereiaufseher dabei beobachten wie du gerade eine flüssige "Phosphatbombe" in ein Gewässer einbringst, wäre ich schwer davon zu überzeugen dies nicht zur Anzeige zu bringen.
 
Hallo Gecko03,

würde ich dich als Fischereiaufseher dabei beobachten wie du gerade eine flüssige "Phosphatbombe" in ein Gewässer einbringst, wäre ich schwer davon zu überzeugen dies nicht zur Anzeige zu bringen.

hm Mattes.....grundsätzlich bin ich ja auch kein Freund von irgendwelchen "Anfütterorgien", frage mich jetzt aber, was macht es für einen Unterschied, einen Liter dieser Brühe pur einzubringen, bzw. diese mit Trockenstoffen zu vermengen um sie dann einzuwerfen?
Konsequenterweise müßte Anfüttern dann doch komplett verboten werden...oder? :)

Gruß Thomas
 
@Mattes.
ich bin weder Biologe noch Mikrochemiker, aber Du klärst mich bestimmt auf, warum die Brühe nicht ins Gewässer darf. Grundlegend reden wir über die Flüssigkeit von dem gegorenen Mais, welche durch den Gärvorgang einen gewissen Alkoholanteil besitzt - nicht mehr und nicht weniger. Vor allem, was hat das mit Phosphaten zu tun?
 
Der Unterschied, Schweyer, liegt in der Betrachtung.

Im Anfutter versteckt, bekommt niemand mit, was du zusammengebraut hast. Kippst du aber Silage- oder Gärsaft, der in der Zusammensetzung/Auswirkung ähnelt, in ein Gewässer hast du eventel ein Problem. Je nachdem, wer dich dabei beobachtet. Gärsaft/Silagesaft, so meine kurzer Ausflug zur Tante Google, gehört zu den gewässergefährlichen Stoffen.

Gegen welches Gesetz man dabei verstößt, müsste ich selber recherchieren. Dies überlasse ich aber gerne dem Gecko. Er sollte sein Handeln absichern.

Ich finde es generell bedenklich, dass man bereit ist, eine dem Nutzer unbekannte Zusammensetzung, in ein Gewässer zu kippen, somit alle damit verbundenen gefahren in Kauf zu nehmen, um eine höhere Lockwirkung zu erzielen.

Gecko; Ruf doch mal spaßeshalber bei deiner Landschafts- oder Wasserbehörde an und erzähle ihnen von deinen Gedanken. Danach informiere uns, was man dir gesagt hat.
 
Wenn man diesen Gedanken mal weitergeht, wie könnte man die Flüssigkeit an den Spot bringen? Was mir spontan einfällt wäre nur eine Pumpe...?
Ich würde die Brühe Portionsweise einfrieren, z.B. in in Tüten oder in einem Eiswürfelbereiter. Damit die Würfel oder Bälle sicher untergehen, könnte man Steine mit einfrieren.
 
Gecko; Ruf doch mal spaßeshalber bei deiner Landschafts- oder Wasserbehörde an und erzähle ihnen von deinen Gedanken. Danach informiere uns, was man dir gesagt hat.

ich finde daß Du es gerade etwas übertreibst.
Was ist denn mit dem gegorenen(!) Mais, der von manchen Karpfenanglern im 2-stelligen Kilobereich ausgebracht wird. Meinst Du das ist etwas anderes, oder der Menge nach weniger - gewiss nicht.

Was daran verwerflich ist hast Du auch noch nicht gesagt, außer dass es Gewässerschädlich ist, das bezieht sich wohl aber auch auf die Menge. Wenn einen Tanklastzug mit Gärbrühe in ein Gewässer mit 1ha kippst kann das komisch werden, insofern ist der Begriff Gewässerschädlich auch angebracht. Nichtsdestotrotz ist die Gärbrühe komplett ohne Chemie und auch vollkommen biologisch abbaubar. Deswegen sehe ich dort auch nichts verwerfliches...
 
Ich finde es generell bedenklich, dass man bereit ist, eine dem Nutzer unbekannte Zusammensetzung, in ein Gewässer zu kippen, somit alle damit verbundenen gefahren in Kauf zu nehmen, um eine höhere Lockwirkung zu erzielen.

Völlig richtig Mattes.....nur solltest Du dann auch die "harte Linie" fahren, wenn einer z.B. händeweise Boilies im Wasser verklappt, ob fest oder flüßig ist völlig irrelevant.
Das würde ich dann konsequent nennen:)

Gruß Thomas
 
dann müsste man Anfüttern komplett verbieten.

wie schweyer schon gesagt hat, für ein Gewässer selbst ist kein Fremdeintrag positiv, egal ob flüssig oder fest...
 
Hallo Gecko03,

würde ich dich als Fischereiaufseher dabei beobachten wie du gerade eine flüssige "Phosphatbombe" in ein Gewässer einbringst, wäre ich schwer davon zu überzeugen dies nicht zur Anzeige zu bringen.

Hallo Mattes,

der TE sprach nicht davon, zentnerweise Gärsaft im See zu verklappen. Ob du mit einer Anzeige "Erfolg" hättest, bezweifle ich sehr stark. Ein kurzes "Hallo (zum Angler) ....so gehts nicht weil..." bringt mehr. Das aber ist reine Ansichtssache.

Fliege 2
 
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@Mattes.
ich bin weder Biologe noch Mikrochemiker, aber Du klärst mich bestimmt auf, warum die Brühe nicht ins Gewässer darf. Grundlegend reden wir über die Flüssigkeit von dem gegorenen Mais, welche durch den Gärvorgang einen gewissen Alkoholanteil besitzt - nicht mehr und nicht weniger. Vor allem, was hat das mit Phosphaten zu tun?
in den See kippen bist Du jeck? Lass uns Whysky brennen :prost
 
Sorry, aber 5 Liter in einen See zu kippen.. das 50m Becken in der Schwimmhalle, 2,50m tief und 15 m breit, enthält ca. 1875m³ oder 1875000 Liter Wasser. Dein See in dem du angelst wird mehr Wasser enthalten.. Bist du dir sicher, dass du die Plörre einfach nur ins Wasser kippen willst, anstatt damit Futter anzumischen?
Falls ich falsch gerechnet habe, die Beschwerden bitte an meinen Taschenrechner schicken.

in den See kippen bist Du jeck? Lass uns Whysky brennen :prost
kingfisher61 for President!
 
Ich würde es nicht machen. Wer ein Aquarium zu Hause hat kann ja mal Folgendes probieren: Ein Schnappsglas voll mit der Gärbrühe reinkippen und gucken was damit passiert. Ist mir versehentlich an Silvester mal mit einem Glas Sekt (im Prinzip auch nix großartig anderes, halt schon fertig vergorene Brühe) widerfahren :mad:

Zuerst wars lustig. :hahaha:Die Fische (Goldfische die ich im Aquarium überwintert habe) sind gezielt in den Bereich reingeschwommen und haben sich das Zeug nur so reingekiemt. Ich hab mir erst nichts dabei gedacht. Ein paar Tage danach dann große Schweinerei. Irgend welches glibrige Algenzeugs galertartiger Konsistenz hatte sich explosionsartig vermehrt und den Filter komplett dicht gemacht. Die Fischis haben es knapp überlebt und ich war eine Erfahrung reicher.

Natürlich war bei diesem Malheur das Mengenverhältnis Alc:Wasser anders als beim Anfüttern in freier Wildbahn. Trotzdem bin ich seitdem kein Freund mehr von großem Anfüttern. Und wenn ich sehe wie manche Spezis das Zeug mit der Handkarre Eimerweise ans Wasser fahren (und das vielleicht auch noch im Rudel) dann wird mir schon etwas mulmig.

Die Inhaltsstoffe die hier ins Gewässer eingebracht werden sind einfach Dünger pur und zudem starke Sauerstoffzehrer, das sollte man als verantwortungsbewusster Angler nie aus dem Gedächtnis verlieren. Alles mit Maßen :zwinkernd

LG,
Peter
 
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Also ich finde, wenn man nicht will, dass "Gärbrühe" aus einer Biogasanlage in ein Gewässer gelangt, dann sollte man auch als Angler vorher mal kurz über das für und wider nachdenken. Der TE macht das ja, indem er die Frage hier stellt.
Jegliches (pflanzliche)Anfutter ist natürlich eine potentielle Kohlenstoffquelle für Mikroorganismen (N und P spielen da eher eine untergeordnete Rolle), welche bei der aeroben Umsetzung natürlich Saurstoff verbrauchen. Da muss man die einzubringende Menge dann eben vernünftig einschätzen können.
Die vergorene Flüssigkeit wäre im Vergleich zu festem anfutter sogar noch eine elegante Lösung, was die Nährstofffracht angeht. Den ganzen primär wasserunlöslichen "Ballast" (Cellulose, Stärke,...) hätte man dabei nicht.

Ich denke es gibt da noch ein ganz entscheidendes anderes Problem bei Flüssigkeiten und gezielter Lockwirkung:

http://de.wikipedia.org/wiki/Diffusion

Zum einen ist das ja gewollt, zum anderen wird die Lockwirkung sicher nur von relativ kurzer Dauer im Vergleich zu festem Anfutter sein. Es sei denn man sorgt durch (Teil)Bindung der Flüssigkeit dafür, dass diese langsamer freigesetzt wird (evtl. Wasserlösliche Behälter, saugfähige Medien). Frage ist auch, wie will man die Flüssigkeit gezielt an den Platz bringen?

P.S. bei Stoffen, die als wassergefährdend eingestuft sind, spielt es (meines Wissens) übrigens keine Rolle wie viel man in das Wasser einbringt. Kann man ja auch dem Merkblatt von jimminy32 entnehmen. (soweit das rechtliche)
 
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