Waller -  Großen Waller wie waidgerecht töten?

Herr Weber

altdeitsch
Hallo,
bin neu hier:)
Ich bin 35 Jahre alt und angle jetzt seit knapp einem Jahr.
Was ich mich schon immer gefragt habe. ....wie geht man mit einem großen Wels um?
Mit was betäube ich die (etwa n Baseballschläger)?
Ich denk mal ein großzügiger Schnitt um die Kiemen rum wird auch sinnvoller sein als ein einfacher Stich...oder?
 
Ab 30 kilo wird das, in der Tat, sehr "sportlich".

Selbst mit o.a. Baseballkeule wirds eng, da die Schaedelplatte schon sehr kraeftig ist.

Ein Patentrezept kenn ich nicht. Wenn ich meine Erfahrungen kund tue...zerreissen die mich hier.

Tip: scharfes, kleines Hackebeil und Halsknick.
 
Hallo Jens,
dank dir für die Antwort:)
Warum wird man hier zerrissen wenn man seine Erfahrungen postet?????

"Danke" auch an die beiden anderen.
Meine Frage ging aber nicht um töten oder nicht und ein "Troll" bin ich auch nicht (übrigens nette Art jemand zu begrüßen).

Ich hatte bisher noch nicht das Glück einen Wels größer 40cm zu haken, will aber eben darauf vorbereitet sein.....:angler:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaub die Trollgeschichte zielt auf C&R ab...weil wenn man den Fisch net totmacht...setzt man ihn zurrueck, oder so.

Wels: Nunja, die werden recht groß, groesser als die gemeine Forelle und Co.

Bei den "Handfischen" reicht der "Knueppel aufn Kopp" um ein entsprechendes Hirntrauma hervorzurufen.

Bei einen großen Tier geht das nicht, die sind eben nicht derart verwundbar das ein "Faustschlag" ihnen das Lebenslicht auspustet.

Ein Wildschwein stirbt auch nicht durch ein Fingerschnippen am Ohr.

Dementsprechend " energetisch" muss der Toetungsakt verlaufen um "schnell" zu verlaufen. Die Geschwindigkeit ist fuer mich dabei das Maß der Dinge.

Die Baseballkeulerei taugt gar nix. Hab ich schon oft gesehen, leider, klappt net wirklich.

Der Jaeger spricht vom Abnicken wenn die HWS durchtrennt wird, ist auch somit bei Säugetieren waidgerecht. Diese Technik ist aber nicht so ganz einfach durchfuehrbar.

Als Mensch wuerde man das auch nicht begruessen wenn jemand von hinten anfaengt mit seinem Messerchen einem im Halsgnick rumzustochern.

Stichwort: Schnell ;-)

Gesehen habe ich auch schon einen Fangschuss, sehr effizient, leider nur fuer Fuehrer von Schusswaffen durchfuehrbar.

Daher das Beil, geht schnell und zuverlaessig, wenn es scharf ist
 
Gesehen habe ich auch schon einen Fangschuss
:eek::eek: Krass

Für die "Handfische" hab ichn Aluknüppelchen, hat bisher problemlos funktioniert.

Ok, dann gehört ab jetzt mein kleines Beilchen ausm Garten zur Ausrüstung, wenn die Möglichkeit besteht, das sich ein Wels an meine Angel verirrt.
 
Hallo Zusammen,

Erfahrungen im Umgang mit einem großen Waller kann ich hier leider nicht bei steuern.
Aber mal was allgemeines: Getötet wird ein Fisch nicht durch den Schlag auf den Kopf. Dieser Schlag dient nur dazu, den Fisch zu betäuben, und anschließend wird ein Herzstich oder ein Kiemenrundschnitt durchgeführt. Ich würde eine größeren Waller auch durch einen Schnitt durch die Kehle und damit Durchtrennen der Hauptschlagader töten.
 
Getötet wird ein Fisch nicht durch den Schlag auf den Kopf.

Das ist ja wohl klar.
Aber genau das Betäuben stell ich mir beim kapitalen Wels eben nicht so einfach vor.

Für die Nachbehandlung hab ich ein Filetiermesser mit einer 20cm langen Klinge dabei....ich denke mal das reicht.
 
Das ist ja wohl klar.
Aber genau das Betäuben stell ich mir beim kapitalen Wels eben nicht so einfach vor.

Für die Nachbehandlung hab ich ein Filetiermesser mit einer 20cm langen Klinge dabei....ich denke mal das reicht.

Macht aus der Geschichte keine Wissenschaft. Auch größere Welse haben keinen gepanzerten Schädel! Für einen gezielten und kräftigen Schlag braucht es da keinen Baseballschläger ... Mit einem Rundholz, 5 cm im Durchmesser und 40 cm lang erreichst Du leicht, dass dem Wels das Licht ausgeht. Anschließend mit einem eher kurzen aber scharfen Messer ein Schnitt quer durch die Kiemenbögen, so dass der Fisch schnell ausblutet. Die Nummer mit dem Hackebeilchen klingt schon fast niedlich, käme für mich rein von der Handhabung her nicht infrage und ist im Grunde in der beschriebenen Weise ein Verstoß gegen die Tierschutzschlachtverordnung. Denn die schreibt vor, was einem der gesunde Menschenverstand auch so sagt - erst wird das Tier betäubt, dann durch möglichst schnelles Ausbluten getötet.

http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/tierschlv_2013/gesamt.pdf
Zitat:"

(10) Wer einen Fisch schlachtet oder tötet, muss diesen unmittelbar vor dem Schlachten oder Töten nach
Maßgabe der Anlage 1 Nummer 9 betäuben.
Abweichend von Satz 1 dürfen
1. Plattfische durch einen schnellen Schnitt, der die Kehle und die Wirbelsäule durchtrennt, und
2. Aale, wenn sie höchstens bis zu einer Zahl von 30 Tieren pro Tag gefangen und verarbeitet werden, durch
einen die Wirbelsäule durchtrennenden Stich dicht hinter dem Kopf und sofortiges Herausnehmen der
Eingeweide einschließlich des Herzens
ohne vorherige Betäubung geschlachtet oder getötet werden." Zitat Ende

Und Filetiermesser sind zum Filetieren da. Wenn Du damit einem Fisch in den Kiemen herum stocherst, mache ich mir Sorgen um Deine Finger. Ein eher kurzes, scharfes Messer mit einer stabilen Klinge leistet in dem Moment die besseren Dienste. Den betäubten Fisch kurz auf die Seite gedreht und wie von Angelhoschi schon empfohlen, folgt am unteren Ansatz der Kiemenbögen ein entschlossener Schnitt quer durch alle Kiemenbögen samt dem "Steg". Damit sind (bei richtiger Durchführung) neben der vom Herz kommenden Vene auch die größeren Gefäße in den Kiemenbögen selbst durchtrennt. So ist das schnelle Ausbluten garantiert.

Viele Grüße

Lars
 
Hallo,
bin neu hier:)
Ich bin 35 Jahre alt und angle jetzt seit knapp einem Jahr.
Was ich mich schon immer gefragt habe. ....wie geht man mit einem großen Wels um?
Mit was betäube ich die (etwa n Baseballschläger)?
Ich denk mal ein großzügiger Schnitt um die Kiemen rum wird auch sinnvoller sein als ein einfacher Stich...oder?

Nach dem du hier ja schon ein paar Tips über das "Abknüppeln" von großen Welsen bekommen hast würde mich ja echt mal interessieren wie nach deinen Fang dann die Verwertung aussieht? Sagen wir mal du hast nen guten Fisch von 50-70Kg,da ist es doch echt für mich fraglich ob das noch ein geschmackliches Erlebniss ist? Man hört es ja immer wieder das zu große Welse schlammig und tranig schmecken,aber wie gesagt das ist meine persönlich Meinung....
 
Einen Wels der größer ist als 1,10m kannst du getrost wieder schwimmen lassen! Von da an Fangen die an das fett im Fleisch einzulagern u. das schmeckt man dann auch! Außerdem hat ein so großer Fisch es ni verdient abgeknüppelt zu werden! Meine Meinung!!!
 
Viele Köche die ich kenne nehmen sogar erst Welse ab 1,5m zum Kochen! Die Fische entwickeln ab ca. 1,2m erst diesen intensiven Wallnussgeschmack und eignen sich sehr gut zum Räuchern oder Braten, vor allem das Schwanzende ist dann lecker (durfte ich von nem 2m Waller kosten) Weder Tranig noch muffig, Hervorragendes Fleisch. Kommt sicher auch auf das Gewässer an, wo er her stammt.

Zum Ausbluten kann man auch einen Schwanzwurzel Stich verwenden. Da durchtrennst du Quasi die mittelgräte und somit Blutet der Fisch dann auch aus (Aber nur im Notfall)

Kiemenstich ist dann das Beste.
 
hi,

ich teile die meinung von bollmann.

ein handelsüblicher, abgeschnittener schippenstiel erfüllt hier voll seinen zweck.

ein werkzeug mit dem ( problemlos) auch menschliche gegner mit ausmaßen einen großen wallers niedergestreckt werden können ist ausreichend.

nur zimperlich darf mann nicht sein.

das ist man, wenn man beim nachtangeln mit seinen kindern, angegriffen wird ja auch nicht.

gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Sagen wir mal du hast nen guten Fisch von 50-70Kg,da ist es doch echt für mich fraglich ob das noch ein geschmackliches Erlebniss ist? Man hört es ja immer wieder das zu große Welse schlammig und tranig schmecken,aber wie gesagt das ist meine persönlich Meinung....

Demnach hattest Du selbst noch nie Gelegenheit, das Fleisch von einem solchen Fisch zu kosten. Ich kann Dir aus eigenem, vielfachen Erleben versichern, dass dieses Gerede von großen Fischen die angeblich wegen tranig, modrig, zäh oder aus anderen Gründen ungenießbar sein sollen, nichts als Ammenmärchen sind. Die Konsistenz von Fischfleisch verändert sich im Alter nicht zu dessen Nachteil. Fischfleisch wird nicht zäh. Und Geschmacksveränderungen in Richtung modrig/mooslig sind völlig altersunabhängige Effekte von bestimmten Substanzen (Geosmin & Co.), die von Mikroorganismen im Gewässer gebildet und von Fischen aufgenommen werden. Der höhere Fettgehalt bei größeren Fischen ist geschmacklich ein absoluter Vorteil, kann beim einen oder anderen Zweibeiner aber durchaus die Leber und andere Innereien an ihre Belastungsgrenze bringen ...

Von diesen Aspekten abgesehen, braucht der Wels bei uns aktuell keine Sonderbehandlung bezüglich der Schonung größerer Exemplare. Auch in Gewässern, in denen durch Erwerbsfischer konsequent große Welse entnommen (und anschließend verarbeitet) werden, steigt die Zahl der gefangenen Großwelse stetig an. Auch deshalb macht es durchaus Sinn, die Bestände zu bewirtschaften, statt reflexartig das Klagelied von den abgeknüppelten Großfischen anzustimmen.

Viele Grüße

Lars
 
Demnach hattest Du selbst noch nie Gelegenheit, das Fleisch von einem solchen Fisch zu kosten. Ich kann Dir aus eigenem, vielfachen Erleben versichern, dass dieses Gerede von großen Fischen die angeblich wegen tranig, modrig, zäh oder aus anderen Gründen ungenießbar sein sollen, nichts als Ammenmärchen sind. Die Konsistenz von Fischfleisch verändert sich im Alter nicht zu dessen Nachteil. Fischfleisch wird nicht zäh. Und Geschmacksveränderungen in Richtung modrig/mooslig sind völlig altersunabhängige Effekte von bestimmten Substanzen (Geosmin & Co.), die von Mikroorganismen im Gewässer gebildet und von Fischen aufgenommen werden. Der höhere Fettgehalt bei größeren Fischen ist geschmacklich ein absoluter Vorteil, kann beim einen oder anderen Zweibeiner aber durchaus die Leber und andere Innereien an ihre Belastungsgrenze bringen ...

Von diesen Aspekten abgesehen, braucht der Wels bei uns aktuell keine Sonderbehandlung bezüglich der Schonung größerer Exemplare. Auch in Gewässern, in denen durch Erwerbsfischer konsequent große Welse entnommen (und anschließend verarbeitet) werden, steigt die Zahl der gefangenen Großwelse stetig an. Auch deshalb macht es durchaus Sinn, die Bestände zu bewirtschaften, statt reflexartig das Klagelied von den abgeknüppelten Großfischen anzustimmen.

Viele Grüße

Lars

Wie wahr.... hier wurde alles wichtige gesagt!!!
 
Kommt schon Leute....nicht diese unnötige Diskussion, ob man einen großen Fisch verwerten sollte oder nicht...da gibts einfach unterschiedliche Meinungen und basta!
Meine Erfahrungen bei anderen Fischen sind, das die großen Brocken NICHT schlechter schmecken müssen als die Kleinen.
Und dieses übertriebene 100% C&R ist auch nicht meins.....ist irgendwie nicht der Sinn der Angelei die Tiere nur für Bilder zu piercen und zu stressen.....aber jedem das seine!!

Also......danke für die Infos....anscheinend hab ich mir da zuviele Sorgen gemacht:)
 
@Bollmann

Also die Sache mit dem Abknüppeln sollte definitiv kein Klage Lied werden,ich hatte einen User 2 Fragen gestellt ob er sie mir beantworten möchte überlasse ich ihn...
Ich bin auch nur dafür verantwortlich was ich schreibe,nicht dafür was du verstehst.
So nun kommt mal wieder bisschen runter und rutscht gut rein...
 
Von diesen Aspekten abgesehen, braucht der Wels bei uns aktuell keine Sonderbehandlung bezüglich der Schonung größerer Exemplare. Auch in Gewässern, in denen durch Erwerbsfischer konsequent große Welse entnommen (und anschließend verarbeitet) werden, steigt die Zahl der gefangenen Großwelse stetig an. Auch deshalb macht es durchaus Sinn, die Bestände zu bewirtschaften, statt reflexartig das Klagelied von den abgeknüppelten Großfischen anzustimmen.
Viele Grüße Lars
Also macht es, im Umkehrschluss gesehen, durchaus Sinn, Bestände zu schonen, bei denen die Zahl der Fische nicht ansteigt. Wie z.B. dem Aal.. Nur mal so zum Nachdenken fürs neue Jahr. Guten Rutsch.
 
Zurück
Oben