Zander -  Standorttreue???

DameKreuz

Petrijünger
Hallo Leute
Hab nochmal ne Frage zu den Räubern generell.
Ich hab gehört das Zander, Wels und Hecht standorttreue Fische sind und sich auch Reviere aufbauen.
Nun meine Fragen:
1. Wie groß ist in etwa so ein Revier. Also kann es z.B. im
Umkreis von 15 m 2 Zander, Hechte oder Welse geben
oder sollte man die Angelstelle wechseln wenn man
einen gefangen hat?

2. Kann man da wo ein Hecht sitzt trotzdem noch auf nen
Zander hoffen?

3. Wie lange dauert es in der Regel bis ein neuer Fisch in
in das Revier einzieht?

4. Sind die Fische das Leben lang standorttreu oder nur
solange sie laichen?

Evtl. hat ja jemand Antworten für mich.
Sag schonmal Danke im Voraus
 
Hallo !

Also Hechte sind keinesfalls standorttreu . Sie ziehen umher und folgen ihren Futterfischen . Das hab ich selber schon erlebt , zweimal den selben Hecht gefangen, der zweite Spot war ca. 3 km vom ersten entfernt . Diesen Hecht habe ich an zwei Tagen gefangen . Daran sieht man das Hechte auch schon mal umher ziehen .

MfG
 
Nur meine Meinung

1. Hecht und Wels sind 2 paar Stiefel. Ein Hecht kann durchaus im Revier des Wallers vorkommen. Hechte ab einer gewissen Größe wandern auch, denn wenn sie keine größeren Hechte zu befürchten haben, nehmen sie keinen Unterschlupf mehr an und stehen auch in Freiwasserregionen oder am Rand von Wasserpflanzen, denn sie sind Lauerjäger und Stoßjäger.

1. Hecht und Zander zusammen ist fast nie im selben Revier zu finden, denn als Barschart liebt der Zander meist Sand und Kiesbänke, die ein Hecht meidet. Und Waller mag tiefe Gumpen oder Wurzeln wo er sich wohl fühlt , und durch seine Barteln auf Beute warten kann. Reviergröße kann ich dir nicht sagen. Zander sind recht Standorttreu wenn das Futterangebot passt, gehen aber auch mal gerne ein wenig auf Streife, bleiben aber mehr auf Sandböden, Abhänge und wie gesagt Unterwasserberge.

2. Dort wo ich Zander fing, gab es nie einen Hechtbiss, das selbe umgedreht.

3. Wer soll das beantworten, kommt auf die Jahreszeit, auf den Besatz , Futterangebot und Bodenstruktur an.

4. Kein Fisch ist sein ganzes Leben Standorttreu.
 
1. Wie groß ist in etwa so ein Revier. Also kann es z.B. im
Umkreis von 15 m 2 Zander, Hechte oder Welse geben
oder sollte man die Angelstelle wechseln wenn man
einen gefangen hat?

JA kann es zumindes bei Hecht und Zander bei Welsen muß ich passen habe ich keine ahnung von.


2. Kann man da wo ein Hecht sitzt trotzdem noch auf nen
Zander hoffen?
Eher nein, zufalls Fänge sind aber nicht ausgeschloßen
 
1. Wie groß ist in etwa so ein Revier. Also kann es z.B. im
Umkreis von 15 m 2 Zander, Hechte oder Welse geben
oder sollte man die Angelstelle wechseln wenn man
einen gefangen hat?

Ich glaube in Metern kann und sollte man Reviere nicht bemessen. Als Angler lernt man buchstäblich mit der Zeit, wo Hechte ihre Verstecke in einem Revier haben (können). Entweder weil man sie in der nähe rauben sieht, oder sie schon einmal am Haken hatte. Ich glaube sogar, dass jeder Hecht in seinem Revier mehrere Standorte hat, die er auch ständig wechselt. Revier gilt insbesondere beim Hecht deswegen, weil er Kanibale und Einzelgänger ist.
Welse treten, wenn sie groß sind, ähnlich auf, allerdings kann man die kleinen auch in Massen in der Flussströmung fangen, habe ich am Rhein mehrmals erleben dürfen.

Bei Zandern sieht das ganz anders aus, die tummeln sich in tiefen Gewässerabschnitten und sammeln sich dort sogar. Hat man so einen Punkt (eher: Abschnitt) gefunden, kann man dort sogar über Jahrzehnte immer wieder Zander fangen, solange sich die Bodenstruktur nicht ändert. Mehrere Exemplare pro Tag sind auch in unmittelbarer Nähe immer drin.

Ein Fisch den du nicht erwähnt hast ist der Aal. Nach meiner Erfahrung ist der noch wesentlich standorttreuer als der Hecht. Einen zurückgesetzen Aal kannst du noch Jahre später an der gleichen Stelle erneut fangen, wenn er nicht inzwischen herausgeangelt wurde oder als Blankaal abgewandert ist.

Kein wirklicher Raubfisch aber auch sehr Reviertreu sind Karpfen, wo es denen gefällt, wo man sie springen sieht, kann man sie i.d.R. auch ohne große Anfütteraktionen fangen.

3. Wie lange dauert es in der Regel bis ein neuer Fisch in
in das Revier einzieht?

Bei einem guten einem Versteck, wird der Platz nicht lange unbesetzt bleiben. Für Reviere mag ähnliches gelten.

4. Sind die Fische das Leben lang standorttreu oder nur
solange sie laichen?

In der Laichzeit spielt der Standplatz z.B. von Hechten, eine untergeordnete Rolle, schließlich zieht es die Fische ins Flachwasser, Zander bleiben dort wo sie immer gerne sind.
 
Ein Fisch den du nicht erwähnt hast ist der Aal. Nach meiner Erfahrung ist der noch wesentlich standorttreuer als der Hecht. Einen zurückgesetzen Aal kannst du noch Jahre später an der gleichen Stelle erneut fangen, wenn er nicht inzwischen herausgeangelt wurde oder als Blankaal abgewandert ist


NA TOLL!! DEN HAB ICH NICHT ERWÄHNT, WEIL ICH GELERNT HAB DAS ER AM TAG CA 25 KM ZURÜCK LEGT UND EIG. IMMER AUF WANDERSCHAFT IST. WEIL ER IN SEINEM LEBEN ETWA 7000 KM ZURÜCK LEGT UM VON DER SARGASSOSEE LOSZUZIEHEN WO ER GEBOREN WIRD UND WOHIN ER SPÄTER WIEDER ZURÜCK REIST UM DORT ZU LAICHEN UND STERBEN! HM WIE GESAGT MAN LERNT DAZU!!!
 
Das Hechte Einzelgänger sind ist nicht ganz richtig.
Ist der Standort gut,d.h. es ist genügend Futterfisch in der Nähe stehen mitunter mehrere Exemplare an dieser Stelle.
Auffallend dabei ist,das diese in etwa gleich groß sind,denn dann tuen sie sich nix.
Bei uns im See ist eine Stelle,wir nennen sie Hechtburg,da kann man an Spitzentagen 5-10 Stück fangen,meist sind sie zwischen 55-60cm lang,mal fängt man aber auch keinen dort.
Auch habe ich schon von Tauchern gehört,das beispielsweise im Schmalen Luzin bei Feldberg in MV,oft große Hechte in den versunkenen Bäumen stehen.
Wo Hechte stehen,sind Barsche meist auch nicht weit.

Zum Aal...denke das kaum ein Angler einen Aal mit Mindestmaß zurück setzt.
Und das er Standortorttreu ist...nee...das glaub ich nun wirklich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
1. Hechte sind standorttreu, haben zumeist jedoch mehrere Standorte. Ausnahme sind die Grossen, die wie mein Vorschreiber schon sagt, keine Feinde mehr haben. In meinem Gewaesser ( Lahn bei Marburg ) kannste sagen, dass alle 50-100m ein 65-75+ zufinden ist, sofern die Struktur passt. Ein Meterhecht hat da wie gesagt schon ein grösseres Revier. Ich schaetze es etwa auf 500m in meinem Fall.
Die Kleinen snd bei mir die aggressiven, da die "kein eigenes Revier behaupten koennen" und so alles sofort nehmen muessen, da ihnen sonst nix bleibt. Nicht selten sind auf dem Grund liegend, weil sie da vor den Artgenossen recht sicher sind. Ich erjigge die fast immer als Beifang beim Barschangeln.

2. Nachbesetzung des Reviers kann u.U. beim Hecht bereits nach 10-20 Minuten erfolgt sein , dan die ja zwischen den Standplaetzen wandern.
TIPP : Suche folgendes Szenario. Grosses Seerosenfeld, ruhiges Wasser, Mücken anner Oberflaeche, Brut vorhanden. Hier gibts 2 Vorteile. Zum einen sind da Barsche. Zum zweiten sind da Standplaetze der kleinen Hechte und zum dritten wird der grössere Hecht in der Beisszeit da auch vorbei schauen.
1. Jigge weitraeumig den Boden mit nem GuFi im 5-7 cm ab= Barsch
2. Jigge an den Seerosenfeldern im Mittelwasser entlang. Gut ist gegen die Strömmung, da sich die Absinkphase verlaengert.
3. Siehste was grosses an der Oberflaeche, zieh was grosses und auffaelliges drauf und überwerf die Stelle.
 
Hallo Zusammen,

Also was die Reviere und das Standverhalten der Fische angeht habe ich auch ein paar Erfahrungen (die sich mit meinen Vorrednern jewe und fwmachine decken :klatsch) bei zu steuern:

Mein Jahreskartensee weist einen starken Hechtbestand auf. Es ist keine Seltenheit, dass sich die Fische an bestimmten Stellen, wo sich die Futterfische aufhalten, konzentrieren. Oft habe ich an ein und demselben Platz 2 oder mehr Fische fangen können, die dann meist in etwa die gleiche Größe haben. An einem solchen „Hotspot“ fängt man immer wieder. Wenn ein Hecht entnommen wurde, wird der Platz innerhalb kürzester Zeit wieder neu besetzt. An diesen Stellen fange ja nicht nur ich meine Hechte, sondern auch die Kollegen, und trotzdem liefern diese Plätze das ganze Jahr über gute Ergebnisse. Generell habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, nach einem gefangenen Hecht diese Stelle weiter intensiv ab zu fischen. Die Geschichte vom klassischen Einzelgänger kann ich beim Hecht nicht zu 100% bestätigen. Auch größere Fische teilen sich oft einen Standplatz.

Die Jagdreviere differieren bei den Hechten, je nach Jahreszeit und Futterfisch. Im Moment gerade stehen die Hechte recht flach und ufernah. Die Größe der Hechtreviere hängt stark vom Futterfischvorkommen ab. Bei einem großen Nahrungsangebot ist auf kleinem Raum Platz für mehrere Hechte. Bei weniger Futter verteilen sich auch die Hechte auf eine viel größere Fläche. Das ist bei mir z.B. in den klaren Voralpenseen wie Rottachspeicher, Niedersonthofer See oder Alpsee der Fall. In solchen Fällen ist Schleppen das Mittel der Wahl um überhaupt Fisch zu finden.

Bei den Wallern ist es ebenfalls so, dass sich an den Ruheplätzen oftmals mehrere Fische aufhalten. Ein Kumpel von mir ist aktiver Taucher und er hat mir schon oft von solchen Ansammlungen mehrer Welse erzählt. Ob das Verhalten kapitaler Welse anders ist, kann ich nicht sagen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass ab einer gewissen Größe Schluss ist mit Geselligkeit und die Tendenz zum Einzelgänger geht. Gerne halten sich die Waller z.B. in Totholz, alten Baumstümpfen oder Vertiefungen auf. Zum Jagen ziehen die Fische dann den Fischschwärmen hinterher.

Zum Verhalten der Zander habe ich weniger bei zu tragen, da es bei mir in der Gegend wenig gute Zandergewässer gibt. Zander jagen jedoch im Rudel und folgen auch den Futterfischschwärmen.

Wie Du siehst und auch meine Vorposter schon angemerkt haben: Erfolgreiches Raubfischangeln hängt immer mit dem Finden der Futterfische zusammen. Wo sich Kleinfisch tummelt sind auch die Räuber nicht weit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Aal...denke das kaum ein Angler einen Aal mit Mindestmaß zurück setzt.
Und das er Standortorttreu ist...nee...das glaub ich nun wirklich nicht.

Meine Erfahrungen beruhen auf Zurücksetzen von Untermaßigen.
Natürlich kommt es auf das Gewässer an, das oben beschriebene habe ich jeweils an einer anderen Stelle schon zwei mal erlebt. Wiedererkennungsmerkmal war der, bei der ersten Begegnung, zu tief geschluckte Haken, Angelgebiet im Nordwesten Deutschlands 100te km zusammenhängende Entwässerungskanäle/Gräben.
Natürlich ziehen Aale auch umher, finden sie ein gutes Versteck, und ausreichend Nahrung, bleiben sie aber auch dort.

"Aalverstecke", wo sich auch mehrere tummeln können, kann man ähnlich ausfindig machen und beangeln, wie beim Hecht, dort lohnt sogar der Ansitz am Tag.
 
Wie Tommy schon sagte, denke auch ich das Aale Standorttreu sind. In unseren Verein, in dem bestimmten Gewässer, fing man nur im Einlaufbereich Aale. Seltsam denn an der Steinschüttung am Damm wurde nie einer gefangen. Dies bestätigte auch eine Abfischaktion, wo dieses Gewässer geleert wurde, und die Aale nur in dem hinteren rechten Teil vorhanden waren.

Das gleiche konnte ich in Deggendorf erkennen, und zwar genau auf der Isarspitz. Nur ein Rutenwurf entfernt, fing man in der Donau keinen einzigen Aal, in den letzten 100m der Isar aber, waren sie Nachts super zu fangen. Klar liegt es auch am Futterangebot, wenn Verstecke und Futter aber passen, bleiben sie diesen Stellen treu.

Bei den Zandern, wo ich das Thema oben nur angerissen habe, hier ein kleiner Nachtrag. Nach meiner Erfahrung jagen Zander zwar in Schwärmen, ändern dieses Verhalten aber ab einer Körpergröße von ca 80cm + und treten nur noch als lockere "Einzelgänger" auf. Nicht falsch verstehen, sie belegen kein großes Revier, aber dulden direkt in der unmittelbaren Umgebung auch keinen anderen Zander. Mit Fischfetzen auf einem bekannten Platz, lassen sie sich aber auch super anfüttern.

Mit dem Hecht, da gebe ich meinen Vorrednern recht, denn eines hatte ich nicht bedacht. Große Hechte teilen zwar ihr Revier niemals, sind aber super Unterstände ( wie Seerosen und Krautfelder ) vorhanden, entsteht Deckung und kein direkter Blick auf den Gegner.

Zu den Karpfen, auch wenn dies nicht Teil der Frage war, es wurde aber in einer Antwort gepostet. Kleine Karpfen bis ca 70cm bilden größere Schulen, danach bilden sie nur noch kleinere Trupps. Standorttreue ist relativ, sie wandern aber meist immer ihre bekannte Strecke ab. Altmühlsee alte Zeiten : Durch den Tourismus kamen sie nur Nachts ab ca 2 - 3 Uhr an einer gewissen Stelle aus der geschützten Vogelinsel, wanderten ihre feste Route ab, und verschwanden ab etwa um 9 Uhr wieder in diese Wasserwege der Insel.
 
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