Fischbiologie -  Was hat dieser Aal gefressen?

Obwohl ich nicht der Fragesteller bin, danke ich hier den Fachexperten, denn ich denke mit der Hilfe von allen , habe ich die Lösung. Somit passt auch die Größe .

Der mechanische Häutungsvorgang sollte in wenigen Minuten abgeschlossen sein. Dauert er länger ist dies ein Anzeichen für aufgetretene Schwierigkeiten. Bei größeren Krebsen hängen dann meist die mächtigen Scherenmuskeln im alten Panzer fest. Auch wenn man diesen Defekt chirurgisch behebt sind die Tiere meist nicht mehr zu retten. Sie sterben an Erschöpfung.
Der gesamte Häutungsvorgang, von der ersten hormonellen Umstellung bis zur vollkommenen Aushärtung dauert aber, abhängig von Stoffwechsel (Wassertemperatur), einige Tage.
In kalkreichen, hartem Wasser kann man nach der Häutung die Magensteine (Gastrolithen) der Krebse finden (diese werden bei Nichtgebrauch ausgewürgt). Sie stellen ein Kalkdepot für die Häutung dar, aus diesem Grund findet man sie in sauren, kalkarmen Gewässern selten nach der Häutung.
Wenn jedoch ein Krebs stirbt und z.B. von seinen Artgenossen gefressen wird, bleiben diese Magensteine zurück. Früher schrieb man ihnen große Heilkräfte zu, sie wurden auch "Krebsaugen" genannt und in der "Humanmedizin" verwendet.


Quelle http://www.crusta10.at/www/flusskrebse allgemein.html

Ich schließe daraus, wenn ein Krebs diese Steine ( was keine Gleichgewichtssteine sind ) wieder ausgespuckt, ( oder geschis... ) hatte , riechen diese Kalksteine nach Krebs und der dumme Aal denkt, es wäre ein leckeres Futter. Dickes Lob, an die Angler, die mich auf die Spur gebracht haben.
 
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Habe mein Beitrag noch etwas abgeändert, da ich neue Infos gefunden hatte, siehe oben. Denke der Aal hat nicht direkt den Krebs gefressen, denn dann hätte man auch Stücke des Panzers noch im Magen gefunden. Eher hat der Aal nur nach seinem Geruch die Steine gefressen, weil sie noch nach Krebs gerochen hatten. :)
 
Denke der Aal hat nicht direkt den Krebs gefressen, denn dann hätte man auch Stücke des Panzers noch im Magen gefunden. Eher hat der Aal nur nach seinem Geruch die Steine gefressen, weil sie noch nach Krebs gerochen hatten. :)

Jene "Butterkrebse" sind unmittelbar nach der Häutung nicht wirklich gepanzert. Sie umgibt nur eine weiche Haut, die erst im Laufe der Zeit mit der Einlagerung von Calziumverbindungen zum Panzer wird. Frisst ein Aal so einen Krebs ohne Panzer, findest Du im Aal später auch keine Reste von einem Panzer. Deutlich länger halten sich dagegen diese linsenförmigen Steinchen als Zeugen der Krebsmalzeit, die erst von der Magensäure aufgelöst werden müssen.
 
... wenn die sich häuten ... sind Krebse ganz weich (vielleicht haste schon mal Butterkrebs gehört)...
Stimmt, jetzt wo Du´s sagst ... in meinem alten Prüfungslehrbuch steht zu lesen, dass es Krebse in guten Aalgewässern schwer haben, da diese ihnen im Butterkrebsstadium gezielt nachstellen sollen...
vielleicht hat der Aal den bereits verendeten Krebs ausgehöhlt ...
... oder die Reste gefressen, die andere Räuber übrig gelassen haben...
... Die Augen des verstorbenen Schauspielers Marty Feldman ?
:hahaha:Könnte hinkommen ... waren aber mehr als Zwei ... scheidet also aus :spass
ich habe von krebsen nicht so viel ahnung aber die bilder sind einfach erste klasse. ich ... würde diese bilder ... an ein meeresbiologisches institut senden ...
Danke für das Lob. Über einen Quellennachweis im Wiki habe ich auch schon einen Prof. an der George-Washington-University gefunden, der sein Leben lang Krustentiere studiert hat. Hab ihm auch gleich eine E-Mail geschrieben – mal sehen ob was zurück kommt. Wenn er antwortet setze ich es auf alle Fälle hier mit rein.
Süss oder Salzwasser?
Süßwasser, wie Enzio schon richtig geraten hat. Ein Fluß in Bayern, mit Ablauf gegen Schwarzes Meer hin, um genau zu sein.
... Es handelt sich vielmehr um Gastrolithen, sogenannte Krebssteine. Der Krebs bildet unter dem Panzer ein Kalkdepot. Mit dem dort gelagerten Kalk härtet er nach der Häutung den neuen Panzer aus.
Ich glaube auch dass das des Rätsels Lösung ist.
... Ich schließe daraus, wenn ein Krebs diese Steine ... wieder ausgespuckt, ( oder geschis... ) hatte , riechen diese Kalksteine nach Krebs und der dumme Aal denkt, es wäre ein leckeres Futter ...
Ja, eindeutig – das sind die Teile von meinem Aal! Super Link! Sehen in dem Artikel genau so aus.
Auf jeden Fall war es echt interessant hier zu lesen. Danke für die Auflösung.
Dem kann ich mich als TE nur voll und ganz anschließen. :danke: an alle Beitragsersteller. Denke wir haben Alle was gelernt.

:daumenhoc Das und Anderes ist es, was ein gutes Forum ausmacht! :daumenhoc

Jene "Butterkrebse" ... umgibt nur eine weiche Haut ... frisst ein Aal so einen Krebs ... findest Du im Aal später auch keine Reste von einem Panzer. Deutlich länger halten sich ... diese ... Steinchen ... die erst von der Magensäure aufgelöst werden müssen.
Leider habe ich den Mageninhalt nicht näher untersucht. Beim Ausnehmen kam es mir aber schon so vor, als wären im Darm noch einige von diesen Steinchen drinnen, ob auch Reste vom Krebspanzer kann ich nicht mit Sicherheit sagen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Aal nicht alleine an so einer Krebsmahlzeit beteiligt ist. Andere übernehmen evtl. das Zerlegen der weichen Butterkrebse und der Aal frisst nur die für ihn schluckbaren Reste ... in denen dann die Steinchen sind. Ich konnte das im klaren Wasser mal live bei einem hungrigen Trupp kleiner Barsche beobachten: Ich hatte eine schon ziemlich matschige (weil vorher tiefgefrorenen) Laube als KöFi angeködert. Die Barsche machten den für sie eigentlich viel zu großen Köderfisch innerhalb kürzester Zeit zu Ragout ... nur der Kopf blieb übrig. So ähnlich könnte ich mir das hier auch vorstellen.
 
An das Lob der anderen kann ich mich nur anschließen, dachte zuerst auch ?? Gleichgewichtssteine :confused:, aber man sieht, man lernt dazu :prost.

@ Bollmann , den Butterkrebst hatte ich total vergessen :heulend:
 
Hallo,

ein durchschnittlicher Aal wird auch mit einem erwachsenen Kamberkrebs fertig. Am liebsten nimmt er sicher die weichen Butterkrebse, aber auch ein ausgehärteter Krebs wird im Stück geschluckt. Das ist kein Problem.

Ich habe selber in Aalen, zum Teil noch lebende, harte Kamberkrebse gefunden.

Die Annahme, der Aal hätte die Krebssteine im Gewässer gefunden und gefressen, halte ich für sehr abwegig.

Winde
 
... Du wolltest von mir wissen wo diese "Steine" im Krebs sind. Schau mal hier...
Demnach entwickeln manche Krebsarten vor der Häutung in ihrem Magen zwei dieser Gastrolithen (Paarweise), bestehend aus Calciumcarbonat (= Material des neuen Panzers). Fällt der Krebs im Butterkrebsstadium einem Fressfeind zum Opfer findet man die noch nicht aufgebrauchten Material-Depots dann im Fressfeind, hier im Aal.

Mein Aal hat also nicht nur einen Krebs gefuttert, sondern auch zweifelsfrei einen Butterkrebs.
 
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Hallo,

deine Beschreibung ist richtig, ich halte aber deine Schlußfolgerung für nicht logisch.

Krebsteine im Magen eines Aals belegen keinesfalls, dass dieser einen Butterkrebs gefressen hat.

Es kann sich ebensogut um einen Krebs vor der Häutung handeln, dieser verfügt ebenso über Krebssteine. Diese werden ja nicht über Nacht gebildet.

Winde
 
Mich würde jetzt noch interessieren wie man an diese schönen Krebse heran kommt. Sollte auch sehr lecker sein. Natürlich nur wenn es sich um eine nicht geschützte Art handelt.
 
Mich würde jetzt noch interessieren wie man an diese schönen Krebse heran kommt. Sollte auch sehr lecker sein. Natürlich nur wenn es sich um eine nicht geschützte Art handelt.


Wenn du weisst,dass sie in deinem Gewässer vorkommen nimm nen paar Köfis und schneide sie klein,Senke ins Wasser und die Fetzen drauf,drei bis fünf Minuten warten und ab nach oben.
 
Mich würde jetzt noch interessieren wie man an diese schönen Krebse heran kommt. Sollte auch sehr lecker sein. Natürlich nur wenn es sich um eine nicht geschützte Art handelt.

Hi Ni.. Man tut sich bei der Bestimmung je nach Art nicht leicht, also sollte man sich gut auskennen. Kommen viele ( nicht geschützte Arten vor ) sollte man sich vorher im Vereinsgewässer oder Fremdgewässer darüber erkundigen, ob es erlaubt ist. Klasse wäre es, wenn man bei einer Abfischaktion als Helfer dabei ist, und man der einzige ist, der Interesse an Krebsen hat. In meinen Teich war 2010 der Galazisischer Sumpfkrebs vorhanden, der anscheinend über andere Teiche eingewandert ist. Ich bin kein Freund von Arten, die man einmal eingebürgert hatte, um wieder Krebse in Deutschland zu haben, auch wenn der Galizier ebenso anfällig für die Krebspest ist. Wie gesagt, nie selber besetzt, kam diese Strecke zustande. Entnommen habe ich nur die großen, alle kleineren sind im Ausweichteich umgesiedelt worden. Edelkrebse waren auch massiv vorhanden, wurden aber von mir verschont.

Gekocht
show.php
[/URL][/IMG]
Nach dem pulen, Ja nur soviel blieb übrig
show.php
[/URL][/IMG]
Legger Baguette dazu.

@ Hechtforelle hoffe du gehst jetzt nicht Krebsen, denkt dran, du bist verheiratet :trost
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Krebse gibt es viel häufiger als die meisten vermuten.

Der Fang mit der Senke oder mit beköderten Reusen ist nicht schwierig.
Krebse unterliegen wie Fische dem Fischereirecht. Ist man an dem Gewässer fischereiberechtigt, darf man auch auf Krebse fischen.

Das Hauptproblem beim Krebsfang hat juristische Gründe. Das Angelgerät, dass ich einsetzen darf, muss auf dem Erlaubnisschein aufgeführt sein.
Dort sind aber im Normalfall 2 Ruten aufgeführt. Dann darf ich keine Reusen und Senken einsetzen. Tue ich es trotzdem und der Verein erstattet Anzeige, so ist das eine eindeutige Fischwilderei.
Wenn der Verein das Gerät zum Krebsfang aber auf dem Erlaubnisschein aufführt, steht dem Krebsfang nichts mehr im Weg.

Am besten Nachts mit der Taschenlampe das Gewässer abgehen. Jetzt sitzen sie im flachen Wasser und man bekommt einen guten Überblick über die Bestandsdichten.

Das Problem der Artenerkennung ist auch nicht wirklich eines.
Im Internet gibt es jede Menge Bestimmungshilfen.
Hat man den ersten Krebs als Amerikaner bestimmt, braucht man den Rest nicht mehr zu bestimmen, denn die geschonten einheimische Krebse gibt es hier nicht mehr.

Winde
 
Hi Ni.. Man tut sich bei der Bestimmung je nach Art nicht leicht, also sollte man sich gut auskennen. Kommen viele ( nicht geschützte Arten vor ) sollte man sich vorher im Vereinsgewässer oder Fremdgewässer darüber erkundigen, ob es erlaubt ist. Klasse wäre es, wenn man bei einer Abfischaktion als Helfer dabei ist, und man der einzige ist, der Interesse an Krebsen hat. In meinen Teich war 2010 der Galazisischer Sumpfkrebs vorhanden, der anscheinend über andere Teiche eingewandert ist. Ich bin kein Freund von Arten, die man einmal eingebürgert hatte, um wieder Krebse in Deutschland zu haben, auch wenn der Galizier ebenso anfällig für die Krebspest ist. Wie gesagt, nie selber besetzt, kam diese Strecke zustande. Entnommen habe ich nur die großen, alle kleineren sind im Ausweichteich umgesiedelt worden. Edelkrebse waren auch massiv vorhanden, wurden aber von mir verschont.

Gekocht
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Nach dem pulen, Ja nur soviel blieb übrig
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Legger Baguette dazu.

@ Hechtforelle hoffe du gehst jetzt nicht Krebsen, denkt dran, du bist verheiratet :trost




Wow was für ne Strecke. Jam Jam, das war bestimmt äußerst lecker. Ich muss erst einmal herausbekommen ob in meiner Gegend überhaupt Krebse vorkommen.
 
Hallo Winde. Ich stimme dir grob mal zu, so leicht ist es aber nun auch wieder nicht.

Das Problem der Artenerkennung ist auch nicht wirklich eines.
Im Internet gibt es jede Menge Bestimmungshilfen.
Hat man den ersten Krebs als Amerikaner bestimmt, braucht man den Rest nicht mehr zu bestimmen, denn die geschonten einheimische Krebse gibt es hier nicht mehr.

Du oder ich, sicher auch Hechtforelle usw, beschäftigen sich mit den einem oder anderem Thema, aber ein Angler der eine Artenbestimmung nur mal anguckt, und denkt Aha, so ist das, der wird keinen Krebs richtig bestimmen können. Mir haben es mal 2 User hier bei der Fischhitparade beigebracht und mir auch über Mails geholfen. Bei uns in der Region, ist der Edelkrebs auch in den Privatteichen sogar noch oft verbreitet. Liegt sicher daran, daß das Fichtelgebirge fast nur aus Quellflüssen und Quellnebenbächen besteht.
 
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