Ich finds ne frechheit wen jemand bloß kohle zahlen brauch und dan angeln gehen darf ne Prüfung is schon wichtig wo einen ales beigebracht wird und ein herzstich gehört zum waidgerechten töten dazu
Und als ich so mit sechs Jahren mit dem Angeln anfing, wurde ich eingeschult und lernte richtiges Schreiben.
Ich durfte in der DDR ohne Prüfung oder Lehrgang auf Friedfische angeln gehen. Man musste nur Mitglied im DAV sein.
Später mit vierzehn Jahren machte ich meine Raubfischprüfung. Nun durfte ich endlich auch (offiziell) auch Hecht und Co. angeln. Warum man dafür eine Prüfung machen sollte, erschließt sich mir bis heute nicht. Allerdings war dieser Lehrgang kostenlos, lediglich die dann notwendige jährliche "Raubfischabgabe" kostet mich ganze 5 Mark der DDR. Das ist jetzt ca. 28 Jahre her.
Meine lieben Mitangler, das Meiste, was wichtig war und ist aus solch einem Lehrgang, nämlich Schonzeiten und Mindestmaße, haben sich in den Jahren zig mal geändert, geschweige denn die ganzen unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern. Die ganzen anderen Dinge, wie das waidgerechte Töten, wie sieht eine halbwegs ordentliche Grundmontage aus, habe ich mir selbst erlesen, erarbeitet und erlernt. Dafür braucht man keinen Lehrgang.
Lange Rede kurzer Sinn. Meiner Meinung hat sich in den Vereinen eine regelrechte "Lehrgangsindustrie" dank "guter" Lobbyarbeit der Vereine bei der Politik entwickelt. Man verdient gut mit Angellehrgängen, extra Prüfungsgebühren, Schreibgebühren und Lehrmittelgebühren. Gerade Letztere sind mir ein besonderer Dorn im Auge, wenn man dann den Lehrgangsteilnehmern kopierte Unterlagen teuer verkauft, welche bei genauerer Betrachtung eine Zusammenfassung aus Internetseiten sind. Ok, jemand hat sich die Mühe gemacht, das Wichtige aus den Seiten zu erfassen und zu Papier zu bringen.
Und das Schöne ist, keiner kontrolliert die Qualität der Lehrgänge. Da können die Vereine unterrichten was das Zeug hält, einzig die Prüfungsfragen sind standardisiert. Fällt einer durch, ist er oft angeblich selbst Schuld. Zu merken ist es ja an den Diskussionen hier, ob nun ein Herzstich oder ein kräftiger Schlag mit einer Hartholzkeule oder beides das nonplusultra des Tötens ist. Oder ob ein Fisch mit Organen schneller verfault oder ohne. Ich zum Beispiel habe damals gelernt, dass ein kräftiger Schlag reicht und dass Fische mit Kiemen und Organen schneller gammeln als ohne.
Wie dem auch sei.
Ich bin wahrlich kein Freund dieser Lehrgänge. Warum werden diese Lehrgänge nicht wenigstens den Kindern, welche ja oftmals einfach so mit dem Angeln beginnen, kostenlos angeboten?