Gewässerökologie -  Wie viel Gülle verträgt ein Gewässer

angelhoschi76

Tinca-Fan
Gutachter-Kollegium
Hallo Angelkollegen,

Ich hoffe, dass mir jemand vielleicht eine Antwort auf diese Frage geben kann.

Ich bin Eigentümer eines kleinen Teichs mit einer Größe von knapp ca. 900 m². Der Teich ist an der tiefsten Stelle fast 3m tief, im Durchschnitt so um die 1,70 m. Es handelt sich um einen sogenannten "Himmelsteich", der keinen ständigen Zufluss hat und sich nur über die Entwässerung der angrenzenden Wiesen speist. Ist es lange Zeit trocken, dann kommt auch kein Wasser. Hier mal ein Bild des Gewässer von letztem Jahr:

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Der Besatz sieht wie folgt aus:

-Ca. 30 Karpfen, verschiedene Größen von 40cm bis zu 75cm und fast 20 Pfund
-Vor 5 Jahren habe ich 80 Stück S2 besetzt, von denen sich aber bestimmmt einige der Hecht geholt hat
-Rotaugen, die auch jedes Jahr stark ablaichen
-Rotfedern, für die dasselbe gilt wie für die Rotaugen
-Einge Hechte, um die Weißfische in Schach zu halten

Bislang hat das auch immer ganz gut gepasst, die Fische sind gut abgewachsen und das Gewässer schien ökologisch in einem guten und stabilen Zustand zu sein.

Seit mittlerweile 2 Wochen habe ich jetzt folgendes Problem:
Auf die umliegenden Grundstücke wurde Biogasgülle ausgebracht. Am darauf folgenden Tag regnete es unerwartet stark und langanhaltend. Die Gülle konnte nicht vom Boden aufgenommen werden und wurde mit dem Regen ausgewaschen, gelangte in den Entwässerungsgraben und schließlich in meinen Teich. Durch den starken Regen ist ein gewisser Teil bestimmt gleich wieder davongespült worden, aber ich habe den Eindruck, dass sich immer noch Gülle im Gewässer befindet. Zu dieser Annahme komme ich durch das Verhalten der Fische:

1.) Für diese Jahreszeit ist es eigentlich untypisch, dass die Karpfen ständig im ganz flachen Wasser stehen. Am Einlauf des Grabens, der mittlerweile wieder sauberes Wasser führt, steht aber immer ein Pulk Karpfen von min 10 - 15 Fischen in nur 30cm tiefem Wasser. Die Karpfen schwimmen auch nicht weg, und am Fressen sind sie augenscheinlich nicht. Im Graben selber habe ich sogar schon Rotaugen in ca. 5 cm tiefem Wasser entdeckt.
2.) Die kleinen Rotaugen und Rotfedern von diesem und letztem Jahr schwimmen oft in richtigen Trupps an der Oberfläche und es sieht aus als ob sie nach Luft schnappen würden.
3.) Am Ufer befinden sich eingie Schwertlilien, die jetzt absterben und ins Wasser hängen. Die Lilien sind komplett voll mit Weißfisch, teilweise sind es so viele, dass ich sie mit der Hand aus den Lilien entnehmen kann.

Dieses Verhalten der Fische konnte ich bislang noch nie beobachten und ich vermute, dass das immer noch mit dem Gülleeintrag zusammen hängt. Der Teich hat auch eine ziemlich dunkle Färbung und sieht ein wenig nach Moorwasser aus.

Hat jemand Erfahrungen ähnlicher Art gemacht? Kann man da was dagegen tun? Meine größte Sorge ist, dass der Teich zufriert und es unterm Eis zu Sauerstoffknappheit kommen könnte.

P.S.: Dem Landwirt mache ich übigens keinen Vorwurf! Aufgrund der Düngemittelverordnung musste er bis spätestens 14.11. seine Gülle ausbringen und vom Wetterbericht her war dieser starke Regen so nicht angekündigt.
 
Hallo,

leider habe ich davon keinerlei Ahnung!

Aber ich wollte nur viel Glück wünschen!
Hoffe für dich und das Leben im Teich das alles wieder gut wird!

Gruss aus Mahlow
 
Hallo

Wende die an den Gewässer wart/Vorstand eines Angelvereins in deiner nähe.
Der wird dir schneller helfen können als wenn du hier ,auf jemanden wartest der hier etwas hilfreiches schreibt.:help::fahnensch :lesend:


:schrei:schrei:schrei:schrei:schrei:schrei
Am besten sofort. Gewässer wart/Vorstand ins Auto packen und vor Ort Wasserproben nehmen.
Aber ohne genaue Wasserwerte geht gar nichts.:nixweiss:



Denn wenn so akuter Sauerstoffmangel herrscht, ist schnelles handeln gefragt.
Vielleicht hilft es ja schon mit einer Pumpe Wasser auf Gewässer zu spritzen(Feuerwehr)um den Sauerstoff Gehalt zu erhöhen .
Hat hier im Sommer bei einem Algenbefall, in einem Privaten Teich geholfen.:engel
Aber bei dir weiß man ja noch nichts genaues.
Hoffentlich geht alles mit wenig Verlust aus.Denn wie es in den Tieferen Bereichen aussieht,kann man nur erahnen.

Mfg
Alex
 
Zuletzt bearbeitet:
genaue Wasseranalyse machen lassen,ohne geht gar nichts.Und wenn du die Möglichkeit hast,dann ringsherum event. einen kleinen Graben baggern.Damit das Regenwasser mit der Gülle nicht direkt ins Gewässer gelangt.Ob das was hilft oder Sinn macht weiss ich nicht,ist nur so ne`Idee.
 
Gülle bewirkt ja in aller Regel eines: durch den starken Nährstoffeintrag bilden sich viele Mikroorganismen, welche die Nährstoffe umsetzen, diese verbrauchen aber auch Sauerstoff. Die Pflanzen, wenn noch vorhanden, können wenn das Wasser auch noch getrübt ist, sicher nicht genug nachproduzieren. Ich würde als sofort eine Pumpe zum belüften (entweder direkt Luft reinpumpen oder über ne Wasserpumpe) aufstellen. Sobald die Nährstoffe umgesetzt sind, sollte sich das Problem auch wieder erledigt haben. (ne Belüftungspumpe is ja evtl. auch fürn Winter (Eis) und im Sommer (Algen) ne hilfreiche Anschaffung)
 
Hallo Angelhoschi,

dein primäres Problem dürfte der Sauerstoff sein. Diesen solltest du so schnell als möglich in verschiedenen Tiefen messen.

Die Beschreibung des Verhaltens der Fische deutet auch in diese Richtung. Liegt der Wert deutlich zu niedrig, solltest du schnellstmöglich Maßnahmen einleiten um den o² Gehalt wieder zu erhöhen. Kannst du mit einer Pumpe Wasser auf die Oberfläche "regnen lassen"? Gegen den Eintrag an Nährstoffen wirst du ad hoc kaum etwas tun können. Also versuchen den Sauerstoffgehalt zu messen, und diesen zu erhöhen (wenn die Annahme stimmt). Wie lange du das machen musst, kann ich leider kaum bewerten, aber wenn jetzt ein Kälteinbruch mit Eis auf dem Gewässer kommt, kann das ein zusätzliches Problem werden, wenn die Zährung noch in Gang ist, und die Eisdecke geschlossen.

Womöglich ist es dann besser, das Eis aufzubrechen, und weiter Sauerstoff zuzuführen, auch wenn das Aufbrechen für die Fische Stress bedeutet.

Wenn du Wasserwerte hast poste sie hier.

Generell ist die Nähe eines Gewässers zu intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen nicht unproblematisch.

Viele Grüße

Thorsten
 
Hallo Zusammen,

Danke für Eure Antworten, v.a. an Thorsten.

Ich habe jetzt mal mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln ein paar Tests gemacht und folgendes ermittelt:

-Ph-Wertmessung über Teststreifen. Der Wert lag bei 6 im Oberflächenwasser und bei 6,5 am Grund. Ich habe morgens, mittags und abends immer an den selben Stellen gemessen und keine Schwankungen festgestellt. Die Werte habe ich jetzt über 2 Tage ermittelt und bin immer zum gleichen Ergebniss gekommen.
-Sauerstoffgehalt: Messung über ein elektronisches Oxymeter, das ich gestern dankenswerterweise von einem bekannten Fischzüchter ausleihen durfte. Daher war eine Messung nur gestern abend möglich und die Werte lagen an der Oberfläche bei 8,5mg/l und am Grund bei 7,5mg/l
-Wassertemperatur: Momentan liegt die Wassertemperatur bei 8°

Heute habe ich außerdem mal ein paar kleine Rotaugen entommen. Die Fische haben äußerlich einen guten und fitten Eindruck gemacht. Die Kiemen waren rot gefärbt und 2 der Fische hatten augenscheinlich gefressen und etwas im Magen.

In den absterbenden Schwertlilien sind allerdings immer noch Unmengen kleiner Rotaugen zu finden. Meine Vermutung war ja auch schon, dass die Fischchen dort Deckung und Schutz vor den Raubfischen suchen. Mittlerweile sind auch die Fischreiher drauf gekommen, dass dort leicht Beute zu machen ist und es sind oft Ansammlungen von 4 oder 5 Reihern am Teich. Die Karpfen sind nach wie vor am Einlauf des Grabens zu finden, abllerdings habe ich keine Fische mehr an der Oberfläche entdeckt, die nach Luft schnappen.

So lange der Teich eisfrei bleibt und ich keine toten Fische entdecken kann werde ich nichts weiteres unternehmen, außer täglich zu beobachten.
 
Meist sind Wasserpflanzen der erste Indikator dafür, dass das Wasser nicht von bester Qualität ist, wahrscheinlich sterben deshalb deine Schwertlilien ab. Das die Fische nicht mehr an der Wasseroberfläche nach Luft schnappen und anscheinend auch wieder fressen, scheint mir ein Indikator dafür zu sein, dass diese Organismen keine Probleme mehr mit dem übermäßigen Gülleeintrag ins Gewässer haben.
 
Hallo,

bei einer Gülleeinleitung habe ich 2 Probleme.

Nach der Einleitung der Gülle, setzt sehr bald eine heftige Reaktion von Bakterien ein, welche dieses organische Material abbauen.
Dazu werden sehr große Mengen von Sauerstoff in kurzer Zeit verbraucht.
Dadurch entsteht kurz nach der Einleitung ein Sauerstoffmangel.
Das ist das erste Problem.
Den Sauerstoffmangel haben die Fische aber überlebt und im Moment ist der Sauerstoffgehalt ja i. O.
Sauerstoffmangel äußert sich auch nicht wie beschrieben.
Sauerstoffmangel ist nicht die Ursache für das Verhalten der Fische!

Kommen wir zum 2. Problem.
Die Gülle wird von den Bakterien zu Ammonium und Ammoniak abgebaut.
Das Ammoniak ist bereits in sehr geringer Konzentration sehr Fischgiftig.

Ob sich mehr Ammonium oder mehr Ammoniak bildet hängt vom PH-Wert ab. Bei PH 7 sind es 1% Ammoniak, bei PH 9 schon 25%.
Das beschriebene apatische Verhalten der Fische passt zu einer Ammoniakvergiftung.
Wirkliche Probleme dürftest du bei einem Anstieg des PH-Wertes bekommen, dann wandelt sich Ammonium in Ammoniak um.

Was kann man tun?

Zunächst solltest du den Gehalt an Ammonium/Ammoniak bestimmen.
Zudem den Nitritgehalt.

Gibt es hier erhöhte Werte, solltest du alles unterlassen was den PH-Wert hochtreibt.
Soweit es möglich ist, sollte Sauerstoff in Wasser kommen.

Ammonium/Ammoniak ist nur ein Zwischenprodukt und wird von anderen Bakterien zum ebenfalls sehr giftigen Nitrit umgewandelt.

Dieses wird letztlich zu Nitrat und ist damit zunächst einmal für Fische unschädlich.

Diesen natürlichen Abbauprozess kannst du durch einbringen von Sauerstoff unterstützen.

Das Verhalten der Fische würde auch zu einer Vergiftung mit Schwefelwasserstoff passen.Das halte ich aber für wenig wahrscheinlich, da dieser Stoff in Gewässern nur bei Sauerstoffabschluss entstehen kann.
Erkennbar ist Schwefelwasserstoff an seinen Geruch nach faulen Eiern.
H2S findet man in den tieferen Abschnitten über dem Grund.

Winde
 
Hallo Winde,

Vielen Dank für Deinen sehr hilfreichen Beitrag!

Ich komme gerade von meiner täglichen Beobachtungsrunde zurück und teile Euch hier mal den aktuellen Stand mit:

Der PH-Wert liegt immer noch im leicht sauren Bereich bei 6,5. Seit es kalt geworden ist stelle ich aber keinen Unterschied mehr zwischen Oberflächenwasser und den tieferen Bereichen fest. Die Wassertemperatur liegt aktuelll bei 4° und es ist ziemlich windig. Dadurch dürften sich die Wasserschichten jetzt optimal vermischen. Der Schlamm vom Gewässergrund ist noch ein wenig "stinkig", aber Schlamm riecht ja nie besonders angenehm.
Durch den starken Niederschlag der letzten Tage fließt momentan auch ordentlich Frischwasser durch den Teich. Fische sind keine mehr zu sehen.

Laut Wetterbericht soll es ja schon wieder eher wärmer werden und der Teich friert wohl noch nicht so schnell zu. So wie es momentan aussieht, ist das gerade nochmal gut gegangen. Den Landwirt habe ich freundlich darauf hingewiesen, dass er bitte etwas mehr Rücksicht auf mein kleines Gewässer nehmen soll. Ihm tut das Ganze ordentlich leid, da es wirklich nicht so vorhersehbar war, dass es derart stark regnet und die ganze Gülle weggewaschen wird.
 
Bist für den Winter...

... au dem Schneider! So wie ich die o.a. Werte interpretieren würde mußt Du nicht mit Verlusten rechnen. Das dicke Ende wird erst im wärmeren Frühjahr kommen: ungehemmter Algenwuchs jedweder Art! Der wird nämlich durch den nicht veratmeten Stickstoff und den mit der Gülle todsicher eingetragenen Phosphor angekurbelt. Die Uferbereiche werden also ziemlich zuwachsen und auch das Wasser könnte erbsengrün werden. Als Trost: auch das geht vorüber.
Nur darauf achten, das der PH-Wert nicht ins Alkalische abrutscht. Ach ja: Nitrit ist im Herbst immer höher als zu andren Jahreszeiten.
Gruß
Rolf
 
Der leicht saure pH-Wert ist völlig in Ordnung und schwankt auch je nach pH des umliegenden Bodens so in Bereichen zwischen 6-8. Werte von 6,5-7,5 sind ziemlich gut. Auch Leitungswasser ist eigentlich nie wirklich pH 7.
Was meine Vorredner schon sagten, ist das du die NH4 und NO2-Werte im Auge behalten solltest. Sowohl Ammonium und Nitrit sind ziemlich giftig. Nach Einleitung von Ammoniumsalzen wird die Anzahl von Bakterien die Ammonium in Nirit umwandeln recht schnell ansteigen. Bakterien die Nitrit in Nitrat oxidieren wachsen allerdings etwas langsamer was erstmal zu einem signifikanten Nitritanstieg führt. Diesen Nitritpeak können auch viele Aquarianer nach ihrem ersten Besatz anhand von Wasserquicktests beobachten. Das ganze sollte sich aber von selbst regulieren. Mit einer Algenblüte im nächsten Jahr bzw. den nächsten Jahren kannst du auch rechnen. In dem Falle solltest du dann ggf. Biomasse aus dem Teich entfernen. Nicht ist schlimmer als eine dicke Schicht toter Biomasse am Grund die in sauerstoffzehrenden Prozessen von Mikroorganismen abgebaut wird. Genau diese Faulschicht führt dann in harten Wintern zur Sauerstoffarmut und zum Fischsterben.
Warum deine Fische jetzt die ganze Zeit im Flachwasser stehn könnte einfach die Bedeutung haben, dass es dort momentan relativ warm ist.
Auch absterbende Pflanzen werden von Mikroorganismen zesetzt. Dieses Faulen produziert auch ein bischen Wärme und zieht Fische und ihre Nahrung an. Solange du also keine toten Fische findest würde ich mir keine zu großen Gedanken machen.

Hast du eigentlich schon einmal überprüft ob sich evtl. seit Jahren schon eine Faulschicht an deinem Gewässergrund gebildet hat und evtl. heutzutage schon zu einem Sauerstoffmangel führen könnte. Sicheres Indiz hierfür sind z.B. Fische die im Winter im Eis einfrieren. Klingt seltsam ist aber recht plausibel. Unten herrscht wegen Fäulnisprozessen Sauerstoffarmut und evtl werden auch das oben genannte Schwefeloxid freigesetzt (im Falle von anaeroben Stoffwechseln), dies treibt die Fische vom Grund weg. Oben wartet aber leider schon das Eis und die Fische ersticken, frieren ein o.ä.
Den Teich in so einem Fall offen zu halten, oder am besten sogar mit Pumpen zu durchlüften wäre vermutlich das beste auch wenn ich einsehe, dass es bei einem natürlichen Weiher dieser Größe wohl nicht ganz einfach werden dürfte.

Besten Gruß
Steffen
 
Hast du eigentlich schon einmal überprüft ob sich evtl. seit Jahren schon eine Faulschicht an deinem Gewässergrund gebildet hat und evtl. heutzutage schon zu einem Sauerstoffmangel führen könnte. Sicheres Indiz hierfür sind z.B. Fische die im Winter im Eis einfrieren.

Hallo Steffen,

Ich habe den Weiher 2010 im Herbst abgefischt. Angestaut war er seit 2005 und eine kleine Schlammschicht hat er natürlich schon wieder. 2005 habe ich ihn komplett ausgeschoben, was ich mir aber vorerst noch sparen werde. Der Teich war früher von einigen Pappeln und Eschen umgeben, die aber mittlerweile alle entweder dem Sturm zum Opfer gefallen sind, oder von mir gefällt wurden. Der Laubeintrag im Herbst ist somit ziemlich reduziert. Lediglich am Einlauf steht noch ein kleine Ulme.

Den Teich in so einem Fall offen zu halten, oder am besten sogar mit Pumpen zu durchlüften wäre vermutlich das beste auch wenn ich einsehe, dass es bei einem natürlichen Weiher dieser Größe wohl nicht ganz einfach werden dürfte.

Besten Gruß
Steffen

Das wird mir nicht möglich sein. Ich habe zwar ein Rührwerk für den Traktor, aber das ist nur für kurzfristige Belüftungsmaßnahmen geeignet. Der Teich ist jetzt zugefroren, aber es findet immer noch ein guter Frischwasserzufluß statt. Ich denke, das gröbste ist überstanden.
 
Kenn mich mit dem Thema nicht wirklich aus, aber habe vor kurzem diesen Zeitungsbericht im Netz gefunden.

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Eventuell sind diese (oder andere) Bestimmungen auch bei dir gültig und du kannst im schlimmsten Fall rechtlich was dagegen Unternehmen.

Gruß
 
Hallo,
es handelt sich scheinbar um Gärrest aus Gülle und nicht um Gülle.
Gärrest enthält grundsätzlich wesentlich weniger organische Inhaltsstoffe als das Ausgangssubstrat (in deinem Fall evtl. reine Gülle, dies ist aber auch eher unüblich). Der pH Wert liegt beim Gärrest über 7 (auch wenn im Vorfeld Silage eingesetzt wurde) und die Inhaltsstoffe schwanken je nach Substrat (z.B. Mais, Rüben usw. + Gülle).
Frag deinen Landwirt doch einfach nach der Zusammensetzung seines Gärrestes oder nach den Ausgangssubstraten und deren Abbaugrad, dann kannst du ggf. im Fall der Fälle schneller reagieren. Wenn es häufiger passiert soll er den Gärrest mit der Abwärme seines BHKWs eindicken, nach dem Ausbringen vernünftig unterheben und/oder sich eine andere Lösung einfallen lassen. Er kann auch ein paar seiner EEG-Moneten investieren und sein Gärrestlager erweitern. Es gibt genug Möglichkeiten solche Fehler zu vermeiden. Weitere Informationen kannst du/er dir/sich auch von der FNR holen.
Mfg Andreas
 
Hallo Zusammen,

Vielen Dank nochmals an alle, die mir hier nützliche Tipps gegeben haben oder mitgefiebert haben, ob es mein Teich ohne Verluste über den Winter schafft.
Ich habe den gesamten Winter über außer zu Beobachten nichts unternommen. Das Wetter meinte es gut mit mir und eine geschlossene Eisdecke hatte der Teich maximal 4 Wochen am Stück. Durch die Schneefälle und anschließende -schmelze fand eine permanente Frischwasserzufuhr statt. Ab und zu habe ich den PH-Wert kontrolliert, der sich immer im neutralen oder ganz leicht sauren Bereich bewegt hat. Unter 6,5 fiel der Wert nie.

Auf Anraten eines befreundeten Fischzüchters habe ich dann Ende April noch eine Wasserkalkung mit Kohlesaurem Kalk durchgeführt. Ziel war es, die Nährstofffreisetzung aus dem Teichschlamm zu fördern, damit ev. Reste der Gülle besser abgebaut werden. Außerdem rechnete ich mit einem vermehrten Algenwachstum im Frühjahr und damit verbundenen PH-Schwankungen. Der Kalk sollte diese Schwankungen abpuffern.

Um es kurz zu machen: Algen haben sich bis heute keine gebildet. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass es noch nie wirklich lang anhaltend richtig heiß war und durch die teilweise ergiebigen Regenfälle immer Frischwasser zugeführt wurde.

Der Kalk hat dem Gewässer auf jeden fall gut getan und die Flora und Fauna gedeiht prächtig. Die Rotaugen sind mit dem Laichgeschäft durch und letzte Woche haben die ersten kleinen Kröten und Grasfrösche den Teich verlassen. Die Seerosen blühen, die Schwertlilien sind schon verblüht und auch der Rohkolben wächst und gedeiht. Im Frühjahr, als das Wasser noch ziemlich klar war, konnte ich auch ein paar mal Hechte beobachten. Jetzt ist von den Hechten nichts mehr zu sehen, dafür ist das Wasser momentan zu trüb. Die Trübung kommt davon, dass die Karpfen gerade unglaublich aktiv sind. Futterfisch befindet sich in rauhen Mengen im Wasser und die Hechte schlagen sich bestimmt gut die Mägen voll. Leider konnte ich nicht beobachten, ob die Hechte auch abgelaicht haben. Junghechte habe ich jedenfalls bislang keine entdeckt. Geangelt habe ich dort mit meinen Töchtern auch schon und die gefangenen Fische waren allesamt kerngesund. Karpfen haben wir schon 2 Stück entnommen und auch geschmacklich ist alles tip top in Ordnung.

Zu guter letzt noch ein paar Impressionen meines kleinen Weihers, die ich gestern aufgenommen habe:

Blick vom Einlauf:

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Kleine Rotaugen fressen Schwimmbrot bei den Seerosen:

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Blick vom Steg Richtung Einlauf des Grabens:

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